Google This is a digital copy of a book that was prcscrvod for gcncrations on library shclvcs bcforc it was carcfully scannod by Google as pari of a projcct to make the world's books discoverablc online. It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books are our gateways to the past, representing a wealth of history, cultuie and knowledge that's often difficult to discover. Marks, notations and other maiginalia present in the original volume will appear in this flle - a reminder of this book's long journcy from the publisher to a library and finally to you. Usage guidelines Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to prcvcnt abuse by commercial parties, including placing lechnical restrictions on automated querying. We also ask that you: + Make non-commercial use ofthefiles We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for personal, non-commercial purposes. + Refrain fivm automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machinc translation, optical character recognition or other areas where access to a laige amount of text is helpful, please contact us. We encouragc the use of public domain materials for these purposes and may be able to help. + Maintain attributionTht GoogXt "watermark" you see on each flle is essential for informingpcoplcabout this projcct and hclping them lind additional materials through Google Book Search. Please do not remove it. + Keep it legal Whatever your use, remember that you are lesponsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can'l offer guidance on whether any speciflc use of any speciflc book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search mcans it can bc used in any manner anywhere in the world. Copyright infringement liabili^ can be quite severe. Äbout Google Book Search Google's mission is to organizc the world's Information and to make it univcrsally accessible and uscful. Google Book Search hclps rcadcrs discover the world's books while hclping authors and publishers rcach ncw audicnccs. You can search through the füll icxi of ihis book on the web at |http: //books. google .com/l Google IJber dieses Buch Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Realen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfugbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde. Das Buch hat das Uiheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch, das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist. Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin- nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat. Nu tzungsrichtlinien Google ist stolz, mit Bibliotheken in Partnerschaft lieber Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nie htsdesto trotz ist diese Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch kommerzielle Parteien zu veihindem. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen. Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien: + Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche Tür Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden. + Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials fürdieseZwecke und können Ihnen unter Umständen helfen. + Beibehaltung von Google-MarkenelementenDas "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht. + Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben. Über Google Buchsuche Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser We lt zu entdecken, und unterstützt Au toren und Verleger dabei, neue Zielgruppcn zu erreichen. Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter |http: //books . google .coiril durchsuchen. Palästinischer Diwan Als Beitrag zur Volkskunde Palästinas gesammelt und mit Obersetzung und Melodien herausgegeben von Gustaf H. Dalman Leipzig J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1901 'w^J^ • att HARVARD COLLEGE LIBRARV JEWEH GIFT SEPT. 6. 1943 jzyz//. s,9^^f t^ Der hochwürdigen theologischen Fakultät zu Halle als ein Zeichen des Dankes für die ihm verliehene Doktorwürde in Ehrerbietung gewidmet vom Verfasser r Vorwort. A. Der Zweck der Publikation. Das lehrreichste Denkmal yergangener Zeiten, welches das gegenwärtige Palästina aufzuweisen hat, ist die Denkweise und Sitte seiner Beyölkerung. So wenig diese als die unmittel- bare E]4)in oder Fortsetzimg Yon altisraelitischem oder gar kanaa- nitischem Yolkstum gelten kann,^ so sehr hat doch die Stammes- yerwandtschaft und die Gleichheit der allgemeinen Lebensyerhält- nisse eine so weitgehende Analogie der Weise des Denkens, Lebens und Arbeitens bewirkt, dass es keinen die biblische Forschung wirksamer unterstützenden Anschauungsunterricht giebt als eben die palästinische Yolkssitte. Freilich darf man nicht ohne weiters die Gegenwart in die Vergangenheit zurücktragen wollen. In alter Zeit hatte die griechisch -romische Kultur den Orient überflutet. Die arabische Inyasion hat dann ihre Spuren zum grossen Teil yertilgt und eine yielfach niedriger stehende Lebenssitte an die Stelle gesetzt. Auf diese haben weiterhin besonders persische und türkische Einflüsse eingewirkt, bis in neuester Zeit europäische Ciyilisation erobernd einbrach. Der Forscher muss es yerstehen, den Spuren einer wahrhaft alter- tümlichen Lebensgestalt gewissenhaft nachzugehen, und darf die Arbeit nicht scheuen, durch stete Befragung der biblischen wie der für archäologische Dinge ausserordentlich reichhaltigen nach- biblischen jüdisch-rabbinischen Litteratur Altes und Neues sorgsam zu scheiden. Die Vorarbeiten für eine biblische Archäologie zeigten mir, dass es trotz einer yon Jahr zu Jahr reicher an- ^ wie eine zahlreiche Bevölkerung ohne jeden Rest verschwinden kann, ist noch jetzt in manchen Gegenden Palästinas zu sehen. — VI — wachsenden Palästinalitteratur noch immer an einer, hierfür hin- reichenden Stoff bietenden Materialiensammlung YöUig fehlt. Für die städtische Sitte des modernen Ägyptens haben wir zwar die ausgezeichnete Arbeit von E. W. Lane, Manners and Customs of the modern Egyptians (5. Ausg. 1871). Aber für Palästina giebt es kein entsprechendes Werk, und nirgends ist die Sitte der Bauern und Beduinen, Handwerk, Ackerbau, Wein- und Olivenkultur so allseitig und eingehend beschrieben, dass es möglich wäre, sich darüber zum Zweck wissenschaftlicher Arbeit hinreichend zu unterrichten.^ In der Überzeugung, dass bei dem raschen Überhandnehmen europäischen Wesens in Palästina mit der Inventarisierung palä- stinischen Lebens und Arbeitens nicht gezögert werden dürfe, bin ich während eines fOnfzehnmonatlichen Aufenthalts im Orient vom März 1899 bis Juni 1900 bemüht gewesen, von Sitte, Denk- imd Arbeitsweise des syrisch-palästinischen Volkes möglichst viel- seitig Kenntnis zu nehmen. Der Wunsch, zunächst für die in letzter Zeit in neuen Fluss gekommene Auslegimg des Hohen- liedes vergleichbaren Stoff zu gewinnen, war die ursprüngliche Veranlassung, dass ich auch begann, volkstümliche arabische Lieder zu sammeln. Dabei wurde mir klar, dass im Gesangsleben des palästinischen Volkes ein wichtiger Schlüssel für die Erfassung seines inneren Wesens liege, und dass es darum der Mühe wert sei, dies zimi Gegenstande besonderer Aufmerksamkeit zu machen. Es will beachtet sein, dass das niedere Volk Palästinas noch immer auf dem primitiven Standpunkt uncivilisierter Völker steht, bei welchem das geistige Leben nicht in irgend welcher Litteratur, sondern in Sprüchwörtem und mehr oder minder sagenhaften Er- zählungen, vorzugsweise aber in dem von Mund zu Mund gehenden Liede pulsiert. Volkstümlicher Gesang, noch unbeeinflusst durch occidentales Volksschulwesen ^ und wenig berührt von der arabi- ^ der erbauliche Wert solcher Schriften wie Schneller, Keimst du das Land? (6. Anfl. 1890), O. B. Lees, Yillage life in Palestine (1897), (?. M, Mäckie, Bible Manners and Customs (1898) und anderer, soll nicht verkannt werden. Aber ihre Angaben sind nicht genau genug, um verwendbar zu sein, und öfters recht einseitig infolge des Wunsches der Verfasser, das hervorzuheben, was sie an biblische Sitten erinnerte. * es ist freilich zu bedauern j dass die Missionsschulen beginnen, in dieser Richtung zerstörend zu wirken, indem sie fast ausschliesslich occidentalen Gesang pflegen. — VII - sehen Eunstpoesie der grossen Städte, begleitet das Leben des palästinischen Arabers von der Wiege bis zum Grabe. Ich habe deshalb allenthalben zu erfahren gesucht, nicht eigentlich, was das Yolk dichtet, am wenigsten, was seine Schriftsteller in Nach- ahmung altarabischer Eunstpoesie zu Tage fordern, sondern was man singt, bei der Arbeit sowohl wie bei geselliger Zusammen- kunft, auf Hochzeiten wie am Totenbett, im Erieg wie iin Frieden. Und zwar mussten neben den niederen Yolksklassen der grossen Städte hauptsächlich Bauern und Beduinen befragt werden, wenn ein dem Zwecke entsprechendes Resultat erreicht werden sollte. Was ich gefunden habe, wird hier vorgelegt, ohne dass ich ver- sucht hätte, durch eine Auswahl nach europäischem Geschmack das gewonnene Resultat willkürlich zu modifizieren. Nicht ein anmutiges Lesebuch, sondern ein zuverlässiges Hilfsmittel zu Studien sollte geschaflfen werden. Beigegeben wurden nur die zum Verständnis notwendigsten Anmerkungen und allgemein orien- tierende Angaben, welche hoflfentlich hinreichen, um die Situationen der Lieder dem Leser zu vergegenwärtigen.^ Genauere Mit- teilungen über diese Dinge bleiben einer späteren selbständigen Publikation vorbehalten. Auf Vollständigkeit des von mir Gebotenen erhebe ich selbst- verständlich keinen Anspruch, obwohl ich bemüht war, keinen Zweig des Volkslebens ausser acht zu lassen. Mögen andre in regem Wetteifer in die Arbeit eintreten und besonders auch die gebildeten Araber Palästinas beginnen, statt der üblichen Über- schätzung altarabischer Wissenschaft und europäischer Eultur- formen in edler Begeisterung für ihre Heimat der Sprache und dem Lied ihres Volkes ernste Aufmerksamkeit zu schenken. An- regung in dieser Richtung zu geben, betrachte ich als einen wichtigen Zweck dieser Publikation. * doch dürfen die Angaben Über einzelne Sitten, wenn nichts andres bemerkt ist, nnr auf die Gegenden bezogen werden, aus denen die mitgeteilten Lieder stammen. Durch unerlaubte Verallgemeinerung spezieller Angaben dieser Art, besonders bei Wetzstein, ist sthon mancherlei Unheil angerichtet worden. — vm — B. Die Herkunft der Lieder. Die wichtigsten Fundgruben der mitgeteilten Gesänge sind hiei* kurz zu erwähnen. Zuerst sei Jerusalem genannt, wo der jimge Tischler Daniel Abraham (im Frühjahr in der Begel als Dragoman thätig), aus einer arabisch -protestantischen Familie Galiläas stammend, mich mit vielgesungenen Liedern Jerusalems, aber auch Dichtungen galiläischer Herkunft bekannt machte. In dem Aussätzigenhaus der eyang. Brüdergemeinde, in welchem jetzt etwa 60 männliche und weibliche Kranke meist bäuerlicher Herkunft musterhaft yerpflegt werden, war es neben andren be- sonders die aussätzige Zmi^a, welche mir ländliche Poesien aus der Umgebung Jerusalems vermittelte. In dieser Bichtung gab auch einige Beiträge ein von Bev. Zeller in Jerusalem mir mit- geteiltes Manuskript des langjährigen arabisch -protestantischen Predigers in Betgäla bei Betlehem, Bschära Kanaan (1899 ent- schlafen). Aus Nazaret sandte willkommene Ergänzungen Fräu- lein Elisabeth Bender, jetzt in Safed, aus Tiberias Lehrer F. Korban daselbst. In der ostjordanischen Belka habe ich Gedichte erhalten in Mädaba von einigen jungen Bauemburschen, an der Moses- quelle am Berge Nebo von einer Beduinenfrau, in einem Beduinen- lager zwischen 'Amman und Sir von meinen beduinischen Gast- freunden, auf dem Gipfel des Gebel Oscha' unter dem Schatten seines heiligen Baumes von einigen Beduinen, an der Quelle Gädür unterhalb Essalt von einem beduinischen Hirtenknaben, im Wädi-ssali^ am Wasserfall ebenfalls von einem Hirten, in Essalt selbst von einigen Bauern. Grosse Verdienste um die Erklärung der Lieder sowohl wie um ^ie Yollständigkeit meiner Sanmilung hat sich der dortige Lehrer Faral^ Täbri erworben, welcher noch nachträglich diesen ganzen Winter hindurch mit aufopfernder Hingabe bemüht gewesen ist, durch Nachfrage bei Bauern und Beduinen und eingehende Mitteilungen den mir aufgestossenen Lücken meines Wissens abzuhelfen. Er hat schliesslich auch eine Durchsicht einiger Aushängebogen dieses Buches vollzogen, — IX - deren Ergebnis am Schlüsse des Werkes mitgeteilt wird. Diesem werten Freunde auf dem Gebirge Gilead sei hier wärmster Dank gesagt. Im 'Aglün und Haurän habe ich besonders in El^ösn als Gast des Lehrers Eljäs Elfar von ihm selbst und von dortigen Bauern Lieder erfragt. Weiter haben mir Mitteilungen gemacht Schnitter auf dem Felde bei Hauära, Bauern im Haurändorfe Inchil, Beduinen im Beduinenlager bei Zeräkijje zwischen Inchil und Damaskus. Die nordpalästinische Landschaft Mo^rg 'Ajün zwischen dem Jordanquellflusse Ha§bäni und dem Litäni wurde für mich wichtig durch einen zweimonatlichen Aufenthalt im Hause des ehren- werten Dorfschechs Färis Subl^djje in Balät. Hier, in dem nahe gelegenen Gededi, auch in Abu Eam^a am Fusse des Hermon, gewann ich einen besonders vielseitigen Einblick in das Sanges- leben bäuerlicher Palästinenser. An dieser Stelle sind auch zu nennen meine beiden aus Chijäm in Merg *Ajün stammenden Maultiertreiber, welche im Frühjahr 1900 fünfzig Tage lang meine treuen Begleiter waren, der Maronit Cheiralla und der Mutwäli 'Ali, Yon denen besonders der erstere meinen Zwecken zu dienen yermochte. In Sidon, wo ich palästinisches Fischen kennen lernen wollte, fanden sich zwei moslemische Seeleute bereit, aus ihrem Liederschatze gleichfalls beizusteuern. Ein mehr als sechsmonatlicher Aufenhalt inAleppo im gast- lichen Hause meines verehrten Freundes, Rev. W. Melville Christie, der auch einen Beitrag zur Liedersammlung spendete, gab mir Gelegenheit, in mehrfacher Richtung Gesangeskenntnis zu ge- winnen. Schulknaben diktierten die Lieder arabischer Kinder, ein moslemischer Vorsänger bei Hochzeitszügen , Badediener von Beruf, gab einen Teil seines Liedervorrats, beduinische Dichtungen vermittelte Hmed^ Sohn Sälil^'s, vom Stamme der Schähir, im Sommer wohohaft im beduinischen Zeltlager bei Helän (etwa 3 Stunden von Aleppo entfernt), im Winter in einer Höhle zwischen Helän und Aleppo; bäuerliche Lieder teilten mit einige Bauern in Teil eggibm. Auch ein moslemischer Freund, Herr AJ^ed Amiri in Aleppo, gab einige nützliche Beiträge. Um die Aufzeichnung imd Erklärung der Lieder machte sich hier, in Sidon und in Merg 'Ajun sehr verdient der aus Balät stammende arabische Lehrer, jetzt Prediger Habib Subl^ijje. — X — Wer den mangelhaften Stand unserer Kenntnis der neu- arabischen Dialekte Syriens kennt, weiss, wie nötig es stets ist, in der Gegend, welcher die einzelnen Lieder entstammen, auch ihren Sinn fesizusteUen. Ein beduinisches Lied würde zuweilen schon in dem seinem Entstehungsort nächstgelegenen Dorfe nicht mehr recht verstanden werden, und ähnlich steht es mit Liedern bäuerlichen Ursprungs. Dass arabische Städter, zumal wenn sie in europäischen Schulen gebildet sind, keine zuverlässigen Er- klärer volkstümUcher Lieder sind, versteht sich von selbst Frei- lich kommt es auch vo^, dass der Tradent eines Liedes manche Stellen desselben selbst nicht zu erklären vermag, und man muss dankbar sein, wenn er dies offen zugiebt und nicht durch bloss geratene Erklärungen den Frager täuscht. Ich bin bemüht ge- wesen, stets Kundige zu befragen, und hoffe, dass der Lrtümer nicht allzu viel geblieben sind. Zuletzt hat Herr Däüd Sag'än aus Mtallet eschschüf im südlichen Libanon, jetzt in Berlin, noch eine erspriesslicbe Bevision des gesamten Stoffes mir mit vor- genommen. Ihm wie allen denen, die mit Bat und That mich bei dieser Arbeit unterstützten, Beduinen, Bauern und Städtern, Arabern wie Europäern bleibe ich zu Dank verpflichtet. Dank- bares Gedächtnis schulde ich auch Albert Socin, der, obwohl von tödlicher Krankheit ergriffen, es sich nicht nehmen liess, mich im letzten Winter seines Lebens für meine Reise sprachlich zu rüsten, und mich so zu seinem letzten Schüler machte. In bezug auf die Herkunft der Lieder aus städtischen, bäuer- lichen und beduinischen Kreisen werden im allgemeinen wenig Zweifel entstehen, da oft der Tradent des Liedes oder auch sein Inhalt dies hinreichend deutlich macht. Wo dies nicht der Fall ist, habe ich durch beigesetzte Bemerkungen nachzuhelfen ge- sucht. Yon den städtischen Liedern dürften einige, ebenso wie die Schifferlieder von Sidon, ägyptischen Ursprungs sein. Dies genauer festzustellen schien mir hier nicht nötig, da doch nur mitgeteilt werden sollte, was fär Gesang im palästinischen Yolke wirklich lebt. Noch sei erwähnt, dass ich nicht wenige von diesen Gesängen auch im wirklichen Gebrauch des Yolkes thatsächlich gehört habe. Auf ländlichen und städtischen Hochzeits- und Beschneidimgs- festen, im Bauernhause und im Beduinenzelt, auf den Strassen der Grossstadt und auf den einsamen Pfaden der Wildnis, bei — XI — Freude und Trauer, unter Moslems, Juden und Christen, überall hat der Gesang des Volkes njich begleitet und sich mir in dem Masse mit dem Bild des Landes verwoben, dass ich es ohne diese begleitenden Töne mir gar nicht denken kann. C. Der Inhalt der Lieder. Nicht gross ist die Zahl der Lieder erzählenden Inhalts mit epbchem Charakter. Hierher gehören die Lieder mit Erzählungen aus dem Hirten-, Jagd- und Kriegsleben (S. 33f., 101 f.,^ 153 f., 300 f.), sämtlich beduinischen Ursprungs. Von Bauern wurde ge- dichtet das scherzhafte Lied vom geschlachteten Hahn S. 13, die Erzählung vom verlorenen Messer S. 112ff., welche indes nicht vollständig mitgeteilt ist, und das Reiseerlebnis 8. 273 f. Städtischer Herkunft ist das Lied vom Aufstand in Aleppo 8. 201 fif. Nicht völlig gehören hierher die Erzählungen mit Versen 8. 89flf,, 106 f., weil die Verse selbst keinen erzählenden Inhalt haben. Die Rätsel (8. 95 — 100), meist beduinischen Ursprungs, geben einen Einblick in die Neigimg des Orientalen zu verhüllten An- deutungen, welche oft die Lösung der Rätsel recht unsicher machen. Ausser Liedern, die in Beziehung zu der Gelegenheit stehen, bei welcher sie gesungen werden, wie Erntelieder, Eriegslieder, Wallfahrtslieder, 8chlimimerlieder u. s. w., hat die überwiegende Mehrzahl der Lieder Erfahrungen und Stimmungen von Lieben- den zum Inhalt. Die meisten beziehen sich auf das Liebesver- hältnis zwischen Jüngling und Mädchen, eine kleinere Zahl gilt direkt der Braut und dem Bräutigam. Wegen der Verwandtschaft mit einigen Liedern im Hohenliede sind besonderer Beachtung wert die Gesänge, welche „wa§f", d. h. Beschreibung des Gegenstands der Liebe, zu ihrem vorzüglichsten Inhalt haben. Dies ist indes nicht, wie manche wohl geglaubt haben, eine eigene Dichtgattung. Es werden in Liedern verschiedener Art die Vorzüge der geliebten Person zuweilen ausführlich geschildert, während man sich ge- ^ das Lied „Acht Eönigskinder auf der Jagd** verdient besondere Her- vorhebung wegen seines eindrucksvollen Szenenwechsels, der sich mit dem Schluss des Deboraliedes vergleichen lässt. - XII -^ wohnlich mit kurzen Andeutungen begnügt. Solche „Beschrei- bungslieder^ teile ich mit S. 100 f. und 110£F., 251 £F. (beduinisch), S. 120flF. (bäuerlich), S. 130 «F., 245 ff. (städtisch).» In der Regel wird nur weibliche Schönheit so eingehend beschrieben. Ein einziges vom Libanon stammendes Kunstlied (S. 242 f.) liess sich auftreiben, welches die Schönheit eines jungen Mannes schildert. An den Jüngling wendet sich auch ungewöhnlicher Weise das Beigenlied aus Tiberias (S. 269 f.). Alle diese Lieder gelten nicht direkt Braut und Bräutigam. Yon ihrer Schönheit pflegt man kürzer zu reden (s. S. 193, 212 ff., 254 ff.). Das schliesst nicht aus, dass es Gegenden giebt, in denen man anders verfahrt. Nach den Mitteilungen von Wetzstein^ gilt dies wohl von der weiteren Umgebung von Damaskus und einem Teil des Haurän. Es ist aber durchaus keine allgemeine palästinische Sitte, und ausserdem nicht zu rechtfertigen, dass man die da berichtete Stellung des ^Beschreibungsliedes^ in den Hochzeitsgebräuchen für absolut unveränderlich gehalten hat. „Beschreibungslieder^ werden zu jeder Zeit gesungen, und nicht nur auf Hochzeiten. Sie sind auch nur dann auf das Brautpaar zu beziehen, wenn dies direkt angedeutet wird. Mit diesem Thatbestand wird man zu rechnen haben bei der Auslegung des Hohenliedes, welches nach seinem Lihalt nicht eigentliche Hochzeitslieder,' sondern Liebeslieder ent- hält, die natürlich auch auf Hochzeiten gesungen werden konnten.^ Den Scherz einer Vorstellung von Braut und Bräutigam als König und Königin kennt man hier und da im Westjordanland, ohne dass die Dreschtafel dabei eine Rolle spielte. |7iemand wusste von Liedern, welche etwa an diese Sitte erinnern. Nebenbei sei — im Literesse der Auslegung des Hohenliedes — auch erwähnt, dass nicht der Frühling, sondern der Herbst in ganz Palästina die beliebteste Zeit zu Hochzeiten ist, weil man dann aus dem Ernteertrag das zur Brautzahlung nötige Geld gelöst hat und ausserdem nach Yollendung des Dreschens müssige Zeit besitzt. ^ 8. auch das von Wetzstein mit^teilte Liedstück bei Delitzsch^ Hohes- lied und Kohelet (1875) 174 ff. » Zeitschr. f. Ethnologie V 287 ff., Delitzsch, Komm, zu Hoheslied und Kohelet (1875) 172 ff > Budde lässt mit Unrecht in seinem Kommentar zum Hohenlied (1898) alle Gesänge von Braut und Bräutigam reden. Siegfried (Komm. z. Prediger u. Hoheslied 89) betont sogar, dass die Schilderungen der Reize beider den Vollzug der Ehe voraussetzen. ^ dass dies noch im 2. nachchristl. Jahrhundert vorkam, ist aus dem Protest Tosephta Sanh. XII 10 zu schliessen. — xni — Es ist eine Eigentümlichkeit arabischer Liebeslieder, dass in der Regel das geliebte Mädchen unter dem Bild einer männlichen Person vorgestellt wird und dass der Dichter es zuweilen liebt, sogar von „Freunden^ in der Mehrzahl zu reden, wenn er doch nur eine „Freundin^ meint. Dies geschieht gewiss nicht, wie man in Palastina zuweilen behauptete, damit die Lieder auch in den Mund von Mädchen passen, sondern weil der Orientale es für anständig hält, über den Gegenstand seiner Liebe einen zarten Schleier zu breiten. Der occidentale Leser dieses Buches wird gebeten, diese Darstellungsform stets im Auge zu haben, da es nicht möglich war, überall durch Anmerkungen vor Missverständ- nissen zu warnen. In einigen Fällen haben die Worte der Liebes- lieder einen unschönen zweiten Sinn, den zu enthüllen ich indes nicht für meine Aufgabe hielt. Dass nur die körperlichen Yor- züge der Geliebten Lihalt des Liedes werden, entspricht dem Kulturstande des palästinischen Volkes. Doch soU man daraus nicht folgern, dass der Orientale Yorzüge des Gemüts und Charak- ters am Weibe gar nicht zu schätzen wisse. Yollständig fehlen patriotische Lieder und Naturlieder, eben- so Wanderlieder. Auch daraus dürfen nur mit Yorsicht Schlüsse gezogen werden. Lieder, welche dem türkischen Staatswesen gelten, sind ja nicht zu erwarten, wenn auch ein Lebehoch auf den Sultan (S. 194, 205) bei festlichen Zügen nicht fehlt.' Aber die Heimat und das Heimatsland liebt auch der Orientale, und er ist durchaus aufgeschlossen für die Beize einer an Wasser und Vegetation reichen Landschaft oder einer mondheUen Nacht. Für das Ghrossartige in der Natur imd ihre feineren Farbennüancen hat er indes wohl weniger Sinn. Die meisten würden einen be- schaulichen Sitzplatz im Schatten an sprudelndem Wasser jeder noch so erhabenen Femsicht Yorziehen. Trotzdem pflegt die Volksdichtung sich mit solchen Gegenständen nur indirekt zu be- fassen. Man singt an der Quelle nicht von frischem Wasser und grüner Aue, sondern von der Geliebten, die dem Borne gleicht. Eigentliche Wanderlust ist indes im Lande kaimi irgendwo ent- wickelt. — Trotz der dem Trinken abholden allgemeinen Sitte fehlt es nicht an christlichen und moslemischen Trinkern, welche mit Gesang das Gelage würzen. Als Trinklieder dienen Liebeslieder jeder Art, so z. B. die *Atäba „Ln Gefängnis der Liebe" (S.81). Besondere Trinklieder gehören vorzugsweise der Kunstpoesie an. — XIV - Natürlich müssen es nicht immer eigentliche Lieder sein, mit denen die Trinker sich unterhalten. In Aleppo schien öfters ein in endlosen Kadenzen gesungenes Ja lel ^o Nacht !^ als völlig genügender Text zu gelten. D. Die Dichtungsarten. Der Araber l&sst immer noch allein ein nach den 16 Mustern der altarabischen Poesie verfertigtes Gedicht als ein ^richtiges Lied^ (schirr sal^ih oder schirr mazbüt) gelten. Jede andere Dichtungsweise bezeichnet er als „fehlerhaft^ (marlüt) oder „verdorben^ (fäsid) und behauptet, dass in diesen Dichtungen keinerlei Gesetz, sondern nur absolute Willkür herrsche. Unter dieses Urteil fallt nun nahezu alles, was das Volk gewöhnlich zu singen pflegt, und somit auch der grösste Teil des Inhalts dieser Liedersammlung. Die Wahrheit ist, dass die Yolkspoesie sich öfters mehr oder weniger unabhängig von den Fesseln der alten Kunstpoesie neue Formen geschaffen hat; indes soll nicht ge- leugnet werden, dass unter Umständen in der That formell minder- wertige Ware produziert wird. Grosse Freiheit in Zählung und Messung der Silben, mancherlei Willkür behufs Gewinnung des Reims ist zu beobachten. Folgende Dichtungsarten kommen in dieser Sammlung vor: 1. Kaside.^ Bei dieser der klassischen arabischen Poesie eigenen Dichtungsart verläuft das Gedicht in gleich langen Yers- zeilen ohne Abteilung von Strophen. Derselbe Reim geht durch die zweiten Zeilen desselben Liedes durch, während die je ersten Zeilen ungereimt sind oder ebenfalls einen eigenen durch das ganze Gedicht laufenden Reim erhalten. Gesänge der ersteren Art s. S. lOlff., 107, 216, der letzteren Art S. 100, 103ff., lOSfif., 121 f., 130fif., 153 f., 251 f., 323 f. und im Nachtrag. Bedumen dichten noch inmier gern in dieser Form, obwohl sie an die sprachliche Gewandtheit des Dichters nicht geringe Anforderungen stellt. Hier dürfen vieUeicht auch genannt werden einige ungereimte oder schlechtgereimte Dichtungen (s. S. 35, 37), welche wohl als unvollkommene Ausführungen der Ka§ide zu betrachten sind. Als eigenartige Modifikationen der Kafide sind die Lieder zum Elatschreigen (s. S. 296 ff.) zu betrachten. Derselbe Reim ^ Melodie 17. S. über diese Dichtungsart Socin, Einleitung z. Diwan 48flP. — XV - geht durch die je zweite (in dem Beispiel 8. 300 ff. die je dritte) Zeile des ganzen Liedes. Zweizeilige, bez. dreizeilige Yerse werden allerdings dadurch abgeteilt, dass der Chor einen Befrain- gesang einschaltet Dieser ist aber nicht durch den Reim mit dem Liede selbst organisch verknüpft. 2. Mauwäl.^ Zwei Arten dieser Dichtnngsgattimg konmien hier vor, erstlich das fünfzeilige, sogenannte ägyptische Mauwäl mit ftinf gleichen Zeilen, von denen Z. 1, 2, 3 und 5 denselben Beim haben, während Z. 4 ungereimt ist, zweitens das sieben* zeilige baghdädische Mauwäl mit besonderem Beim (ur Z. 1, 2, 3, 7, sowie für Z. 4, 5, 6. Wo möglich wird dabei für den Beim immer das gleiche Wort benutzt, wenn auch mit wechselnder Bedeutung. Die Zeilen sind funfhebig. Beispiele der ersteren Art s. S. 219, 220, der letzteren Art s, 8. 220, 221 fif. In Nordsyrien ist das Mauwäl auch bei den Bauern sehr beliebt. Es gehört sonst mehr der städtischen Eunstpoesie an. 3. 'Atäba.^ Diese könnte man als ein vierzeUiges Mauwäl betrachten, bei dem Z. 1, 2, 3 dasselbe Beim wort erhalten, während Z. 4 stets auf ^^atäba^ reimt, was zuweilen dadurch erreicht wird, dass einem mit den Vokalen a — ä endenden Worte die Silbe „ba^ angehängt wird. Doch sind die Zeilen nur vierhebig, somit kürzer als bei dem Mauwäl. Diese Liedform wird von Bauern und Beduinen gern angewandt. Ich habe öfters ^Atäba- Verse improvisieren hören. Wie Ka§ide und Mauwäl ist *Atäba stets Sologesang. Ihr wie dem Mauwäl ist es eigen, dass das ganze Gedicht nur aus einem Verse besteht Das hindert nicht, dass zuweilen mehrere 'Atäba- Gedichte zu Dialogen vereinigt werden, s. 8. 89—94.» 'Atäba-Verse s. 8. 65—88,* 95—97, 99, 155 «f., 207, 209, 304f., 3lOfif., 322f. ^ pl. mauSwlL S. Über diese Dichtungsform 2f. Gies, Ein Beitrag zur Kenntnis sieben neuerer arabischer Versarten (1879) 88 ff.; Sathau, Arabische Volkslieder aus Mesopotamien (Abh. d. Berl. Akad. f. 1889) 44 ff.; M.Bartmatm, Das arabische Strophengedicht. I. Das Muwassali (1897) 221. —Melodie 8. * eigentlich sagt man: bSt 'atäba, p1. bjOt 'atSba. 'ataba ist nämlich nicht eigentlich Bezeichnung des Gedichts, wie Sachau, Arabische Volks- lieder aus Mesopotamien 17, annimmt, sondern des Musterwortes, nach dem der Endreim gemacht ist. — Melodie 6. u. 7. • das Lied „vom 'AtSba- dichten" 8. 88 f. ist eigentlich kein Lied, sondern eine Zusammenstellung von zwei Qedichten verwandten Inhalts. * mit Ausschluss der Nummern 89 — 44 8. 77 ff., welche zu den Mggana-Liedem gehören uod nur durch ein Versehen an diese Stelle gerieten. — XVI — 4. Haläba. Dies ist eine an die ^Ataba erinnernde Form des Strophenliedes. Ein zweizeiliger Refrain, dessen erste Zeile mit haläba schliesst, wird dem Lied vorausgeschickt mid dann zwischen die Strophen eingeschoben« Die erste Zeile desselben ist stets die gleiche, die darauf reimende zweite wird jedesmal neu gebildet. Die Zeilen haben die Länge der 'Atäbazeilen. Ein Beispiel s. S. 245 flF.^ Auch das Gedicht ^Schwere Verwun- dung^ S. 80 gehört wahrscheinlich hierher und ist deshalb, ob- wohl von einem Beduinen mitgeteUt, nicht beduinischen Ursprungs. Haläba ist eine städtische Liedform. 5. Matlü*^^ Dies ist ein aus mehreren Yersen bestehendes Lied. Diese Yerse haben je vier Zeilen zu etwa fünf Hebungen. Jeder Yers hat in Z. 1, 2, 3 seinen eigenen Reim. Dagegen zieht sich in Z. 4 derselbe Reim durch das ganze Lied. Als ^Lied- reim" wird der Reim des ersten Verses benutzt, der aber dort Z. 1, 2, 4 verknüpft, während Z. 3 den Versreim des zweiten Verses vorankündigt. Diese ganze Zeile wird sogar am Anfang von Vers 2 wiederholt, während später immer die letzte Verszeile auch für den Anfang des neuen Verses (mit verändertem Reim- wort) benutzt wird. Farah Täbri bezeichnete Gedichte dieser Art als „Mtrtlü* elme'anna", wenn sie, wie die S. 116 — 120 mitge- teilten Beispiele 10 bis 12 Silben in jeder Zeile haben im Unter- schiede von „Matlü* el^iarräde" mit 7 bis 8 Silben in der Zeile. — Der Vorsänger (kauwäl, munschid) singt vor, die übrigen Sänger wiederholen jede zweite oder vierte Zeile. 6. Ga*idijje.^ Li Merg *Ajün galt es als Regel, dass auf den Vortrag eines Matlü** stets eine Qit'idijje folgen müsse. Hatte der Matlü** zu seinem Lihalt Liebeskummer, so herrscht hier freudige Stimmung vor. Eine Ga'ldijje besteht aus Versen von je acht dreihebigen Zeilen. Innerhalb jedes Verses reimen die Z. 1, 3, 5, 7, ebenso 2, 4, 6, während Z. 8 einen durch das ganze Lied gehenden Liedreim erhält. Nur im ersten Verse reimen aber Z. 1, 3, 5, 6, 7, und Z. 2, 4 bereiten den Liedreim * dort ist unrichtiger Weise der Refrain zwischen den Strophen nicht gehörig als solcher kenntlich gemacht worden. * pl. matäli', S. 116 nach der Aussprache transskribiert matSla*. Es bedeutet: „Eingangslied". — Melodie 15. 'es sollte wohl eigentlich gu'edijje heissen, da die Be- zeichnung wahrscheinlich von Gu'aid, dem Namen eines ägyptischen Dich- ters abzuleiten ist, s. Dozy, Supplement s. v. ga'ada. — Melodie 16. — XVII — von Z. 8 vor. Beispiele s. S. 120—129. In dem Beispiele S. 126 f. ist indes am Anfang eine vierzeilige Form angewandt, welche sich vom Mallü* nur durch grössere Kürze der Zeilen unterscheidet und somit als Matlü' elkarräde zu bezeichnen wäre (s. o.). Bei der vierzeiligen Ga'idijje wiederholt der Chor jede zweite Zeile, bei der achtzeiligen nur jede vierte Zeile. In Südpalästina ist die Dich- tungsform der Ga'idijje imter diesem Namen ganz unbekannt. 7. Zagal.^ Mit dieser der Volkssprache fremden Bezeich- nung benenne ich hier das nicht in den besonderen Formen des Mallü*' und der Ga'idijje einhergehende aus Vierzeilern be- stehende Strophengedicht, die üblichste Form der volkstümlichen städtischen Gedichte und der Lieder zu Tanz und Beigen bei Bauern und Beduinen. Das Volk hat für derartige Lieder nur die allgemeine Bezeichnung rina „Gesang". Man redet z.B. von rina 'ala debke ;,Ge8ang zum Stampfreigen". Gewöhnlich wird das Lied eröffnet durch einen Zwei- oder Vierzeiler (farsche), der bestimmt ist, vom Chore als Refrain (radde od. mradd) nach jedem Verse (dör od. bet) wiederholt zu werden. Zuweilen wird aber dieser Refrainvers bei der Wiederholung teilweise modifiziert, Beispiele s. S. 274 ff., 288 fF. Der Reim des Refrainverses bestimmt dann auch den Reim der letzten Zeile jedes Liedverses, während die übrigen drei Zeilen jedes Verses ihren eigenen Reim haben. Gewisse Reimworte der Refrainverse sind typisch geworden und haben dann den danach gedichteten Liedern den Namen gegeben. Man redet deshalb von Liedern „auf Me'anna" (S. 198—204), „auf Megana" (S. 274 ff., 278 ff., 285 ff.), „auf Hnaijena" (8. 274 Anm. 4), „auf Mülaija" (S. 288ff., 293ff.),2 „auf Mäni" (S. 243f.), „auf Zenu" (S. 232f.), „auf Ja Hwedeli" (S. 34, 268).« Das sind nicht Liedgattimgen , sondern Dichtungen nach dem Modell eines be- * diese Bezeichnung entlehne ich aus H. Gies, Ein Beitrag zur Kenntnis sieben neuerer arabischer Versarten 30, s. auch H, Coupry^ Traitä de Versifi- cation Arabe (1875) 129, 132. Mröba'a werden derartige Gedichte genannt bei Socin, Einleitung zum Diwan aus Centralarabien 53. — Melodie 14, 14*, 23—26. > s. auch Hartmann, ZDMG LI (1897) 195 ff. » nur einzehie Verse auf „Ja Hwgdeli" habe ich aufgenommen. Ein ganzes Lied dieser Art mit zweizeüigem Refrain teüt Hartmann mit ZDMG LI (1897) 181 ffl Er scheint nicht bemerkt zu haben, dass es sich dabei nur um eine Singart handelt, auf welche stets neue Verse gemacht werden können. Wie bei Hart- mann zu sehen, gehört „J5 hwedali' eigentlich dem Refrain an, jeder Vers beginnt mit Ja weli weli*. Dal man, Volksleben. II — XVIII — stimmten Liedes, dessen Melodie und Liedreim dabei über- nommen wurde, sodass ^auf Mülaija" Musterlied und Melodie gleichzeitig bezeichnet.^ Eine eigentümliche Form des vierzeiligen Strophengedichts zeigen die Wettgesänge S. 280fif., über deren Form dort das Nötige bemerkt ist. Lieder mit vierzeiligen Strophen ohne Refrain s, S. 241 f., 243 ff, 8. Tarwid.* So heisst eine Liedgattung, welche die Bauern bei Hochzeiten, Beduinen auch beim Weiden und Melken an- wenden. Langgetragene Töne sind der Melodie eigentümlich, die indes in Nordpalästina und im Ostjordanland nicht die gleiche ist. Vierhebige und dreihebige Zeilen kommen vor. Die von mir mitgeteilten Beispiele sind sehr verschiedenartig. Die beduinische Tarwide auf S. 157 lässt sich als ein Dreizeiler auffassen, bei dem jede Zeile auf lälak endet. S. 184 f. und 207 f. finden sich Zweizeiler, zum Teil ungereimt, S. 214 f. vierzeilige Verse, bei denen Z. 2 und 4 auf dasselbe Reimwort ausgehen, während sie im übrigen nur den grössten Teil von Z. 1 imd 3 wiederholen. 9. Hida. Der Lockgesang des Kameltreibers, der auf dem ersten Tier seiner Kamelreihe voranzieht, aber auch angewandt vom Kamelhirten und vom Reiter überhaupt zum Antreiben seines Tieres, hat eine eigentümlich langgezogene Singweise. Die Bei- spiele S. 137 — 139 zeigen, dass meist gereimte vierhebige Zwei- zeiler dafür angewandt werden.' Die als Frauengesang S. 136 f. mitgeteilten Verse sind dagegen vierzeilig mit Reim für Z. 2 und 4. Von Socin^ werden die „Treiblieder" (hedajän) mit den „Kriegs- liedern" (hadäwa) Wetzsteines identifiziert. Aber wenigstens im Ostjordanland wird beides in Melodie, Inhalt und Bezeichnung unterschieden. In Merg *Ajün kannte man ha de nur als Bezeich- nung einer bestimmten Art von Hochzeitsgesängen und wusste nichts von dem Treibgesang hida. ^ diese doppelte Bedeutung haben gewiss auch die Psalmenüberschriften, soweit sie nicht Angaben des Autors oder des Begleitinstruments enthalten. Der Wortsinn wird dabei ebenso gleichgültig sein wie bei den arabischen Bezeichnungen, deren Sinn den orientaUschen Sängern oft dunkel und stets völlig gleichgültig ist Es genügt ihnen, dass sie wissen, was für eine Dichtungs- art und Melodie durch 'Atftba, Mauwäl, 'Ala MQlaija oder Bardu bezeichnet wird. * die Singweise heisst tarwid, das einzelne Lied tarwide, pl. tarSwId. — Melodie 9. • Einleitung zum Diwan aus Centralarabien 49. — XIX - 10. Hadi.^ So heisst das kriegerische Marschlied der Be- duinen, das aber die Bauern von Nordpalästina auch gern bei Hochzeitszügen verwenden, Beispiele s. S. 144 — 152, 188 f., 193 f., 197 und im Nachtrag. Neben gereimten und ungereimten Zwei- zeilern (s. S. 149, 151, 194) finden sich Dreizeiler, Vierzeiler und Sechszeiler mit sehr verschiedener Behandlung des Keims. Meist sind die Verszeilen dreihebig. Einen Dreizeiler mit durchgehen- dem Reim s. S. 145 Nr. 2 und 189, einen Vierzeiler derselben Art S. 145 Nr. 1. In Vierzeilern reimen sich Z. 1, 3 und Z. 2, 4 in Bei- spielen S. 145 f., Z. 1, 2 imd 3, 4 S. 151. Öfters reimen nur Z. 2, 4ff., während Z. 1, 3 ff. reimlos sind (s. 8. 149 f., 152, 194), oder es reimen Z. 1, 2, 3, während Z. 4 reimlos ausgeht (S. 150 Nr. 2). Vielerlei Unregelmässigkeiten kommen vor, s. das Lied 8. 197 f. Nr. 4, in dem wohl nur Z. 2, 4 stets reimen sollten, während in Vers 1 Z. 1 und 4 reimen, in Vers 2 Z. 1, 3 eigenen Reim haben. IL Schöbäsch. Das „Siegesgeschrei" oder der „Hurra- ruf", wovon Beispiele 8. 205 und 208, wird angestimmt, um jemanden zu ehren. Es besteht aus einem rasch und laut gerufenen mehrzelligen Verschen mit verschiedener Behandlung des Reims, auf welches der Chor mit langgezogenem hoo! antwortet. 12. Gelwe.* Die Bezeichnung hängt zusammen mit der Präsentierung der Braut in ihren Gewändern, bei welcher solche Lieder gesungen werden. Die 8. 254 ff. mitgeteilten Gelwe- Lieder bestehen aus vierzeiligen Versen. Z. 1, 2, 3 haben den- selben Reim, Z. 4 einen anderen, der wohl eigentlich durch das ganze Lied hindurchgehen sollte, in "Wirklichkeit aber öfters wechselt. Vielleicht sind die Lieder aus Versen verschiedener Herkunft zusammengesetzt. Li dem Gelwe-Vers 8. 186 reimen sich Z. 1, 2, reimlos sind Z. 3, 4. Die Zeilen sind meist drei- hebig. Vorsängerin und Chor wechseln beim Vortrag. 18. Zalrüta.^ 8o heisst eigentlich nur der den Frauen des Orients eigene Freudentriller, welcher durch rasche Hin- und Herbewegung der Zungenspitze in der Mundöffnung hervorgebracht wird, indem man lulululululesch (in Jerusalem: lululululull) ^ BezeichnuDg der Singrart. Das einzelne Lied heisst huddawijje, pl. badäwa, oder huddadijje, pl. IjadSdi. — Melodie 10. • pl. gela- wijje. — Melodie 11 u. 12. • auch zarrQta. — Melodie 18. II* - XX — in hoher Tonlage singt. In Merg 'Ajün nennt man aber ebenso ein vierzeiliges Gedieht mit gleichem Reim aller Zeilen, welches mit diesem Triller schliesst. Dier Zeilen können zwei bis vier Hebun- gen haben und werden öfters im gleichen Gedicht teilweise lang gedehnt. Durch den raschen Vortrag der Zeilen, der dem Ende zueilt, ohne innezuhalten, erklärt sich die sonst nicht in diesem Masse vorkommende Dehnung der Versfüsse. Den Z. 1, 2, 3 wird der Freudenruf äwiha (so in Nordpalästina) oder ähiha bez. ähäh (so im Süden) vorausgeschickt. Bei Jerusalem nennt man deshalb ein solches Gedicht Imhäha. Eine Zalrüta ist stets Gesang einer einzelnen. Beispiele s.S. 185fF., 192 f., 209— 214, 306—309. 14. Imlälä. So nennt man eine der Gegend von Jerusalem eigene Gesangsweise, welche die Frauen in den Weingärten an- wenden. Die Silben „lele'^ oder „lelö" werden an beliebigen Stellen in die Worte eines Liedchens eingeflochten , auch hängt man Jarwelelö" als Refrain an die Zeilen an. Die melodisch klingende Singweise ist stets Gesang einer einzelnen Person, wenn auch die Imlälä oft gleichzeitig von allen Gärten her im Wett- streit ertönt. Beispiele s. S. 25—27 und im Nachtrag. 15. Mtauwaha. Dies ist eine den Beduinenfrauen eigene Art des Hochzeitsgesangs. Nach den S. 217f. gegebenen Bei- spielen dienen dafür zwei- oder vierzeilige gereimte Verse mit nur zwei Hebungen in jeder Zeile, denen eigentümlich ist, dass der- selbe Ausdruck in der je ersten Zeile zweimal wiederholt wird und dann als Schluss der zweiten Zeüe zum dritten Mal erscheint. Doch fehlt es nicht an Abweichungen. In der Form sind verwandt die beduinischen Lieder S. 10 Nr. 3, S. 44 „Der tätowierte Schöne" und S. 53 „Der einäugige Geliebte", bei denen der Anfang der Verszeile als Nachhall am Schlüsse (oder als zweite Zeile) wiederholt wird. 16. Tahnln.^ Der Gesang der dem Mekkapilger das Ge- leit gebenden Frauen, welcher von ihnen gemeinsam (ohne Wechselgesang) ausgeführt wird, zeichnet sich durch seine häufi- gen Wiederholungen aus. Die kurzen nur zweihebigen Vers- zeilen enden meist mit demselben Ausdruck und werden gefolgt von einer echo - artigen Wiederholung der ersten Hälfte der Vers- zeile. Es sind mehr Litaneien als Verse. Beispiele s, S. 313 — 315. * 80 heiset der Gesang dieser Art, die Bezeichnung des einzelnen Liedes ist mir nicht bekannt. - XXI - Litaneiartig ist auch das Maurerlied S. 63 f. und das WaU- fahrtslied S. 158. 17. Niddäbe.^ Das Klagelied, bei grösseren Trauerfeiem „ma'id" genannt, hat zwar in jeder Gegend oder jedem Dorfe seine festbestimmte Melodie, aber sonst sehr verschiedene Formen. Gereimte Zweizeiler sind eine häufige Form (s. S. 318 ff., 325 ff., 335 ff.). Aber es giebt auch Dreizeiler, Vierzeiler und Fünfzeiler und ganze Lieder dieser Art. Die Zeilen sind zwei- bis fünfhebig. Zuweilen werden Zwei-, Drei- und Yierzeiler zu längeren Liedern verknüpft. Bei Liedern, die sich aus Zweizeilern zusammen- setzen, hat jeder Zweizeiler öfters eigenen Keim (8. 339, 342). Bei drei- und vierzeiligen Versen kann besonderer Liedreim an den Versschlüssen eintreten (S. 320 f., 325, 332). Es können aber auch alle Zeilen jedes Verses gleichreimig sein (S. 337 f.), oder auch nur Z. 2 und 4 Reim erhalten (S. 342 f.). Stets wird das von dem Vorsänger oder der Vorsängerin vorgesungene Lied von den Mitklagcnden zeilenweis wiederholt. 18. Rina.^ Mit diesem allgemeinen Namen bezeichnet der palästinische Bauer und Städter, jedes Gedicht, für das er keine besondere Bezeichnung hat. Dahin gehört die grosse Masse der kleineren Liedchen der Hirten, Feldarbeiter, Handwerker, Schiffer, Frauen, Kinder. Alle schon besprochenen Möglichkeiten der Reimbehandlung in Zwei-, Drei- und Vierzeilern können hier ein- treten. Nur einige gelegentlich vorkommende Besonderheiten seien hervorgehoben. a) das Gedicht mit Zeilenbrechung. Dies liegt vor, wenn der Chor beim Gesang nicht wiederholt, was der Vorsänger ihm vorsang,^ sondern die vom Vorsänger nur begonnene Lied- zeile selbständig zu Ende führt. Hierher gehören die S. 264 ff. mitgeteilten Tanzlieder. Die beiden Hälften können gleich lang sein, zuweilen ist aber die zweite Hälfte kürzer, sodass ein Ver- hältnis von 3 zu 2 eintritt wie in der mit Unrecht Kina-Strophe genannten Verszeilenform der althebräischen Poesie mit fünf Hebungen (8. 265). Der erste Teil der Zeile ist der kürzere in dem Tanzlied S. 266 Nr. 4. — Zeilenbrechung findet sich auch * Melodie 19—22. • ein Lied: finäje, arnijje, runnawijje, pl. ran an i. — Melodie 1—5. • dies ist natürlich das Gewöhnliche, weil meist nur einzelne Liederknndige vorhanden sind. — XXII - in einigen Kinderliedem (8. 161, 174), im Spruch vom Pflügen (S. 3) und wohl in den beduinischen Liedern 8. 35 Nr. 4, 8. 103 Nr. 1, ohne dass hier an Vortrag durch verschiedene Chöre zu denken wäre. b) der Knittelvers. Diesen Namen wird man da an- wenden dürfen, wo mit gelegentlichem Wechsel der Zeilenlänge ohne Versabteilung völlig zwanglos gereimt wird, meist so, dass zwei oder drei Zeilen denselben Reim haben, der dann durch einen anderen abgelöst wird. Öfters wird auch durch eine reim- lose Zeile der Übergang zu einem neuen Reim gewonnen. Hier- her gehört vor allen Dingen ein grosser Teil der Kinderlieder und Spiellieder ^ (8. 175 — 184), die Lieder der Dreschknaben (S. 14 — 19) und das Lied des Ausrufers von Verlorenem (8. 54 f.). Hierher wird aber nicht zu rechnen sein das Lied vom verlorenen Messer 8. 112 ff., in welchem gleiche Zeilenlänge durchgeführt ist und nur keine strengen Reimregeln statthaben. E. Der Rhythmus. Der neuarabischen Volkspoesie ist es eigen, dass in ihr das rein rhythmische Prinzip das quantitierende Prinzip ^ zu verdrängen begonnen hat, sodass zwischen quantitierenden und rhythmischen Gedichten imterschieden werden kann.* Ich habe darauf ver- zichtet, die einzelnen Lieder meiner Sammlung rhythmisch zu behandeln und wenn nötig zurechtzustellen, da dies mit dem Hauptzweck dieser Publikation nicht notwendig verbunden war und auch nur im Zusammenhang mit einer eingehenden sprach- lichen Kommentierung ausführbar gewesen wäre. Die Gesänge werden somit so mitgeteilt, wie sie diktiert wurden, d. h. eben nicht genau rhythmisch, da die Araber nicht gewöhnt sind, ihre Lieder zu sprechen und darum von einer rhythmischen Recitation wenig wissen.* Nur habe ich bei einigen Liedern (8. 230 ff.) die mit ihrem eigentlichen Rhythmus wenig zusammenhängende Be- * denselben Charakter haben die von X Goldeiher ZDMG XXXIII 608 — 680 aus Kairo mitgeteilten Einderlieder. * über den Sinn dieser Ans- drUcke s. E, Sievers, Studien zur hebr. Metrik 1 (1901) 25 ff. * vgL H, Stumme^ Tripolitan.- tunesische Beduinenlieder (1894) 24 f. ^ auch Soein berichtet davon, Einleitung zum Diwan 53. — XXIII — tonung angegeben, welche ein gebildeter Araber beim Lesen an- wandte. In der Begel kennen die Eingeborenen nur den Rhythmus der Melodien, besonders wenn diese durch Klatschen oder andere rhythmische Bewegungen begleitet werden wie bei Tanz- und Beigenliedem , aber auch bei den Klageliedern der Frauen und manchen Kinderliedem (s.z.B.S. 174). Trotzdem habe ich niemals zu erfahren vermocht , wie die Volksdichter bei der Abfassung solcher Lieder zu Werke gehen. Auf die Frage , ob denn der Dichter nicht irgend etwas in seinen Zeilen zähle, um das Gleich- mass festzustellen, wurde mir von verschiedenen Seiten die Ant- wort, es werde nichts gezählt, für das Volksgedicht gebe es nur ein Mass, die absolute Willkür. Vermutet werden darf wohl, dass der einzelne stets die Form eines ihm bekannten Gedichtes instinkt- mässig nachahmt. Bei vielen Liedern ist es ohne grosse Schwierigkeit möglich, einen Rhythmus herauszufinden. Es lassen sich unterscheiden Verszeilen mit 2, 3, 4 und 5 betonten Silben, zwischen welche ein bis drei ^ unbetonte Silben eingeschaltet werden können ohne Bindung an eine bestimmte Zahl im einzelnen Gedicht. Zuweilen stossen auch zwei betonte Silben unmittelbar aufeinander. Keine Bedenken walten ob in bezug auf das Nachklingen von ein oder zwei unbetonten Silben auch am Schlüsse der Zeile, wenn das letzte Wort Betonung auf Paenultima oder Antepaenultima hat. Als zweihebig seien beispielsweise verzeichnet die Schöpf- lieder S. 48 Nr. 1, S. 49, das Melklied S. 51 Nr. 6, das Maurerlied S. 63, das Beschneidungslied S. 172, das Kinderlied S. 176 Nr. 5, das Spiellied S. 182 Nr. 1, das Hochzeitslied S. 187 „An die Braut**, die Freudentriller S. 209, 211 Nr. 1, die Mtauwahät S. 217f., die Refrainlieder S. 238, 247, das Reigenlied S. 270 Nr. 1, die Lieder zur Verabschiedung des Mekkapilgers S. 313flF., das Klagelied S. 319 Nr. 5. Zuweilen bilden zweimal zwei Hebungen eine Periode wie in dem Spiellied S. 174 Nr. 1 und in den Tanzliedern S. 264 Nr. 1, S. 266 Nr. 3, S. 267, S. 272. Sehr häufig sind dreihebige Lieder. Die grosse Masse der kleinen Liedchen jeder Art gehört hierher, aber auch die ^ vier Silben kommen auch vor und lassen sich nicht immer auf drei reduzieren, s. z. B. den Freudentriller S.211 Nr. 1, S. 212 Nr. 2, S. 309 Nr. 7. Vgl. oben S. XX. — XXIV — Ga'Idijje -Lieder S. 120 fF., die meisten Marschlieder S. 146—151, vgl. S. 193 Nr. 1, 8. 194 Nr. 2, das Matlü' elkarräde 8. 190, die Me'annalieder 8. 198 ff., der Freudentriller 8. 212 Nr. 2, das Tarwid 8. 214 f., die Refrainlieder „Ja zenu« 8. 232 f., „Bardu" 8. 237, die Lieder 8. 242 ff., die Gelwelieder 8. 254 ff., die Reigen- lieder 8. 273, 280 f., 286 f., 296 f., 300 f., 303, auch die Klagelieder 8. 316 f., 320 Nr. 8, 325, 332. — Mit starker Cäsur zwischen erster und zweiter Hebung finden sich dreihebige Zeilen im Tanz- lied „0 Kichererbschen" 8. 266. Vierhebig sind u. A. die 'Atäbaverse, s. 8. 65 ff., die Treib- lieder (Hida) 8. 137 f. Nr. 1—8, die Tarwidverse 8. 184f., 207f., manche Zalrülaverse wie 8.210,261 f., die Refrainlieder 8. 230f., 240, 245f., 250, die Tanzlieder 8. 264, die Reigenlieder 8. 271, 274 ff., 285, 288f., 293f., die Totenklagelieder 8. 319 Nr. 3, 320 Nr. 6, 7. Als fünf hebig möchte ich bezeichnen den Mauwäl 8. 21 9 ff., den Matlü* 8. 116 ff., die Klagelieder 8. 324 Nr. 9— 11. Cäsur zwischen dem dritten imd vierten Fuss findet sich im Tanzliede 8. 265. Doch will mir scheinen, dass bei dem Matlü* wie meist beim Kasid ein strenger Rhythmus nicht ausgebildet ist. Dies wird damit zusammenhängen, dass die Nachahmung altklassischer Dichtimgsformen notwendig zu unklaren rhythmischen Verhält- nissen führen musste, sobald die in der Volkssprache übliche Weg- lassung der Endimgsvokale in die Dichtungen eingeführt wurde. Die Melodien gehen in bezug auf den Rhythmus ihre eigenen Wege. Beispielsweise sei erwähnt, dass die Ga*idijje, welche oben als dreihebig bezeichnet war, in der Melodie zweifelsohne vier, imter Umständen durch Klatschen hervorgehobene Ikten hat. Ebenso waren die Reigenlieder „auf Megana'' als vierhebig be- zeichnet, während in der Melodie in Übereinstimmung mit den Pas des Reigentanzes fünf Ikten gezählt werden müssen. Es werden deshalb die obigen Mitteilimgen über die Rhythmen unter aller Reserve gegeben. Ich hoffe, dass der an mannichfachen Formen reiche 8toff andere locken wird, sich mit dem hier ge- botenen metrischen Problem zu befassen. 8eine wirkliche Lösung wird zweifelsohne auch die alttestamentliche Metrik auf einen festeren Boden stellen, als sie ihn gegenwärtig besitzt. Die vor- auszusetzende Aussprache ist hier zum mindesten nicht zweifel- haft, und die thatsächliche Behandlung der Lieder durch die Araber lässt sich immer wieder praktisch prüfen. — XXV F. Die Melodien. In Syrien und Palästina ist zu unterscheiden der mehr oder weniger kunstgemässe Gesang der städtischen Berufssänger, welche sich in Kafifeehäusem und auf Hochzeiten hören lassen, und der volkstümliche Gesang der Bauern und Beduinen. Die vibrierende näselnde Klangfarbe ist beiden Singweisen eigentümlich. Aber die Neigung, durch Verschmelzungen und Einschaltung von Neben- figuren den Gang einer Melodie undurchsichtig zu machen, wuchert im Kunstgesang in ganz anderer Weise als im Naturgesang. Es fehlt der arabischen Musik nicht an irgendwelchem Takt, der auf einem Schallinstrument wie Topftrommel oder Pauke oft auch hörbar gemacht wird. Aber Triolen- und Viertelbewe- gung wechseln, und um die Herstellung „höherer rhythmischer Einheiten",^ d.h. eines Taktsystems in unserem Sinne, kümmert sie sich wenig. Bei der Kunstmusik ist diese das Ohr verwirrende Eigentümlichkeit ganz besonders fühlbar. Ausserdem haben fremde Einflüsse mehrfach auf sie eingewirkt. In älterer Zeit geschah dies von Persien aus, gegenwärtig unterscheidet man in Syrien bei den Gesangsvorträgen der Kimstsänger arabische, d. h. ägyptische, und türkische, d.h. wohl meist aus Konstantinopel stammende Musik. Die letztgenannte ist ohne Zweifel feiner entwickelt und reicher an echtmusikalischen Gedanken als die erstere. Die weithin wohlbekannten Melodien 31 und 32 meiner Sammlung, die ich in Aleppo aufzeichnete, sind Proben türkischer Kunstmelodien, während die Melodien 25, 26, ebenfalls in Aleppo aufgezeichnet, arabischen Kunstgesang kennzeichnen sollen. In die letztere Kategorie gehört auch der Ruf des Mueddin zum Gebet Nr. 27, bei dem zu beachten ist, dass dies nur eine der zahlreichen Möglichkeiten darstellt, den Gebetsruf zu singen. Noch immer wird von der arabischen Musiktheorie die Lehre von den 17 Stufen innerhalb der Oktave vorgetragen. Aber der ehedem dem Hofstaat des vorigen Sultans angehörende Musiker, welcher mich in Aleppo darauf hinwies, kam in Verlegenheit, als * vgl. Sievers, Studien zur hebr. Metrik I (1901) 141. — XXVI — er zeigen sollte, wo diese Stufen in musikalischen Kompositionen wirklich vorkommen. Nachdem besonders auf Grund der Mit- teilungen von R. G. Kiesewetter in „Die Musik der Araber" (1842) die Meinung vorgewaltet hatte, dass es sich dabei um eine durchgeführte Scheidung von Dritteltönen handle, hat J. P. U. Land bewiesen,^ dass in dieser Lehre nur die in den verschiedenen Tonleitern gegebenen Möglichkeiten der Intervalle sehr verschie- denen Umfangs in ein System gebracht sind. Dass die im Ge- brauch befindlichen Tonarten von unserem Tonsystem nicht weit abliegen können, sieht man besonders an der orientalischen Cither (Känün), deren 25 Töne (zu je 3 Saiten) nach dem System unserer Durtonleiter gestimmt sind. Die Doppelschalmei (migwiz) der Hirten hat eine in Halbtönen fortschreitende chromatische Tonleiter von 7 Stufen, und auch auf den anderen Flötenarten (arrül, näj, schabbäbi) finden sich nur halbe und ganze Tonstufen. ^ Die einsaitige Bauemgeige ist in dem mir gehörigen Exemplar auf dem Griffbrett mit sechs Ringen versehen, bei deren zweitem die Tonreihe anfängt. Das Greifen bei Ring 4 oder 6 ergiebt jedes Mal einen um eine Quarte höheren Ton. Ring 3 und 5 entsprechen Tönen, welche um eine halbe Tonstufe niedriger sind als der Ton des darauf folgenden Rings.* Auch hier ist also eine chromatische Tonleiter vorausgesetzt. Trotzdem ist es wahr, dass dem orientalischen Gesang Intervalle eigen sind, die wir als unrein empfinden, während sie dort zum Wesen der Musik gehören. Nur sagte man mir, dass ihre Anwendung vom Ge- schmack des einzelnen Sängers abhänge. Bei Mel. 23, 27 habe ich durch beigesetzte Kreuze angegeben, wo etwa Erhöhung um ^/i Ton statthaben kann.* Die arabisch-türkische Musik unterscheidet 12 Haupttonarten ausser einer fast unbegrenzten Zahl von Nebentonarten, welche sich vorzugsweise durch die verschiedene Stellung der halben ^ Recherches sur Thistoire de la Gamme Arabe, in Actes du sixi^me Congr. intern, des Orient, tenu en 1883 h, Leide II 1 37 ff., und »Tonschrift- versuche und Melodieproben aus dem muh. Mittelalter", Yierteljahrschrift f« Musikwissenschaft II (1886) 347 ff. * nach den mir gehörigen Exemplaren. S. die Tonleitern 3 — 5. • s. unter den Tonleitern und Stimmungen Nr. 8. * vgl. bei Land, Yierteljahrschr. f. Musikwissenschaft II 351, die Stufen X und XVII, welche noch nicht ganz V« Ton unter der je nächsten Stufe liegen. — XXVII — Tonstufen unterscheiden,^ die indes nicht wie bei den alten Kirchen- tonarten durch blosse Verschiebung des Anfangspunktes der Ton- reihe gewonnen wird. Aber nur die Kunstmusik macht von diesen Tonarten in grösserem Umfange Gebrauch. Die Melodien des Volksgesanges lassen sich auf wenige Tonarten zurückführen. Wichtige Eigentümlichkeiten des Gesangs der Bauern und Beduinen sind, dass meist nur eine einzige Tonphrase vorhanden ist, welche bei jeder Zeile des Verses wiederholt wird,^ und dass der Tonumfang der Melodie eine Quarte selten überschreitet.* Die Sangweise des Ka^id (Mel. 17) bildet nur scheinbar eine Ausnahme, da der Araber hier je zwei Zeilen als einen Vers rechnet. Auch die *Atäba- Melodie (Nr. 6. 7) ist im Grunde ein- zeilig, da die Zeilenschlüsse nur dasselbe Thema variieren. Melo- dien mit zwei Tonphrasen* wie Nr. 11, 12, 23 — 26 sind städtischen Ursprungs. Dieser Charakter der arabischen Volksmelodie, welcher beim Gesang unzählige Wiederholungen desselben musikalischen Ge- dankens zur Folge hat, macht länger fortgesetztes Anhören arabischen Volksgesanges recht ermüdend. Indes der Orientale liebt diese Eintönigkeit. Stundenlangem Gesang meines Maul- tiertreibers lauschten meine beduinischen und bäuerlichen Gast- freunde mit nie erlahmendem Interesse, obwohl er nur die beiden Melodiephrasen des Kasid dabei zu Gehör brachte. Man wird kaum fehlgehen, wenn man den Fsalmenmelodien der alten Hebräer denselben Charakter zuschreibt. Eine dreifache Art des Liedervortrags kennen die Orientalen : Einzelgesang, Chorgesang und Wechselgesang. Einzelgesang wird ausschliesslich angewandt bei den Lied- gattungen Kasid, 'Atäba und Mauwäl, sowie bei den Weinbergs- liedem und Preudentrillerversen der Frauen (s. Mel. 17, 6, 7, 8, 18). Aber auch Hirtenlieder, Tränklieder, Treiblieder, Schnitter- lieder, Schlummerlieder werden naturgemäss nur von einem Sänger vorgetragen (s. Mel. 1, 2, 3, 4), ebenso solche Lieder wie die S. 112flF. und 242 f. mittgeteilten. Dass auch ein einzelner zuweilen * nach dieser Anschaaung , welcher die allgemeine Höhe der Tonlage gleichgültig ist, hat unsere Musik nur zwei Tonarten, Dur und Moll. * dies war nach Land, a.a.O. 350 die älteste Gestalt des arabischen Gesangs, die erst im 7. Jahrh. geändert wurde. • auch dies ist uralte Sitte, s. Land, Recherches 52. * zuweilen mit geringen Modifizierungen bei der Repetition. — XXVIII — Lieder anstimmen kann, für welche eigentlich eine andere Vor- tragsart üblich ist, versteht sich von selbst. Der Sänger pflegt bei seinem Vortrag mit einer Hand ein Ohr zu schliessen, was nach Meinung der Orientalen den Gesang befördern soll. Chorgesang ist nicht allzu häufig, weil bei ihm die Voraus- setzung ist, dass alle den Text des Liedes kennen. Die „Regen- bitteu" (S. 56 ff.) und die Verabschiedungslieder für die Mekka- pilger (S. 3 12 ff.) werden stets von den Frauen im Chor gesungen. Bei den Männern in Merg *Ajün ist das Tarwid (S. 184 f., 207 f., Mel. 9) Chorgesang, der in der Regel von zweien angestimmt wird. Wechselgesang sind alle Tanz- und Reigenlieder (Mel. 11, 12, 13, 14»^), die Refrainlieder (Mel. 23, 24, 25, 26), die Höde- Lieder auf Hochzeiten (Mel. 10), Mallu und Ga'idijje (Mel. 15, 16), die Totenklagelieder (Mel. 19, 20, 21, 22) und manches Andere, wie z. B. die Lieder der Dreschknaben (S. 14 ff.). Zuweilen hat der Chor auf den Gesang des Vorsängers (kauwäl, munschid) nur mit einem Rufe zu antworten, mit hööl oder öö! S. 197 :Sr. 4, 205 Nr. 7, 208 Nr. 2, mit jöö jo! S. 174 f. Bei den Refrainliedem ist es der am Anfang vom Vorsänger vorgesungene Refrain, der vom Chor nach je zwei oder ^'ier Zeilen wiederholt wird. Qicbt es keinen Refrain, so wird das Lied selbst Zeile um Zeile, und zwar zuweilen sogar mit Wiederholungen repetiert. Natürlich ist hierbei deutliches Vorsingen imd gute Aufmerksam- keit des Chores Haupterfordemis. Dass zuweilen der Chor nicht wiederholt, sondern die vom Vorsänger nur halb vorgetragene Zeile zu Ende führt, war schon oben S. XXI gesagt worden. Aller Chorgesang ist nur einstimmig. Wenn etwa beim Reigen Männer und Frauen zusammen singen sollten, würden beide dieselbe Melodie ausführen. Als Begleitungsinstrumente dienen bei städtischem Kunstge- gesang die Cither (känün), die Violine (oder kamangi), Mando- line (*üd), das Tambourin (duff) und die Topftrommel (dirbekki). Soweit es sich nicht um blosse Lärminstrumente handelt, ist die Begleitung eine homophone. Die Mandoline scheint nur die untergeordnete Aufgabe zu haben, durch rhythmisch wechselnde Töne die Gesamtwirkung zu verstärken. Bei Bauern und Beduinen ist nur die Bauemgeige (rabäbi) öfters, aber keineswegs überall vertreten. Besonders bei dem Vortrage des Kasld sind Zwischen- spiele auf diesem Listrument (vgl. Mel. 17) beliebt. Derartige - XXIX - Begleitung des Gesangs wird auch in den städtischen Kaffee- häusern dem niederen Volk geboten. Die Mandoline (^vlA) ist den Bauern und Beduinen ebenso fremd wie die Cither der Städter oder die tambüra der Nubier/ welche wohl, am ehesten dem Kinnör der Hebräer entspricht. Es soll vorkommen, dass ein Hirtenknabe den Gesang eines anderen auf der Schalmei begleitet. Doch habe ich dies nie gehört. Dagegen ist die Schalmei in ihren verschiedenen Gestalten ein beliebter Ersatz für Gesang als Begleitung des Tanzes. "Wo möglich wird dann eine Pauke, Topftrommel oder allenfalls das Tambourin als Begleitung hinzu- genommen. Natürlich können auch Pauke oder Topftrommel allein den Rhythmus für Tanz oder Reigen angeben. Nr. 30 der Melodien zeigt, wie eine Schalmei-Melodie zum Stampfreigen sich bei den Beduinen in der Nähe von Aleppo ausnahm. Nr. 28 giebt einen Teil einer Melodie auf der arabischen Klarinette (zummär) mit Paukenbegleitimg, wie ich es auf einer dörflichen Beschneidungsfeier bei Aleppo hörte, Nr. 29 einen durch ganz Syrien vielgebrauchten Rhythmus für Pauke oder Topftrommel beim Tanz. Im Gedanken an das noch immer nicht sicher erklärte „sola" der Psalmen sei erwähnt, dass die Mauwälsänger auf den dörf- lichen Festen bei Aleppo ihren Gesang mit dem Worte „zäl" ^es ist aus'* zu schliesscn pflegen, um damit der Musik das Zeichen zu geben, dass sie nun wieder zum Tanze auf- spielen solle. Über die Herkunft der einzelnen Liedmelodien sei noch folgendes bemerkt. Von einem Hirtenknaben bei Essalt hörte ich Nr. 1 , von einem Beduinen auf Gebel Oscha* Nr. 2, im 'Aglün von Schnittern bei Hauära Nr. 3, von Bauern in Elhösn Nr. 4 und 5, vom Maul- tiertreiber Cheiralla aus Chijäm (Merg'Ajün) Nr. 6, 9, 10, 14, 15, 16, von Frauen in Balät (Merg'Ajün) Nr. 13 und 18, in Gededi (ebenda) Nr. 20, von Hrn. Däüd Sag an, jetzt in Berlin, Nr. 8, 12, 17, 24, vom Beduinen Hmed bei Aleppo Mr. 7, 21, 22, von Hm. Ahmed Amiri in Aleppo Nr. 23, 27, 31, 32. * dies Instrument ist in Palästina unbekannt, und es befremdet, dasselbe in dem von N, Müller und J. Benzinger herausgegebenen Alten Testament auf Tafel 152 als »Modernes Musikinstrument aus Jerusalem" abgebildet zu sehen. — XXX - Alle diese Melodien wurden von mir nach dem Gehör auf- gezeichnet. Schriftlich erhielt ich Nr. 25 und 26 von Hm. Ahmed Amin in Aleppo, Nr. 11 von Frl. Elisabet Bender in Safed, Nr. 14** von Btn. James Cohen in Tiberias aus dem arabischen Liederbuch der amerikanischen Mission in Beirut (Nr. 87). G. Transskription und Aussprache des Arabischen. Folgendes System der Transskription der Konsonanten wurde angewandt: f ■> <> d • b • d V£; t ; r vd» t • z c g u* s c t A LT S( ch U« s • u* d • d k tsch Je t • J 1 Jb Z • r m t c VJ n 9 t r « 5 h • f 5 w u • • k g dsch j 1 Nur, wo dies notwendig schien, wurde ' für Hamza gesetzt. Die Transskription ist keine rein phonetische, indem t, d, z und ^ auch in Texten geschrieben wurde, in denen t (s) , d (z) d (z) und Hamza dafür zu sprechen ist. Bei der Benutzung von Hartmann's „Arabischem Sprachführer" hatte ich die bei dem rein phoneti- schen Prinzip — das H. indes bei k selbst durchbricht — sich er- gebenden Übelstände zu sehr empfunden, um mich zur Annahme dieses Prinzips entschliessen zu können. Das Richtige wäre doppelte Textmitteilung, erstlich in reinphonetischer Transskription, zweitens in Schriftsprache mit arabischen Lettern. Das letztere hatte hier zu unterbleiben, deshalb Hess sich auch die phonetische Transskription nicht durchführen. Nur bei k und k habe ich beduinische Aussprache als g und dsch für k, als tsch für k in den Text aufgenommen, weil dies keine Unklarheit über die zu Grunde liegenden Konsonanten veranlassen konnte. Damit im übrigen die richtige Aussprache der Texte doch einigermassen möglich sei, werden die dafür nötigen Angaben hier beigefügt. Die Laute t und d werden von den Städtern stets durch t (selten s) und d (seltener z) ersetzt, während Bauern und Be- - XXXI — dllinen sie als interdentale Spiranten sprechen. — g ist nur bei den Beduinen dg, sonst französisches j, weshalb die oft ange- wandte Transskription mit dsch für Palästina unangebracht ist. — Dass ch deutsches ch in ^ach", z weiches s, s scharfes s ist, kann als bekannt gelten. — r wird überall dental mit starkem Rollen gesprochen. Die Laute s, d, t * werden überall deutlich von s, d, t unter- schieden. Bauern imd Beduinen sprechen d in Nord- und Ost- palästina nicht wie im Süden als eigentümlich modifizierten Ver- schlusslaut, sondern als postdentale Spirans, d und d sind dann zuweilen schwer zu unterscheiden. Der Laut des z wird von den Beduinen stets,^ selten von Bauern, niemals aber von Städtern gesprochen, die Bauern setzen d, die Städter d oder z dafür ein. Wo er gesprochen wird, ist er eine interdentale Spirans mit der den Buchstaben d, t, s eigenen breiten Anstemmung der Zunge, sodass der Luftstrom seitlich (von den Backenzähnen her) entweicht. Diese Aussprache ist deutlich unterschieden von der Aussprache des z als stimmhaftes s mit oberwähnter Nüancierung des Tones, wie man sie mich in der moslemischen Akademie der Azhärijje zu Kairo lehrte. Das *Ain wird meist imter Beigabe eines kurzen a gesprochen, *en klingt deshalb wie'ain, tingiTln wie tingiTain, selbst vor a kann man öfters das dem Konsonanten beigegebene a von dem folgenden Hauptvokal unterscheiden. — r vor r im Silbenauslaut schwankt zwischen gutturalem r imd g; in Aleppo wird es oft im Silbenauslaut zu ch, also schurl zu schuchl. k wird von den Städtern und städtisch redenden Dörflern in Hamza verwandelt und als solches im Silbenauslaut sehr hörbar gesprochen. Bei den Bauern vieler Gegenden des Westjordan- landes wird es wie deutsches k vor o und u artikuliert, in Nazaret von k gar nicht unterschieden, während die Beduinen und Bauern im Ostjordanland, auch in der Gegend von Aleppo es als hartes g sprechen. Diese Aussprache wandten in Aleppo auch die volkstümlichen Sänger Jauf Hochzeitszügen und in den ' die übliche Bezeichnung dieser Laute als emphatisch erweckt die un- zutreffende Meinung, als ob sie mit besonderer Anstrengung hervorgebracht würden. Wer sich an sie gewöhnt hat, findet es zuweilen mühsamer, s, d und t an der richtigen Stelle zu sagen. ^ zu*Qn ^Reisegesellschaft" ist ein Beispiel eines Worts, welches indes wohl überall mit d gesprochen wird. - XXXII — Kaffeehäusern an. Die Beduinen haben aber für k noch eine zweite Aussprache als dg (von mir mit dsch transakribiert), welche sie gelegentlich anwenden. ^Ich will nach Jerusalem gehen'^ heisst beduinisch: ana widdi edggids; für: ist es wahr? sagt man: sidgg (statt sidk). Zuweilen nähert sich diese Aussprache des k dem tsch und ist dann von der zweiten Aussprache des k nicht zu unterscheiden. Den Libanonbauem allein ist die tief- gutturale Aussprache des ^: eigen. — Für k haben die Beduinen und die ostjordanischen Bauern eine zweite Aussprache als tsch.^ „Habt ihr eure Arbeit vollendet?" kannheissen: „tschammaltu schür litschu''. Bestimmte Regeln für die Anwendung dieser zweiten Aussprache bestehen nicht. Sie ist nicht auf die Laut- folge ik und ki beschränkt, sondern findet sich auch z. B. in ka und ku. h wird im Silbenauslaut besonders nach langem Vokal nicht deutlich gehört. — Dass w englischem w ähnelt, ist bekannt. — je im Anlaut ist meist i. — Verdoppelte Konsonanten werden — anders als im Deutschen — überall auch doppelt gesprochen. Unterlassung der Verdoppelung zieht zuweilen schlimme Missver- ständnisse nach sich. Die orthographischen Fehler, welche nach Mitteilung von Farah Täbri Kinder und Ungebildete beim Schreiben machen, kennzeichnen die Aussprache. Städter verwechseln I und ^ und schreiben ködafiir'öda, ""alamfürkalam, Dörfler vertauschen ^ und vi! und schreiben kän für kän, kult für kult. Sonst vorkommende Vertauschungen sind: <> für 3 in da h ab statt dahab; \sj oder (jm für ^ in tär statt tär, hassahu statt hattahu; \ für Jb in zahar statt zahar, auch umgekehrt Jb für \ in zehür für zehür; jj** für ^jo in asfar statt asfar, auch ^ für ^ in §afar statt safar. Hinzuzufügen ist die häufige Verwechselung von ^j6 und Jb, z. B. duhr statt zuhr, und von O und V. Auch Schreibkundige sind oft im Zweifel, ob Wörter mit [j6 oder Jb, mit 6 oder <>, mit jj** oder \jo geschrieben werden müssen, wenn diese in der Schriftsprache nicht gewöhn- lich sind. Bei Beduinen können vj, ^ und -. vom Hörer ge- » Wetzstein, ZDMG XXII, 163 ff., hat sicherlich mit Unrecht die zweite Aussprache des k mit dsch, die des k mit tsch wiedergegeben. Für die Belka, den HaurSn, die Gegend von Aleppo ist das Umgekehrte zutreffend. — XXXIII - legentlich verwechselt werden. So ist es zu erklären, dass Wetz- stein irrtümlicherweise die Reigennamen debke mid sa^tge in debka und sahka verwandelte.^ Er hörte debtscha und sahdscha und meinte in beiden Fällen k voraussetzen zu müssen. Ahnliches ist mir selbst öfters begegnet, was freilich zum Teil damit zusammenhängt, dass das Ohr des Occidentalen für die dem Arabischen eigentümlichen Laute nicht genügend geschärft ist.^ Die Vokalisation soll die von mir gehörte Aussprache wieder- geben, und nicht der in der Schriftsprache üblichen entsprechen, was besonders fiir die Araber bemerkt sei, denen etwa dies Buch in die Hände fallt. Besondere Schwierigkeiten verursachte die Unbestimmtheit der kurzen Vokale , welche in demselben "Worte keineswegs immer gleich lauten. Auch die Vokalfarbungen, welche die Konsonanten d, t, z, s, h, * veranlassen, sind keine völlig fest bestimmten. Ich habe öfters darauf verzichtet, sie wiederzugeben, unter der Voraussetzung , dass sie sich bei richtiger Aussprache dieser Konsonanten von selbst einstellen. Folgende Einzelheiten seien bemerkt. Bei unbetonten End- vokalen werden in der Regel keine Längen bezeichnet; sonst wurde ä, e, ü für lange, e, ö (im Beduinischen auch i, ü) für kontrahierte Vokale verwendet. Die verschiedenen Schattierungen, mit denen ä gesprochen werden kann, sind nicht weiter unter- schieden worden. Von den Städtern wird langes ä dem ä ge- nähert, in Aleppo war es zuweilen von e nicht mehr zu unter- scheiden. Bauern und Beduinen sprechen klareres ä. — Das aus ai entstandene e schwebt meist zwischen e und ä. Die Beduinen bei Aleppo sprechen es als I, imd ebenso aus au entstandenes ö als ü. — Das Suffix der 3. Pers. masc. Sing, habe ich stets u geschrieben, obwohl die Aussprache zwischen u imd ö schwankt. Überall wird Silbenschluss mit zwei Konsonanten gern durch Einschaltung eines Hilfsvokals aufgelöst,* und zwar nicht nur bei * 8. S. 267 u. 295. Bozy giebt deshalb im „Supplement" sahka neben sahge. « verhört hat sich wohl auch Bartmann, ZDMG LI 198 Str. 7 Zeile 1, in: hutt el'adm *al*adm, was heissen würde (S. 211): „Leg den Knochen auf den Knochen" (!). Es muss doch wohl heissen: hutt el^adam 'alkadam „setze Puss hinter Fuss" (vgl. in dieser Sammlung S. 230). Hamza (statt k) wurde für 'Ain gehalten. » s. dazu auch Wetzstein, ZDMG XXII 180f., Sachau, Arabische Volkslieder aus Mesopotamien 92. Die biblische Vokalisation der Segolatformen ist eine Folge derselben Neigung. Dal man, Volksleben. III - XXXIV - Konsonanten, die sich nicht zusammensprechen lassen. Man sagt chub®z für chubz, in*t für int, bar4 für barl, Schemas für schems, ketab^t für ketabt. Auch das unmittelbare Zu- sammenstossen von drei Konsonanten in einem Worte oder in der Aufeinanderfolge zweier Worte wird durch Hilfsvokale vermieden, man sagt il*hbäba für ilhbäba, *al*ktäf für 'alktäf, samm® sukkar für samm sukkar, ibkit iktlr für bkit ktlr. Arabischer Gesang bietet besonders bei der langsam einher- schreitenden Melodie des Tarwid Gelegenheit, den Einfluss langer Dehnung einer gesungenen Silbe auf ihren Vokal zu beobachten, wälad wird zu wälääd, jÄlli zu jälle, h61i zu hell. Der ganze dem Arabischen eigene Vokalismus scheint dann zerstört, was erwähnt sei, weil die Ton- und Vortondehnimgen in der biblischen Vokalisation des Hebräischen wohl durch einen ent- sprechenden Einfluss zu erklären sind. Übersicht über die Herkunft der Lieder. A) Westfordanland. 1. Jerusalem, städtisch: S. 230ff.; bäuerlich: S. 65f., 67 ff., 99, 158 £, 304; beduinisch: S. 66, 155. 2. Gegend von Jerusalem, bäuerlich: S. 4 f., 22 ff., 25 ff., 41 f., 56 f., 58, 59 ff., 63 f., 144, 165 f., 171, 172 ff., 188, 262 ff., 268 f., 270 f., 278 ff., 296 ff., 806, 810 f., 824 f., 881, :^84 ff;, :^44. 8. Gegend von Nazaret und Tiberias, bäuerlich: S. 80, 254 ff , 269 f., 825 ff.; beduinisch: S. 110 ff. (?). 4. Mer& 'AjOn, bäuerlich: S. 14 ff., 20, 29 ff., 81 f., 95, 112 ff., 117ff., 120 ff., 155f., 168ff., 184ff., 191f., 198f., 207, 208, 247 ff., 267, 268 f., 272, 278 ff., 804 f., 806 ff., 811 f., 816 f., 822 f., 880. 5. Am See 5öle, beduinisch: S. 19 f., 186. B) Ostfordanland. 1. Belka, städtisch: S. 80f.(?), 116 f., 190f., 242ff., 258 ff.; bäuerlich: S. 28f., 88, 84, 87, 45, 57, 214 ff, 261 f., 818ff., :^2f., 887 ff, 842 f.; beduinisch: S. 7, 81 ff., dS ff., 42 ff., 58, 100 ff., 108, 109 f., 186 f., 145 ff., 158, 157, 188 f., 208, 216 f., 217 f., 251 ff., :300 ff., 828, 829 f., :389 ff, 850 ff. 2. 'Aglön, bäuerlich: S. 7f., :^, 41, 46, 48f., 50ff., 52, 54f., 135, 137ff., K39f., 166 ff., 187 f., 278; beduinisch: 46, 150, 171. 8. Paurän, bäuerlich: S.8f., 185, 150 f.; beduinisch: S. 9f., 89, 808. C) Norden. ^ 1. Sidon, Seeleute: S. 141 ff. 2. BerQt, städtisch: S. 249f. 8. Libanon, bäuerlich: S. 288f. 4. Tripolis, Seeleute: S. 148. 5. Aleppo: städtisch: S.219f., 250f.; volkstümUch: S. 130ff., 139, 159 f., 161, 162, 174 ff., 182 ff., 195 ff., 198 ff., 207, 209, 293 ff.; beduinisch: S. 197f. 6. Gegend von Aleppo, bäuerlich: S. 8, 5f., 11 ff., 20ff., 57 f., 195, 221 ff.; beduinisch: 89ff:, 41, 44, 47 f., 49 f., 53 f., 82 ff., 88 ff., 95 ff., 105 ff., 151 f., 154, 156 f., 170, 192, 284 ff., 818 ff. D) Centralarablen. Beduinisch: S. 104 f., 345 ff. Erster Teil Bei Arbeit und Ruhe Dalmftn, Volksleben. 1 Erster Teil Bei Arbeit und Ruhe Dalmftn, Volksleben. Auf Feld und Tenne. 1. Beim Pflügen. Es wird beim Pflügen überall in Palästina viel gesungen. Aber nirgends weiss man von besonderen dafür bestimmten Liedern. Die 'Atäba ist die hier mit Vorliebe angewandte Lied- form. Da *Atäba -Verse bei jeder Gelegenheit gesungen werden können, sind sie weiterhin gesammelt mitgeteilt. Spruch vom Pflügen* Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed. Elbür — mä jitäla* ta'ab-ettür weschschigäg — mä jet*em ergäg wettenäje - m5 minha rnäje wettitlit — mä 'annu tehdit wattirbP* — iftah eggubb ubP* wattichmls — dahab bilkis. Die Brache — giebt nicht her die Arbeit des Ochsen, und das Aufreissen^ — giebt nicht zu essen dünne Brotfladen, und das zweite Pflügen — davon ist kein Reichtum, und das dritte — das ist nicht der Rede wert, und das vierte — thue auf die Vorratsgrube und verkaufe! und das fünfte — Qold ist im Beutel. ^ das erste Pflügen. — 4 — 2. Beider Ernte. Beim Getreideschneiden und -Ausreissen. a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Aussätzigen in Jerusalem. 1. Ton der Sichel. Mengali ja men galäh räh lilhaddäd galäh mä galäh illä be'ölbe ret harölbe 'azäh mengali jabu razze jelli scharetak min razze. Mengali jabu-Icharächisch mengali filkaschsch® täfisch. Meine Sichel, o wer schliff sie? er ging zum Schmied, der schliff sie, er schliff sie nur um eine Metze (Getreide).^ — möge die Metze Trauerspeise* für ihn werden! meine Sichel, du mit der Spitze, die ich gekauft habe aus Gaza. Meine Sichel, o du mit den Verzierungen,* meine Sichel, die rasch fahrt durch die Halme. 2. Der gesegnete Thau. Winnida ja mabraku hadd heli wadnaku. Und der Thau, o wie gesegnet ist er, er zerstörte meine Kraft und machte sie schwach!* * 'ölbe ist hier Getreidemass = 6 sä' s= »/, keile = 18 1. • bei seinem Leichenmahl. Es wird dem Schmied der Tod gewünscht. ' churchäsch ist eine Verzierung am Rücken und Stiel der SicheL * zum Ernten gewisser Feldfirfichte durch Ausreissen ist Thau notwendige Voraussetzung, damit die Stengel geschmeidig sind und die Körner nicht ausfaUen. — 5 — 3. Die schlimmen Dornen. Ja ret ischschök mä bän walä tchallak walä kän ^aminnu taba' ezzen uräh ezzen hardän ja rulmän rudiüh sam^n ubecji raddüh. dass doch die Domen nicht zu sehen wären, und nicht geschaffen wären und nicht existierten, weil sie stachen den Schönen,^ und es ging der Schöne davon. Burschen, bringt ihn zurück, Eier in Butter gebt ihm als Mittagessen! Variante desselben Liedes aus Teil eggibln bei Aleppo. Mitgeteilt von einem Bauern. Ja let ischschök mä kän ulä ganbar ulä bän ulä min f5g hetän 'aminnu chammasch izzen räh izzen hardän 'ala ja guär riddüh wana Tatta feddän ufeddänen ufeddän umakküken hinta ubäki-ll^abb gilbän tä jizra' fen mä kän. wenn doch die Domen nicht existierten, und nicht aufschössen und nicht zu sehen wären, auch nicht auf den Feldmauera, weil sie den Schönen zerkratzten, es ging davon der Schöne ärgerlich. Auf,^ ihr Nachbarn, bringt ihn zurück. * das Mädchen. • *ala ist Anrufewort, worauf die Anrede an den Ge- rufenen sofort folgen muss. und ich biete dar ein Joch (Land) und zwei Joch und, ein Joch, und zwei Makkük^ Weizen und den Rest der Kömer Platterbsen, dass er säe, wo es auch sei. 4. Das Mädchen mit der Halskette. Arwa^iak ja chaiji warwah arwahak diret halab ja mdal^dak 'azenüdak säir ilburme ^hab. arwal^ak ja chaiji warwal^ arwa^k diret ma§*r ja mdakdak ^azenüdak §äir ilburme kes^r. Geh doch, mein Bruder,* gehe, geh doch nach der Gegend von Aleppo, du Tätowierter auf den Armen, der du schmiedest' die Halskette von Gold. Geh doch, mein Bruder, gehe, geh doch nach der Gegend von Kairo, o du Tätowierter auf den Armen, der du schmiedest die Halskette von Metallstücken. ^ 5. Bezaubernde Tauben. 'Adära ja benäjät hamäm erra'Wjjät 'adära lösch tibkln 'ala 'önbin 'ala tin 'ala rummän schibtin. Jungfrauen, ihr Mädchen, ihr bezaubernden Tauben, Jungfrauen, warum weint ihr? wegen Trauben, wegen Feigen, wegen Granatäpfeln von Schibtin?' * ein MakkOk = 16 Schimbul = 1728 1. « es ist doch wohl ein Mädchen gemeint ' ftlr .schmieden lassest". * kes^r soll besonder^ gutes Gold bezeichnen. ' Ortsname. - 7 — b) In der Belka. Mitgeteilt von einem BaaenibnrscheD in Mädaba. Auf dem Wege zur Stadt. Haije ja bun'd faji^ wen mlaggi wen räjih räil^an süg ilmedlne mäli-rdlbe rewäih. Auf, du duftender Strauss,^ wo wirst du gefunden, wo gehst du hin? Ich gehe nach dem Markt der Stadt, ich fülle die Schachtel mit Düften. c) Im 'Agiun. Mitgeteilt von Schnittern aus Hawära. 1. Das schlafende Mädchen.^ Ja näima nöm ettuli wuddagga 'alburlimi l^eli^ löla hajäj min häli lirkud wal^öbb ennäima. ja näima nöm ilcharüf widdagga 'alburlum ma'rüf* löla hajäj min eddijüf lirkud wahöbb ennäima. ■ ■ ja näima ja näimä ret il'awäfi däima gälüli chaijik bil^abs fezzat u^allat käima. der du schläfst den Schlaf des Lamms, und die Zeichnung auf den Lippen ist süss, wenn ich mich nicht schämte vor meinen Eltern, lief ich imd küsste die Schlafende. der du schläfst den Schlaf des Schafs, und die Zeichnung auf den Lippen ist vortrefflich, wenn ich mich nicht schämte vor den Gästen, lief ich und küsste die Schlafende. * ein Mädchen ist angeredet. • Melodie 3. • Variante: widdugg elazrag *attedi „und die blaue Zeichnung ist auf den Brüsten". * Variante: widdugg el'azrag 'alakföf „und die blaue S^ichnung ist auf den Schultern". — 8 — Schlafende, o Schlafende, wäre doch das Wohlsein dauernd! Man sagte mir, dein Bruder ist im Gefängnis — da sprang sie auf und blieb stehen. 2. Der Zemzambrunnen. Bir izzemzam ^aleh härisin mä jenäm wenneschäma *alöh mitl raff ilhamäm. Der Zemzambrunnen,^ an ihm ist ein Wächter, der nicht schläft, und der Schönen sind an ihm wie der Flug von Tauben. d) Im Ilaurän. Mitgeteilt von Bauern in Inchil. 1. An den Garbenbinder. Ja mrammir limm-ischschamäU wakra' imitöbiz wimgämu säil. ja mrammir ja hazin kem dafannälak dafm ben bullänan uschibrak ukirs'anne mä tlm. Garbenbinder, sammle die Schwaden, kahl und gekauert imd mit fliessendem Rotz. Garbenbinder, o ärmster, wie viel haben wir dir versteckt Verstecktes ^ zwischen Bulläna und Schibrak und Kir§'anne, die nicht weich ist.* 2. An den Schnitter. Ja m'allmi hat Idak wiljöm bislach gildak wiljöm rada mä berldak. * im Heiligtum zu Mekka. An ein Mädchen wird gedacht. ^ die Schwaden hat der Schnitter auf dem doraenreichen Boden niedergelegt, von wo sie der Garbenbinder aufsammeln muss. ' drei domige Gewächse sind genannt. Bulläna ist ein in ganz Palästina häufiges domiges Kraut, schebrak soll Ononis antiquorum sein (nach Löw, Aramäische Pflanzen- namen 429), kirs'anne ist eine Art Eiyngium (Mannstreu). Von Jins'anne wird besonders erwähnt, dass sie hart ist, weil sie erst im Sommer holzig und stachlich wird, während sie im Frühjahr weich ist und in diesem Zu- stand als Salatkraut dient. — 9 — Meister, her mit der Hand, heut zieh ich dir die Haut ab,^ aber morgen mag ich dich nicht. ^ Mitgeteilt von einem Beduinen bei Zeräkijje. 3. Der Enttäuschte. Jabu ^agäjü mer'az läjig *agibinu igäna-Ichabar mgauwaz söda 'ala mäntünu. abu 'agäjil merjüm läjig 'agibinu usbur 'ala hökm alla belki ahäli jintünu. du mit den Kopfringen von Mer'az,' niedergezogen auf seine Stirn, es kam uns die Kimde: verheiratet, trauernd wegen: sie geben ihn mir nicht.* du mit den Kopfringen von Merjüm,^ niedergezogen auf seine Stirn, warte auf den Befehl Gottes, vielleicht geben ihn mir meine Eltern.* e) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt von jungen Leuten in Gededi. Nr. 1 und 3 wurden als beduinisch bezeichnet, Nr. 3 als aus dem Hauran stammend. 1. Armliches Schnittferleben. He ja ulidi — taba'ak radi wesch maukülak — lahm-eggidi schü maschrübak — moijet widi ja *adldi — chud 'an idi habl ilkinnab — kata' idi. * vgl. das deutsche , schinden" für i, quälen". • so singt der Garben- binder dem Schnitter zu, der fleissig für ihn schneiden muss. ' eine be- sondere Art Wolle. * das vom Angeredeten begehrte Mädchen soll an einen andern vergeben sein, es trauert aber, weil sie dem von ihr Bevorzugten versagt wird. • so sagt das Mädchen. — 10 — mein Knabe,* — dein Charakter ist schlecht, was ist deine Speise? — das Fleisch des Zickleins, was ist dein Trank? — das Wasser der Thäler. mein Helfer, — nimm von meiner Hand,^ das HanfseiP — zerschnitt meine Hand. 2. Die Schüssel Sauermilchreis. Tule' ilhaua ja l^a§§äd ^ägi kä'id filfaje ja l^a^säd mlükijje mä bah§ud welä fijje illa mä tegini ma'genet lebanijje hatta äkul uischba* biddibb ilmrüwe fijje. Es erhob sich der Wind,* o Schnitter, genug des Sitzens im Schatten, königlicher Schnitter! Ich schneide nicht, und nicht ist Kraft, wenn nicht zu mir kommt eine Schüssel mit Sauerroilchreis, damit ich esse und satt werde, dann verbreitet sich der Mut in mir. 3. Käsende Liebe des Beduinen. Mus'ad ja tannür — ja gammä'-lhabäib umus^ad ja tannür mus'ad. jabu kadä^a — ja murtaki 'assef waweli jabu kadä^a jabu. ^ walad a Knabe* nennen die Beduinen jeden Mann, der noch nicht Greis ist. Hier redet der Schnitter zum Garbenbinder. • die Schwaden. * ein Strick von Hanf oder Ziegenhaar wird beim Ernten um das Hand- gelenk gebunden. Man sagt, er verhüte das S^rreissen desselben. * der kühlende Nachmittagswind ist im Schatten abgewartet worden. — 11 — 'öschkak brida — 'öschk iTarab bignün we'öschkak brida 'öschkak. • • • hösoha urummäna — in käbala 'al'en waweli höscha urummäna hoscha. Du Glücklicher, o Tannür,^ — du Sammler der Liebhaber, du glücklicher, o Tannür, du glücklicher! O du mit dem weissen Kopftuch, — der du vertraust auf das Schwert, o weh mir! o du mit dem weissen Kopftuch, o du! Deine Liebe sucht Einwilligung, — die Liebe des Beduinen ist rasend! Deine Liebe sucht Einwilligung, deine Liebe. Höscha und Rummäna,^ — wenn sie (mich) an der Quelle treffen, o weh mir! Höscha und Kumihäna, Höscha. f) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen IJmgd. 1. Das Erntestück.^ Ja immäni retak bür retak mur'a lezzarzür wezzarzür jäkul ridde ben i^lä'u mirtädde. jammäni läbüdd tirl^ wafazza' bani hal^al manägilhum bidihum jeguschschu-schschük ma' ezza'tar. Emtestück, o warst du Brache, wärst du ein Weideplatz für den Star, und der Star bekäme zu verzehren (Gewehr-) Ladung, die an seine Bippen wiederkehrt. ^ tannOr heisst der Backofen der Nordpalästinenser, aber auch die fensterlose Hfitte, in der er sich befindet. Da die Backbütte oft von den Wohnhäusern der Dörfer weit abliegt, eignet sie sich zu einem Stelldichein von Liebenden. Hier scheint ein Beduine den TannOr eines Dorfes zu solchem Zweck benutzt zu haben. * zwei Mädchen, zwischen denen schwer zu wählen. ' im man ist das dem einzelnen Schnitter zugeteilte Stück des Emtefeldes. — 12 — Erntestück, es hilft nichts, du musst davon, und ich überrasche die Söhne Haihals • ■ mit den Sicheln in ihren Händen, die abschneiden die Domen mit dem Thymian.^ 2. Hilfe erwünscht. * j ' Halli j'äwinni gäbami tschän acher mnilwugüf. Wer mir hilft, thut mir einen Gefallen, das wäre besser als das Pastehen. Mitgeteilt von einem dauern in Teil eggibln bei Aleppo. 1. Weizen wie die Wangen des Mädchens. Ja rä*i attähün rinimt • • • • gätak hinta ha^ijje hamra mitl ^chdüd ilbint. Besitzet der Mühle, du hattest Gewinn, zu dir kam Weizen von Hasja,^ rot wie die Wangen des Mädchens. 2. Meine Sichel. Mengali ja men galäh räh las^äjir galäh mengali mengal hsüni a^rat umälu snüni. Meine Sichel, o wer schliff sie? er ging zum Goldschmied, der schliff sie. Meine Sichel ist eine Sichel von Hsün,* ritzend, obwohl ohne Zähne. 3. Um ein Ei. *Albedawi wilbedawijje wilbedawi tallak martu 'anitfet lebanijje ^ala rarifin aklatu u*ala beda mischwijje. ^ mit dem Getreide schneiden sie auch die Domen ab, so scharf sind sie. * ein Dorf südlich von Höms, wegen seines guten Weizens bekannt. ' Name eines Schmieds. — 13 — Über den Beduinen und die Beduinin: der Beduine verstiess seine Frau wegen eines Bisschens Sauermilchreis, wegen eines Brots, das sie gegessen hat, und wegen eines gerösteten Eis.^ 4. Der geschlachtete Hahn. Ja 'ämra jamm 'ammär 'ala schuebet ennär dabahti-ddik akaltih ul^ulti dlkna tär lä tajjar walä tär walä 'alla min eddär häda dammu 'ala-Ihet ja rischu mäli-ddär ja lahniu milu-lmakle 'aleh essamn fauwär 'aleh ilka'k bidwär jischbe' gesch chuttär chatätir uchuttär • • • • uchatätir limüsa ulimüsa weld 'amraär. O 'Ämra, Mutter 'Ammär's, über der Hitze eines kleines Feuers hast du den Hahn geschlachtet und assest ihn, und sagtest: unser Hahn flog davon! Nicht liess er fliegen und nicht flog er, und stieg nicht auf vom Haus. Da ist sein Blut auf der Wand und seine Federn füllen das Haus, und sein Fleisch füllt die Bratpfanne, über ihn steigt die Kochbutter, dabei die Kringel in Rundung, er würde sättigen eine Armee von Vorübergehenden, Vorübergehende jeder Art, vorbeigehend bei Musa, und Musa hat ein ffind (Namens) 'Ammär. * be<^a mischwijje ist ein in heisser Asche gargemachtes Ei. — 14 — Zum Ausreissen von Feldfrüchten. In Merg *Ajün. Mitgeteilt von einem Bauern in Bal&t. Alles ist vorüber. Akalt igräbi ja wäwi kän me^allak bedawi kän me'allak chazakta marak elmischmusch mä dikta marak eröneb mä diktu marak ilmukta mä diktu • • — — » marak ettln mä diktu. Du hast meinem Proviantschlauch gefressen, o Schakal, er war aufgehängt auf Beduinenweise, ^ er war aufgehängt, du zerrissest ihn, Torüber ist die Aprikosenzeit, ich kostete nicht davon, vorüber ist die Traubenzeit, ich kostete nicht davon, vorüber ist die Qurkenzeit, ich kostete nicht davon, vorüber ist die Feigenzeit, ich kostete nicht davon u. s. w. 3. Beim Dreschen. Lieder für den Knaben, der, auf dem Dreschbrett (maurag) stehend, die es ziehenden Ochsen antreibt. In der Regel singen zwei Knaben, der eine stimmt an, der andere, sein Nachbar auf dem nächsten Dreschplatz, wiederholt Zeile ma Zeile. In Merg'Ajün. Mitgeteilt von Bauern in Gededi. Das weisse Mädchen und Ahmed der Schlächter. Hallli ja be(Ja — ja schirsch ilhumme^a ja gibne tarijje — fSk ilhetahjje fettih ja tabakna — hatta nilhak rafakna refakna subhijje — Iwärdi *ala-lmoije wärdi 'atschäni — lahakha schubbäni — min schabäb ®hseni. ja machrübi ja *akka — fiki-lhagar biddakka fiki ahmed eggezzär — la bjäkul ulä bischrab illa min kis ilfellä^ — wilfellal^ tallak martu ^ wohl an einem Baum. — 15 — tallakha mä tallakha — tallal^a ^achwänil^ha chwänikha lülu uinirgän — tukk umüt ujä 'azbän lösch mintu^k ulesch minmüt — mintakkek kuU enniswän. jejejejejeje öö! Du gefällst mir, o Weisse,* — o Wurzel von Sauerampfer, o frischer Eäse — auf dem Milchbrei! Thue dich auf, o unsre Rose^, — dass wir einholen unsre Begleitung,* unsere Begleitung am Morgen, — die hinging zum Wasser, hinging durstig, — es folgten ihr junge Männer yon den Männern Hsen's.* — Zerstörtes, o 'Akka — in dir sind die Steine verziert,* in dir ist Ahmed der Schlächter* — er isst und trinkt nur von dem Beutel der Bauern, — und der Bauer verstiess seine Gattin,' er verstiess sie, wie er sie verstiess, — er stiess sie aus an ihren Halsketten, ihre Halsketten sind von Perlen imd Korallen. — Birst vor Arger und stirb, du Frauenloser! Warum sollen wir bersten und warum sterben? — wir lassen (lieber) bersten alle Frauen! jejejejejeje — öö! Mitgeteilt von Bauern und Banemkuaben in Balät. 1. Die Base Hmädi*s und der Nebenbuhler. Hädi ja hädi — ja gamal mas'üdi chätim limschanschal — jelik lil'hmädi hmädi biliksära — tnärilu-ttiära • ... räh e9§ef kullu — mä ta'mäni minnu — ta'm bint *ammu täkul samm u^ä'a — ul^aijt-illassä^a tilsa*ha bilsänha — tfarrek 'agiränha giränha nasära — fihadik ilhära Ijiärt ilküblijje — da^k ilmayabijje dakk ilmahlab dakk irrüzz — häda schurl uläd iVözz • • • . . — • • häda schurl erazäzijje — imm eschsche'ür mdallijje * ein Mädchen ist angeredet. • eigentl. gelbe Rose. Der Sinn ist; Glück, sei mir hold! • es ist auch wieder das Mädchen gemeint. * hier schliesst das erste Lied, welchem ein zweites unmittelbar folgt. ' durch Skulpturen. • A^pned der Schlächter, gest. 1804, berüchtigter Herrscher eines selbständigen Gebiets mit der Hauptstadt Akko. "^ ausser der Aus- saugung durch den Fürsten hat der Bauer noch häuslichen Ärger. — 16 — dallatni 'abir ubir — halfaÜi wahjät-ilmir sidd ilküz bitteffilha — uläki-lchel errammäha • • • rammäl^tik jä-lhändi — mraschrascha bilwardi — elward mähu 'andi elward 'and-eddarra — alla jechün eddärra ubhelha ukuäha — rabb isBama ramäha tabachna lebanijje — wellebahijje akaiha-rasfur werasfur min egginne — alla jikla* fulän *aimi. jöjejejejeje öö! V Leittier, o Leittier — o Kamel des Masüd!^ der Ring mit Gehäng — steht dem Hmädi,^ Hmädi im If eubruch — die Vögel singen ihm ; dahin ist der ganze Sommer, — er speiste mich nicht von ihm, — er speiste die Tochter seines Onkels, mag sie essen Gift und Verwirrtheit, — und die Schlange die stechende möge stechen ihre Zunge, — sie mag austeilen* ihren Nachbarn, ihre Nachbarn sind Christen — in jenem Quartier, im südlichen Quartier. — Das Stossen des Mahlabbreis,* das Stossen des Ma^ab, das Stossen von Keis, — das ist die Arbeit der bevorzugten Kinder, das ist die Arbeit der Bevorzugten, — der mit den herab- hängenden Haaren.* — Sie zeigte mir den Weg zu diesem und jenem Brunnen, — sie schwor mir beim Leben des Emir: „Verschliesse das Krüglein mit dem Apfel — und gehe entgegen den rennenden Pferden!" • Deine Renner, o Schmeichlerin, — sind besprengt mit Rosen- wasser, — Rosenwasser habe ich nicht, das Rosenwasser hat die Nebenfrau,' — Gott werde untreu der Nebenfrau, und mit ihrer Stärke und ihrer Kraft — hat der Gott des Himmels sie verworfen. ^ der Dichter meint wohl sich selbst. * der Herr des Knaben. * von dem Gift. * Reismehlbrei mit dem Gewürz Ma^lab. * das ist die vom Kameltreiber beneidete Base Hmädi*s. Hier endet der Zusammen- hang, das Folgende wird ursprünglich in einen anderen Zusammenhang ge- hören. * d. h. schweige über unsre Abmachung und tritt den Mitbewerbern entgegen. ' nur Nebenfrauen greifen zu solchen Lockmitteln wie seine Mitbewerber, die deshalb verflucht werden. — 17 — Wir kochten Milchreis, — und den Milchreis ase ein Vogel, und der Vogel ist von den Verrückten.^ — Gott reisse aus N.N.^ von mir! Jejejejejeje — oo! 2. Das führerlose Pferd. Tär ennida ja teri mälik gauäd ilcheli mälik gauäd iddahma ja dahma wen därüsik därüsik chatar umät umät — alla lä jekun bätu. jejejejejeje — öö! Es flog davon der Thau, o mein Vogel,* was ist dir, du ausgezeichnetes der Pferde, was ist dir, du ausgezeichnetes unter den Schwarzen? Schwarze, wo ist dein Drescher? Dein Drescher ging davon und starb, er starb? — Gott lasse nicht auferstehen seine Achselhöhle!* Jejejejejeje oo! 3. Der gestorbene Dreschknabe. Häda fulän wejä rinnu *ajünu täira minnu räh 'almathana tajit^an igäni-lchabar 'annu akal auwal muschtä^ utäni muschtä^ iga 'azräin achad ruh fulän uräh. jejejejejeje öö! * gemeint ist der Nebenbuhler, welcher sein Verhältnis zur Geliebten störte. * hier nennt der Enabe jemand, den er nicht leiden kann, etwa den Knaben auf einem benachbarten Dreschplatz. » gemeint ist ein Pferd, welches unthätig ist, weil ihm der lenkende Enabe fehlt. * scherzhafter Weise pars pro toto. Dalman, Volksleben. 2 1 — 18 — Dieser N. N.^ und o seine Stimme, seine Augen fliegen von ihm^ — er ging zur Mühle zu mahlen, da kam die Nachricht über ihn: er ass einen ersten Muschtäh' und einen zweiten Muschtäl^, da kam *Azräin,* ergriff die Seele von N. N. und ging davon. Jejejejejeje oo! 4. Der Drescher braucht eine Braut. Der 'akki ja der 'akki ana msäfir ^ämakki chabbüli mä chabbüli chabbüli schakfet ka^ki wilka'ki guwwa-lmachzan welmachzan bela miftah • welmiftäh mninnaggär winnaggär beddu kaddüm wilkaddum mnilhaddäd wilhaddäd beddu hadid wil^adld mniFuzid wil'uzid beddu beida wilbeii^a mniggäge wiggäge bedha kamha wilkam^a mniddärüs widdärüs beddu *arü8 wil'arüs mnilfelläh wilfelläh beddu bakar wilbakar beddu rabP* werrabi** beddu matar welmatar beddu bar^ ura*d infatahat tiz fulän ö bä'ir. Jejejejejeje öö! ^ der Name eines andern Dreschknaben, dem der Tod angewünscht werden soll, wird genannt. * d. h. er war rasch und geschickt. • eine Art Brot. * der Todesengel, dessen Name eigentlich 'Izräll. — 19 — Der *Akki, Der ^Akki-S ich reise nach Mekka, sie versteckten mir, was sie mir versteckten. sie versteckten mir ein Stück Kringel, und der Kringel ist drinnen im Vorratsraum, und der Vorratsraum hat keinen Schlüssel, imd der Schlüssel ist vom Schreiner,^ und dem Schreiner fehlt die Axt, und die Axt ist vom Schniied, und der Schmied braucht das Eisen, und das Eisen ist von Uzid,* und Uzid braucht ein Ei, und das Ei ist von der Henne, und die Henne braucht Weizen, und der Weizen ist vom Drescher,* und der Drescher braucht eine Braut, und die Braut ist vom Bauern, und der Bauer braucht Rinder, und die Rinder brauchen Ghnmfutter, und das Grünfutter braucht Regen, und Regen braucht Blitz und Donner — ; _5 Jejejejejeje oo! 4. Beim Austreten der Dura durch Büffel. Amf See Hole. Mitgeteilt von Bauern in Gededi als von Beduinen am Hole stammend. Das weisse Mädchen vermisst. Ja hseriti ja weli wilbicj haddum heli 'alli saru billeli gümu hatta nilhaghum 'ala dhür-ilcheli ja memiti ja dalla galb-ilhazln mu'^alla. ^ wohl ein Ortsname. ' an den hölzernen Schlüssel des arabischen Holzschlosses ist gedacht. * wohl Name des Eisenhändlers. * därOs ist der die Dreschtafel lenkende Knabe. • die derbe Beschimpfung des unliebsamen Kameraden bleibt besser untibersetzt. 2* — 20 — mein Unglück, weh mir! die "Weissen ^ zerstörten meine Kraft wegen deren, die sich aufinachten in der Nacht! Auf, dass wir sie erreichen^ auf den Bücken der Pferde! O mein Mütterchen, o Dalla, das Herz des Traurigen wurde schwer betroffen. 5. Beim Worfeln. a) In Merg*Ajün. Mitgeteilt von Bauern in Gededi. Von der Wurfgabel. Ja midräti — wen bitbäti — bil'aramäti jalla-lbaraki — barakat rabbi — fl ha^subbi barakat heidar — fi halbeidar he däjim — jalla däjim. meine Wurfgabel, — wo übernachtest du? — in den Getreide- haufen. Gott, der Segen, — der Segen des Herrn — sei in diesem Eömerhaufen, der Segen über Heidar — auf dieser Tenne, Ewiger, — o Gott ist ewig! b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed. 1, Fleissiges Worfeln. Ja midräti — ochdi uhäti jahmad jal^mad jal^edäti chelin tirab — lamman tit*ab filmedäni. O meine Wurfgabel, — nimm und gieb ! ^ Ahmed, o Ahmed, o mein kleiner Ahmed, Pferde spielen, — bis sie müde sind, auf dem Bennplatz.^ ' die Sehnsucht nach dem weissen M{ldchen. * er möchte den Mädchen nachsetzen. • nimm — die Spreu, gieb — die Körner. ^ Selbfli- ermunterung des Worflers. — 21 — 2. Willkommene Helfer. Wasse'üli benkum wig'alüni chekum uehaj chaijälin lakum ubed Rede des Leithammels. * Antwort des Hirten. * sehr ä* ist der kleine Schlauch des Hirten ftlr die dnrch Labmagen geschlickerte Milch, welche die Beduinen gibna „Käse'* nennen. - 39 — e) Im Hauran. Mitgeteilt von einem Beduinen bei ZeirS):\]je.* Mahnung an den Pferdehirten.* Ehiub lafrega ja walad wehlub laha zid elhallb ^ainek lau sär ettalab • • • tifrig habibak min habib. Melke für Frega,' o Knabe, melke ihr reichlich die Milch, pass auf, wenn geschähe die Forderung, entfernt sie deinen Liebling von Habib.* d) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Qqied. 1. Die geizige Herrin. Ja jumma ja rabbä^a mä dig^t 'endik räha rer ell^atab waggelle wa 'aubaijeti mibtelle wahöhiz 'and elmnchmar wand li fid'ölle fid'ölle mä tischba'ni illa hllb eschschögra waberridu bigdlll^ wasukku sakk ilfelwa wagül jumma helwa lielwa räl^at lehalha waznäretha gemalha urabwi tiga' tedagdag taibaijin dagg el'azrag eFazrag azrag semäwi 'ala sderha miträwi. O Mutter, du Gewinnmacherin ! ich habe bei dir keine Ruhe gekostet, nicht» als das Brennholz und die Dungfladen' und mein Mäntelchen durchnässt, ^ auch in der Belka bekannt. * Melodie 2. ' Name eines Fohlens. * das Pferd soll einst im Stande sein, mit der vom Angeredeten Oeliebten schnell davon zu sprengen, wenn der feindliche BeduinenschSch Habib kommt. ^ mit dem Sammeln von Brennholz und Dünger (f&r das Feuer) wurde d^ Knabe beschäftigt. — 40 — und ich gehe umher bei der Holzschachtel ^ und wünsche mir ein Stück Tarmwsbrod,* ein Stück Tarmüz macht mich nicht satt ohne die Milch der Braimen,* die ich kühle in meinem Becherchen^ und schlürfe, wie das Fohlen schlürft, und ich sage:* O Mutter Helwa! — Helwa ging zu ihrer Familie, imd fOr ihren Besuch dient ihr Kamel, — o Herr, möge sie fallen und zerschellen, dass sichtbar wird die blaue Tätowierung, deren Blau ist wie das Blau des Himmels, auf ihrer Brust verführerisch. 2. Einderlied beim Hüten der Lämmer. Waggidäje-lbid elbid wahdaranni 'almegid waf aminni sukkara min sekäklr ennebe wennebe schäil tschetäb min halab le^aintäb ja na^ära ja tschläb lesch mä t^allu 'aleh. Und die Zicklein, die weissen, die weissen, sie sind herabgekommen zum Zeltplatz und gaben mir Zucker^ zu essen von dem Zucker des Propheten,*^ und der Prophet trägt ein Buch® von Aleppo nach *Aintäb,* — Christen, ihr Hunde, warum benedeit ihr ihn nicht? ^ muchmar ist die grosse Holzschachtel mit Deckel, in welcher Vorräte verwahrt werden. ' fid'ölle ist ein Stfick tarmOz, d.h. Dorabrot, das man unter Kohlen gebacken hat. ' ein braunes Schaf ist gemeint. * von Holz. * weil alle diese Guusse dem Knaben versagt werden, ver- wünscht er seine Brotherrin. * süsse Milch. "^ der beste Zucker. * den Koran. * in armenisches Land. — 41 — 2. Beim Schafscheren. a) Im 'AglOn. Mitgeteilt von einem Bauern in ElhOsn. Auf guter Weide. Schugr eddahhi berwed eschschil^i win serrahühin häbbln errihi. Blonde (Schafe) fressen morgens auf der Aue von Ehrenpreis, wenn sie frei weiden lassen die (jungen Männer wie) Wind- stosse. b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Qmed. Seidenweiche Wolle. Gizzi ja abesa gizzi süfitsch tan-r nnrim eggizzi. Lass dich scheren, o kleine Sohwarzköpfige, lass dich scheren, deine Wolle ist Seide und weich das Fliess. 3. An den Hirten. Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Aussätzigen in Jerusalem. 1. Schafhirt, Binderhirt, Eselhirt. Bä'i-lranam schabbib tarannllak • . rä'i-lbakar schöschih manädllak rä*i-lhamlr ruddi tra^Üak. Schafhirt, flöte, dass ich dir singe! Rinderhirt, schwinge deine Tücher!^ Eselhirt, Geschwür soll dir anhaften! * beim Tanz. — 42 — 2. Der mädchenhafte Hirtenknabe. Rä'i-lranam ja chäfijje desohschir 'a§ät erra'ijje rä*i-lranam mä ret rä*i-lba'arln ja hidib *6nu mitl latsch ilmakänn rä'i-lranam mä ret rä'i-schscherijje ja hidib 'enu ja kdälet bunaije. Schafhirt, du, der sich versteckt, lass den Hirtenstab! Schafhirt, nicht wirst du Hirt der Kamele, du dessen Augenwimper wie die Enden ^ der Eopfbinden. Schafhirt, nicht wirst du der Hirte der Schafherde,^ du dessen Augenwimper wie das Stirnhaar eines Mädchens. 3. Beim Holzholen der Mädchen. Da Palästina waldarm ist, muss das Brennholz oft aus weiter Ferne herbeigeholt werden. Gestrüpp, Wurzeln, Baumäste werden in der Wildnis oder im Walde abgehauen und ausgerissen und auf dem Kopf in grossen Bündehi nach Hause getragen. Der Sicherheit wegen geht wohl meist eine grossere Zahl von Mäd- chen zusammen. a) In der Bell^a. Mitgeteilt von einer Beduinenfirau auf dem Gipfel des Sebel Öscha'. 1. Ich möchte mit dir fortlaufen. Rä*i-li*anam ja neschmi ja läbis ilmizwijje ubeddi ächdak ugötir chäjif min ümmi tidri ute'allim heli bijje. ^ latsch eigentl. «Schlag", hier wohl das herabhängende Ende der ma^rOne, einer langen rotgelben Kopfbinde. Der Hüt^nnge hat etwas Mädchenhaftes an sich und passt nicht ftir das rauhe Grewerbe eines Hirten. ' jetzt weidet er nur einzelne Schafe. — 43 — Schafhirte, du hübscher, der du anlegst die Mizwijje,* ich wollte dich nehmen und fortlaufen, ich farchte nur, meine Mutter erf&hrt es und benachrichtigt meine Angehörigen von mir. 2. Tadle nicht den Verliebten. Jalla tlüm glebak ja läjim ilm^bäwi retak gaddib eddöle illi bilhabs itläwi. Bei Gott, tadele dein Herz, der du den Verliebten tadelst, wärst du doch einer, den die Regierung festhält, der im Gefängnis sich windet! 3. Einen Kuss vom Starken. r Ja schögi aHlni höbbati wilfajin mä jedügeha. O mein Liebling, gieb mir meinen Euss, aber der Schwächling kostet ihn nicht. 4. Das Auge ein Wasserborn. ■ Aschüf elwalad warrad 'ala bir ettenijje chaiji jitlubni ^atschän 'eni fauwäri* moije. Ich sehe den Knaben nach Wasser gehn zum Brunnen Tenijje, wenn mein Bruder bittet mich im Durst, ist mein Auge (wie) Bäche von Wasser.^ ^ mizwijje ist der Beduiuenmantel luit seidener Unmähung auf den Achseln und am Bals. ' sie weiss ihn besser zu befriedigen als der Brunnen. *en heisst gleichzeitig ,Auge' und „Quell". — 44 — 5. Thränen wie Bäche. Dame* 'eni tahäddar hauwad wädi-ssell^i dame' 'eni ball elbet ja *eni wustenhi. Die Thränen meines Auges strömten nieder, kamen herab das Thal Sellhi, die Thänen meines Auges nässten das Zelt, o mein Auge, ruhe riun aus! 6. Vor und nach der Heirat. Ja hägar däwi 'iUati mä ben delü'i säila uhägar häti farweti 'ala-lmezäbil chäira. Edler, ^ gieb Medizin meiner Krankheit, die zwischen meinen Rippen fiiesst! — Ja, Edler,* gieb he^* meinen Pelz, auf dem Mist wälzt er sich herum. b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Qmed. Der tätowierte Schöne. Bibra halebijje — mangüsch *dra* ezzln bibra halebijje ummatsch nebijje — abütsch gädi-släm ummatsch nebijje. Mit einer Nadel aus Aieppo — ist tätowiert der Ami des Schönen, mit einer Nadel aus Aleppo. Deine Mutter ist eine Prophetin — und dein Vater ein Richter des Islam,' deine Mutter ist eine Prophetin. ' die Geliebte soll den Liebeskummer stillen. * in Wirklichkeit will der Mann das Mädchen nur f)ir niedrige Dienstleistungen. So singt sie spottend. ' d. h. er ist aus guter, frommer Familie. — 45 — Bei Quelle und Brunnen. 1. Beim Führen zum Wasser und beim Tränken der Schafe. a) In der Belka. Mitgeteilt von einem Hirtenknaben an der Quelle Gädur bei Essalt. Das beste Wasser. Gedäli wen tardin maschäri ^mä Hhum tin. Gedäli,^ wo gehst du trinken? Bei Tränkplätzen, in denen kein Schlamm. Mitgeteilt von einem Bauemburschen in E^salt. Mahnung an den Brunnen. Ja bir lau tschüfi wärdin 'alek ichschüfi alla mhaiji-lwärid wilwärda wilwärid umm ischschanln elbärid winkän mä terwihin haijid wana rä'Thin. O Brunnen, wenn du sehen solltest zu dir nach Wasser kommen jimge Gazellen,^ — möge Gott begrüssen * wer nach Wasser kommt, die nach Wasser Kommende imd den nach Wasser Kommenden! — Du mit der kalten Buttermilch,* und wenn du sie* nicht reichlich tränkst, geh weg, dann bin ich ihr Hirte. ^ wohl Name eines Schafs „die Streitsüchtige**. Mau sagte mir, der Leit- hammel heisse so. ' Mädchen. ' mit haijäk alla,, Gott lasse dich leben**. * das Wasser der Quelle ist gemeint. — Die letzten zwei Zeilen wurden mir von einem Beduinen bei Zerä^\j[je (QaurSn) als selbständiges Lied mitgeteilt. Sie lauteten da : „ntschennak mä terwihin, — genib wani ra*lhin.** Hier soll der Brunnen wohl die Schafe tränken, nicht die Mädchen. * die Mädchen. — 46 — b) Im 'Aglün. Mitgeteilt von Bauern in EUiOsn. 1. Die Tränke,^ Öed^i wen tardln j 'ala muschra* elradlr. Gedäli, wo gehst du trinken? Zu dem Tränkplatz des Bachs. ^ 2. Die drei Schönen. Wana wand waranni wiratasch michlif zinni ulinni btalat neschäma 'an ischjähin jis'alinni lauinni bschögi ja jumma ja rumh •fdäwi ta'anni lauinni bzeni ja jumma gres elräwi jehenni lauinni bwalad ja jumma ja näga elwädl^a thenni. Und ich gehe zum Wasser und singe, imd der Durst bethört meinen Sinn, und siehe, ich bin bei drei Schönen, nach ihren Angelegenheiten fragen sie mich. Und wenn ich bei meinem Liebling bin,' o Mutter, o der Speer eines Freiwilligen* durchbohrt mich; und wenn ich bei meinem Schönen' bin, o Mutter, das Glöckchen des Verführers ertönt dann; und wenn ich bei einem Knaben' bin, o Mutter, o weisshaariges Kamelweibchen,' das nach ihrem Jungen seufzt!' ' Melodie 4. * mit fadir kann jedes stille Walser in einem Bach oder bei einer Quelle gemeint sein. • die drei Mädchen werden einzeln aufgeführt. * «fdäwi „freiwilliger Leibsoldat eines Beduinenhäuptlings". * vielleicht sollte es heissen: jS näga elwaddha thenni „o Kamelweibchen, das nach seinem Geliebten seufzt'*. * einer solchen gleicht der Sänger in diesem Fall; er weiss sich fdr keine zu entscheiden, weil sie ihm alle gefallen. — 47 — c) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Qoaed. 1. Willkommengruss. Haijin n'ägi iljöm gan haij] scharräbät elleben. Willkommen, meine Schafe, heut kamen sie, willkommen ihr, die ihr mit Milch* tränkt! 2. Der lüsterne Kamelhirte. Wardat bilak ja bazbüz winte me'änig lak 'agüz hl güz ö mä güz. Zum Wasser gingen deine Kamele,* o Bazbüz,' und du umarmst ein altes Weib, sei sie verheiratet oder unverheiratet. 3. Fluch dem Vater! Jabu brim-ilmer'az wilhig ^ala geblnak gänä-lchabar mgauwaz lan'al boiji-lmantlnak. du mit dem Kopfring von Mer'az -Wolle, zieh (ihn) herunter auf deine Stirn! es kam uns die Kunde, verheiratet, ich verfluche meinen Vater, der mich dir nicht gegeben hat.* ^ leben ist in der Beduinensprache Bezeichnung der Milch in jeder Form, der süssen sowohl wie der gesäuerten. Soll frischgemolkene süsse Milch besonders bezeichnet werden, braucht man hallb. • gemeint ist die Leidenschaft des Mannes. ' bazbüz ist wohl Spottname. Es kann be- deuten „Pfeife*'. * dieser Vers gehört vielleicht zu dem S. 9 mitgeteilten Liedchen. » — 48 •— 4. Warnung vor dem SchäwL La tächdm ischschävd wischschäwi kaddäb rühi sidi hgalla jesarrhitsch biddauäb. Nimm nicht den Schäwi/ der Schäwi ist ein Lügner — geh, jage ein Rebhuhn!' er' treibt dich auB mit den Lasttieren. 2. Beim Schöpfen für die Herde. Der lederne Schöpfeimer (delu) wird in den Brunnen geworfen imd an seinem Seil langsam heraufgezogen. Bei dem Herauf- ziehen wird gern gesungen. a) Im *Aglun. Mitgeteilt von Bauern in £1^0^ n. 1. An die Schafe.* Haijhin jöm gen haij helwät elleben 'alaiji merwihenne lauin edlewi schenne. Heisse sie* willkommen am Tage, da sie kamen, willkommen denen mit süsser Milch! Mir liegt ob, sie reichlich zu tränken, auch wenn mein Eimerchen abgenutzt • ist 2^ An den Brunnen. Ja dnaijeni ja I^elu asra' beradd eddelu. * eschschäwi iat Stammesbezeichnung. * d. h. suche dir einen besseren Mann. » jener, der Schäwi. * Melodie 5. » die Schafe. • altersschwach. — 49 — mein Ohrchen,^ o Süsser, beeile dich mit der Zurückgabe des Eimers! b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen HmSd. Ruf zum Wasser. Dillu bigden wilcha(jar bigden wardi mä tardln win kunti *auwäf lä budd mä tardln ischrabin 'auäfi min ezzeläl e^säfi min 'arag «ktäfi 'almoij ja mhannäwi 'almoij tiss ^«äwi ja daMüschet rum^u gül idwel elwäwi delwak wirschäk lelin raschäk hallib ma*zäk. Schöpfet, wie es für sie* genügt, und das Grüne' (sei), wie es für sie genügt!* — Gehe nach Wasser, wie du willst, und wepn du auch *Auwäf ' bist, notwendig musst du zum Wasser gehn. Trinke zur Gesundheit von dem kühlen Wasser dem klaren, von dem Schweiss meiner Schultern! — •Am Wasser, o Glücklichgepriesener, am Wasser ist die Stimme des Helden — o über den Federbusch seiner Lanze! * der Brunnen ist angeredet, ein Mädchen gemeint. * für die Schafe. * es ist wohl das Futter gemeint. * hier schliesst das erste Stück. Es folgt Rede eines Jttnglings an seine Geliebte. * wohl Name eines Helden. * von hier ab Bede des Mfidchens. Dal man, Volksleben. 4 — so- lch sage: wie der Schwanz des Schakals!^ (Da ist) dein Schöpfeimer und dein Seil — Nacht brach über dich herein, melke deine Ziegen!' In Dorf und Zeltlager. 1. Beim Melken der Kühe. Damit die Eühe beim Melken still halten, wird gern beim Melken gesungen. Kamele bedürfen sogar der Besänftigung durch Gesang vor dem Melken. Bei Schafen ist das Singen über- flüssig. Im *Aglun. Mitgeteilt von Bauernfrauen in Elhösn. 1. Abwehr des bösen Blicks. Ja mar^aba biha wil'en mä t*ädiha. O willkonmien ihr (der Kuh), imd das böse Auge möge ihr nicht schaden! 2. Die Schwarzäugige. Süd irejün 'ejünha rüs il^eräb igrünha. Wie die Schwarzen unter den Augen sind ihre Augen, wie die Spitzen von Lanzen^ ihre Homer. 3. Sie weide Lavendel! Tir'a chzema ma* nefel weschscharr 'anha kin gefel. ' 80 gross ist der Federbusch an der Lanzenspitze. ' er soll rasch seine Gtesch&fte besorgen, damit sie sich bald treffen können. ' l^arbe ist eigentlich das spitze Eisen an der Lanze. — 51 — Sie weide Lavendel und Klee, und das Böse werde von ihr gewandt! 4. Die Euh mit dem weissen Gesicht Haijalla bsubhijje halläbt erruVijje lä tiz'ali lä tiz'ali weddär minnik temteli. Glückauf der Blässe,^ die ein Tiertehnass Milch giebt, sei nicht böse, sei nicht böse, und^das Haus werde von dir gefüllt!^ 5. Die Euh mit dem Eälbchen. Ja marhaba begauwädet il'egäli tar'a nefel watigtuf innuäri ja marhaba bigdäm'ha wabnaiha guddämha. Willkommen, du Leiterin der Kälber, sie weidet Klee und pflückt die Blüten. Willkommen ihren Tritten, und ihr Junges ist vor ihr. 6. Die beste Kuh. Haijalla haijalla sitt ilbagar haijalla haijalla ugrünha semn u'asal haijalla ^aijalla rä'iki abu schibrijje haijalla haijalla jewerrdik 'almoije haijalla haijalla. ^ Kuh mit weissem Gesicht. ' mit Milch. 4* — 52 — Glückauf, glüokauf, Herrin der Rinder! glückauf, glückauf, du, deren Homer Schmalz und Honig, glückauf, glückauf! Dein Hirt ist der mit dem Dolchmesser, glückauf, glückauf! er fahrt dich zum Wasser, glückauf, glückauf! 2. Beim Buttern. Ein Schlauch oder Krug, der mit der zu butternden Dick- milch gefüllt ist, wird von der butternden Frau hinundhergestossen. Bei einem kleinen Schlauch und dem Kruge geschieht das auf dem Boden, ein grösserer Schlauch wird in einem Gestell auf- gehängt und von zwei Frauen gestossen. Bei dieser morgend- lichen Beschäftigung ist gute Gelegenheit zum Gesang. Im *Aglun. Mitgeteilt von einer Bauernfrau in Elhösn. O Butterschlauch! Ja schkewti medal^ medah kull jöm mallili-lgedah. O mein kleiner Butterschlauch, schüttle, schüttle, jeden Tag fülle mir die Schale ! * 3. Beim Wasserholen. Brunnen oder Quelle sind oft weit vom Hause oder Zelte entfernt. Das Wasserholen ist deshalb eines der wichtigsten Ge- schäfte der Frauen und Mädchen. Sie ziehen gegen Abend dazu aus und tragen das Wasser in ihren Krügen auf dem Kopfe heim. ' das £Qr die Butter bestimmte Holzgefäss ist gemeint, — 53 — a) In der Belka. Mitgeteilt von einem Bauemburschen in Essalt. Auf das Mädchen am Briinnen.^ Schift^ha wärde 'albir bnaija mnilranädlr gultilha ja bint isgin widdi höbba mnilchadden • gälatli ja walad rül;^ bala trimmi bilischrQh • talläb ilhöbba medbül^ gurah be'ejäl ilchurschän walla lan ^ehti lasi^ wancha *ajäl ilmefalljbi gura^ be'ejäl ilchurschän. Ich sah sie nach Wasser gehen zum Brunnen, ein Mädchen von den Koketten, ich sagte zu ihr: „O Mädchen, gieb mir zu trinken, ich wünsche einen Kuss von den beiden Wangen!" Sie sagte zu mir: „O Knabe, geh, ohne umher zu werfen mit Erklärungen! Wer den Kuss fordert, wird getötet, Erfahrung haben die Kinder der Churschän.^" — Bei Gott, wenn du schreist, schreie ich und rufe zu Hilfe die Kinder der Mefali^,^ Geschwüre haben die Kinder der Churschän.*'' b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed. Der einäugige Geliebte. Jabu fard 'en — jafdäk abu-renin jabu fard *en. Unömak 'attdln — nöm alcheschef ta'abän nömak 'aHdln. * dies ist ein Hirtenlied und nur wegen des Inhalts hierhergesetzt. * der Bedninenstamm, dem das Mädchen angehört * wohl auch Stammes- name. Vielleicht ist aber der Name aus fellähln „Bauern" absichtlich gebildet. In ElhO^n erklärte man: die Mutigen. ^ das stolze Wort des Mädehens wird zu ihren Ungunsten gewandt, weil 'gura^ auch ,, wunde Stelle, Geschwür** heisst. — 54 — du mit einem Auge, — dich erlöse der mit zwei Augen/ o du mit einem Auge! Dein Schlaf auf den Armen ^ — ist der Schlaf des Oazellen- jungen des müden, dein Schlaf auf den Armen. 4. Beim Ausrufen von Verlorenem. Wenn jemand etwas vermisst, etwa ein Schaf oder einen Esel, sendet er einen Mann in den Dörfern bez. Zeltkgem der Bedumen herum, um da von einem geeigneten Punkt aus, etwa auf einem Dach, den Verlust bekannt zu machen und durch Angebot einer Belohnung für den Ansager und durch Verfluchung des Hehlers' zur Mitteilung Yon Nachricht über den verlorenen Gegenstand anzuregen. Im 'Aglün. Mitgeteilt von E^Ss elfSr in El^ö§n und dort auch von mir gehört. Fluch über den Hehler! Ja säm'in e§8öt salin 'annabi auwalkum m^ammad utänikum *ali utölti fatme bint ennabi ja min schäf — ja min wagad — ja min *elim — ja min chibir — ja mm hass el*]|^när ePaswad embäre^ ezzuhr kän 'albedar wifüm wiijalli 'ala m^ammad (alchadr) wi^ialäwa wilbeschära megidijjen haläl zeläl irägil je' agil *aleh wilgä^d ja^g wäl*deh tisra^ ma* elmäl watrauwe^ *arejal ^ das Mädchen möchte ein Auge hergeben, um den einäugigen Qeliebten zu erlösen. * des Mädchens. * vgl. 3 Mose 5, 1. — 55 — Uli jinkirha jigta* mälu ma jälu jela**ib ilftr min giUat ezzrär jela"ib ilgutt min gillet innutt. Ihr, die ihr die Stimme hört, benedeit den Propheten! Euer erster sei Muhammad, euer zweiter 'Ali, und eure dritte Fätme, die Tochter des Propheten. wer gesehen hat, — o wer gefunden hat, — o wer Kunde hat — o wer erfahren hat, — o wer gemerkt hat — den schwarzen Esel, gestern mittag war er auf der Tenne, — der faste und benedeie den Propheten (den Chudr)!^ und die Belohnung für die gute Botschaft ist zwei Megidi' rechtmässig, rein. Wer zurückgiebt,' dem gebe er (Gott) wieder, und wer in Abrede stellt, dessen Eltern verbrenne er! Es gehe auf die Weide mit dem Vieh und komme über die Kinder! Wer verleugnet, dem entreisse er sein Yieh und seine Kinder! Er möge spielen mit der Maus, weil ihm fehlen die Kleinen, er möge spielen mit der Katze, weil ihm fehlen die Springer.* Wer nichts weiss, antwortet: aUa je'ägil *alek „Gott gebe dir wieder!" Wer Auskunft geben kann, sagt etwa: Ja rä*i eddähibe ta'äl hat ilhaläwa „0 Besitzer des Fortgekommenen, komm, gieb die Belohnung!" > ein moslemischer Heiliger, eDtsprechend St. Georg. * etwa 8 Mark. • zu *ägil vgl. *ogla «Wiedergabe eines Teils der Beute." * die Kinder. I 56 — 5. Bei ausbleibendem Winterregen. Wenn der Winterregen wie im Jahre 1900 bis über den 10. Dezember ausbleibt, ziehen in Palästina die Mädchen scharen- weis durch die Ortschaften und singen zusammen (ohne Vor- sängerin) Regenlieder mit häufiger Wiederholung jeder Zeile. Die Beduinenmädchen bei Aleppo kleiden dafür zwei Stöcke als Puppe an. Eine trägt dieselbe, eine zweite hält einen Zuber über den Kopf. a) Bei Bethlehem. Mitgeteilt von Fara]» T&bri in Essalt. Christliche Regenbitten. Jalla elret ujä rabbi tiski zere^na-lrarbi jalla elret ujä däjim tiski zere^na-nnäjim hattena-lmoije figgarra ujalla rahmetak jalla tattena-lmoye filbn-fc ja rabbi ballal errik kasadna-Fadra umär ja'küb tiski zar ana elma§jüb kasadna-Uadra umär eljäs tchaddir zar'ana eljabbäs. Gott, der Regen, und o mein Herr, tränke unsre kleine Saat im Westen ! Gott, der Regen, und o Ewiger, tränke unsre kleine Saat die schlummernde! Wir thaten das Wasser in den Krug, und o Gott, deine Barmherzigkeit, o Gott! Wir thaten das Wasser in das Krüglein, ^ o mein Herr, nässe den Speichel!^ ^ brik ist der kleine Trinkkrug, garra der grosse Krug zum Auf- bewahren des Wassers (in anderen Gegenden der Krug zum Wasserholen). * im Munde der Durstigen. — 57 — Wir wandten uns an die Jungfrau und Sankt Jakob, tränke unsre Saat die vom Unglück betroffene! Wir wandten uns an die Jungfrau und Sankt Elias, mache grün unsere Saat die dorrende! b) In der Belka. Mitgeteilt von Farah Täbri in Essalt. Regenbitten in Essalt. Jalla elret ujä däjim tiski zre*ina-nnäjim jalla elret ujä rabbi tiski zre ina-lrarbi jalla elret uiitna ja rabbi iski zre'na rä^at umm elret tegib elmatar umä gät illa-zzar** tül eschschagar rä^at umm elret tegIb erre^üd mä gät illa-zzar** tül elke'üd. O Gott, der Regen, du Ewiger, tränke unsre kleine Saat die schlummernde! Gott, der Regen, o mein Herr, tränke unsre kleine Saat im Westen! O Gott, der Regen, und regne uns, o mein Herr, tränke unsre kleine Saat! Es ging die Mutter des Regens, um Regen zu bringen, sie kam nicht, bis die Saat lang wurde wie Bäume. Es ging die Mutter des Regens, um Donner zu bringen, sie kam nicht, bis die Saat lang wurde wie ein aus- gewachsenes Kamel. c) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Qmed. Mutter des Regens! Umm alret ja raije 'abbi gued^na moije wel^önta btül elbäb waschsche'Ir mälu hsäb — 58 — unun alret rliäna bill ibschet rä'ina rä'ina hasan ilagra' lü sinten mä jizra^ Mutter des Kegens, o Wasserguss, fülle unsren kleinen Schlauch^ mit Wasser, und der Weizen sei lang wie die Thür und die Gerste ohne Zahl! Mutter des Regens, giesse uns reichlich, mache nass den ManteP unsers Hirten — unser Hirte ist Hasan, der Sohn von Agra*,* zwei Jahre sind's, dass er nicht sät. Die singenden Mädchen erwarten von der Hausfrau ein Ge- schenk von Gb*aupe. Erhalten sie nichts, so singen sie einen Schmähreim. Schurffäta — rä'it elbet darräta. o • * * Am Kalkofen und beim Hausbau. 1. Beim Heizen des Kalkofens. In der Gegend von Jerusalem werden die Ealköfen mit Domgestrüpp geheizt. Da das Feuer mehrere Tage zu unter- halten ist, ist es keine geringe Arbeit, dem Feuer stets neue Nahrung zuzuf&hren. ,In der Nähe des alten Tekoa hörte ich dabei singen, ein Mann stimmte an, ein zweiter respondierte, beide schoben dabei abwechselnd Domen in das Feuerloch des Ofens. ^ gad, Dimin. gued, ist der kleine Wasserschlauch, den man auf Reisen ndtnimmt. * bschet ist der kurze Mantel der Bauern. * agra' „Elahlköpfiger'* war wohl Beiname des Vaters oder eines Yorfahrs. — 59 — Komm wieder! Jamsersibna lä tit^bna ruh*t 'amia ta'äl lena. der du uns in Unruhe versetztest,^ mach uns nicht müde! du gingst von uns, komm zu uns! 2. Beim Steinetragen und Mauern. Bei Jerusalem. Mitgeteilt von aussätzigen Männern in Jerusalem. 1. Bitte an den Meister. Ja m'allim dir idak rä^ ennehär imnidak ja m'allim linn nauet subb la§§ubjän zet zethum min bethum lä tlfvl raddethum. O Meister, tummele deine Hand, es ging der Tag von deiner Hand. O Meister, wenn du es beabsichtigt hast, spende den Jungen Oel! Ihr Oel ist aus ihrem Hause, sage nicht: ich habe ihnen Mittagessen gegeben. 2. Arbeit bis zum Abend. Ja m^allim ^ellna tanrauwe^ kullna wana ma bal^ellkum tä jerarrib zillkum. ^ ein Mädchen ist gemeint. 1 — 60 — Meister, entlass uns, dass wir alle gehen! — ^Ich aber entlass' euch nicht, bis abendlich wird euer Schatten. 3. Verspottung des Meisters. Ilm'allim schara barle ilbarle zarzürijje in gä'at tökul daknu win schib'at watichra fiha. Der Meister kaufte ein Maultier, das Maultier ist starfarben; wenn es hungrig ist, frisst es seinen Bart, wenn es satt ist, so verunreinigt es ihn. 4. Der Christ und der Moslem. M^allimna ja nu§räni ibni 'ala-ddär ^uwäni m'allimna abu schäsche kebir 'adüwak juka* filbir. Unser Meister, du Christ, baue auf dem Haus ein Zelt!' unser Meister, der mit der grossen weissen^ Kopfbinde,^ dein Feind möge in den Brunnen fallen! 5. Der Schech und die Schlange. Haije wihauat iilbire dauat wisch dauwäha schechin gäha sahab eddabbüs min ilkarbÜB • itwalläha. ^ Antwort des Meisters. * das besagt wohl nur, das er sich ver- gnügen soll. Das Zelt ist nur des Reims wegen genannt. ' der Moslem. — 61 — Eine Schlange vrickeltc sich zusammen. in den Brunnen fiel sie, und was machte sie fallen? ein Schech kam zu ihr heran, er zog den Keulenstock von dem Sattelknopf, ^ näherte sich ihr. 6. Preis des Propheten. Ah min kurdi udäli mharam nöm eraläli wiraläli wilik§ür hatta m'allimna randür bana 'aläli wak^ur bana ^etän mekke u'ala mekke saläm ja saläm ikri saläm 'almugellal bilramäm ilrazäle zär*tu zär*tu wachtär*tu kälat gimi ja muchtäJi* gimi min lahib ennär rühi alla gärki tatrabbi ezrärki irda^u ja weladi ja mheget kebedi irda'u min dalhalib • — • f 1 schafa'at ilhabib ilhabib mhammadi figgenän mchalladi figgenän ufinna'un. Ach! dem Kurden und Zigeuner ist verboten der Schlaf in Söllern, und die Söller und die Schlösser. Unser Meister ist sogar fein, * daran hing der Stock. — 62 — er baute Söller und Schlösser, er baute Mauern von Mekka, ^ und Mekka sei Gruss! o Gruss über Gruss dem in den Wolken Verhüllten!* Die Razäle* besuchte ihn, besuchte ihn und erwählte ihn, sagte: y,Beschütze mich, o Auserwählter! beschütze mich vor der Flamme des Feuers!'' — „Gehe, Gott schützt dich, dass du aufziehst deine Kleinen!" — „Sauget, o meine Kinder, o Herzblut meiner Leber, sauget von dieser Milch unter der Fürsprache des Geliebten!" — der Geliebte ist Muhammed in den ewigen Gärten in den Gärten und der Seligkeit. 7. Das neue Haus. Menhu bana betu gedid widdabarat ligmäl minnakl il^adid menhu bana betu 'agab widdabarat ligmäl minnakl ilchaschab wahna nauena 'al'aked ja näs ®§allu 'annabi. Wer ist's, der baute sein Haus neu, und wund wurden die Kamele vom Transport des Eisens. Wer ist's, der baute sein Haus wimderbar, und wund wurden die Kamele vom Transport des Bauholzes, und wir beabsichtigten das Gewölbe (zu bauen), o Leute, preist den Propheten! 8. Alles Gute dem Meister. A^^u lim'allim mä talab aHüh 'akka ma' halab a'tüh §anadik eddahab *■ wie die Mauern von Mekka. ' Mu^iammed. * eine Erzählung aus Muhammeds Leben liegt wohl dem Folgenden zu Grunde. — 63 — winkän ja m'aUim bitrid ilräwie ibnilha röschen utäka häwie winkän ja m'allim bitrid imm ilhalak ibnilha röschen 'ala bir iradak. Gebt dem Meister, was er verlangt, gebt ihm Akko nebst Aleppo, und wenn es ihm nicht gefällt, gebt ihm die Eisten mit Gold! Und wenn, o Meister, du willst die Verfuhrerische, baue ihr einen Kiosk und ein luftiges Fensterchen, und wenn, o Meister, du willst die mit den Ohrringen, baue ihr einen Kiosk bei dem Brunnen von *Adak. 3. Beim Bau der Kuppel. Bei Jerusalem. Mitgeteilt von einem Aussätzigen in Jerusalem. Der Vorsänger singt das eigentliche Lied, der Chor den Refrain: ja chalil alla. Aber der Refrain kann auch wegfallen, dann wiederholt der Chor jede Liedzeile. Dabei werden Steine und Kalk den Maurern hinaufgereicht. Liebling Gottes! Ja chalil alla jäbu-ldifan ja chalil alla uhdur lahän ja chalil alla kauwi zindi ja chalil alla mitl eggindi ja chalil alla jalla jantum ja chalil alla esch chammantum ja chalil alla chel ibtil'ab I — 64 — ja challl alla fl halmil'ab ja challl alla alla alla alla alla. O Liebling Gottes,^ o Vater der Gaste, o Liebling Gottes, komm hierher, o Liebling Gottes^ mache stark meinen Arm, o Liebling Gottes, wie der Soldat, o Liebling Gottes! Vorwärts, o ihr, o Liebling Gottes, was dachtet ihr? o Liebling Gottes, Pferde spielen, o Liebling Gottes, auf diesem Rennplatz, o Liebling Gottes! Gott, Gott, Gott, Gott! Auf Weg und Steg. Unter dieser Überschrift wird hier eine Sammlung von *Atäbaversen mitgeteilt, weil dies die Liedform ist, welche der Wanderer sowohl wie der Maultiertreiber, der zu Pferde sitzende Beduine und der auf dem Esel nach der Stadt reitende Dorfknabe, der Hirt und der Ackerbauer am häufigsten anwendet. Die Melodie der 'Ataba mit ihren schwermütigen Schlusskadenzen gehört ganz eigentlich zu den Lauten, ohne die man palästinische ' Abraham. — 65 — Landschaft sich nicht denken kann. *Atäba wird indes nicht nur unterwegs gesungen, sondern auch im Hause bei der Arbeit und besonders bei abendlichen Zusammenkünften sur Unterhaltung der Gesellschaft. Ein 'Atäbakundiger Sänger ist im Bauern- hause und im Beduinenzelt ein willkommener Gast 'Atabaverse.^ a) Aus Jerusalem. Mitgeteilt von Daniel Abraham, doch mit der Angabe« dasH viele dieser Lieder aus Nazaret stammen. 1. Untreue Geliebte. •Tabu chaddin 'alek ward tibna tubna 'an drüb iggahel tubna ^asabtak dahab tärik tibna tärik chafif witaijerak nasmit hauäba. Du mit der Wange, auf dir sind strohgelbe Rosen, wir bereuten die Wege der Unwissenheit, bereuten, ich hielt dich für Gold, aber du bist in Wirklichkeit Stroh, in Wirklichkeit leicht, und dich bläst davon ein Windhauch. 2. Treue Anhänglichkeit. Habibi int 'eni wint rühi ubaMak min isallini ja rühi win agäk ilraöt tafdik brühi umusch läzim 'aschamm ilhauäba. Habibi lätkül inni saletak salet errüh winte mä saletak halak bä'ük wana-lli scharetak b^elfen riäl wilbäki dahäba. Wana talüb löbätik ja haije rarib utälat ilrurbe 'alaijje billa ja l^amar tinwir 'alaijje zeti scha^h usrägi-ntafaba. * s. das Vorwort und Melodie 6 und 7. Dal man, Volksleben. 5 — 66 — Hein Geliebter, du bist mein Auge, und du bist meine Seele, und nach dir^ wer wird mich trösten, o meine Seele?* Wenn der Tod dir naht, will ich dich losen mit meiner Seele, und es ist nicht notig, mehr die Luft zu schöpfen. Mein Geliebter, sage nicht, dass ich dich vergessen, ich vergass die Seele, aber dich yergass ich nicht Deine Eltern verkauften dich, ich bins, der dich gekauft hat um zweitausend Megidi' und den Rest in Gold. Und ich winde mich mit deinen Windungen, o Schlange, als Fremder, und lang wurde mir die Fremde. Bei Gott, o Mond,* leuchte mir, mein Oel ging zur Neige und meine Lampe ist erloschen. 3. Ein Mädchen nähert sich. (Beduinisch). Hala bittärisch ilmukbil hälu fen • • • zarif umrachchi ga'üdu hälu fen billa tis^alu-ttärisch ilmukbil hälu fen . * • gi^än u'andu ta*b ilradäba. Willkonmien dem Gehenden, der sich nähert, wo ist seine Verwandtschaft ? hübsch und herabhängen lassend seine Locken, wo ist seine Verwandtschaft ? Bei Gott, fraget den Gehenden, der sich nähert: wo ist seine Verwandtschaft? hungrig (bt er) und bei ihm ist Mattigkeit ob des Mittag- essens.* 4. Bringt sie zurück! (Beduinisch). Häli rekbu ngädi waschmalü hin reddühum mrärib waschmalühin halkebär ilmanäsif wisch malühin lah*m churfan liggäi radäba. * nach dem Tode der Geliebten. * die Geliebte. * eine Silbermünze im Wert von etwa 4 Mark. * die Geliebte. * das ihm fehlt. — 67 — Meine Angehörigen ritten Negdpferde/ und sie gingen nordwärts, bringt sie zurück nach Westen und vereinigt sie ! Diese grossen Präsentierplatten, womit sind sie gefüllt? Mit Fleisch von Schafen, für den Kommenden ein Mittagessen. 5. O hatte ich dich nie gekannt! Gäfetüna saletüna fard nöb walä *ödtu dakartüna fard nöb ja retna.mä 'arifnäkum fard nöb walä räsi nakal minkum hauäba. Ihr habt uns hart behandelt, vergasset uns auf einmal, I und nicht mehr gedachtet ihr unser eimnal! O dass wir euch nicht gekannt hätten einmal, und mein Kopf nicht von euch davongetragen hätte Liebe! 6. Unliebsame Trennung. Eata'na gbäl nitlaffat waräna ^asabna ^bäbna gäjm waräna lä gazakum eher jelkuntum waräna farraktu benna üben lehbäba. Wir überschritten Berge, wandten uns hinter uns, wir dachten, unsere Freunde kämen hinter ims, — nicht sei eure Belohnung Gutes, ihr, die ihr wäret hinter uns, ihr trenntet uns von unsem Freunden. 7. Die Geliebte in Trauer. Nataljini jom *ed alla wU^add umin ba'ad ilmetamman läbs ilhadd min lak M^üd il^abr tathadd *agab tilbas tiäb südäba. Er stiess auf mich am Tage des Festes und am Sonntag, imd nach dem Kostbaren hatte er angelegt Trauer, — wen hast du in der Kammer^ des Grabes, dass du Trauer trägst? wunderbar ist's, dass du trägst schwarze Kleider! ' edle arabische Pferde. * lahd, plur. leljQd, heissen die Steine, welche um und über die ohne Sarg begrabene Leiche im Grabe gebaut werden. 5* — 6S — 8. Notwendiger Abschied. Ana larlial kadas wenzal balTda "hvkm eschscheeh wesch täle beHda gakär biresclire klebo belida iltazamna nilbas tiäb niäba. Ich ziehe fort von Kadas ^ und gehe hinab nach Balida, Befehl des HäaptKngs (ist es), und was bleibt in der Hand?^ Trotz des Verkehrs ist sein Herz thöricht, wir waren genötigt Beider der Trauer* zu tragen. 9. Gerechtes Urteil erbeten» Tala' remin gedid ubark säfi udakk eschschäm 'adder'än säfi • • — — • w^in kannak ja häkim tehkum biFinsäfi ehkum beni üben elhabäba. Uerau&ogen neue Wolken und heller BHtz, und die Tätowierung des Mals auf den Armen ist deutlieh, und wenn du, o Richter, richtest in Gerechtigkeit, richte -zwischen mir und den Geliebten. 10. Auf gefährlichen Wogen. Eata^na igbäl wahli mä darübi utibki-rajin 'aminnha drübi wana ladri ilmanijja ^adrübi kab4 mä git wadda't ilhabäba. Wir überschritten Berge, und meine Angehörigen wussten nicht von mir, und das Auge weint, weil es wird geschlagen, und hätte ich gewusst das Verhängnis auf meinen Wegen, ehe ich hierherkam, hätte ich Abschied genommen von den Geliebten. *■ in Nordgaliläa. * am der Notwendigkeit zu entgehen. * eigent). Ersatzkleider". »I — 69 -^ 11. Gewissens frage. Hala berimtin tir^a basäli utischrab bekadah baUür säU sa^altik bennabi üraU bikir willa kataf wardek hadäba. • • • Willkommen der Antilope, die Zwiebeln weidet und aus einem Krystallglase trinkt, das überfliesst, ich frage dich bei dem teuren Propheten: bist du Jungfrau oder pflückte jemand deine Rose? 12. Yergeasen. Salüni ilbid jabn immi salüni midri bälbuin midri salüni ^Q.sa dihin bibna^Ia sälüni challüui in)^ balä ratäba. Es verschmerzten mich die Weissen, o Sohn meiner Mutter, sie verschmerzten mich, ich weiss nicht, ob (ich) in ihrem Sinn, oder ob sie mich ver- schmerzten, vielleicht — wie Fett in der Pfanne — machten sie mich fliessen, sie Hessen mich am Boden liegen ohne Halt. 13. Der Bau des Liebenden. Ana lak^öd 'ala-ddarben wabni wa'edd® bjüt lizzenät wabni uder'äni chaschab lilbet labni winhüdik bl^ ja umm il'asäba. Ich sitze an 4^r Wegacheide und baue, und bereite Häuser für die Schönen und baue, und meine Arme will ich als Bauholz für das Haus bauen, denn dein Busen ist weiss, o du mit der Kopfbinde! — 70 — 14. Ich möchte ihr Sklave sein. Ruzlän ilmasägid min ra'äkum häda ihn 'äbid hal ra'äkum löla-lhaja lamschi ma*äkum wahmil igpd ^igräb-izzhäba. Verehrungswürdige Gazellen, wer hat euch geweidet? Das ist der SohnAbids, der euch geweidet hat.^ Schämte ich mich nicht, ginge ich mit euch und trüge den Wasserschlauch und den Yorratssack. 15. Verscherztes Glück. Sidri räig lissa ma-rta'a bu na§ibak scha^^ rabbak lä ta'addebu razälak räh rag^athu s^'äba. Meine Brust ist gangbar, noch nicht wurde daran geweidet, dein Glück hat abgenommen, deinen Herrn quäle nicht! ^ Deine Gazelle ist fort, ihre Rückkehr ist schwierig« 16. Totkrank vor Liebe. Talat nigmät b'ard eschschark jad'en hattu bil^alb talat darbät mi'den gäbüli-ll^iaklm ukäl mäzinn mäzinn jetib min ^grv}^ ilhauäba. Drei Sterne im Land des Ostens glänzen, sie versetzten dem Herzen drei schlimme Schläge. Man brachte mir den Arzt, und er sagte: ich denke nicht, ich denke nicht, dass er genese von den Wunden der Liebe. 17. Nur Eine. Habäbi näzlin bmerg wa'jün ufräkhum a'ma lilkalb wa'jün lä u^okk min chala^ ilmä be'jün rerak mä garah kalbi hadäba. * ihr Erzieher, d. h. ihr Vater. • durch Bitten. — 71 — Meine Geliebten liessen sich nieder aufwiese und Quellen,^ und ihre Trennung machte blind das Herz und die Augen. Nein, bei dem, der das Wasser in Quellea geschaffen, ausser dir verwundete keiner mein Herz. 18. Verspätete Reue. Libis mandll 'alkitfen warchäh talat schämät *alchadden warchäh ja dill min kän bidu ter warchäh u^är jiijlh ja ahl ilhauäba. Er legte an ein Tuch auf den Schultern und liess es herab- hängen, drei Haarmale waren auf den Wangen und er liess sie wachsen. Ach über den, in dessen Hand ein Vogel war, und er liess ihn fliegen * und fing an zu rufen: ihr Leute der Liebe! 19. Die verlorene Geliebte. Schataf mal^jrün fo^ erräs warchäh uscha^ru ralab iggaddäl larchäh *ala min kän bidu ter warchäh usär je§ih jä'azz ilhabäba. Er wand eine Eopfbinde um das Haupt imd liess sie hängen, und sein Haar machte Mühe dem Flechter, wenn er es hängen liess, — über den, in dessen Hand ein Vogel war, und er liess ihn fliegen imd fing an zu rufen: o teuerster der Geliebten! 20. Soll man singen oder weinen? Schataf makrün f5k erräs Taswad . • • ujöm fräkhum ja jom aswad ana-n rannet kälu-nnäs mis'ad wana-n ibket schimtu bi-redäba. ' Anspielung an die Landschaft Merg'Ajun in Nordpalästina. * th5richt ist, wer ihn sich entgehen lässt. — 72 - Er wand eine Kopfbinde um den schwarzen Kopf, — und der Tag ihrer Trennung^ — o schwarzer Tag! Wenn ich sang, sagten die Leute: glücklich (ist er)! und wenn ich weinte, waren schadenfroh über mich die Feinde. 21. Mit den Wolken möchte ich fliegen! Habäbi näzlln bikasr 'äli • • • winmen atülhimi ja dem häli ana lasri ma* elrem eschschamäli nada uenzal 'ala ^idi: ilhabäba. Meine Freunde Hessen sich nieder auf hohem Schloss, von wo soll ich sie erreichen, o schweres Geschick! ^ Ich will nachts reisen mit den nördlichen Wolken als Thau imd niederkommen auf die Brust der Geliebten. 22. Noch nicht verzweifelt. Libis mendil fok erräs mahni ugarr ilmll ja nähi dabalpi ana surt schäjib usär ezzahr mahni uba'd bichätri schamm ilhauäba. Er legte ein Tuch an auf dem Kopfe gekrümmt, und das Ziehen des Schminkstifts, ^ o Yollkommner, tötete mich, ich wurde grau und der Rücken ward gekrümmt, aber noch ist's in meinem Sinn, die Luft zu geniessen.* 23. Die Unschuld der Jugend. Za'a]^ ter il^amäm ukäl jumma umaV^ft l^ölt-iggähil ja jumma kadabtu ^änhüdu ugäb jumma ^agab jastädna rün ilfaläba. Es rief die Taube und sagte: Mutter! und wie süss ist die Rede des Unwissenden: o Mutter! Ich fasste ihn an seinem Busen, imd er antwortete: Mutter, wunderbar, 4ass uns jagt die Antilope der Wildnis! * der Trennung von der Geliebten.. • eigentlich: o unrecht gegen mich. * zwischen den Augenlidern, um ihren Rand schwarz zu färben. * Lebenslust und Liebeslust ist ihm geblieben. — 73 — 24. Sie fing an. Ramazni bhudb 'enu wiltaua IT häkäni uhäketu 'ala schi wana-lmathüm biröschri bala sohl bilmaktüb raddüli gauäba. Er zwinkerte mir zu mit der Wimper seines Auges und gab mir Zeichen/ er sprach mit mir und ich sprach mit ihm über etwas, und ich, der ich verdächtigt wegen des Verkehres ohne Grund, im Briefe sandten sie mir Antwort!* « 25.- Abschied wider Willen. 'Eni min 'ejün ilrarrabüni uahli min t^mä^hum rarrabüni baket iktir jöm ilwadda'üni *ala bkäji biki ter issamäba. Ich gedenk es denen, die mich in die Fremde gehen Hessen, und meine Eltern, wegen ihres Geizes^ liessen sie mich in die Fremde gehen, ich weinte sehr am Tage, da sie von mir Abschied nahmen, über mein Weinen weinten die Vögel des Himmels. 26. Verhindertes Zusammentreffen. Talat marrät git eddär malkäk rara<;jl mäli uka^di schuf malkäk ret il^aranmi schöftak umalkäk jemüt ujehterim schamm ilhauäba. Drei Mal kam ich zum Hause, ohne dich zu treffen, keinen Wunsch (sonst) hatte ich, und meine Absicht nur , zu sehen, dich zu treffen, o dass doch der, der mich verhinderte dich zu sehen und zu treffen, sterben möchte und verhindert würde, die Luft zu gemessen. * durch Bewegungen von Armen, Kopf und Schultern. ' kein näherer Verkehr fend statt. • er sollte sich selbst sein Brod verdienen. — 74 — 27. Von Liebe getroffen. Sehaka räsu ila räsi gadd räsi 'ala räsu rasa ganb räsi ja rauwä^ ilhaua rauwi§ leräsi waka' ras ilhaua bräsi usäba. Es klagte sein Haupt meinem Haupt: es zerbrach mein Haupt an seinem Haupt, das unbeweglich blieb bei meinem Haupt.^ Taucher der Liebe, lass tauchen nach meinem Haupt, es fiel das Haupt der Liebe auf mein Haupt und traf.^ 28. Halima mit den blonden Zöpfen. *Ala bir i§§afa wirdat halüna gadäjil schukr warchathum halüna rühu ja sumr mantum ranima tä'u ja bid jä*azz ilhabäba. Zum Brunnen Safa ging nach Wasser Halima, blonde Zöpfe — es liess sie hängenJHalima, geht weg, ihr Braunen, ihr seid nicht gute Beute, kommt her, ihr Weissen,^ ihr teuersten der Geliebten ! 29. Kein Hindernis für den Liebenden. Sabä^ ilcher abu mändil jänis ^ötak bizaläm illel j'änis wana-n wokfüli chams mlje hauäris ladüs bdärkum ba'd ilriäba. Guten Morgen, du mit dem Tuche, o Anis, deine Stimme in der Finsternis der Nacht macht es traulich, und ich, wenn auch gegen mich hintraten fünfhundert als Wächter, wurde in euer Haus treten nach Sonnenuntergang. 30. Die Geliebte im Haurän. • Tal'at nigmet ilrarrär jnmräd uroarbäha gabal haurän minräd billa ja haua-lraddär indär minräd nada waktur 'ala §idr ill^iabäba. ^ ^ jemand klagt über die Übergrosse Liebe seiner Geliebten. * er bittet, üass man ihn nicht ganz versinken lasse. ' ihnen gehOrt Qallma an. — 75 — Es ging auf der Morgenstern ^ jenseits, und seine Heimat ist das Haurängebirge jenseits. Bei Gott, o treuloser Wind,* wende dich nach jenseits als Thau und tröpfle auf die Brust < der Geliebten! 31. Nur eine Medizin für den Kranken. Nizil machen jäfa üben mä'lül thäkini uband ettöb mäl^ilttl ana-Ui min feräk il^öbb inaUül umä jischfini rer schöf ilel^ibäba. Er liess sich nieder zwischen Jäfa und Ma*lül,' sie spricht mit mir, und ^e Schleife des Gewandes ist gelöst Ich bins, der wegen der Trennung des Geliebten krank, und nur das Sehen der Geliebten heilt mich. 32. Gift gleicht Zucker. Nizil ma'ben säfita u'äkkar ukäsi kän ^äfili f akkar habäbi lau saküni samm^ sukkar ^ala kalbi aladd min eschscheräba. Er liess sich nieder zwischen Säßta und lA^kar,^ imd mein Becher war mir rein, er wurde trübe.^ Wenn meine Geliebten mich mit Gift tränkten, (wäre es) Zucker, meinem Herzen schmackhafter als Jjimonade. 33. Treueschwur. Nizil ma'ben za^le weük^aijir habibi lä iäwil walä k^aijir ^aiafha din 'annak mä nraijir mä zäl errüh wiggitti sauäba. Er liess sich nieder zwiachen .Za]|^e und E§aijir,® mein Geliebter ist weder lang noch kurz, wir schwuren: von dir will ich nicht lassen, so lange die Seele und der Leib zusammen. * die Geliebte. * der Ostwind «oll Westwind werden, der dem Osten Tban bringt. • Dörfer bei Nazaret. * nördlich von Tripolis. ' der Liebesverkehr wurde abgebrochen. * zwischen Libanon und Antilibanos. I — 76 — 34. Fern von der Geliebten. Halak bischscham uahli birahäwen ba*ad umä twossibia rabäwin wana-Imahbus behab^s rahäwen tära-hnahbüs wilmijjit sauäba. Deine Familie ist in Damaskua und meine Familie in Rahäwen, fern, und nicht erreicken uns Passganger, ich aber bin gefangen im Gefängnis von Bahawen, in Wirklichkeit ist der Gefangene und der Tote gleich. 35.' Lebensüberdruss. Ana labki 'ala häli wana l^aij unafsi 'äifi-ddünja wana haij sadlkin mä igini wana l^ij wisch li fih 'and radd etträba. Ich weine über mich selbst, während ich lebe, und meine Seele hat Überdruss an der Welt, während icli lebe, ein Freund kommt nicht zu mir, während ich lebe, was habe ich an ihm nach dem Umschütten der Erde?^ 36. Unbezwingliche Sehnsucht.* Kad^et illel 'ala-lchullän adauwir hazin ubizaläm illel adauwir sä'a anäm sä'a aküm adauwir sä'a akül hon känu-lhabäba. Ich vollendete die Nacht, nach den Vertrauten suchend, traurig und in der Dunkelheit der Nacht suchend, die eine Stunde schlaf ' ich, die andere Stunde siehe ich auf, suche, eine Stunde sag* ich: hier waren die Geliebten. 37. Vorübergehende Verstimmung. Tala* reman gdid ubar^ ^äfat udakk ennil 'addur'än säföt zarif ettül lä tkattir 'atäbät . . » -^ täri-ddunja bhä möt u^jäba. * über meiner Leiche. • auch von Cheiralla aus Chyäm (Merf *Ajön) mitgeteilt. — 77 — Aufstiegen neue Wolken und lielle Blitze, und die blauen T&towiemngen auf den Armen sind klar. Schöngewachsener ! mache nicht viel Vorwürfe, es ist ja doch in der Welt nur Tod und Leben. ^ 38. Preis der öeliebten. 'Ataba fiid^at ilbeda kad^ha lau maschat 'agüch jitcharmasch kadamha sabe' bäschät usangak chadamha wibn il'äzem mäsik birrekkäba. 'Atäba^ — weisses Silber ist ihr Pus^, wenn sie auf Tuch ginge, würde zerkratzt ihr Füss, sieben Paschas und ein Regierungsbezirk sind ihre Diener, imd der Sohn 'Azems hält den Steigbügel. 39. Das Mädchen aus Höms. Marrat 'ala-ggis'r chaija ilgis^r mal mdahhni-ssälif mnizzabäd irtäl • sa^'altha bnaija kälat min schamäl fidirit höms il'adijje rabiena. Sie ging vorüber auf der Brücke, mein Bruder, die Brücke bog sich, sie salbt das Schläfehaar mit Zibet in Rotein.' Ich fragte sie: mein Mädchen? sie sagte: vom Norden, im Bezirke von Höm§ dem gesunden sind wir erzogen. 40. Kein Abschiedsgeschenk. Ja zarif ut|ül wen ahlak radu 'agabal haurän rafau waba^n bad'i *a^ir 'ejünn jirmada lesch mä i^Ir teräki mschenschala. O Schöngewachsener, wohin verschwanden deine Angehörigen ? zum Haurängebirge gingen sie und entfernten sich, ich verwünsche den Ooldschmied: seine Augen mögen triefend werden ! warum schmiedet er nicht Öhrringe mit Gehänge? ' es kann nicht immer gleich sein. * Name eines Mädchens. • 1 Rot! t= 2. 566 Kilogr. — 7S — 41. Die Geliebte verlobt. Ja zanf uttül ja sinn adda^ük ja mrabba bidaläl immak nabük ja chbär issau limmen talabük schaV räsi schab uzahri-n^ana. O Schongewachsener ! o lachende Zähne! o der du aufwachsest unter der Liebkosung deiner Mutter und deines Vaters! o böse Nachrichten, als sie dich begehrten, mein Haupthaar wurde grau imd mein Bücken krumm. ^0 ^^ 42. TJberihächtige Liebe. • Ja zanf ettül ja rumh ilchaijäl hägi tzTd 'ala kalbi ^ubb udaläl larü]^ lelbäscha waktub 'ard^äl ma biki mazlüm rer ^ubbi uana. O Schöngewachsener, o- Speer des Reiters! genug, dass du mehrst meinem Herzen Liebe und Liebkosung; ich will ziun Pascha gehen und eine Bittschrift^ schreiben, nicht blieb ein Vergewaltigter ausser meinem Geliebten und mir! 43. Traum von der Geliebten. Ja zanf ettül ja rü]|^ init ja 'akM'lülu bijidr ilbin^t isma'u ja näs billel schü ^lim^t imm 'ejün süd 'ala zindi näime. O Schongewachsener, o meine Seele bist du, o Perlenschnur auf der Brust des Mädchens! Hört, Leute, was ich diese Nacht geträumt, eine Schwäi*zäugige schläft auf meinem Arm. * um über Vergewaltigung durch übermächtige Liebe zu klagen. — 79 ^ 44. Schwere Besorgnis. Ja zarif ettül wakkif takullak « • • • • • räji]^ 'alrurbi blädak a^sanlak ehäjif ja ma^büb trüh utitmallak ute'äschir ilrer utinsäni ana. Schöngewachsener, warte, dass ich dir sage: du gehest in die Fremde, deine Heimat ist dir besser, ich furchte, o Geliebter, du gehst und wirst ansässig, und hast Umgang mit anderen und vergissest mich. Mitgeteilt von Aussätzigeii in Jerusalem. 1. Trennungsschmerz. « *Eni mnilbuka zädat waram sehen bal^iss :^'ün chuUäni wara mschen uballa ja bajäbina warumschen dam'u tatörik essama 'aschäba. Mein Auge vom Weinen mehrt es schlimme Geschwulst, ich merke die Gesellschaft meiner Freunde hinten gehend, und bei Gott, ihr Augäpfel und Lider, thränet, dass ergrüne der harte Stein mit Kräutern. 2. Unverstandenes Leiden. Ja hammi mä jeschllak tör 'ammäl ja gur^i fi sidri u'ammäl ja wok'ati mä-nnäs himmäl tatar mä bjifhamu radd-iggauäba. O meine Not, dich trägt kein Arbeitsstier, o meine Wunde in meiner Brust, die stets eitert, o mein Unglück, wie sehr sind die Leute nachlässig, Tartaren, die nicht wissen zu geben Antwort. 'S. Schlimme Täuschung. Razälin läh li iilbarr wal^di 'aggal 'abahsch kabri ula^di razäli chammantak laiji wa^di watäri lak telat arba' ishäba. — 80 — Eine Gazelle erschien mir im Freien allein, sie beeilt das Graben meines Grabes und meiner Gruft. ^ Meine Gazelle, ich meinte, du wärest für mich allein, und siehe da, du hast drei, vier Freunde. 4. Zehrende Liebe. Abu sälif kama ginh essenünu mibsam dürr willülu senünu ana H fihauäk arba^ senünu lahmi däb wil'azm inschazza. • — • • • Du mit dem Schläfehaar wie die Flügel der Schwalbe, der Mund wie eine Perle und wie die Perlchen seine Zähne, deine Liebe genoss ich vier Jahre, mein Fleisch schmolz und mein Gebein wurde zerbröckelt. b) Aus Galiläa. Mitgeteilt vom Bauemknaben Mohammed Hasan in LObie (zwischen Nazaret und Tiberias). Keine Andeutungen mehr! Schuf izzen jahruz bilme'äni chaschab sandük sidrak lilme'äni ja habibi lä twaddlli me'äni u'äd t^ijar kef ruddilku gauäba. Sieh den Schönen, er bewahrt die Andeutungen, Kistenholz ist deine Brust für die Andeutungen. O mein Geliebter, nicht sende mir Andeutungen, und ich werde wieder verlegen, wie ich euch Antwort gebe. e) In der Belka. Mitgeteilt von einem Beduinen auf dem Gebel Öscha*. Schwere Verwundung. Wana laslh wabki ja §auäbi ana-lmagrüh umrammag sauäbi ja be^häsch gabri wilisäbi dachilak tischheru legil lehbäba. * eigentl. der mit Steinen ausgesetzte und gedeckte unterste Teil des Grabes. — st- und ich werde schreien und weinen: O meine Verwundung! ich bin der Verwundete, und meine Verwundung ist tief. O Gräber meines Grabes und der du zuschaust,^ ich bitte dich, lass davon ab* von wegen der Geliebten! d) In Merg 'Ajun. Mitgeteilt vom Bauernknaben Rattäs in Balät. Liebe verkürzt die Zeit. 'Alaija min haleb laschschäm jomain sidrik mal'ab ilchaijäl jomain '<ä8chartik sine bitküli jomain 'aschrit jöm ahla min sine. Mir sind von Aleppo nach Damaskus zwei Tage, deine Brust ist Spielplatz des Reiters zwei Tage, ich verkehrte mit dir ein Jahr, du sagst, zwei Tage, der Umgang eines Tags ist süsser als ein Jahr. Mitgeteilt von einem jungen Manne in Gededi.' Im Gefängnis der Liebe. Kaddet illel 'adäni blümän ubusbur ^agefa wilrez lümän brid il'ömr jitkadda blümän walä sä^a mefarik lil^hbäb. Ich vollendete die Nacht, mein Aufenthalt war im Gefängnis,* und warte geduldig bei imfreimdlichem Benehmen, und der Zorn ist Gefängnis, ich wünschte, das Leben würde vollendet im Gefängnis, und keine Stunde Trennung bringend den Geliebten. Mitgeteilt vom Maultiertreiber Cheiralla aus Chijam. Rasche Nachricht erwünscht. Kaddet hmüm ja sähib mitl ettell u^akli min edmär erräs mteltel ja tärisch ruh 'addire mitl ettel- erräf bil'agal rudd iggauäba. * lies S. 80 willi säbi. • 1. deschscbiru. '^ junge Leute singen dort gern diese *Ataba beim 'Ara^, wenn sie berauscht sind. * löman = Gefängnis auf Lebenszeit. Dal man, Volksleben. 6 — 82 — Ich durcfalebte Nöte, o Freund, wie ein Hügel, und mein Verstand vom Hirn des Kopfes her ist schwankend. O Wanderer, gehe zu der Gegend ^ wie das Tele- gramm, in Eile bringe zurück die Antwort! e) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed. 1. Frage nach der Entschwundenen. Selak 'an chaflf ildschedem illi häs bzulfu jiksar issauwän wilhäs tamätilü bilmatch ubischbet wilhäs ubtlatijjät ilbeschra jiltaga. Ich frage dich nach dem mit dem leichten Fuss, der floh, mit seiner Klaue zerbricht er den Feuerstein und den Kiesel, seine Spuren sind in Match, in Schbet und Häs und in Tlatijjät ilbeschra ist er zu finden. 2. Mahnung zur Eile an den Goldschmied. Ja dimmi schanschil ilmelwa 'arüräk wa'alek illöm ja dimmi 'ali uräk wani in ridt ill^ag ze'inhin 'aFüräk 'addalül ennähre fgäg ilchala. O Tadelnswerter,^ mache Gehänge an das Armband am Ende, und auf dir ist der Tadel, o Tadelnswerter, 'Ali ist hinter dir her,' und wenn ich will, folge ich ihren Gesellschaften* am Ende auf einem Beitkamel, das durchschneidet die Defiles der Wildnis. 3. Der Liebende hungert nicht.* Abät iUel 'ala-lchullän mägü»* umin sidr izzarif emset maugü*' wana-n masijet chadd ettaraf mägü*' tamant-ifräd ida bitna chala. ^ der Geliebten. ' moslemische Bezeichnung von Christen und Juden. • der Besteller drängt. * den Gesellschaften der Geliebten. • Melodie 7. — 83 Ich verbringe die Nacht über den Geliebten,^ hungere nicht, und wegen der Brust des Schönen^ wurde ich gepeinigt, und ich, wenn ich die zarte Wange saugte, hungere nicht achtmal,* wenn wir die Nacht draussen verbrachten. 4. Drohung. T^aijimi bigölit radalhen welinte min izläm ilradalhen ani lagdob fetili ulardilhin wanäsishin 'ala fegg ilchala. Du beschimpfst mich durch die Rede: Morgen hier, und du bist nicht von den Leuten des „Morgen hier",^ ich will ergreifen meine Flinte* und ihnen folgen früh morgens und auf sie lauem* in dem Defil6 der Wildnis. 5. Herbe Abweisung. Ja schäib ruh lewara-lbet wumdah umä nugbalak ulö nesib windPh ujälaua mehzamak tscherb tedhik hagar watäwhak belifra. O Greis, geh hinter das Haus und singe Loblieder,^ imd wir nehmen dich nicht an, auch wenn wir verlassen und einsam wären. O wäre doch dein Gürtel festgezogen, dass ich dich fülle'' mit Steinen und dich in den Eufrat ver- senke. * im Gedanken an die Geliebte. * acht Tage. • „morgen hier" wSj-e nach Hmed eine Redensart der Hadidi -Beduinen. Ein Hadidi be- schwert sich, dass man ihm nachäfiPt. * eigentlich: meine Lunte. • so erklärte Hmed, gemeint sei Gazellenjagd, aber es solle angedeutet werden, daus der Angeredete gut thut, sich in Acht zu nehmen. Das „Morgen hier*" könnte der Beduine in einer für ihn unangenehmen Weise wabrmachen. • wie ein Bettler. ' so nach Hmed. 6* — 84 — 6. Stets wachende Liebe. Ja haltimschi meschiak däblijje schahm 'tschläi minnak däblijje wäni leßchil *en eddib lijje wasähirhin 'ala tül elmeda. du, der du gehst mit balancierendem Gang, das Fett meiner Nieren zerfliesst mir deinetwegen, imd ich will mir nehmen das Auge des Wolfs ^ und mit ihnen ^ wachen für alle Zeiten. 7. Die Geliebte verloren. Jabu gU88a jabu hägib jabu 'en urada-hlak ibfünak jabu *en jabu talät idru* ubä^en min 'ada elme'atschschfa 'arrgäb. Du mit dem Stirnhaar, du mit der Braue, du mit dem Auge, morgen verkauft dich deine Familie, du mit dem Auge, du mit den drei Ellen und zwei Spannweiten der Arme,* abgesehen von der Biegung auf dem Hals.* 8. Das Mädchen am Eufrat. Schekalan gussar düäjibhin ma^a tül ira§äib winharan gür ilma'a tül uhabibi-lwazzet irribiat ma'a tül alifra utarakat *äsi hamä. * Sie legten ihre kurzen Locken längs den Kopfbinden und gingen entlang den Rand, der längs (geht), und mein Geliebter ist wie der Schwan, der aufwuchs längs dem Eufrat imd verliess den Orontes von Hamat. * der nachts nicht schläft. * der Geliebten. * von Hand zu Hand. * übertreibende Schilderung der Länge des Haars der Geliebten, wobei die Biegung desselben am Nacken noch nicht in Anschlag gebracht sein soll. — 85 — 7. Ein Känüii -Feuer. Abät illel ^ala-lcbullän tschenni u'^elldschet biddamäir när tschenni uwalla ja wallfi min jammi lä ttschenni wallfak min zarar jabu-dduäb. Ich verbringe die Nacht über den Freunden, Beinamen gebend. und es entzündete in den Gedanken ein Känün ^ - Feuer. Bei Gott, o Vertrauter, von meiner Seite lasse nicht, der ich dein Vertrauter seit der Jugend, o du mit den Locken I 10. Schöpfräder für die Geliebte. Ana lanür itlerädschi wannüä'ir • • • • ila-lmadgüg 'almäni nüä'ir delüM min chaschab tuslah nuä^Ir • • • tedlr ilfed bisnln essacha. Ich will schmieden die Ohrringe und die Schöpfräder^ für den, der tätowiert ist auf der Brust* mit Schöpfrädern, ^ meine Bippen sind Bauholz, gut für Schöpfräder,* den Überfluss heraufzuwinden in den Jahren der Fülle. 11. Bitte um Arznei.^ 'Ajüni min elbetscha zäid walamhen adaulhin 'asa jibtal walamhen äni ladchul *ala woihin wa^ammhin beltschi jäm®rüli beFata. Meine Augen — vom Weinen mehrt sich ihr Leiden, ich will ihnen Arznei geben, vielleicht hört auf ihr Leiden, ich yrill hineingehen zu ihrem Vater und ihrem Onkel,' vielleicht werden sie für mich befehlen das Geschenk. ^ känQn ist das Kohlenbecken fflr die Heizung im Winter. ' rad- förmige Verzierungen. ' mäni „die Brust zwischen den Brüsten". * d-h. fBr den Liebesgenuss. ' von Hmgd an den Herausgeber gerichtet. * den Beschützer der Augen des Bittstellers. — 86 — 12. Goldene Lippen. Barätim min dahab wisenün min fadd uchargitu 'ala-lbidwän tinfadd ridschu gut Ulli tschän minfadd u'ala 'arag cheddu n'Tsch etnlnna. Schwellende Lippen von Gold und Zähne von Silber, und sein Ausgabegeld ist auf die Beduinen verteilt/ sein Speichel ist Speise für den, der elend virar, und vom Schweiss seiner Wange leben wir beide.* 13. Locken wie Haken. Ge*üdu tschararäbld ittaläwan tschalälib bidaläli taläwan helu gül lessumr wilbld ittaläwan ikuddan libn *äbid 'attaläb. Seine Locken sind wie die Nattern, die sich winden, wie Haken bei meiner Liebkosung winden sie sich.^ Schöner, sage zu den Braimen imd den Weissen, die sich winden, dass sie zum Sohne ^Abids eilen wegen der Forderung.* 14. Beschleunigte Reise. Habäb ilgalb kull ma 'annu 'ala-lbäl agidd essir bözhürin *^ala-lbil i\iül ilhül winhihin ^ala-lbill bin ennide wilmeschfidsch habäb. Die Geliebten des Herzens, so oft sie in den Sinn kamen, beeile ich die Beise auf Rücken — auf Kamelen, ein Jahr vergeht, und ich treibe sie an auf der Nässe, der Nässe des Thaus,' und die Sorge (sind) die Freunde. * alle bestreiten es. * der Liebende und die Geliebte. • Hmed er- klärte: um das Herz. * der Sohn *Abids verlangt nach ihnen. ' die Kamele werden am frühen Morgen vorwärts getrieben. — 87 — 15. Nadelstiche. Abät illel b^'ajüni gatätib min agl ilrazz bige üdu gatätib wana masläk lü jisla-lgata tib elmanäm ujitruk eddib iraua. Icli verbringe die Nacht, während in meinen Augen Stiche wegen der Zierrat, ^ welche bohrt in seine Locken Stiche, und ich kann dich nicht entbehren, wenn auch das Sandhuhn ent- behren könnte der Güte des Schlafs und der Wolf abliesse vom Heulen. 16. Verbotener Umgang. Lafat tugrug kadik ilhatte bijje wahsen ukuU 'öUa hatte bijje u'adu rische ja nähi hatte bijje ta'anni uanma^ bigurhi sauäb. Sie kommt heran krähend wie ein Hahn, der über mich kommt, und Hsen * — jedes Elend brachte er über mich, und Feind ist Rische,* o Vollkommener, er kam über mich, durchbohrte mich und liess eindringen in meine Wunde Unglück. 17. Im Irrsinn. Jabu tülin tscha'üd ilhör maijäl sahetani utari-ddahr maijäl wäni mitl magnün in täh maijäl Utah usär maurüdu saräb. O Schlanker,* wie das Holz der Pappel schwank, du vergassest mich, — und in Wirklichkeit ist die Zeit schwankend, imd ich bin wie ein Irrsinniger, wenn er verirrt ist schwankend, verirrt ist und sein Tränkplatz wurde die Kimmung. ^ agl sind goldene Haken im Haar über den Schläfen. * ^med sagte amna', womit schwerlich etwas anzufangen. ' wohl der Vater der Geliebten. * vielleicht die Mutter der Geliebten * die Geliebte. ^ — 88 — 18. Bitte um Wendung des Geschicks. 'Atäba 'attabatni wana sbe ugassat hör bistäni wana sbe walla 'äd ja dünja wununbi üläd ilfainln bhum dirra. 'Atäba^ machte mir Unruhe, als ich Knabe war, imd schnitt die Pappeln meines Gartens ab, als ich Knabe war. Bei Gott, von nun ab, o Welt, pflanze doch,^ die bösen Kinder haben Nachkommenschaft.^ Beim Zeltfeuer. Wenn die Beduinen abends im Gastteil des Zelts um das KafFeefeuer sitzen, ist eine aus einem Buch vorgelesene Erzäh- lung (ku^a) mit eingestreuten Gesängen die in manchen Gegenden beliebteste Form der Unterhaltung der Gesellschaft. Aber auch Gruppen von *Ataba -Versen, unter Umständen mit Beifügung der dazu gehörigen kleinen Geschichte, Rätsel, deren Lösung meist nur dem möglich ist, der sie schon kennt, und „Gesänge" (kasäid) verschiedensten Inhalts werden vorgetragen. Proben der letzten drei Gattungen seien hier mitgeteilt. 1. *Atäba - Lieder. Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed. 1. Vom *Atäbadichten. 'Indi bjüt min eggöhar 'adalhen asgüni-lfih'm battäsa 'adalhen 'atäba giddi gabl abüj 'addalhen 'aleha schhüd men gälu bala. * Name einer Mheren Geliebten, die ihm die Jugend verdarb. * jetzt wird besseres Geschick erhofft. • es giebt immer böse Menschen, vor denen man des Schutzes bedarf. — 89 — 'Atäba tifrig eschschäjib min eschschabb mitl'ma tifrig cssukkar min eschschabb, u'äfa hurran 'ala-sseda mneschschib • • • umachälibn bhä raschg eddima. Ich habe Yerse von Edelntein ihnen' entsprechend, man gab mir zu trinken Einnicht aus der Schale ihnen ent- sprechend, 'Atäba hat mein Grossvater vor meinem Vater zurechtgestellt, darüber gibt es Zeugen, die sagten: freilich! 'Atäba scheidet den Greis vom jungen Mann, wie du scheidest den Zucker vom Alaun, imd Heil einem Freien, der auf die Beute sich stürzt, und auf seinen Klauen sind Blutflecken!^ 2. Der Wettstreit der Dichter. Eines Tages fragte Mohammad, Sohn 'Äbids, ein Beduine, der wegen seiner Fähigkeit 'Atäba zu singen sehr berühmt war: ,,Giebt es wohl jemand in der Welt, der sich auf'Atäba versteht wie ich?^ Man antwortete ihm: „Ja, Ibrahim, Sohn Gebeli's in Swedijje.^ Er ging nach Aleppo und von da nach Antiochia, und von da nach Swedijje. Da traf er ihn, grüsste ihn zuerst imd fragte nach dem Hause Ibrahims. Jener antwortete: „Du bist am Ziele, ich bin Ibrahim." Da sagte zu ihm Mohammad: „Ich will dir jetzt einen Vers 'Atäba sagen; wenn du ihn verstehst, ist es gut, wenn nicht, so will ich dreizehn Tage bei dir bleiben, und wir werden sehen, wer der Sieger ist." Mohammad sagte : Assaläm jibrähim asimtak bichalil alla ibrähim ugurhi mä taijabatu marähim walä tis'ln häge min eddua. * den Versen. * ein gut.er *Atäbadichter ist wie ein Raubtier, das im Sprunge seine Beute fasst. — 90 — Heil, o Ibrahim, ich nannte dich Geliebter Gottes, Ibrahim, und meine Wunde heilen keine Salben, auch nicht neunzig Arten Medicin.^ Ibrahim antwortete: Saläma jibn 'Äbid utuKlah lak guäri usitt 'äbid uhät ilbet illi bih ta*bid faläli rer käretsch ja ^atäba. Heil, o Sohn 'Äbids, und es passen dir Mägde und sechs Sklaven,^ aber bei dem Hanse, in dem du anbetest,' ich habe nur dein Geschäft, o 'Atäba.* Darauf zog sich Mohammad sofort zurück, weil Ibrahim den Sinn verstanden hatte. 3. Der Vater und der Sohn. Ein alter Mann fragte seinen Sohn : „Hast du etwa eine Ge- liebte?" Dieser antwortete: „Wer eine Geliebte hat, wird der es einem andern sagen?" Der Vater sagte: „Nein, aber dein Vater muss davon Kunde haben." Da sagte der Sohn: „Siehe da, sie sammelt Getreide." Der Vater ging nun zu ihr, und als sie von dem Weizen, den sie gesammelt hatte, etwas in ihren Busen that, sah er ihre Brüste. Da kehrte er zu seinem Sohn zurück und sagte: Razäl ilbarr lajammi tahischschün labu ga diu min essindil tahischschün wa'alauinni min eibirr thischschün umaskani hadar zTdsch ettiäb. ^ d. h. er ist stets mit *AtäbadichtuDg beschäftigt und kann durch nichts davon abgehalten werden. * als einem trefflichen Dichter. • das Heilig- tum zu Mekka. * auch Ibrahim befasst sieb ohne ünterlass mit 'Atftba- dichtimg. Hier zeigt er, dass er verstanden hat, was Mol^ammad meint, und dasH er ebenso eine *At§ba auf den Namen Mohammads improvisieren kann, wie Moljammad eine 'Atäba auf den Namen Ibrahim improvisierte. — 91 — Die Gazelle des Gefildes^ mögt ihr zu meiner Seite sammeln, für den mit den Zöpfen^ mögt von dem SandaP ihr sammeln, und ich wünschte, ich wäre von dem Getreide, das ihr^ sammelt, und meine Wohnung nahe dem Brustteil der Gewänder. Der Sohn antwortete: ^Ala natr libresam 'attasanna — • • rawäih fi gejäbu 'attasanna wejä schäjib tahher medäsak we'atsanna uschüf litschabertak söm usala. • • Auf das gestickte Seidentuch machte er* niesen, Gerüche in seinen* Taschen machten niesen.® O Greis, reinige dein Schuhwerk imd niese,'' und sei bedacht für dein Alter auf Fasten und Beten! 4. Der Beduine und die Levantinerin. Es war einmal imter den Beduinen ein berühmter Mann, der 'Atäba sagen konnte, namens Saläma, Sohn des Badr, und in der Stadt Aleppo wohnte ein Pranke, der eine Tochter hatte, welche *Atäba dichtete. Saläma hörte von ihr und begab sich zum Hause ihres Vaters. Als sie ihn sah, sagte sie : „Ist das Saläma, Sohn von Badr, der mit der 'Atäba tändelt?" Er antwortete; „Gieb, was du hast!" Sie sagte: Ja men timschi umaschiak lölahanna udahab fog essüäbir lölahanna träram es^ajir ugirgi uljianna usana tadabberu higl ilrua. * das MädchcD. * wohlriechendes Sandelholz. ' hier ist das Mädchen angeredet. * das Mädchen. ^ des Mädchens. * so bezeichnet der Sohn die Neigong des Vaters. ' er soll sich reinijren, als Vorbereitung zum Gebet — 92 — O du, der du gehst, und dein Gang ist sehwankend, und Gold ist oberhalb der Schläfen schwankend, CB wurde verpflichtet der Goldschmied, Georg und Johann, und in einem Jahre sollt ihr liefern den Knöchelring der Ver- führung.^ Saläma antwortete: Abät illel 'ala chuUän mächün usäibni haua-zzenät mächün ulä tchallini achuschsch ibdln maohün unasrah bischschuech inti uana. Ich verbringe die Nacht über den Geliebten, bin nicht treulos, und trifft mich die Liebe der Schönen, ich bin nicht treulos, aber lass mich nicht eintreten in eine Religion, die treulos, dass wir austreiben die Schweine ' du und ich.^ Sie entgegnete: Wana latscha^ib elbustär bin'äl ugalbi min humum addahr min'all usaläma botiil ilbuhtän lan'al ruh abük min guwwa-tträb. Und ich will versehen den Schuh mit Hufeisen,* und mein Herz ist von den Trübsalen der Zeit geplagt. Und Saläma, lass die Verleumdung, ich verfluche den Geist deines Vaters drinnen im Staube. 5. Huri oder Mensehen. Eines Tages sahen zwei junge Männer zwei schöne Mädchen in gleicher Kleidung. Da sagte der eine von ihnen zum andern : „Diese sind Huri (Schwarzäugige) des Paradieses." Der andere aber sagte: „Nein, sie sind Menschen." * d. h. seine *Atäba gleicht einem^ mahsam vou anderen gefertigten Schmuck. ' eigentlich «Greislein''. * er liebt sie, aber Christ will er nicht werden, sie kann ihm doch nicht zumuten, mit ihr Schweine auszutreiben. * nm Fusstritte zu geben. — 93 — Der erste sagte: Ja let umm ilma^äni me*allmijje taslr ibhim imäm ume^allmijje uinirnidwän wusul irölem lijje tnin miu elhauar rähu debäb. — • • — O dass doch die Mutter der Gottlosigkeiten Lehrerin wäre, dass ich bei ihnen ^ Prediger und Lehrer würde, und von ßudw an * gelangte die Nachricht zu mir, zwei von den Paradiesesmädchen gingen davon. Der zweite sagte: Bila magtü*^ hatschiek warridanna ubkär mnahel 'ämir waradanna hamad wintschän tögbal warridanna ana urudwän nügaf 'attaläb. Ohne deine Rede zu unterbrechen — bring doch herbei,^ — Jungfrauen vom Geschlechte 'Amirs gingen zum Wasser, Hamad, luid wenn du es annimmst, bring herbei, — ich und Rudwän bleiben stehen auf der Forderung. <» Der erste sagte: Isma^ taguUak ja gärün ja dufrin 'ala mtün etteref jigrün äni win kän trid minni-schhüd jagrün alazzimha bach't buchsch iddiäb. Höre, dass ich dir sage, o Gärün, o Flechten,* die sich auf dem Nacken des Schönen vereinigen ! ^ wenn du willst von mir Zeugen, die lesen, will ich sie herbeinötigen, beim Glück, nämlich Buchsch, den Sohn Diäbs. ^ den Mädchen. * dem Wächter des Paradieses. ' Beweise. * Hmed sagte jeduffin, gab aber die Bedeutung „Zöpfe" an. * dies sagt er zum Lobe GSröns. — 94 — Der zweite erwiderte: Buchsch magbül ulau jischhad ^ala-lrir ujislam min hatschi wähim 'ala rir uhät ihnim wissaddan 'ala-lrlr mä schäfin dsches ubläd erraha. Buchsch ist genehm, auch wenn er zeugen würde über die anderen, aber er bleibe bewahrt vor dem Gerede eines, der irrt über andere, und beim Leben des Mim ^ mid des „Wahrhaften über die anderen'*,^ er sah nicht Kes und das Land von Raha.* Der erste sagte: Ja let ümm ilma'äsi musilmina tasir 'bhin imäm" «musilmina halfi bidln gidd ilmusilmlna umirrudwän mä däja^ hada. dass die Mutter der Gottlosigkeiten zu uns überträte, dass ich bei ihnen Prediger und Moslem würde, ich schwöre bei der Religion des Ahnherrn der Moslems, von ßudwän ging niemand verloren.* * Mu);iamme 8. das Vorwort und Melodie 15. — 117 — Eine Seele, die geneigt wurde zom Bösen, haben ergriffen die Feinde, und das Leben ist vergänglich, wie vergehen wird das Morgen, und der Tod ist ein Kelch, der herumgeht, meraanden auslässt, nichts bleibt ausser dem Antlitz Gottes des Erhabenen. Und nichts bleibt ausser seinem Antlitz auf ewig, und das Menschenkind — alle seine Tage sind gezählt, und die' Seele ist anvertraut als Pfand im Leibe, nach der Zurückforderung geht sie davon leichter als ein Hauch. b) In Merg *Ajiin. Mitgeteilt vom Dichter, dem Bauern Sa'd Subhijje in Balät. 1. Trennungsweh. Ja ter ilak *önna ^säb lanah^sbu hägi-rauälim fl hämäk jif addabu ja rabb ja ral^män ridd hbäbna mitl mä raddet jüsif 'a'abüh. ja rabb ja ra^än ridd hbäbna min aglehön nu^bur gami*' tiäbna nidrun 'alaiji win lefu riäbna. lazaijenik ja dar hen ji^rabü. Lazaijenik ja dar lau höbbik iga min ag^lkun lar'a-lkauäkib uddiga lamma kafaitu winkata' habl erraga fä diu kalb illi mförik sähbu. Ja dill^alb illi mfarik chilltu lamin bil'auäUm jischki 'ilitu äch min habl ilhaua umin halltu lamman kafaitu 'ad kalbi kata'u. O Vogel, du hast mit uns Rechnung, lass uns abrechnen, es ist genug, dass die Leute durch Lieidenischaft für dich ge- peinigt werden! O Herr, o Barmherziger, bringe zurück unsre Geliebten, wie du zurückbrachtest Josef zu seinem Y^ter! — 118 — O Herr, o Barmherziger, bringe zurück unsre Geliebten, um ihretwillen färben wir (schwarz) alle unsre Kleider, ein Gelübde ist auf mir, — wenn unsre Abwesenden umkehren, will ich dich schmücken, o Haus, wann sie nahe kommen. Ich wollte dich schmücken, o Haus, wenn dein Geliebter käme, um euretwillen will ich beobachten die Sterne und die Finsternis.^ Als ihr verschwandet und zerrissen wurde das Seil der Hoffnung, o weh über das Herz, von dem sein Freund sich trennte! O weh über das Herz, das sich von seinen Freunden trennte! Wem unter den Leuten soll er klagen sein Leid? Ach — wegen des Seils der Liebe und wegen seines Auflösens, als ihr verschwandet, mein Herz wiederum zerschnitt es.' 2. Liebesschmerz.' ^äsim saganni mid nal^ bikafir wa]|^tar amri mä balkäli gnäl^ atir lar a ngüm illel säjih ft hauäk wint mitl illi schirib chamr usikir. lar'a ngüm illel säjih f i hauäk wakül 'asa-lla iggur]|^ jibra min dauäk jabu ][^ala fallet zahn fl haläk baddak tkulli-schbäk mänak miftikir. baddak t^ulli-schbäk mänak ma'tani mä künt a'rif schü sabab halmeFani hlimt fl nömi manäm aura'ani willi bis* ad filmanäm bifte^. Willi bis'ad filmanäm bjinthis ulau ^cha* hälo lal^a alten kis wilmanäm kaddäb läzim mä jechis win chazet iblis bihün iTasir. ^ anch bei Nacht harrt er der Wiederkehr der Geliebten. ' die scheidende Geliebte zerschnitt das Seil der Liebe durch ihr Scheiden, and der Liebende mosste dasselbe thun. * Melodie 15. — 119 — win chazet iblis bithün il'umür minnak jefid ennür ja wagh-elbedür sultän häkim 'äwarak zahr izzehür ukullhum ^abbu irkäbak ja wazir. kullhiim habbu-rkäbak ja krän l^äkim chresän ja helu-Uisän kallim il'arbän turk uturkmän sajik elmizän koddäm erasir. Käsim' legte mich gefangen wie eine Biene im Bienenhaus, und ich war erstaunt über meinen Fall, mir bKeb kein Flügel zu fliegen, ich will beobachten die Sterne der Nacht, wandernd in deiner Liebe, und du* bist wie der, welcher Wein trank und sich berauschte. Ich will beobachten die Sterne der Nacht, wandernd in deiner Liebe, und ich sage : mit Gottes Hilfe heilt die Wimde von deiner Arznei, o Süs8er4^ du löstest auf meinen Rücken durch deine Süssigkeit, deine Pflicht ist's, mir zu sagen: wie geht's? — aber du denkst nicht daran. Deine Pflicht ist's mir zu sagen: wie geht's? — aber du kümmerst dich nicht darum, ich wusste nicht, was die Ursache dieser bösen Handlung, ich träumte in meinem Schlaf einen Traum, der mich beunruhigte, wer glücklich wird im Traum, wird arm. Wer glücklich wird im Traum, hat Unglück, und wenn er sich finden sähe zweitausend Beutel;^ der Traum ist lügnerisch, notwendig betrügt er, wenn du den Satan vertreibst,* wird leicht das Schwere. ' Mannsname. Gemeint ist die Geliebte, * der Dichter redet zu sich selbst. • der ^Beutel** zu 500 Piaster. * d. h. wenn du nichts Böses denkst. — 120 — Wenn du den Satan vertreibst, werden leicht die (schlimmen) Sachen, — von dir fliesst das Licht, o Antlitz der Vollmonde, ein Herrscher, gebietend über die Blätter der Blüte der Blumen, und sie alle küssen deine Knie, o Wazlr! Sie alle küssen deine Knie, o Unvergleichlicher, ein stummer Gebieter,^ du mit süsser Zunge, du redest zu Beduinen, Türken und Turkomanen, lenkst den Orion vor dem *Asir.* 3. Ga^idijjät/ In Merg *Ajün. Mitgeteilt vom Dichter, dem Bauern Sa*d §ubbyje in Balät. 1. Preis der Geliebten. Nijjäl ilbälu hedjän — ufikru fadi musch ma'gük mitl *fläni bint *flän — rabbak mä chalak machluk mitl *fläni bint *flän — rabbak mä chalak insän — • lä birgäl ulä bniswän — ulä zünni *äd bichluk ulä zünni bichlUk zaija — subhän rabb ilVtiha lä mizän ulä traija — ulä-lkamar bisäwlha ulä tkülu j^esehdänijja — ulä ana marrür f iha tisi/ra-ddinja bmä fiha - — uächir hesna musoh melhük. uäohir. hesna mälusch hadd — wiFasch^är btüsufha : . Ulrari^r bithott il^jadd — unür ischschems btiksiflia ilha kämi *üd innadd — lauman tüj^f wakfitha bitkül maschrüli biljadd — udakk ennil 'arük *arük. udakk ennll schkäl ischkäl — baddna nü^if wa§fitba uscha^ara lanmia bitgaddal — bilhak ta^jet rikbitha wetilf Iha harir *äl — hedijje bwarka gäbatha benefsi darabt m*addal — in schüfha-Fachras bjintul^. * der nicht zu reden braucht. * ein Sternbild. • s. Vorwort und Melodie 16. — 121 — rasa gäUs mitl ilkäs — min föka jelik ittarbüHch in schäffaa'lchncjr abul^abbas — min hösna bjirdi medhüsch 'aleh ibna'dan sitte gnäe — 'addäir *argat ^inkÜBch ilha Ibkill^ tehkum 'annäs — u'arälam amra matlük. widaina zrüf ilfudda — aglas min büz ilkandil mnil^öUe tischfi-lmarda — ulau känu fl häl *tkil • • — • ubzünni *alaije törda — ubidüm ^röschre tawil nijjälu-lfiha bihza — min däru eschschemR tischruk. Kasid. Amma^ggabui ja näs min ma^dan seharlf bjibhir 'a^ül ennäzerln min elhala bihökk lilmitlha bilkasid ünwasif mitl bedr lezulmi gala nälat makäm il^özz wilkadd ellatif uchassha-'rrahmän fl bürg ifula ana schiftha wilkalb 8är multahif schibh ilchuschüf ilwäridln min elchala. Ilha hägib chott ^kläm — arfa' min harf ilfingän ma^nijjin ^bsük *agäni — uahsan min nutk erinsäii mitl eddarr titkallam — umä bjichfa *aleha Isän lä tkülu heschdi umräm — 'aschams eddüha bitfäk. Kasld. Amma-rajün 'ajün ilfah*d lau kän hadik jilbak lahum tahkfk gan- irod hed%hran likirs elchadd lähik • • • • säfiät ilmük bid usüd • • • ilhnm hägib maskül f5k iFain lajik kama zahran tamatta* fi nida ubrüd. Wilmunchär auwal numra — bitschüf mbaijin süra bitchammm zehre hamra -^ malzüka fl ballüra lamman tirehi lilrurra— ukull ^gdili bmäaüra win scbäfha-ralil marra — bjischfa ulau kän *abjilfuk. — 122 — wilbüz chätim 'alblkär — bjitla' wusa'^-lmusrijje unkha a^la min essukkar -r umitl ilkatr mezibdijje ulau kän ilbahr m'aukar. — utaffat bazka gizMjje bjiklib asfa min iggauhar — ^uakall mnidlpka birük. Kasid. • ■ Wosfet nhüdha filsäni mä btindirik umin isnänha aschrakat lana schomüs umin (jiamiri kesm ilha muschterik 'aschräk ilhabb kam sädat nefus hilli-ddama* ja 'eni berak hatta jekärin sa'dna ba'd enna^üs wenschid biha ja fikr wa^ti gauharak ili rascha sä'id bimal^äm iggulüs. Aidlha ma'dan 'akik — mariüta bmoijet fudda bichasra iggauhar bilik — l^irz fiidda 'ala-lmüda miti ilballüra tibruk — umin 'en ilhäsid mabrüda — • • • • in marrat 'aFinsän tehkik — in kän säjim nafsu bitrük. Olücklich der, dessen Gemüt ruhig ist, dessen Gedanke müssig, nicht verwirrt! Wie N. N., Tochter von N. N., schuf dein Herr kein Geschöpf, wie N. N., Tochter von K N., schuf dein Herr keinen Menschen, weder bei Männern noch bei Frauen, und ich glaube nicht, er wird noch schaiFen. Ich glaube nicht, er schafft ihres Gleichen, Preis dem Herrn, der sie gab! Weder Orion noch das Siebengestirn, noch der Mond kommt ihr gleich. ITnd sagt nicht, das sei parteiisch, ich habe mich nicht in ihr getauscht. Hie ist wert die Welt mit dem, was darin, und das Ende ihrer Schönheit wird nicht erreicht. — 123 — Und das Ende ihrer Schönheit hat keine Grenze, und die Gedichte beschreiben sie, dem Morgenstern setzt sie die Grenze, und das Licht der Sonne, sie verdunkelt sie, sie hat die Statur des Aloestengels, wenn sie aufrecht steht, du sagst, gefestigt mit der Hand, und die blaue Tätowierung ist wie Faser auf Paser. Und die blaue Tätowierung Art auf Art, wir wollen beschreiben ihre Beschreibung, und ihr Haar, wenn sie es flicht, erreicht die Biegung ihres Knies, und ihr Kopftuch von ausgezeichneter Seide, als Geschenk in Papier brachte sie es, bei mir selbst machte ich Rechnung: wenn der Stumme sie sieht, kann er reden. Ihr Kopf ist grade wie der Kelch, auf ihn passt der ^arbüsch,^ wenn Chadr, Vater von 'Abbäs,* sie sah, wurde er von ihrer Schönheit verwirrt. Auf ihm ist das Metall in sechs Arten, über der Rundung sind Biegungen und Figuren.^ Sie hat Rechte, zu befehlen über die Leute, und über die Welt ist ihr Gebot absolut. Und ihr Ohr wie Untersätze* von Silber, aufrechter als der Brenner der Lampe, vom Leiden heilt sie die Ejranken, auch wenn sie wären in schlimmem Zustand. Und ich meine, sie hat Gefallen an mir, imd lang dauern wird der Verkehr. Glücklich der, der sie erlangt, von seinem Hause geht die Sonne auf. * obwohl die Frau in Merg'Ajön keinen Fes wirklich trägt. * Name eines Mannes, der wahrscheinlich als für Frauenschönheit unempfindlich be- kannt war. • ihr Schmuck ist gemeint. * die arabischen metallenen Untersätze ftlr die Kaffeetassen, nnsem Eierbechern ähnlich. — 124 — Kasid. ■ • Weiter die Stirn, o Leute, ist von edlem Metall, sie macht zittern den Verstand der Beschauer wegen der Anmut — es sollte, wer ihr gleicht, im Liede beschrieben werden — wie ein Vollmond, der die Dunkelheit aufhellt, sie nahm ein den Platz des Edlen und das Mass des Liebens- würdigen, und der Barmhci*zige gab ihr einen besonderen Ort auf der Burg der Höhe, ich sah sie, und das Herz wurde sehr ängstlich, gleich den Gazellenjimgen, die zum Wasser kommen aus der Wildnis. Sie hat Augenbrauen wie Linien von Griffeln, dünner als der Rand der Tasse, gebogen auf dem Markt von Persien; und besser als das Sprechen der Menschen wie die Perlen redet sie,^ und keine Sprache ist ihr verborgen. Sagt nicht, das sei Parteilichkeit und Absicht, die Sonne des Morgens übertrifft sie. Ka§id. Weiter — die Augen sind die Augen des Luchs, wenn er scharf blickt, es passt zu ihnen in Wahrheit das Spiel auf der Cither,^ ihre Wimpern reichen zur Scheibe ^ der Wange, rein (sind sie) im Augehwinkel, weiss und schwarz, sie haben eine geglättete Braue, über' dein Auge passend, wie eine Blume, die sich erquickt hat in Thaü und Kühle. Und die Nase von erster Sorte, du siehst sie deutlich wie ein Bild, du vermutest eine rote Blume, eingeklebt hinter Krystallglas; ^ ihre Worte gleichen Perlen. * das Spiel der Augen ist geläufig wie Citherspiel. • die obere Fläche der Wange. — 125 — wenn sie herabhängen lässt die Stimlocke und jede Flechte (ist wie) auf einer Spule, wenn der Kranke sie einmal sieht, wird er gesund, auch wenn er im Sterben liegt Und der Mund — ein Ring nach dem Zirkel, er kommt auf die Weite eines halben Metallik,^ und ihr Speichel süsser als der Zucker, und wie der Zuckerfluss mit Butter, und wenn das Meer trüber Satz wäre, und sie auswürfe ein wenig Speichel, würde es reiner als der Juwel, und in weniger als einer Minute klärte es sich. Kasid. Die Beschreibung ihrer Brüste wird von meiner Zunge nicht be- griffen, und von ihren Zähnen gehen uns Sonnen auf, und von meinem Bewusstsein ein Teil ist mit ihr verbunden, mit den Schlingen der Liebe wie viel Seelen hat sie gefangen! Lass strömen die Thränen, o mein Auge, in Teichen, bis dass unser Glück sich fuge an die Unglücksfalle. Recitiere von ihr, o Gedanke, und gieb deinen Juwel, dann habe ich eine Bestechung, die emporsteigt bei den An- wesenden. Ihre Arme sind vrie Metall von Achat, getaucht in Silberwasser, zu ihrer Hüfte passt der Juwel, ein silbernes Amulet nach der Mode, wie das Krystallglas glänzt sie, und vom Auge des Neidischen ist sie gehasst,^ Wenn sie an den Leuten vorübergeht, in Wahrheit, wenn einer gefastet hat, wird sein Hunger gestillt. ^ die kleinste Münze. * sie ist also vor dem bösen Blick sicher. — 126 — Mitgeteüt von einem Bauern in Balät. O unglücklicher Vater von Töchtern! Masldn jibaij Obanät — kaddesch kadda ihänät bass it&ttih 'eneha — bitsir ♦trabbi zbünät. bass itfatti]^ 'eneha — bitsir tümi bideha mnä bi'äwid fik leha — tilhakak bikölit hat. • • • tilhakak jalla gibli — tob ischsehlt küm dahhibU tok'ud bitsir tehsibli — rada büfik bUmijjät. rada büf ik bihnijje — ^üm gibli-^^aräfijje essultän a'ta-lharrijje — lischschabäb ulilbanät. a'ta-lharrijje-ssultän — lerrigäl ulenniswän tfaddal jalla 'addiwän — beni ubenak fih daVät. kultiUa walik ja binti — baM mä hallik inti ^älatli beddi-lwnrti — ilhäküra wezzetünät. Hä'atha igäna-lhamm — ukulna kullu beddu jesir häda kullu beddu jetimm — ukef il^amal wettedbir kälatli jabaiji himm — küm gibli schälet ]|iarir heki rabbi 'alek hakam — u'ätäk telät 'bnaijät. kultilla walik ja 'eni — challlli beti mastür kasdik hatta tchallini — aj^mil ilkls welmanschür kälatli mä bi'nini — küm gibli toben maksür lechalk alla säwini — mällsch . sab'a tmän badlät. käl jahl alla n^ufüni — n^ufu beni üben elbint esch mä I^et lä tlümüni — schü baddi a'mal kassart mäfi kiswe walä müni — beddi kaj'ödha bezzult umln halli minkum höni — jedaijinni tauf iha msabbät. raddet ilbint ukälet — isma'u haldät ilwälid jabaiji challlk säkit — häg te'älig utnähid lau kälu-lmojje räbet — mä mnokta'^sch iFauäjid ja reta immi mätet — kabl mä gäbu-ddäjät. — 127 — fazzet immha^bilkadlb — ukälatla inkibri 'anni • • • ■ laula mä jekünli nasib — labaijik schü wasnalni lamln beddi ruh *ätib — hek rabbi ta'amni jislamu li iBchflchauärib — jidrub ilmäl wilchaziiät. kälet ma'Iüm ja immi — inti gauzik ab^älik fijji mänik mehtammi — mehtammi briggälik limmi min wara limmi — min errizkät schü challälik rada bitsiri rummi — ubitkümi 'aUakkäzät. • • • kälat minni mä 'alekisch — inti ehalliki bhälik *a8cher krüsch mä nattagtisch — ^alesch kasch'äni hälik ana kaddesch beddi 'isch — tislamli lehjet chälik ba'dik fi-lbeda wirrlsch — wa'am titla'i'bibid'ät. O Armer, du Vater von Töchtern,. wie viel hat er durchgemacht der Nöte! Kaum hat sie ihr .Auge aufgethan, beginnt sie Liebhaber aufzuziehen. Kaunf hat sie ihr Auge aufgethan, beginnt sie mit den Händen zu winken, und nicht wirst du ihrer Herr, sie folgt dir mit dem Rufe: giebl Sie folgt dir: „Vorwärts, bring mir ein Töb^ Kattun, auf, bezahle mir!" Sie setzt sich, fangt an mir vorzurechnen: „Morgen geb' ich dir's wieder mit Hunderten." „Morgen geb' ich dir's wieder mit hundert, auf, bring mir einen Überwurf! Der Sultan gab die Freiheit den jungen Männern und den Mädchen." „Es gab die Freiheit der Sultan den Männern und den Frauen, gefalligst vorwärts zum Gerichtshof, zwischen mir und dir sind Streitsachen." » ein Tob ist 32 Ellen. — 128 — Ich sagte zu ihr: ^Sei verständig, meine Toöhter, noch nicht ist die Zeit deiner Mündigkeit.^ Sie sagte zu mir: „Ich will das Erbe haben, den Hausgarten ^ und die Ölbäume!^ Zu dieser Zeit traf uns Verlegenheit, und wir sagten: „Alles wird werden, alles dies wird sich erffiUen, und wie viel ist der Arbeit und der Disposition!^ Sie sagte zu mir: „0 mein Väterchen, mach schnell, auf, bringe mir einen Seidenshawl! So hat es Gott über dich bestimmt, und er gab dir drei Töchter/ Ich sagte zu ihr: „Lass das, o mein Auge, lass mir mein Haus verhüllt!^ deine Absicht ist, dass du mich lassest tragen den Bettelsack und den Bettelbrief.'^^ Sie sagte zu mir: „Das geht mich nichts an, auf, gieb mir zwei Tob gebleichte Baim^wolle, den anderen Geschöpfen Gottes mache mich gleich, ich habe nicht sieben, acht Anzüge!" Er sagte: „0 Geschöpfe Gottes, sprecht Recht mir, sprecht Recht zwischen mir und der Tochter, was ich auch gesagt habe, tadelt mich nicht! Was will ich thun? ich bin ohnmächtig, ich habe weder Kleider noch Vorrat, ich werde sie sitzen lassen bloss, und wer, der von euch hier ist, leiht mir, dass ich ihr heimzahle Schimpfvvorte.** Da antwortete die Tochter imd sagte: „Hört die Reden des Erzeugers! O mein Väterchen, sei doch still, genug streitst du und widerstrebst du. * ^ikQra eigentlich „das am Hause liegende Feld". * enfcblöase nicht seine SchSden, d. h. mache nicht meine Armut offenkundig! ' eine schriftliche Empfehlung des Bischofs. — 129 — Wenn sie sagten: das Wasser gerinnt, wir durchbrechen nicht die Sitten. O wäre doch meine Mutter gestorben, ehe man brachte die Hebammen!^ Da sprang auf ihre Mutter mit der Rute und sagte zu ihr: „Werde von mir weg begraben ! Wenn mir nicht ein Schicksal wäre, was hätte mich zu deinem Vater gebracht? Zu wem soll ich gehen tadeln? so hat mein Herr mir es zugeteilt. Möge mir imversehrt bleiben der Schnurrbart, er schlage den Besitz und die Schätze!"^ Sie sagte: „Freilich, o Mutter, dein Gatte wird von dir bevorzugt, für mich sorgst du nicht, du sorgst für deinen Mann. Sammle nachher,* sammle von dem Besitz, den er dir Hess! Morgen wirst du zum Gerippe und erhebst dich auf Krücken." Sie sagte : „Meinetwegen bekümmere dich nicht, kümmere dich nur um dich selbst! Zehn Piaster hast du (aoch) nicht verdient, weshalb siehst du stolz auf dich selbst? Wie lang werde ich leben? es möge mir bewahrt bleiben der Bart deines Onkels!» du bist noch im Ei und den Federn und kommst schon hervor mit Neuerungen!" * d. h. Gott taste nur mich selbst nicht an. * nach dem Tode des Mannes. * ihr Bruder ist der Mutter lieber als die Tochter. Da) man, Volksleben. — 130 — Im Kaffeehaus. Die Unterhaltung, welche in städtischen Kaffeehäusern ge- boten wird, ist besonders im Winter und in der Zeit des Monats Rama^än eine mannigfache. Europäisches Theaterspiel , arabi- sches Schattentheater 5 Musik und Gesang, tanzende Mädchen, Wettkämpfer mit Schwert und Schild werden vorgeführt. Bei den niederen Yolksklassen ist aber auch beliebt das Vorlesen von abenteuerlichen Erzählimgen und Gesangsvortrag von roman- tischen Dichtungen mit Zwischenspiel auf der Bauemgeige (rabäbi). Von diesen Gesängen wird hier als Probe ein Lied mitgeteilt, das in einem Kaffeehaus in Aleppo aufgezeichnet wurde, aber auch in der Gegend von Sidon wohlbekannt ist. In Aleppo. Mitgeteilt von Heläl in Aleppo. Die Beduinenschöne. ^ I. Kama gäl ilmudna min gedd dema^-Fen lagadd sakaba agülu wafijja när ilwagd ugalbi zäd laha lahaba ja säme* göli winnaschd linazmi-zzrär wentariba schuf iddahr ^alaija-rtadd bhöbb izzen wangalaba künt ^bschurli jöm elhadd willa-lchschef mniFaraba wagt* schiftu heli-nhadd sagäni käsät irataba garr 'ala wighu uradd ugäl li zül *an iddaraba gult hauwil bismilla nitradd äni bigedümak murtahiba. 1 Melodie 17. — 131 - lamma nazaroi uäni sadd ugäl li rülji min eddaraba gultu lezzeu 'alesqh imi^k®4 ila-8ch8Qha'*är ma* el'udaba hwlt ilgpl wäni bilmah^d ugöli ahla mniradaba lamma same' ilgöl irtadd taraijar lönu wangalaba gäl dachil abäk waggidd dachll 'amän){^k welgoraba 'alaija chilgak lä jischtadd gehilt ilgadrak warmtaba . läkin hat 'bhösni 'add. • b^oggi keläman ja'giba gult /arräs chöd *bjadd , wäni bhöbbak munsaliba. Als es^ sagte der im Ernst Abgezehrte, liess Thränen das Auge in Wahrheit fliessen, ich sage es, während in mir ist das Feuer des Gegen- wärtigseins * und mein Herz um ihretwillen mehrte Flamme. O der du meine Stimme hörst und den Vortrag meiner kleinen Verse, erfreue dich (daran)! Sieh, die Zeit setzte sich gegen mich in der Liebe des Schönen und wandte sich ab, ich war bei meiner Arbeit am Sonntag, und siehe da das Öazellenjunge von Arabien^ — als ich es sah, war meine Kraft gebrochen. Es tränkte mich mit Bechern des Unglücks, zog* über sein Gesicht und kehrte um und sagte zu mir: Weiche vom Wege! Ich sagte: Lass dich nieder in Gottes Namen, lass uns zu Mittag essen, ich, wenn du anlangst, sage: Willkommen! * das Folgende. ' des Mädchens. • ein Beduinenmädchen, * das Kopftuch. 9* — 132 — Als er mich anblickte und ich war gegenüber, sagte er zu mir: geh aus dem Wege! Ich sagte zum Schönen: Weshalb die Härte gegen die Dichter samt den Qesittetcm? ich liebte zu dichten, als ich noch in der Wiege war, und mein Dichten ist süsser als süsses Wasser.^ Als er die Rede hörte, bekehrte er sich, verändert w^ar sein Wesen und vertauscht. Er sagte : Um deines Vaters willen und des Grossvaters, um deiner Vettern willen und der Verwandten, dein Gemüt verhärte sich nicht gegen mich, ich kannte nicht deine Hoheit und den Rang — aber von meiner Schönheit bringe Aufzählung, meinetwegen Worte, die gefallen! Ich sagte: Gern, nimm mit der Hand, und in deiner Liebe bin ich ein geraubter. IL Lahu gämi asmar min'add ida mä-rri*h biha lä%a wascha ru jatül hibäl ilmadd jafQg 'allel ida raijiiba uräsu käs ufogu radd hsäni rarig bilgasaba gbinu zähin 'alfirgad hläl il*ascher ida-ntasaba — • hauägib kama nun efag^d galla rabbin laha kataba lihäzu tazil gelüb il'usud ja mä *agül lahu salaba wachischmu kama-ssef ilhadd • gudbän eschschäm ida-nsahaba chudüdu tfug genenet ward wagatfim täb wahum rutaba tümmu haläli fihi schah^d *aKhi täb ida schariba snünu tilma* lama* bradd wöst *agiig munsekiba * eigentlich weiches Trinkwasser ohne Beigeschmack. — 133 — *öngu 'öng rasäl Bchmd min elgannäf i^a haraba bjeddu när scWä* jegudd gtiäs ignä« min eddahaba ijidru iamma hall ilben*d nazart il^öl ma^ iragaba l^aijar bäli zog ennah*d gauähir zidtu bihom raraba 'aleh ^lorräs *aieh giad schibh Ulet ida radiba ubatnu min schäschät ilhind a't^i^^ mu^wi bil'ölaba V surrit miflk wabiha mufrad atu tiggär min elrarba gauwäjim medmüge kerömd rchäm rchä8 wahom nuchaba bigedümu tisma' minbo^d ranln ^egül alga'aba äni mä schift mitlu ^add wakuU ennäs lahu talaba lä bihläl udirit negd uar4 ischschäm ma' cBchsehahaba. 'ala mm leiFu bleut bard bilä |i088äd walä 'ataba ke'inni dachalt genän ilchuld wahazt bel^ürin bila hasaba häda mä ranna as'ad wakull magälin lahu sababa. Er hat Gestalt, als braun gezählt, wenn der Wind mit ihr spielt,^ und sein Haar ist lang wie lange Seile, es übertrifft (an Schwärze) die Nacht, wenn sie zornig, und sein Haupt ist ein Kelch, und darauf ein Deckel, mein Pferd ertrinkt im Schilfrohr, seine Stirn geschmückt mehr als der Firkad,^ wie der zehntägige Neumond, wenn er aufsteigt. 2 * und ihre Gestalt enthüllt. » d. h. sehr finster. * der Polarstem im kleinen Bären. — 134 — Augenbrauen wie das Nun der Verbindung, ^ erhaben ist der Herr, der es ihm geschrieben. Sein Zwinkern sehreckt die Herzen der Ijöwen, o wie manchen Verstand hat er sich geraubt! Und seine Nase ist wie das scharfe Schwert,- (wie) die Ruten von Damaskus,^ wenn sie gezogen sind. Seine Wangen übertreffen einen Rosengarten, ihr Pflücken ist gut, während sie frisch sind. Sein Mund ist süss mir, darin ist Honigwabe, eines Leiden wird geheilt. Wenn man trinkt. Seine Zähne glänzen in Glanz mit Widerstrahlung inmitten von Achat, von gegossenem, sein Hals ist der Hals einer flüchtigen Gazelle, wenn sie vor dem Jäger flieht. An seiner Hand ist Feuer, ein Strahl, der durchbohrt, Arten auf Arten von Gold.^ Seine Brust — als er löste die Schlinge,* erblickte ich die Umgebung mit Verwimderung, es machte meinen Sinn verlegen das Paar der Brüste, Juwelen (waren es), — ich vermehrte durch sie das Verlangen, über ihm sind Wächter, über ihm Soldaten,^ wie die Löwin, wenn sie zornig ist. Und sein Leib ist (wie) von indischem Mussselin; man gab uns eingewickelt in den Schachteln einen Beutel von Moschus, und er ist bei ihm einzig, es kamen Kaufleute (danach) aus dem Westen.® Beine, gerundet wie die Säulen, marmorn, zart, und sie sind auserwählt, wenn er naht, hörst du von fern das Klirren der Ringe der Fersen. Ich habe keinen gleich ihm gesehen, und alle Menschen begehren sein, — nicht in Haläl.und der Gegend von JSTegd'^ und dem Land von Damask samt der Blassglänzenden.* * d. h. sie sind in der Mitte verbunden, was als schön gilt. * damas- cenische biegsame Klingen. ' goldne Ringe * des Gewandes. ^^{das Mädchen g^ebt ihre Reize nicht jedem preis. * so begehrt ist ihre Schön- heit. ' in Centralarabien. ■ Beiname von Aleppo. — 135 — Über wen seine Umhüllung kommt in kaltei^ Nacht ohne Neider und ohne Unannehmlichkeit, (das ist), wie wenn ich eingegangen wäre in die Gärten der Ewigkeit und ich bekäme Schwarzäugige* ohne Zahl. Das ist es, was sang As'ad,^ imd jegliche Rede hat Grund. Auf der Karawanenstrasse. 1. Beim Aufladen der Kamele- Das Kamel trägt je eine Last auf beiden Seiten. Zwei Männer sind zum Aufladen nötig. Nachdem die eine Last hoch- gehoben ist, muss der eine sie stützen, bis auch die ihr Gegen- gewicht bildende zweite Last gehoben und festgeschnürt ist. a) Im *Aglun. Mitgeteilt von einem Bauern in Elhösn. Ein träger Kameltreiber. Göz *mrachchit b^mehzam lä ja'kum wäla jilzam. Gatte derer, welche den Gürtel hängen lässt,^ nicht ladet er auf, er hält auch nicht wider.** b) Im Haurän. Mitgeteilt von einem Bauern in Jnchil. Du mit dem Kleinen! Jumm ezzraijir 'addli-schscharbüschi wil'en söde wilhanak mangüschi. Du mit dem Kleinen, ordne die Quaste, und das Auge ist schwarz und das Kinn tätowiert. * die Jungfrauen des Paradieses. * das braucht nicht der Name des Dichters zu sein. ' einer koketten Frau. * wer weder aufladet noch widerhält, ist bequem und trRge. — 136 - c) Am See JJflle. Mitgeteilt von einem jungen Mann in Gededi als von den Beduinen am See HQle gesungen. Liebe macht stark. IPilbil dannüha laschschel winhad ja galil iHiei ja bnaija jalli filbet schüfini inkanni dellet 'en *^ajünik lä-ntechet latärehlik ahl übet. Die Kamele — sie brachten sie zum Transport, 80 erhebe dich, du Kraftloser! O Mädchen, o du im Hause, siehe mich, ob ich gering bin ! Um deiner Augen willen, wenn ich Mut fasste, w^ill ich dir wegwerfen die Leute im Haus.* 2. Beim Treiben von Kamelen. Die Lastkamele werden durch Seile, die von Kamel zu Kamel laufen, etwa zu je fünfen oder sieben zusammengebimden. Jede solche Reihe von Kamelen (Vtär) hat ihren Führer oder Treiber, der oft nebenhergeht, aber auch gelegentlich auf dem ersten der Kamele reitet. Der Gesang des Treiben, der ^da,^ ist ein wichtiges Mittel, die Thiere in munterem Oang zu erhalten. a) In der Bell^a. Mitgeteilt von einer Beduinenirau auf dem Gipfel des Gebel Öscha* als von Frauen gesungen. l. In der Gegend der Geliebten. Ja ret izzemU jerdi wiljöm mä ra^alna dire jatäha schögi timbit rabf imtenna. * d. h. wenn sie ihn erwählte, wäre er stark genug, gegen ihre Familie aufzutreten. * s. das Vorwort. — 137 — mochten die Lastkamele verloren gehen und heut wären wir nicht fortgereist! Eine Gegend, die mein Lieb^ betritt, läfist wachsen frisches Gras zum zweite Mal.^ 2. Wo wohnt der Geliebte? Wen helak ja schögi nazzälit-irargübi labbäsln muzäwi schellä'in ilglübi. Wo sind deine Leute, o mein Lieb, die Bewohner der Thalwindung, welche mit Seide genähte Mäntel anlegen, welche zerreissen die Herzen?^ b) Im 'Aglün. Mitgeteilt von Bauern in Elhösn. 1. Auf der Pilgerstrasse. La tchammni dreb 'atschscha dreb eschschämi I dreb mitschschi suwwän uraml ilhämi. Vermute nicht den Weg nach Akka, den Weg nach Damaskus, der "Weg nach Mekka ist Feuerstein und heisser Sand. 2. Säcke von der Iland der Mädchen. Egtäbhin sufsäf ranilräbäti we'dülhin min san'at ilbenäti. Ihre Sattelgestelle sind Weide aus den Gebüschen, und ihre Säcke von der Arbeit der Mädchen. 3. Unglücklich der Söhnelose. Ja *en lä tibtschi 'aPilli mäti ibtschi 'arilli challaf ilbenäti. O Auge, weine nicht über den, der starb, weine über den, der zurückliess die Töchter ! * * der Geliebte. * wenn auch in der Sommerhitze längst alles ver- dorrt ist. • der Geliebte selbst ist geraeint. * keine Söhne. Männer mtlssen da sein. — 138 — 4. Der Treiber muss sich plagen. Ja mä serena winnida minscherri^ 'agid *ala faräsinhin 'agäg ilberri ja mä serena wilchawäga näjim umlaflif rigleh biramäjim. wie oft zogen wir nachts, während der Thau noch ausgestreut ist, wie ein Klumpen ist auf ihren I^üssen ^ der Staub der Wüste. wie oft zogen wir nachts, während der Herr (noch) schläft und er umwickelt seine Beine mit Binden.' 5. Kein Grund zur Klage. ^ Ja bint lä tibki walä titwalwali gemäl baijik bilgatär irauwali. Mädchen, weine nicht und klage nicht, die Kamele deines Vaters sind in der erten Reihe.* 6. Das Ziel wird erreicht. Labudd mä nutwik jelba'ide taij ilharir innä*im iggedide. Notwendig werden wir dich aufwickeln, du der weit ist,^ wie man aufwickelt die feine Seide, die neue. 7. Zuruf an das Kamel. Jabu-lchalächil ugöz ennal^ile ja zämil *aijän fog errahle. O du mit den Beinringen** und dem Paar von Schellen, o der du trägst den Matten über der Ladung! 8. Ein kluger Käufer muss man sein. Lesch mä gallab*t gabl in tischteri imdamledsch eddur'än helw ilmibsami. » diese Zeile ergänzt nach Wetzstein, ZDMG XXII 96. « auf den Füssen der Kamele, weil es feucht ist. • die Schlafdecke ist gemeint, unter welcher der Städter schläft. * der Karawane. Sie gelten als die stärksten Tiere. * d. h. den weiten Weg. • über dem Knie des Kamels sind Binge angebracht und diese mit Schellen versehen. — 139 — Warum hast du nicht untersucht, ehe du kaufist? voll an den Vorderbeinen, hübsch im Mund.* 3. Auf den Kameltreiber. In Aleppo. Auf Hochzeitszügen gfesungfen. Mitgeteilt von einem Vorsänger bei solchen Zügen in Aleppo. Der Kameltreiber in der Stadt. Ja gammäl mgarr imsik lälak maVa ulälak bet mälak ma'wa illa-lchän wana 'alchän indellet dallüni husn ilbanät waUejün essüd süd walhauägib mgumät. Kameltreiber, halte das Zugseil, du hast nicht Obdach, du hast nicht Haus, du hast kein Obdach ausser dem Chan!^ und ich — zum Chan zeigt man mir den Weg, es zeigten (ihn) mir die Schönen der Mädchen, deren schwarze Augen schwarz und deren Augenbrauen verbunden.^ 4. Beim Scheren der Kamele. Die Kamele werden vor Beginn des Sommers geschoren imd getheert, natürlich nicht auf der Reise, sondern im Bauernhof oder im Zeltlager der Beduinen. Wenn dabei gesungen wird, geschieht es, um die Thiere gefügig zu erhalten, da sie die Prozedur des Scherens nicht lieben. hn 'Aglun. Mitgeteilt von einem Bauern in ElhÖsn. l. Warnung vor dem Kameltreiber. Ja memti lä töchdi-ggammäli Jörnen 'andik uarb*a bischschärai. ^ so soll ein Kamel sein. Die Beduinen reden bei Kamelen von schönem und h&sslichem Gesicht. * Karawanserei. • nicht über der Nase geteilt. — 140 — O mein Mütterchen/ heirate nicht den Kameltreiber, zwei Tage ist er bei dir, und vier in Damaskus. 2. Frommer Wunsch für die Kamele. Ja rabb sellimhin mnettehdidi wog'al gauäjimhin mnilhadidi. Herr, beschütze sie vor Übermüdung* und mache ihre Glieder wie von Eisen! 3. Tadel der Ausgelassenen. Mä tista^i bintak ja bahlüli timschi bzinnär elrauu mahlüli. Nicht schämt sich deine Tochter, o Dummkopf, sie geht und hat den Gürtel der Verführung gelöst. Zur See. Die syrische Küste hat nur in Berüt einen für grössere Schiffe brauchbaren Hafen. Doch fehlt es in allen palästinischen Seestädten nicht an kleineren Fahrzeugen und Booten, welche dem Handelsverkehr und dem Fischfang dienen. Auch auf dem See von Tiberias beginnt die Fischerei wieder aufzublühen.* Gesang lieben die Seeleute besonders beim taktmässigen Ein- ziehen des Ankerseils und beim Rudern. Ihre Lieder sind meist ägyptischen Ursprungs. » die Kinder werden von den Eltern ja baiji", Ja memti*, „Väterchen", „Mütterchen" genannt. * infolge von Überlastung entsteht bei den Kamelen Schmerz in Bru8t und Vorderbeinen. » dreizehn Boote zählte ich in Tiberias. — 141 — 1. Bei der Abfahrt. In Sidon. Mitgeteilt von einem moslemischeu Schüfer. Gelübde und Wünsche. Hizz ilheläl ja saijid ahmad ja bedawi win ruhtillak ja saijid tazürak kuU sene ja däehil ilchammära iiskini 'anibara 'addini ja m'addäwi larauwah baladi ujä däehil igg^mi' salllli 'annabi. Schüttle den Halbmond, o Herr, A^mad, o Beduine,^ und wenn ich zu dir gehe, o Herr, will ich dich besuchen jedes Jahr! O der in das Trinkhaus geht, tränke mich mit 'Ambar! ^ — Lass mich passieren, du Fährmann,'' ich will nach meiner Heimat gehn. Und du, der du in die Moschee gehst, benedeie für mich den Propheten! 2. Beim Ankerlichten. In Sidon. Mitgeteilt von moslemischen SchiiFem. 1. O Lisa! Ja Ilsa ja lisa jämäni jämäni ja lüka ja Ki]j:a ja armal felüka ja müra ja müra hä wallähi. ' in der Heimat iai offenbar das Grab eines Heiligen, uamene A^med der Beduine, beliebter Wall&hrtsort. Die dort aufgesteckte Fahne mit dem Halbm<»id soll sich bewegen zun Zeichen, dass der Heilige die ErhOrang der ihm vorgetragenen Bitte zusagt. * 'am bar ist ein aromatischer Liqueur. * der vom Schiff zur Küste föhrt. — 142 — Lis^j.o Lisa,^ o wie schön, o wie schön! O Lüka, o Lüka,^ Witwer' im Boot! Mür-Schaf, o Mür-Scliaf,* ja wohl! bei Gott!* 2. Die Zerstreuung durch den Sturm. Eunna teläte u eschrin 'alwakäjil mbarrsln bahr illebasch halt® fina • • • • chadna-lchalaij windarena. Wir waren dreiundzwanzig,® an den Ankerplätzen liegend; aber das stürmische Meer setzte sich gegen uns, wir ergriflFen die Rettung und zerstreuten uns. 3. Unter schlechtem Kapitän. Ugün'^ ilgün ja dächil ilgün ilgün ilgün ja mä juäse ilgün ilgün ja mä daija' kuU merkib uresu (raijisu) abu salämi rabbi baläni beraijis zellu jueltin 'alaiji mä jäkul illa-rruzz bezzet wissamne räli walla 'alena. Die Bai, die Bai, o der du in die Bai kommst, die Bai, die Bai, o wie viel kann sie ausrichten! die Bai, die Bai, wie oft hat sie zu Grunde gerichtet ein solches Schiff, dessen Kapitän Abu Salami! ^ Mädchenname. * Mannsname (Lukas). * * d. h. einsamer. * mGr ist die beste Schafrasse im Libanon. Die Geliebte, also hier Lisa, wird damit verglichen. • der Vergleich ist zutreffend. • Boote. ' ägyptische Aussprache. — 143 — Mein Herr hat mich geplagt mit einem Kapitän, der stets über mich Übles redet, er isst nur den Reis mit Ol, und die Butter ist zu teuer. Gott möge uns helfen! 4. Bei altersschwachen Segeln. Ja dimjät mantisch® ba'ide *alli kulü*u gedide klü^ana min eschschems harra mä nsäfir illa bilhaside ja dimjät rabbi a'täki annil guwwa-hdäki aschachschata jalli säkinki läbudd lu ^an zijära. O Damiette, du bist nicht fern für den, dessen Segel neu,* unsere Segel sind von der Sonne abgenützt, wir fahren nur in der Erntezeit.^ Damiette, mein Herr gab dir den Nil im Innern, zu deiner Seite. Aschachschata,^ o er, der dich bewohnt, notwendig muss er haben einen Besuch! 3. Beim Rudern. Bei Tripolis. Auf einer stürmischen Bootfahrt zum Dampfer gehört. Der Vorruderer stimmt an, die anderen wiederholen: He alla he alla he llsa he llsa. O Gott, ö Gott! o Lisa, o Lisa!* * man kann dann bei jedem Wetter fahren. • im Frühsommer giebt es keine Stürme. * ein moslemischer Heiliger, dessen Grab in Damiette. * die Geliebte ist gemeint. S. oben S. 142. 144 — Auf Raubzug und Kriegspfad. Baiib und Fehde sind noch immer ein wichtiges Gewerbe der Beduinen, und zwar nicht nur der eigentlichen Wüsten- bewohner. Auch bei den in bestimmten Bezirken wolmhaft, wenn auch nicht sesshaft gewordenen Stämmen des Ostjordanlandes fehlt es nicht an kriegerischen Verwickelungen. Kriegerische Lieder werden von allen Beduinen gern gesungen, und nicht am wenigsten bei Hochzeiten. Aber auch in den Städten und Dörfern lieben besonders die Moslems kriegerisches Gepränge, ohne welches eine grössere Hochzeitsfeier nicht zu denken ist. Lieder kriegerischen Inhalts werden deshalb auch unter den Hochzeitsliedern mitgeteilt werden. Die hier gesammelt dar- gebotenen Kriegslieder wurden in drei Gruppen geteilt: 1. Marsch- lieder (hadi); 2. Gesänge (kasid); 3. 'Atäba -Verse. Die erst- genannten werden auf dem Marsch^ zuweilen im Wochselgesang ausgeführt, die Lieder der beiden letzten Gruppen sind nur für den Einzelvortrag bestimmt. Die „Gesänge" gehören dem Lager- erleben an, die *Atäba -Verse lassen sich auch auf dem Marsch anstimmen. Am Schluss habe ich noch ein Tanvid beigefügt, das auch als Hirtenlied dienen kann. 1. Marschlieder (hadi).'^ a) Bei Jerusalem. Schriftlich mitgeteilt von Bschära Kanaan in Betgala. Die Tapferkeit entscheidet. La tahsibu kah^tkum tarlib schagä'tna bissef min wostekum nöchud gamä*tna. Meint lüeht, eure Menge besiege unare Tapferkeit, mit dem Schwert nehmen wir am eurer Mitte unare Leute. * zumeist Ritt zu Pferde oder Kamel. * s. Vorwort und Melodie 10. / — 145 — b) In der Belka. Mitgeteilt von einem Beduinen bei 'Amman. 1. Ein Racheschwur.* In der Nähe von Hesbän wurde kurze Zeit vor der Anwesen- heit des Herausgebers Fäjiz, Häuptling der 'Adwänbeduinen, nachts in seinem Zelt von einem Schürbeduinen aus der Gegend von Elkerak erschossen. Ein Klagelied über seinen Tod s. unter den Liedern zur Totenklage. Sultan, sein Bruder, welcher ihm in der Häuptlingswürde folgte, wurde verdächtigt der Mörder zu sein, er reinigte sich aber vom Verdacht durch Verfolgung der Blutrache an den Schürbeduinen. Jegül sullän 'alaiji min ras ®hsäni jahram 'alekum cssulh jalbedwäni mä zäl fäjiz belbila rergäni rerin tglbu-lgöd laFedwäni. Es sagt Sultan: ich schwöre es vom Haupt meines Pferdes, versagt sei euch der Friede, o ihr Beduinen, so lange Fäjiz in die Verwesung versunken bleibt, es sei denn, ihr bringt das Geschenk^ den 'Adwän. 2. Nächtlicher Aufbruch. Sa*ad urab'u särln liblele udkur nabijjak ja wugih eFeni hömr* gezämi mberschamin ilcheli. Sa'ad und seine Genossen brechen auf in der Nacht, und gedenke deines Propheten, o Angesehener für das Auge ! ^ Rotgestiefelt sind sie, mit Quastengehängen an den Pferden. Mitgeteilt von Farah Täbri in Essalt. 1. Verhöhnung des Feindes. Ja schibli mä ginnak 'elüm radd ennaga min elmib'ara ja 'aijilu kinnu farch büm 'arischsch* mälu misgara ^ als Hochzeitslied wurde dies Lied mir mitgeteüt. * wohl in Pferden bestehend, als Basszahlung für den Mord. * Sa'ad soll nicht ohne den Schlitz des Propheten mit seiner schmucken Schar ausziehen. Dal man, Volksleben. * 10 — 146 — jahlelu libset elhedüm wata'arridu *ind elmara • min fog safra hl gehüm 'alharb mälu magdara. Schibli, kamen dir nicht Nachrichten, die Pehdenansage ^ vom Dunghaufen? seine Kinder sind wie Brut von Eulen, auf dem Nest hat er keine Falken!* wie schlecht steht ihm das Anlegen der Gewänder^ und seine Parade vor der Frau* auf einer gelben Stute, die kühn — für den Krieg hat er keinen Mut! 2. Zu Pferde! Jalla ialabtak ja karim ja *äliman birjüb^ha lan schauwah saijäh enniba hei essibäja zhür®ha. . Gott, ich suchte dich, o Gütiger, Wissender ihres Verborgenen ! * Wenn das Zeichen giebt der Rufer des Hügeb, ihr Leute der Rosse, steigt auf! 3. Gott befohlen! Begiret alla ja sanad ja rab' kassäb elmadlh zabn eMisän lan balad lan taU enneba rä'Th jesll^ hinna härabna eschschamaren 'aibin *ala-ttaijib jerf . ^ eigentlich : Zurückgabe der Schuldlosigkeit, wenn man sich am anderen vergreift, d. h. die Aufhebimg des friedlichen Verhältnisses zweier Stämme, welche beiden Teilen volle Aktionsfreiheit zurfickgiebt. * föhig zu jagen. * fllr den Kampf. * der Kämpfer hält zu Boss vor der von ihm verehrten Frau, zdckt das Schwert und ruft: ,^r deine Augen!" — ehe er in den Kampf zieht. * des Geschicks der Menschen. — 147 — Qott befohlen, o Rückhalt,^ o ihr. Genossen des Gewinners des Lobpreises, des Freundes des Hengstes, wenn er stehen bleibt!^ Wenn die Berghöhe erscheint, ruft sein Beiter: wir haben bekämpft die beiden Schammarstämme,' Schande ist es für den Wackern, furchtsam zu sein! 4. Mein Pferdchen. Ja rabbi challi mherti tikbar wana chaijälha elma^raga schillet Ijiarir risch enne'äm zelälha. ja memti raddi mherti rIsch enne'äm gelälha uaschrilha gücha hamra waridde mscharbascha-lha. O mein Herr, lass doch mein Pferdchen gross werden, und ich bin sein Reiter, die Schweissdecke ist ein Strähn von Seide, Straussenfedem seine Schabracke. O mein Mütterchen, gieb Mittagsessen meinem Pferdchen, Straussenfedem sind sein Packsattel, und kaufe ihm rotes Tuch, und der Sattel ist ihm mit Quasten besetzt. 5. Keine Unterwerfung! Mamdü]^ waUa mä nerüh ulä ndeschchir tär**na le'en min gamu jelüh dab|^ erasäkir kär^na mamdü^i walla mä ntf ^ unhüsch ^and djär^na. > ein Häuptling ist gemeint. * aus Mattigkeit. Wenn das Pferd müde wnrde, stellt sich der Reiter vor dasselbe. • im nördlichen Syrien. 10* — 148 — Mamdüh, bei Gott, wir gehen nicht fort, und wir lassen nicht von unsrer Rache. Für das Auge dessen, dessen Schläfehaar wallt, ^ ist die Schlachtung der Soldaten^ unser Beruf. Mamdüh, bei Gott, wir unterwerfen uns nicht und kämpfen hitzig bei unsem Häusern. Mitgeteilt von Nasr Eljas in Gaza als in Essalt gehört. An Mu^ammed Sa'ld. Ja schech*na da'na nesir wilkätebu rabbak jesir 'enäk ja mhammad sa'Td rüs elhagäja mdal]Ldalät. Abäk ja ml^ammad sa'ld jalU trid 'ejäina wilcheli mä tökul 'adas tökul scha'ir 'mdardasa. Zuruf der Stammesgenossen: O unser Häuptling, lass uns ausziehn, und was dein Herr geschrieben hat, muss geschehen. Pass auf, o Muhammed Sa'ld, die Köpfe der Hagäja' rollen. Zuruf der Feinde: (Verflucht sei) dein Vater, o Muhammed Sa'id, der du begehrst unsre Kinder! Und die Pferde fressen nicht Linsen, sie fressen gedroschene Gerste.* * des M&dchens. * es muss sich um einen Kampf gegen Regienmgs- trappen handeln. * ein Bedninenstamm bei Elkerak, früher der Belka ge- föhrlich. * d. h. wir werden nicht sanfk mit dir umgehen. — 149 — Mitgeteilt voü einem Bedainen auf dem Gipfel des Gebel Oscha' i|nter der heiligen Terebinthe. 1. Habt Acht! Ja isohgertak ja jüscfaa* ja schgerat ilhauijje 'all jehizz errumh 'enäku ja saltijje. O dein Baum, o OschaV luftiger Baum! *Ali^ schüttelt den Speer, habt Acht, ihr Leute von Essall! 2. Warnung. Ja wehakum min schech^na laim ehtazam fog eFaba. wehe euch von unserem Häuptling, wenn er sich gegürtet hat über den Mantel!* 3. Heirate einen Krieger! La töehdi abu miftäh halli 'ala-lbasia galas chudln abu rumhin tawil halli 'ala-ssurba ratas. Nimm nicht den mit dem Schlüssel,* der auf dem Teppich sitzt, nimm den mit dem langen Speer, der sich auf den Haufen ' stürzt ! 4. Für Turkijje ein Raubzug. Ja uägii gäibat tehinn ben limschetta wuttamad turkijjatan tibra 'arbüd min gamhätin bMmm iFamad. ^ das Grab des Propheten Hosea wird nahe diesem Baume gezeigt. ^ 'Ali ist ein 'Adwänhäuptling, Essalt befreundet. Er wird wohl hier mit der mächtigen Terebinthe auf dem Bergesgipfel verglichen. • ftlr den Kriegszug. * den Hausbewohner. • der Feinde. — 150 — mein EameP — es stand seufzend zwischen Meschetta und Tamad,' Turkijje' wünscht ein Brot* vom Weizen in Ümm eFamad.* c) Im *Aglufu Mitgeteilt von einem Bauern bei IJauSra CAglQn). Vorbereitung zum Kriegszug. Jalhauetät^ schiddu 'ala-^^ummri wotl^anu zädikum wichbezu (?) schummri. ihr Hauetat,* sattelt die Mageren, '^ und mahlt eure Wegekost und backt (?) Fenchel!* d) Im l^aurän. Mitgeteilt von Beduinen bei ZerS){ijje. 1. Weshalb Krieg? Jalli trogga l^arb^na wusch tistafid mä 'and^a küd ilmljiammag welbizr birgäb el]|iadid. Der du auf den Krieg mit uns deine Hoffnung setzest, was für Nutzen wirst du haben? Wir haben nichts als das Pulver und das Blei in den eisernen Läufen.^ 2. Zuruf an den Häuptling. Ja schech^na schechin tegü lä tirhal wen gäk ennedir bf ilfaras wuschteri-lbe'ir wehna chalaf Ulli rede. O unser Häuptling, unser mächtiger Häuptling, geh nicht davon, und wenn zu dir kommt der Feind, verkaufe die Stute und kaufe das Kamel,^^ und wir sind Ersatz für die, welche fielen. ' auf dem Turkijjje als Eriegsjungfrau sitzt, vgl. S. 189 Anm. 1. * in der 5stL Belka im (}ebiet der ^hOrbeduinen. ' Frau von Zat^Sm, Häuptling der Scha'län. * 'arbOd Laib von auf der Asche gebackenem Brot. * dort haben die SchQr ihren Weizenvorrat. * ein Beduinenstamm in der Gegend von Elkerak. "* Kamele. * Brod mit Fenchel. * wörtlich: das Ge- röstete und den Samen in den eisernen Hälsen. >^ d. h. ersetze den Abgang! — 151 — Mitgeteilt vom Maultiertreiber 'Ali aus Chijäm (Merg 'AjGn). Eriegssang der Hauräilbauern. Ja drüz bf u chelkum bilrasb mahu brida. • • • Drusen, verkauft eure Pferde,^ zwangsweise, nicht freiwillig! e) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen fimgd. 1. Beim Aufbruch zum Kampf. *Alli rafaditsch ja jüm na^* debäji^ lilgüm 'äfi ummi-lhannetli räsi 'and Uköna tär n^'äsi ja schabäb enhu schäibkom täli 'omni jerüli 'gsäba li'ejün ilbint enna§i^ba. Mache hoch deine Sattelkissen,^ o Mutter! wir sind die Schlächter der Feinde. Heil meiner Mutter, die mir meinen Kopf mit Henna färbte! zur Zeit des Kampfes flieht mein Schlummer. O junge Männer, wo ist euer Alter? der Best seines Lebens geht in Stücke' für die Augen des Mädchens des berückenden.^ 2. Todesdrohung. Hadür 'anhum Ijiadür säru min ahl ilgubür gäu igaschschün bifrähum bilmüs nzaijin le^ähum wazzena mä trüh ma'ähum säru min ahl ilgubür. * indem ihr sie im Krieg verliert. — Übrigens wurden die 5aurfinbauem von den Drusen des Haurängebirges geschlagen. Es kam also nicht zum , Pferde verkauf . * auf dem Kamel, um mit in den Kampf zu ziehen. • ist voll Unruhe. ♦ zu Ehren der Geliebten. Hier wird gern ein Schuss abgefeuert, der der Geliebten gilt. — 152 — Warnung vor ihnen, Warnung! ^ sie wurden von den Leuten der Gräber. Sie kamen, die Stoppeln fegend mit ihren Peken,^ mit dem Messer wollen wir ihren Bart rasieren,^ dass die Schöne nicht mehr mit ihnen geht — sie wTirden von den Leuten der Gräber. 3. Auf dem Raubzug (razze).* Ja mä 'ögzu wa'aju ja mä batal 'addäl^ha wessurb getna tehtedi mä sannadat guhhälha ja welkum jahl ennahr ja nümkum mü hani bätschir nirkab homr issabäja wisabbeh ilfadschir rani. • • • O wie unfähig und erschöpft sind sie, o wie nichtig wurde ihr Vermittler,^ und der Trupp kam zu uns, Eriegssang singend, nicht halfen ihre Unerfahrenen. O wehe über euch, ihr Leute vom Fluss, o euer Schlaf ist nicht heilsam, morgen früh reiten wir die braunen Pferde, die gefangenen,^ und es wird der Arme reich. Mitgeteilt von einem Hochzeitssänger in Aleppo. Wir lieben den Krieg. Sa*id abu sa'dijja nahna lifrüch unhöbb elhrübijja winkän räd 'alwädi jinzal ladärbu figgambijja. 8a*id, Vater von Sa'dijje, wir sind die Jungen und wir lieben den Krieg, und wenn er herabsteigen will zum Thal, will ich ihn schlagen mit dem Seitengewehr. * es ist besser, sich ihnen nicht anzuschliessen. * Pel^'acken mit langen Ärmeln trugen nie. ' d. h. sie im Kampf übel zurichten. * das Lied soll von den *Anaze herrühren. • die Gegner hatten um Frieden ge- beten. • nachts werden den Feinden die Pferde geraubt werden. — 153 — 2. Gesänge (kasaid). a) In der Belka. Mitgeteilt von einem Beduinen auf dem Gebel Öscha*. Geglückte Rettung. Meddena 'ala schimbul inrld el*tmä* etnen min lön eddiäb il'adäja ga"adit chauwijje uteht atlik eddöd unirga* nesirr min ibkär etnäja täru 'alena halli meschällhakum süd jitchassesüna mitl erischja-lhadäja naehet chauwijje efrad 'anni bizzöd etäri chauwijje imga'gslnu-nneschäja raddet 'alehum wiFarab küllha ug'üd wa'^atla't chauwijje min esbäb ilmanäja raddet *alehum wil'arab küllha ge'üd la'enha men tegu8S ilwasäja. Wir gingen nach Schimbul, und imsre Absicht war die Habgier, zwei von der Art der reissenden Wölfe. Ich liess meinen Genossen sitzen und ging hinunter, machte los die Kamele, und wir kehrten um, waren fröhlich wegen der sechsjährigen KAmele. Da überfielen ims die, deren Mäntel schwarz, sie eignen sie sich an wie Dinge, die Geschenke sind. Ich rief zu Hilfe meinen Genossen, er hatte sich noch mehr von mir entfernt, aber siehe mein Genosse — die Knaben hatten ihn gefesselt! Da wandte ich mich wider sie — und die Beduinen sassen alle dabei — und ich brachte meinen Genossen herauf von den Ursachen des Todes, — ich wandte mich wider sie — und die Beduinen sassen alle dabei — um ihretwillen,^ welche die Gebote^ festhält. * der Beduine thut seine Heldenthaten zu Ehren seiner Geliebten. Ehe er in den Kampf reitet, paradiert er vor seinem Mädchen und ruft: „Für deine Augen!" Vgl. S. 146, « die Gebote des Islam. — 154 — b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmgd. Aus dem Krieg der Muäli gegen die Hadidijje. Mhammed, der Emir der Muäli -Beduinen, kämpfte vier Tage erfolgreich gegen die Hadidijje und erbeutete viele Zelte. Gegen jedes gewöhnliche Geschoss war er gefeit, fand aber schliesslich doch seinen Tod durch einen Schuss mit einem Bing. Sein treuer Sklave Mergän rächte seinen Tod, indem er die Feinde beim Essen überfiel und sieben tötete. Das erste Lied scheint von den Hadidijje zu stanmien, das zweite von den Muäli. I. Ja mli^ammad ilcharfan gök ilhadidijjin Ji^ömrun tedäfag wedduchcbän 4Abäba challet göschschak welbanät ilmezäjih ubetin tscheblr imsahhib *tnäbu utscham gähil minkum dschetalna wahramnäh schüfet schabäbu. Mu]|iammed, Sohn Charfans, zu dir kamen die Hadidijje, sie überschwemmen mit braunen Pferden, und der Pulverrauch war wie Nebel. Du verliessest deine Hütte imd die schmucken Töchter und ein grosses Zelt, das weit spannt die Seile, und wie viele Unerfahrene von euch töteten wir, und raubten ihm den Anblick seiner jungen Leute. n. Umergän jelli tischbah elgalb wattln uschüf sldak mlagga]^ bettinijje weUliedschtum rarbi-lcharäig mraijdin chadet ettär wizzöd hädal 'alaije. O Mergän, der du gleichst dem Herzen und dem Thon,* und siehe deinen Herrn niedergestreckt im Engpass. — Und ich folgte ihnen — westlich von Charäig lagerten sie — ich nahm Rache und mehr als dies, das lag mir ob. * er ist weichen Sinnes. — 155 3. 'Ataba -Verse. a) Mitgeteilt von Daniel Abraham in Jerusalem. 1. Nach dem Tode des Emir Salmän. Za'ak ter illj^amäm u^äh salmän amir umin bani harfüsch sallman ja dillik ja b'albak min ba'd salmän raddet midän lachjül iredäba. Es schrie die Taube und rief: Saknän, ein Emir, und von den Söhnen Harfuschs^ rettete er uns! weh dir, o B'albek, nach dem Hintritte yon Salmän, wurdest du wieder ein Rennplatz für die Rosse der Feinde. 2. Wäre ich auf arabischem Ross! Alauinni bzahr negdijje una negdaj usefi jikta* alchüde uanaffdaj oantnn min dana ga^far wsnegdaj uhärün erraschid ilkum garaba. Wenn ich auf dem Rücken einer Negdstute wäre und selbst aus dem Negd,* würde mein Schwert zerhauen den Helm und ich würde siegen, wärt ihr auch von den Nachkommen des Ga7ar' und aus dem Negd, und Härün erraschid euch ein Verwandter. b) Mitgeteilt vom Baaemknaben Rattäs in Balät (Merg *Ajan). 1. Auf, gegen den Feind! Sb}^ ilbek ja rgäli 'alehön tausch ilchel jinbini 'alehön jachu fuläni läkini 'alehön lanimhi ismhön kabl ilriäba. ^ ein wilder Drusenstamm. * Landschaft in Centralarabien , Heimat berühmter Pferde. • ein berühmter Krieger zur Zeit Mn^ammeds. — 156 — Er rief der Bey: ^ o meine Männer, gegen sie! das Getrappel der Pferde benachrichtigt mich von ihnen. Bruder von N. N.,* stosse zu mir gegen sie, wir wollen auslöschen ihren Namen vor Sonnenuntergang ! 2. Nach dem Rachezug. *Ala blr §afa halli lefena schelfatin if agam tilma* bidena chdena-ttär jabn ummi chdena katalna-mlr sultän il'aräba. Die wir nach Bir afa kamen^ die persische Lanze glänzte in unsern Händen, wir nahmen Rache, o Sohn meiner Mutter, wir nahmen, wir töteten einen Emir, den Herrscher der Beduinen. c) Mitgeteilt vom Beduinen Hmed bei Aleppo. 1. Schlimmes Geschick der Freunde. Gidir gelbi hin ezza'an meddu urikbu hin garan wifräd meddu wa'alehim bilmerhafät alhödub meddu willi jaga- minhum mälu haja. Ausgerissen ward mein Herz, als die Gesellschaften sich entfernten, und sie ritten zusammen, aber einzeln haben sie sich entfernt,^ und gegen sie mit krummen Schneiden haben sie gekämpft, und wer von ihnen fallt^ hat kein Leben. 2. Erbitterte Rache. Chadena btär ilgeschsch warräh be'arkätin tscheb ittüfl warrü*h rakad dächül "^albärüd warri*h urada mhemid uslaijim gsäba. ' Anführer. * hier ist gemeint das Losungswort (inticha), mit welcher ein Häuptling ins Feld zieht. Er nennt sich dabei gern nach seiner Schwester, z. B. .ich bin Noras Bruder*, s. Wetzstein, ZDMG XXII 98. » sie zer- streuten sich dann. — 157 — Wir nahmen Bache für die Hütte und das was verloren war durch Kämpfe, die zum Greisen machen die Kiuder und den Geist. Es lief DachüP gegen das Pulver und den Wind, '^ und es wurde Mhemid und Slaijim' zu Stücken. 4. Tarwide.* Mitgeteilt von einem Beduinen auf dem Gipfel des Gebel Öscha*. Verdacht des Kamelraubs. Läli welälak ja mdennidsch elherän läli welälak häda haläl eschschög mähu halälak deschschir haläl elgöm widbah halälak. — • • Nicht mein und nicht dein, o du, der sich bücken lässt die Kamelfüllen, ^ nicht mein und nicht dein! Das ist der Besitz des Geliebten,*^ es ist nicht dein Besitz. Lass den Besitz der Leute, und schlachte deinen Besitz! * der Emir Muljammed von der Sippe Dächul, s. o. S. 154. * der Wind trieb ihm den Pulverdampf ins Gesicht. * zwei starke Männer von den Qadld^je. * s. das Vorwort. • beim Weiden. • die Kamele gehören der Sippe des vom Sänger geliebten Mädchens. — 158 — Auf der Pilgerfahrt. 1. Auf dem Zuge zum Mosisgrabe. Im Frühjahr um die Osterzeit mitemehmen die Moslems von Jerusalem und der Umgegend unter offizieller Mitwirkung des Gouverneurs von Jerusalem und der moslemischen geistlichen Würdenträger eine Wallfahrt nach dem Grabe Mose's, welches sich nach moslemischer Tradition in der Wüste Juda südlich von Jericho befindet. Dieser Zug mit wehenden Fahnen und rauschen- der Musik ist das beste Beispiel moslemischer Festfreude, welches Jerusalem bietet. Das hier mitgeteilte Wallfahrtslied ist von Vorsänger und Chor im Wechselgesang auszufuhren. Eine aus- sätzige Frau in Jerusalem diktierte es. Zu Mose und Abraham, Ja zuwar müsa züru bittehlll zurna-nnebi müsa 'okbal ilchalil. ja zuwar müsa züru bila^läm zurna-nnebi müsa 'aleh issaläm. ja zuwär müsa züru biddera^e ja scha'rak ja müsa säbil 'alwarake. Besucher Mosers, besucht mit Preb Gottes!^ Wir besuchten den Propheten Mose, dann auch den Geliebten.^ ^ mit dem Rufe von: Ift iläh illalla i,es ist kein Grott ausser Gott**. ' Abraham in Hebron. — 159 — O Besucher Mose 's, besucht mit den Fahnen! Wir besuchten den Propheten Mose, ihm sei der Gross! Ihr Besucher Mose's, besucht mit der Standarte ! ^ Dein Haar, o Mose, fallt herab auf das Blatt. ^ 2. Für die Wallfahrt nach Mekka.* In Aleppo. Mitgeteilt von einem Hochzeitssänger in Aleppo. Wechselgesang. 1. Auf, nach Mekka! Güm erhal jämir eschschäm hon mä baga magäm mä magäm illa bmakke makke 'aleha-ssalam ja saläm iktub saläm 'alimzallal bilramäm. Auf, ziehe aus, o Emir von Damaskus, hier ist kein Ehrenplatz geblieben. Es giebt keinen Ehrenplatz ausser in Mekka, ^ Mekka, ihm sei Gross! O Gross, schreibe Gross dem in den Wolken Verhüllten ! * 2. Zum Thore des Heils. Ja hana bmüna bu* zamzam malän näichu gmäU 'ind bäb essaläm. ^ das Fahnentuch heisst 'alam, die Fahnenstange derake. * es ist wohl das Gesetzbuch gemeint. * bei Hochzeitszflgen in Aleppo gelungen. * f&r den Moslem ist nur noch in Mekka ein ehrenvoller Platz, in Damaskus sind schon zu viele Christen. * Mut^ammed. — 160 — O Wohlsein in Müna/ den Brunnen Zemzam^ ist voll, lasst niederknien meine Kamele beim Thore des Heils! ^ 3. An den Führer der Wallfahrtskarawane. Ja schömali 'enak 'alena höms uhama gämat 'alena ja schömali hat el'aläjif ja schömali 'aschschäm räjih ja schömali ^ad^ir rulmänak ja schömali na^a §ubjänak ja schömali widbah churfanak. O Schömali,* habe acht auf uns, Höms und Hamat erhoben sich gegen uns, o Schömali, gieb den Sold, o Schömali, nach Damaskus gehe ich, o Schömali, mache bereit deine Burschen, Schömali, wir sind deine Knaben, o Schömali, schlachte deine Schafe! Zur christlichen Festzeit. Der wichtigste Teil der häuslichen Feier der hohen Kirchen- feste besteht in gegenseitigen Beglückwünschungsbesuchen, bei denen Süssigkeiten geboten werden. Zu Ostern wird auch gern ein ITaclmiittag im Freien unter grünen Bäumen verbracht und dabei allerlei Kurzweil getrieben. Für Kinder giebt es auch G^esänge, deren zwei hier mitgeteilt werden. ^ ein heiliger Ort bei Mekka. * im Heiligtum zu Mekka. * Name des Thors, durch das die Pilger in das Heiligtam eintreten. * ein mächtiger Beduine, welcher die Pilgerkarawane von Aleppo nach Damaskus begleitet. — 161 — 1. Um Ostern. In Aleppo. Mitgeteilt von christlichen Knaben. Auwal ahad — mäsch mäsch täni ahad — täli mäsch tälit ahad — tenfassil eFokmäsch "~ "• • • • • räbi' ahad — tanchaijet erokmäsch chämis ahad — scha'amni sädis ahad — nislak beda wenitla* 'albesätini • • • • aga-rid 'aijedna zima ^ala kabr saijidna saijidna mauläna bidammu ischtaräna wiljahüd hazäna wannasära farhäna takket 'enak jäjhüda. Am ersten Sonntag — nichts, nichts, am zweiten Sonntag — wieder nichts, am dritten Sonntag — schneiden wir den StoflF zu, am vierten Sonntag — nähen wir den StoflF, am fünften Sonntag — Palmzweige, ^ am sechsten Sonntag — kochen wir Eier und gehen in die Gärten.^ Es kam das Fest, wir feierten es, wir besuchten das Grab unsers Herrn; unser Herr ist unser Patron, durch sein Blut hat er uns erkauft, und die Juden sind traurig, aber die Christen fröhlich, es platzte dein Auge, o Jude! * Die Kinder nehmen wirkliche Palmzweige, wo es deren giebt, öfters aber andere Zweige, umwinden sie mit allen Arten von Frühlingsblumen und stecken auch Kringel daran. Mit diesen Zweigen gehen sie zum Gottesdienst. Nach demselben werden sie zerpflückt und die Kringeln gegessen. * andere Version: ennlni, kindlicher Ausdruck für „Essen". Dalman, Volksleben. 11 — 162 — 2. Am Barbaratage. Während besondere häusliche Weihnachtssitten bei den Chri- sten nicht zu beobachten sind, werden am Barbaratage (3. De- zember) in Aleppo den Kindern Teller mit gekochten Weizen- körnern und Zuckerwerk geschenkt, worin ein Kranz von kleinen Kerzen gesteckt ist. Die Kinder singen in den Strassen. In Aleppo. Mitgeteilt von einem Schulknaben. O heilige Barbara! Kaddise barbära 'and errabb muchtära abüki halkäfir 'äbid elhegära gab ennär ta jehrukha särit ennär bachchüra gab ilmä ta jerrukha särit ilma merüna gab ilhabl ta jechnu^ha 8är elhabl bachnüka • • • gab essef ta jikta'ha sär essef zunnära. Heilige Barbara, bei dem Herrn Auserwählte, dein Vater, dieser Ungläubige, der Anbeter der Steine, brachte das Feuer, dass er sie verbrenne, da wurde das Feuer zu Weihrauch, er brachte das Wasser, dass er sie ertränke, da wurde das Wasser zu Salböl,^ er brachte das Seil, dass er sie erwürge, da wurde das Seil zimi Taufband,* er brachte das Schwert, dass er sie zerhaue, da wurde das Schwert zum Gürtel. ' bei der Taufe benutzt. • bei der Taufe dem Kind über die Brust gelegt. Zweiter Teil Bei den Abschnitten des Lebens ir In der Kinderzeit 1. Schlummerlieder. Diese Lieder könnten auch „Wiegenlieder" heissen; denn auch bei den Bauern, die ausnahmslos ohne Bettstelle schlafen, pflegt doch die Wiege für das jüngste Kind nicht zu fehlen. Gelegentlich wird sie freilich durch eine von der Decke herab- hängende sehr primitive Schaukel ersetzt. a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmilpia in Jerusalem. 1. O Taube des Thals! Ja hamämt ilwädi häti-nnöm lll'^ulädi halililu ja hamämt ilbustän häti-nnöm lanna^sän halililu ja h^^mämi ufediU rischik ^aleh häda lahabibi ibrähim halbäscha min'im *aleh labbasu haggüch il'achdar halhelu läjik ^aleh. O Taube des Thals, gieb den Schlaf meinem Kindchen! Halill ihm,^ o Taube des Gartens, gieb den Schlaf dem Schläfrigen! Halili ihm, o Taube, und mache mir breit deine Federn über ihm! * halill ist Kosewort für kleine Kinder. — 166 — das ist fiii* meinen Liebling Ibrähim, der Pascha erweist ihm Gunst, er kleidete ihn in das grüne Tuch, das Hübsche steht ihm wohl. 2. Butter und Honig im Kruge. Samn u'asal figgarra hei alla-ddaräwischi hei alla tähu lilhische. Butter und Honig ist im Kruge, Leute Gottes sind die Derwische, die Leute Gottes gingen hinab zum Wald. 3. Kein Räuber kommt. Ja mana nämi nämi lä jigi llki-lharämi jöchud elhalaga min dänik ujel^ermik nöm iUejäli. O Maria, schlaf, schlaf, sonst konunt zu dir der Dieb, nimmt den Ring von deinen Ohren, und raubt dir den Schlaf der Nächte. b) Im *Aglün. Mitgeteilt von einer Frau in Elbösn. 1. Nie fern! Ja ^ablbi ja ^abib retak 'anni mä terlb. O mein Liebling, o Liebling, möchtest du Ton mir nie fern sein! 2. Die Beduinen kommen. Ja Iji^abib ilgalb lä tnäm 'addarb jidbaJi^ük il^arab jaJJI^sibünak kelb. — 167 — Liebling des .Herzens, schlaf nicht auf dem Wege ! Es töten dich (sonst) die Beduinen, rechnen dich als Hund. 3. Gottes Schirm und Schutz. Ja alla ujä däjim tehfaz 'abdak ennäjim tehfazu wutglru wutchalli näjim bisriru. Gott, o Beständiger, du mögest beschützen deinen Knecht, der schläft, ihn beschützen und ihn schirmen, und ihn schlafen lassen in seiner Wiege ! 4. Gottes Auge schläft nicht. Ja 'en selün nämat wa'en alla mä nämat walä *ömr schidde 'ala machlüg hl dämat jalla jenäm sellm jalla jhöbb ennöm jalla tigih-rauäfi ma' ladld ennöm. Auge Selims, es schlief, imd das Gottes schlief nicht, und nimmer war ein Unglück über einem Geschöpfe dauernd. Gott, es schlafe Sellm, o Gott, er möge lieben den Schlaf! O Gott, möge ihm kommen Gesundheit mit der Süssigkeit des Schlafs! 5. Traum von Elias. *En sellm tehöbb ennöm winne*äsi tidchul ^ala-lgaddls mär eljäsi. — 168 — Das Auge Selüns liebt den Schlaf und den Schlummer, möge es eingehen zum heiligen Mär Elias !^ c) In Merg *Ajün. Mitgeteilt von Frauen in GedSdi. l. Ein Scherz. Näm ja 'eni näm la'idbahlak ter ilhamäm — • • • ja hamämät lä tsaddeku bidhak 'ala ibni hatta jeuäm. Schlaf, mein Auge, schlaf, ich will für dich schlachten den Vogel Taube ! ihr Tauben, glaubt es nicht, ich mache Spass mit meinem Sohn, damit er schlafe. 2. Nehmt mich mit! Ja räihln 'aschschäm chodüni fimhämilkum mäni hadidan ulä büläd lätkülkum . — . winkän zädi uzuwwädi bitkölkum rühu tarik essalämi ... jibka chätri ma'kum. O die ihr nach Damaskus geht, nehmt mich in eure Lasten, ich bm nicht Eisen imd nicht Stahl, nicht beschwere ich euch. Wenn aber meine Zehrung und mein Proviant euch beschwert, geht den Weg des Friedens, es bleibt mein Gedanke bei euch. Mitgeteilt von Sitt Mirjam in Aleppo. 1. Wer dich nicht liebt wie ich. Willi mä tkillak ja l^amar lä tschüf lä unta ulä dakar iUa-ragüz ubintha 'amja sch^aijiht ennazar. * im Traum. — 169 — willi mä thöbbak kaddi jirdab *aleha rabbi jehabbit 'aleha iggäme* wilmedani wilkübbe. — ■ • Welche nicht zu dir sagt: o Mond! die sehe weder Weibliches noch Männliches, sondern nur die alte Frau und ihre Tochter, die blinde und schwachsichtige.^ Welche dich nicht liebt gleich mir, über die zürne Gott, er lasse über sie einstürzen die Moschee, und das Minaret samt der Kuppel. 2. Zukunftswünsche. Ja ^ablb ümmu wabüh rethum mä jaMamüh ja'damu schkäk ilharlr V • • • ifasselu wilabbesüh. ja habib ilhöbbten ret le'^ummak kinnten wähde ta*gin utichbiz uwähde temalle-ggan^ten. Liebling, seine Mutter und sein Vater — möchten sie seiner nicht beraubt werden, mögen sie beraubt werden von Stücken von Seide, die sie zuschneiden und ihm anziehen. Liebling zweifacher Liebe, erhielte doch deine Mutter zwei Schwiegertöchter, eine knetet und bäckt Brod, und die andere füllt die zwei Wasserkrüge. * kein angenehmerer Verkehr soll ihr werden. — 170 — 3. Guten Morgen! Sabhak bilcher ja razäl rrer immak wabük süd wint ja badr mnen. sabäh ilcher kullu lirerak mä bkullu sabäh ilcher däjim jesabbih Uli kän näjim. jc^abbhak bilcher jisHd sabahtak sabbah ilbitär • • • jehdi nduhertak. Guten Morgen, o hellfarbige Gti,zelle! Deine Mutter und dein Vater ist schwarz, und du, Vollmond, woher bist du? Guten Morgen ganz und gar, keinem ausser dir sage ich das. Guten Morgen beständig, möge er zu teil werden dem, der geschlafen hat! Man gebe dir einen guten Morgen, mache glücklich deinen Morgengruss! Früh erhob sich der Hufschmied, er beschuht dein Fohlen. e) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed. Im kleinen Taubenschlag. Näm hö Ulla ja üledi näm bignen il^mäm. Schlafe, o bei Gott! o mein Kindchen, schlafe im kleinen Taubenschlag! — 171 — 2. Um das Schreien zu stillen. a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikna in Jerusalem. An den Geliebten. Habibi jabu sälif wen ilmualif dakk il'ubar mitchälif 'ala-lmazjüne. Mein Geliebter, o du mit der Schläfelocke,^ wo ist der Vertraute? Die Tätowierung der Nadeln ist mannigfach auf der Zierlichen. b) Im *Aglun. Mitgeteilt von einer Frau in ElJiÖsn. (Beduinisch). Von der Schwiegermutter. Ümmak ja walad ümmak ümmak lä tigi laije win igat ümmak 'ala-lbet lagabbe^ scha'arak b'idaije. Deine Mutter, o Knabe,^ deine Mutter, deine Mutter komme nicht zu mir, und wenn deine Mutter zum Zelte kommt, reisse ich dein Haar aus mit meinen Händen. * der Geliebte, nicht das Kind ist gemeint. * so nennt eine Beduinen- firau hier ihren Mann. Sie will die ^^Schwiegermutter nicht im Zelt sehen. — Seltsamerweise benutzen die Frauen in Elf^ösn diesen Vers, um ein weinen- des Kind zu beruhigen, wohl im Gedanken an abzuwehrende Feinde des Kindes. — 172 — 3. Am Beschneidungsfest. Die Beschneidung der 2 bis 6 Jahr alten Knaben ist immer ein Anlass zu festlichen Veranstaltungen, die oft einer Hochzeit nicht nachstehen und sich durch mehrere Tage hindurchziehen. In Städten und Dörfern bildet ein dem Beschneidungsakt voran- gehender Pestzug, an welchem der Knabe zu Pferde teilnimmt, den Gipfelpunkt der Peier. Zu Gesang ist im Hause wie beim Zuge viel Gelegenheit. Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikna in Jerusalem. Ein Frauenlied. Mahnung an den Beschneider. Tahheru ja mtahher unäwilu Timmu ja dmü* ilrälie nizlat 'ala kimmu. tahheru ja mtahher tah®t faj ettln dam*atu-lrälie • nizlat 'almendil. tahheru ja mtahher tah®t faj ettüt dam*atu-lrälie nizlat 'alkabbüt. tahheru ja mtahher brahmet wäledek maddi muäsak chaffif Idek lan öga'et müsa ladH 'alek. Beschneide ihn, o Beschneider, imd reiche ihn seiner Mutter! O die Thränen, die kostbaren, flössen auf seinen Ärmel. — 173 — Beschneide ihn, o Beschneider, unter dem Schatten des Feigenbaums! Seine Thränen, die kostbaren, flössen auf das Tuch. Beschneide ihn, o Beschneider, unter dem Schatten des Maulbeerbaums! Seine Thränen, die kostbaren, flössen auf die Jacke. Beschneide ihn, o Beschneider, bei der Barmherzigkeit deiner Eltern, mache schneidig deine Messer, mache leicht deine Hände, und wenn du Müsa Schmerz bereitest, verwünsche ich dich! 4. Kinderreime. Diese Reime werden von den Kindern einzeln oder im Chore mehr gesprochen als gesungen, besonders wenn sie auf der Strasse Aufzüge machen. a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikna in Jerusalem. 1. In der Höhle des Schakals. Ana kä'id 'ala l^al'a hauijje wagatni-lchel min scherka umin rarba swijje auwal tehti kataPt mijje täni tehti hälu ^alaije hattüni figuchm ilwäwijje igat ilwäwijje karhaschat dnaije waga-lhardön jitmergal 'alaije kultillu ja hardön lauin ma'i 'asäje kän mä challetak titmergal 'alaije. Ich sitze auf luftiger Burg, da nahten mir die Reiter vom Osten und vom Westen zugleich, beim ersten Herunterkommen tötete ich hundert, beim zweiten Herunterkommen überlisteten sie mich, — 174 — steckten mich in die Hohle des Schakalweibchem, da kam das Schakalweibchen und knapperte an meinem Ohr, es kam die Eidechse mich zu übermannen, ich sagte zu ihr: ^0 Eidechse! hätte ich einen Stock, hätte ich dich nicht mich übermannen lassen." 2. An die Eidechse. Salli salätak ja hardün immak mätat fittäbün. Sprich dein Gebet, o Eidechse! ^ Deine Mutter starb im Backofen.^ b) In Aleppo. Mitgeteilt von arabiscbeu Knaben in Aleppo.* 1. Hagg Mul^ammed. Die Knaben bilden einen Zug, der Anführer singt eine Zeile, die anderen antworten mit jöö jo! Der Rhythmus wird stark pointiert und durch Händeklatschen verstärkt. Ja l^Ägg mhÄmmad — joo jö a*tlni hsänak — joo jö tatüff watir — jöö j6 talh&k isk&nder — jöö j6 isk&nder mä mät — joo jö chdllaf banät — jöö jö banätu süd — joo jö ' ' ' mitl ilkrüd — joo jö. ' Anspielung an die Stellung, welche die grosse palästinische Eidechse auf der HOhe von Steinen mit hocherhobenem Kopf einzunehmen pflegt. Wenn sie nach Sflden schaut, nennen die Kinder sie einen Moslem, wenn nach Osten, einen Christen. * täbQn ist die Backeinrichtung der Bauern im grössten Teile Palästinas westlich und östlich des Jordans. Sie besteht in einer kleinen Thonwölbung, welche von oben erhitzt wird, während die Brotkuchen darunter liegen. Davon zu unterscheiden ist der nordpalästinische tannOr (s. S. 11), einem Gerät sehr verschiedener Gestalt, in welchem das Feuer sich befindet, während die Brotkucben an seine Wände geklebt werden. • auch bei Sidon bekannt. — 175 — O Hagg Muhammed/ — joo jo! gieb mir dein Pferd, — joo jo! dass ich aufspringe und fliege, — joo jo! dass ich erreiche Alexander. — joo jo! Ist Alexander nicht gestorben? — joo jo! Er hinterliess zwei Töchter. — joo jo! Seine Töchter sind schwarz — joo jo! wie der böse Dämon. — joo jo! 2. Unser Onkel 'Abdalla. Ischti uzidi betna hadidi 'ammna 'abdalla kassar iggarra. Regne und ströme, unser Haus ist von Eisen! Unser Onkel 'Abdalla zerbrach den Wasserkrug. ^ 3. Der eitle Bischof. Bischof tä' la'andi jabu tschachtschüch ilwardi aga hü« wabnaiju rabat hsänu 'albäb • • • dakk ilbäb fatahtillu • • • ahlan usahlan kultillu tümbak täza faraktillu kahwe täza raletillu kalli lesch 'enak hamra kultillu min dau ilkamra • • • böschar daknu ka^al 'enu chammanna sehr bilbaklu tule' ^agüz igginne ginnu ja ulädi ginnu. ' ein Pferdevermieter in Aleppo, der den Titel Hagg „Pilger* ftihrt, weil er oder einer seiner Vorfiahreu in Mekka war. * das Un^tossen des Wasserkrugs im Hause bedeutet baldigen Regen. — 176 — Bischof,^ komm zu mir, du mit der roten Pumphose!^ Er nahte mit seinem Söhnchen, band sein Pferd an die Thür, klopfte an die Thür, ich öffnete ihm. "Willkommen! sagte ich zu ihm, frischen Tumbak^ rieb ich ihm, frischen Kaffee kochte ich ihm. Er sagte zu mir: „Warum ist dein Auge rot?" Ich sagte zu ihm: „Vom Licht des Monds." Er strich seinen Bart, er schminkte sein Auge, wir dachten: es passt ihm etwas. Da kam er hervor wie ein alter Dämon — treibt Unsinn, o meine Kinder, treibt Unsinn! 4. Zehn Flaschen, zehn Gläser. 'Ascher kanäni 'ascher kadäh • • • ktuf ilmischmusch 'attüffah min auwal masa labukra kabsit 'aleha-zza'rüra wiräbüra. Zehn Flaschen, zehn Gläser, pflücke die Aprikosen nebst den Äpfeln! vom Anfang des Abends bis morgen pressten darauf die Weissdomfrüchte und der Regenguss.* 5. Ein voller Krug. Chäbie maläni 'akdit irribäni * 'adüha bet ilbäscha sillam elharamijje kirsi egginnijje dik emtambar taht il'ambar gäge töza nakrit göza. * Name eines früher in Aleppo lebenden Deutschen, "tschachtschöch eine jetzt aus der Mode gekommene Art der Pumphose ohne Schleppe. • per- sischer Tabak für die Wasserpfeife. * so wurde in Aleppo erklärt. — 177 — Ein voller Krug, der Knoten des Bands, sein Feind ist das Haus des Pascha,^ Die Leiter der Diebe ist der Stuhl der Dämonen; ein Hahn mit gesträubten Federn ist unter dem Getreidebehälter; eine schwanzlose Henne hat eine Nuss aufgepiekt. 6. Niemand gebe einen Laut! Ena ena ja man dakk ilhagar lena ehäl chäl ihn essultän jinzil biehefijje jitla* biehefijje lä jehassis lä insijje lä ginnijje lä hada jesauwit lä hada jeranni dlru ras chelkön 'ammschu ras chelkön sähib ilbet ilu rabbe. • • • Wo ist, wo ist er, o der, welcher den Stein auf uns warf? Der Onkel des Onkels des Sohns des Sultans, er geht daher im Geheimen, er geht dahin im Geheimen, er lässt es nicht merken weder Menschen noch Geister. Niemand gebe einen Laut, niemand singe, dreht den Kopf eurer Pferde, bedeckt die Augen am Kopf eurer Pferde, der Herr des Hauses hat Asthma!* * der Pascha leidet nicht volle Krüge und zugeknöpfte Bänder. • An- spielung an die Redensart: lä tudretu lä tis'alu sähib ilbet ilu jrabbe, d.h. man darf in diesem Hause nicht mucksen. Dal man, Volksleben. 12 — 178 — 7. 'Abdalla, fülle den Krug! *AbdaUa 'abbi-ggarra mä bakdir nakki-rruzz mä batuss • • • küm ukta* illa^me kassäb 'aleh zahme küm it^aschscha ja alla. sehabak schabak lülu elbirma meftülu bil'ab ana wa'uchti uchti bitsallini ben übesätTni tef^l^et ill^amra tukta* ubtifamini • • • halaft ana mä badüka Bukkar *ambar fSka. 'ammäl astanna chäli chäli ben iFaskar bjißchrab scheräb jiskar 'ala haschisch il'achdar haschTsch achdar bissandal • • • • haschisch achdar bittäka • • • • • saraktu siräka schäl ira§ä a^äni Schill; irasä a*t§tu 'ala räsu darabtu 'alma^bara waddetu. 'Abdalla, fülle den Krug! „Ich kann nicht." Reinige den Beis! „Ich sehe nicht." Auf, schneide das Fleisch! „Der Fleischer hat Zulauf." Auf, iss zu Abend! „Vorwärts." — 179 — Er flocht, er flocht Perlen, die Perlenschnur ist sein Geflecht. Ich spiele mit meiner Schwester, meine Schwester unterhält mich zwischen den Gärten; den roten Apfel zerschneidet sie und speist mich. Ich schwor, ich koste ihn nicht, (auch wenn) Ambarzucker^ darauf (wäre). Ich warte auf meinen Onkel, mein Onkel ist unter den Soldaten, er trinkt einen Trank, wird berauscht auf dem grünen Gras, das grüne Gras auf dem Boot,^ das grüne Gras in der Luke, ich nahm es als Diebstahl, er nahm den Stock weg, versetzte mir eins, ich nahm den Stock weg, versetzte ihm eins, schlug ihn auf seinen Eopf, schleppte ihn auf den Totenacker. S. Ninni ninni. Ninni ninni bittürkf rabb issama jihfazki. a^med bäscha kuddämu schü ilu bukget hammämu ilbukge gelänijje utäsät miglijje ubirke uschädirwän u^abäja schkäl alwän. scliäfitni wähde felläha darbitni bitüFäha • . kasret kalb eddüläb wünn wünn *addüläb * mit 'Ambar angemachter gelb- oder rotgefärbter Zucker. ' ob an dal hier so zu Übersetzen, ist zweifelhaft. Es fehlt wohl eine Zeile. 12* I — 180 — ßabi zraijir iiddüläb daija^ fardit täsümtu rakad la'immu hefjän kalla isch tabachtili kälitlu kisch^k beliftu kalla ischi kuddämu kälitlu kutt bidänu. • • • • — Ninni ninni!^ auf türkisch, der Gott des Himmels behüte dieh!^ Pascha Aljuned — vor sich was hat er? sein Badebündel, "* das Bündel ist aus persischer Seide, imd die Schalen* sind poliert, und ein Bassin und ein Mundstück ^ und Mädchen von verschiedenen Arten. Es sah mich eine Bauersfrau, schlug mich mit einem Apfel, zerbrach die Radnabe,^ jammre, jammre über das Rad! Ein kleiner Knabe war am Rade, er verlor einen seiner Schuhe, lief zu seiner Mutter barfuss, sagte zu ihr: Was hast du mir gekocht? Sie sagte zu ihm: Kischk'' mit weissen Rüben. Er sagte zu ihr: Was giebts vorher? Sie sagte zu ihm: einen Kater mit seinen Ohren. * türkisches Schlummerwort für kleine Kinder wie: eia popeia. * diese zwei Zeilen sind ursprünglich Fragment eines Schlummerliedes. ' Hand- tücher, Seife etc., in ein Tuch gepackt, werden von einem Sklaven ins Bad dem Herrn vorangetragen. * metallne Schalen, mit denen das heisse Wasser über den Körper gegossen wird, werden gleichfiEills mitgenommen. * am Springbrunnen in der Mitte des Badebassins. ' es ist wohl ein Spulrad gemeint. ^ getrocknete Dickmilch. — 181 — 9. Georg auf der Stute. Girgi räkib 'ala farasu bikulla düri ja mahrame min kasab wischschäl randüri dar ilkamar döra 'ala stüh ilhöra • • • immi bitrabbini nä'üret ilfudda tukja' ubtit*ammi ta'tlni masariha mä bikaddüni chargijje. haijalla ja uläd ischschäm itla'u *almädni • — ikscha'u isch f Iha mä f Iha fiha 'abed alla bärik 'ala-lkursi betdu kadah mursi. • • • ja 'ammi 'adil taht ilkanätir • • • sillamu hadid sillamu madid. Georg reitet auf seiner Stute, er sagt zu ihr: Drehe dich um! o Taschentuch von Brokat und der feine Schal! es machte der Mond eine Drehung über den Dächern der Gasse !^ Meine Mutter zieht mich auf wie einen silbernen Krug,^ schneidet ab und speist mich, sie giebt mir ihr Geld, es reicht mir nicht als Taschengeld. ' etwa um nach ihm zu sehen. * so sorgsam. — 182 — Drauf los! ihr Kinder von Damaskus! steigt auf das Minaret, schauet, was dort ist, was darin ist! Darin ist ein Verehrer Gottes, er sitzt auf dem Stuhl, in seiner Hand ein aegyptisches Glas. O mein Onkel *Adil unter den Arkaden, seine Leiter ist von Eisen, seine Leiter ist lang. 4. Spielliedef. In Aleppo. Mitgeteilt von Knaben in Aleppo. 1. Meine Tante ist alt. Zwei Knaben fassen sich an den Händen, heben sie bei der zweiten Zeile des folgenden Verschens in die Höhe imd reissen sie bei der dritten auseinander. Chälti 'agüzi alla aHäki • taijar ratäki. Meine Tante ist alt, Gott gab dir (erst), liess (dann) fliegen deine Bedeckung. 2. Wie süss ist der Schlaf Alexanders! Ein Knabe stellt bich gebückt auf, die anderen springen der Reihe nach über ihn. Ja mahla nöm iskanderijje ja Vainät ilruzala mä katalni illa ihn 'ammi schaliah essefen wittabangät minni * mursi wohl des Reims wegen fiir ma$ri. — t83 — taht atwäk elmadina • • • churägät hazina auwaina 'azummezi tannena 'azummezi tallltna 'azummezi auwaina 'alfirkabkah ilch. O wie süss ist der Schlaf Alexanders, o die Auglein der Gazellen! — Niemand schlug mich ausser meinem Vetter, er nahm mir die zwei Schwerter und die Pistolen unter den Fenstern der Stadt, — Geschwüre sind traurig. Das erste Mal machten wir es mit geschlossenen Füssen,* das zweite Mal machten wir es mit geschlossenen Füssen, das dritte Mal machten wir es mit geschlossenen Füssen. Zuerst machten wir es mit Hüpfen auf einem Bein,^ u. 8. w. 3. Wir sprangen! Summena 'asummena Hummena bäbudena bäbudena heliwän heliwän tschiktschikän tschiktschikän elbakara • bakara urigleha chet ahmar ben rigleha taht ettell fok ettell HchTl hedümak lä tischteil auwaina 'attarbüsch ilch. Wir sprangen nach „wir sprangen**, wir sprangen bäbudena bäbudena heliwän heliwän tschiktschikän ^ * beim Niederkommen vom SpruDg sollen die Füsse geschlossen sein. * nach dem Sprung soll auf einem Bein gehüpft werden, farka^ ist eigent- lich: hinken. • in Aleppo von Kindern und Erwachsenen nicht verstanden und nur als sonderbare Worte gesprochen. — 1S4 — tschiktschikän die Kuh, eine Kuh und ihre Beine, ein roter Faden ist zwischen ihren Beinen, unter dem Hügel auf dem Hügel, nimm auf deine Kleider, werde nicht steif! ^ Das erste Mal machten wir es über den Fes,* u. 8. w. Bei der Heirat. 1. Nach Abschluss der Verlobung. Wenn die Vertreter der Familie des Bräutigams im Hause der Braut den Heiratskontrakt abgeschlossen haben, treten in Merg 'Ajün zwei von ihnen auf und singen in langgezogenen Tönen (ohne Wechselgesang) eine TarvNlde.^ In Merg *Ajün. Mitgeteilt vom Bauern Sa'd in Balat. Preis sei Gott! Ja mä sabarna udukna sabr 'ala imfisna • — • • ulham®d Ulla 'ala gabr ilchauätir. ja sitt mit bärubär la^ciün iFarls chass nass. •> • ■ • • wie lang haben wir gewartet und gekostet Bitteres (das kam) über unsere Seelen, und Preis sei Gott für die Heilung der Gemüter! sechshundertfachen Lärm* für die Augen des Bräutigams ganz besondere und speziell! * cL h. verstauche dich nicht beim Springen! ' der Fes wird auf den Rücken des Knaben gelegt, über den man springt. * s. Vorwort und Melodie 9. *die Bedeutung von bärubär war inMerg'Ajön unbekannt. Aber es hängt doch wohl mit bar bar „lärmen* zusammen und bezieht sich auf die Schüsse, welche zu Ehren des Bräutigams zahllos abgefeuert werden .sollen. — Dieser Schluss wird rasch gesprochen, nicht gesungen. — 185 — Bei der Begrüssung der von der Verlobung heimkehrenden Familienglieder. In Merg *Ajün. Mitgeteilt von Hablb §ubhijje aus Balät. Willkommen! Ahla usahla uscharraftu matärihna wachdarrat iPard min dös ila dös. a *■ a ~ a. Seid willkommen, ihr ehrtet unsre Orte, xmA es grünte die Erde von Tritt auf Tritt. a-a-a! ^ 2. Beim Ankleiden der Braut. Im Hause ihrer Eltern wird die Braut von weiblichen Familienangehörigen des Bräutigams in die von ihm gesandten Gewänder gekleidet, nachdem sie vorher gebadet wurde. Dabei singen die Frauen Zalärltverse.* Ist die Ankleidimg beendet, so treten Mädchen auf und singen Geläwijje.^ Daran schUesst sich der Präsentiertanz der Braut (s. unter „Zu Tanz und Reigen'*). Der Tagjder Ankleidung (talblse) ist bei Christen der vorletzte, bei Moslems der letzte Tag der Hochzeit. Feierlichkeiten mit Tanz und Musik haben in den Häusern der Braut wie des Bräu- tigams schon vorher mehrere Tage hindurch stattgefunden. Die Heimfiihnmg der Braut ist nicht der Beginn der Hochzeit, son- dern ihr Schluss. In Merg 'Ajün. Mitgeteilt von Bauersfrauen in Balät. 1. Du willst uns (Zalrüta). Awiha — ja 'arüs ridnäki uridtina äwlha — mä marr jöman tküli mä tridlna äwlha — tridi bjütan lana tridi 'alälina tridi samn me'attak fi chauäblna. lululululesch. ^ langgezogener Ton, an dessen Schluss Schüsse abgegeben werden. * s. Vorwort und Melodie 18. * s. Vorwort. — ISO — Awiha, o Braut, wir wollten dich und du wolltest uns, äwiha, kein Tag verstrich, an dem du gesagt hättest, du willst uns nicht, äwlha, willst du unsre Häuser, willst du unsre Söller, willst du die alte Butter^ in unsem Krügen? lululululesch ! 2. Ich bin die Fremde (Gelwe).^ Ana-lraribe schiddu mchaddäti ana-lraribe mä wadda't rif^äti ana-lraribe mä wadda't le'ummi min ba'd"na zra'u wardan warlhänan. Ich bin die Fremde,^ macht bereit meine Kissen,* ich bin die Fremde, ich habe nicht Abschied genommen von meinen Genossinnen, ich bin die Fremde, ich habe nicht Abschied genommen von meiner Mutter, hinter uns her pflanzet Rosen und Myrten.^ 3. Beim Ankleiden des Bräutigams. Zu gleicher Zeit wie die Braut wird der Bräutigam im Hause seiner Eltern gebadet und angekleidet in Gegenwart seiner Freunde. Die Frauen seiner Verwandtschaft singen. In Merg *AjIin. Mitgeteilt von einer Frau in Balät Gottes Name über ihn! Awlha — 'aris'na sammu 'aleh äwlha — gibu-lward rischschu 'aleh äwiha — zaijinu chasru bissikklne tajigi abüh jichla^ 'aleh. lululululesch. ^ nur gute Kochbutter hält sich lang. Gemeint ist wohl alles edle Gut des Hauses. * s. Seite 185. • die Braut, obwohl noch im Hause ihrer Eltern, wird betrachtet wie den Ihrigen fremd. * auf dem Pferde för die Abreise. * ihr könnt euch nun vergnügen, da ich fort bin. — 187 — Äwiha, unser Bräutigam, nennt Gottes Namen über ihn,^ äwiha, bringt das Bosenwasser und sprengt über ihn, äwiha. schmückt seine Hüfte mit dem Messer, dass sein Vater komme und ihn beschenke. lululululesch ! 4. Bei der Abholung der Braut. Familienglieder und Freiuidc des Bräutigams begeben sich nach dem Hause der Braut. Nachdem sie ihnen übergeben worden ist, setzen sie sie bei ländlichen und beduinischen Hoch- zeiten auf ein Pferd oder Kamel, um sie nach dem Hause des Bräutigams in geleiten. a) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt von einer Bauersfrau in Baläl;. An den Vater der Braut (Frauengesang).* Awiha — baij il'arüs alla ja'tik äwiha — ret sa'äde tegik ^ äwiha — ugauwiz ilVzabijje unigi kull'na nehannlk. lululululesch. Äwiha, Vater der Braut, Gott lohne es dir, äwiha, möchte doch Glück dir kommen, äwiha, dass du verheiratest die Ledige,* und wir alle kommen dich zu beglückwünschen. lululululesch. b) Im *Aglun. Mitgeteilt von einem Bauern in Hauära. An die Braut (Männergesang). Rauwahi ja meliha nhüf il^ischdäd wiggadäil grunful wilhäschi zabäd. * d. h. sagt bismilla „im Namen Gottes" über ihn zur Abwehrung des bOsen Blicks. • von weiblichen Verwandten des Bräutigams gesungen. » die noch unverheiratete Schwester der Braut. — 188 — Gehe, o Treffliche, wir rüsten den Kamelsattel, und die Flechten (duften von) Gewürznelken und das glatte Haar (von) Zibet.^ 5. Beim Brautzuge. Unter Gewehrschüssen und Gesang bewegt sich der Brautzug bei Christen erst zur Kirche, dann zum Hause des Bräutigams. Bei Moslems ist der Brautzug indes zuweilen nur Sache der Frauen und geht dann stiller vor sich. a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmilpia in Jerusalem. Schreite rasch, o Stute! Slri ja mhert ilfelläh ja muhra m^ammali teffäh siri ja mhert eggindi ja muhra mhammali wardi. Schreite rasch, o junge Stute des Bauern, o Stute, beladen mit Äpfeln!^ Schreite rasch, o junge Stute des Soldaten, o Stute, beladen mit Hosen! b) In der Belka. Mitget-eilt von einem Bauernburschen in Mädaba. (Beduinisch). 1. Die Schlachtenjungfrau.^ Gemal hamdi ja 'ammi wa*endu menga* eddammi gemal hamdi ja dähi u'andu dagg erremähi. * aus gestossenen Gewürznelken und Zibet mit Kochbutter wird die Pomade der Braut gemacht. * die Farbe der Wangen wird gern mit Äpfeln verglichen. * das Lied ist nicht ursprünglich Hochzeitslied, sondern Kriegslied. — 189 — Das Kamel Hamdi's/ o mein Onkel, bei ihm ist Lache des Bluts! Das Eamel Hamdi's, o Trefflicher, bei ihm ist Stossen der Speere. 2. Hamdäns Boss. Ja wädi min wara wädi lüinhu cbaijäl egguwädi hamdän chaijäl egguwädi. ja zheri min wara zheri minhu chaijäl il^mheri hamdän chaijäl il°mheri. ja nbaije min wara nbaije minhu chaijäl el'abaije hamdän chaijäl el'abaije. Thal hinter Thal, wer ist der Reiter des Renners? Hamdän ist der Reiter des Renners. ■ O Bergrücken hinter Bergrücken, wer ist der Reiter der jungen Stute? Hamdän ist der Reiter der Stute. • Höhe hinter Höhe, wer ist der Reiter des 'Abaijepferds ? ^ Hamdän ist der Reiter des *Abaijepferds. * es ist gedacht an das mit besonderer Sattelung (*otfa) versehene Kaniel, auf welchem ein Mädchen als 'ammärijje, von Kriegem umgeben, in den Kampf zieht. Gelingt es dem Feinde, diesem Eamel die Füsse ab- zuhauen, so hat der Stamm för immer die Ehre verloren, eine 'ammärijje in den Krieg fahren zu dürfen. * 'Abaije ist Name einer der fönf Familien, von welchen die Araber alle edlen Pferde ableiten. — 190 6. Bei der Ankunft der Braut am Hause des Bräutigams. A. Männergesänge. a) In der Belka. Mitgeteilt von Farah Tftbri in Essalt als MatlQ*' elkarräde.^ Wir brachten die Braut. Refrain. Gibna-rarüs ugina jabu-rari8 läkina. Lied. Gibna-l'arüs bihargi udurna filbalad fiirgi utanakkaina darage darage ulebet eraris lafena. eFarüs nahna gibnäha ufilbalad farragnäha ulirans sallamnäha mä 'äd ja*tab *alena. ja efailli kabl ehrüb challina nesir besur^a wararüs sukkar bitdüb alla jahrus hattara. 'agiblnha schufna maktüb bil'älam ahsan bad'a bmanzarha juschfa-lmakrüb scham^s wa^auat 'alena. da'na nekül bjüt gdäd uta'äl ninschid Urarüs hl helwe wibnat aguäd mä 'um"rha bitschüf nehüs. ja ^hbi imläli-Ikäs wachamr es^äfi isklna. * 8. das Vorwort. — 191 — Refrain. AVir brachten die Braut und kamen, o Vater des Bräutigams, wir gingen entgegen. Lied. Wir brachten die Braut mit Lärmen, und zogen im Orte umher zur Schau und fingen einher Schritt vor Schritt, und zum Hause des Bräutigams gelangten wir. Die Braut haben wir gebracht, und im Ort haben wir ihr (alles) gezeigt, und dem Bräutigam haben wir sie übergeben, forthin wird er uns keine Vorwürfe machen. mein Freund, vor Sonnenuntergang lass uns eilen geschwind, die Braut ist ja Zucker, sie schmilzt, Gott möge behüten diesen schlanken Wuchs ! Auf ihrer Stirn sahen wir geschrieben: in der Welt die beste Schöpfung, bei ihrem Anblick wird der Elende heil, eine Sonne (ist sie) und sie hat uns beschienen. Lass uns dichten neue Verse und komm, lass uns vortragen der Braut! sie ist lieblich und Tochter von Edlen, ihr Lebenlang sieht sie kein Unglück. O mein Freund, fülle mir den Becher, imd den klaren Wein gieb uns zu trinken ! b) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt vom Bauern Sa*d in BalSt. Wir brachten dich. Gibnäki ugina ja chalile gibnäki *ala-ddrüb ettawlle gibnäha uhattena tamanha 'ala rkäb il'öda wilmubredina. — 192 — Wir brachten dich und kamen, o Liebling, wir brachten dich auf, den langen Wegen! Wir brachten sie und zahlten ihren Preis ^ zu Trotz den Feinden und den Hassenden. b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed. An die Mutter des Bräutigams. Ja ümm iFarls halhili unämi gattschi *arü8 kabedr inne'ämi gibnäha min edschschible ugina alzagna 'ala gu.ssitha 'agina. Mutter des Bräutigams, juble und schlafe,^ zu dir kommt eine Braut wie Bedr von Ne'äm.® Wir brachten sie vom Süden und sind gekommen, geklebt haben wir Teig auf ihr Stirnhaar.* B. Frauengesänge. In Merg *Ajün. Mitgeteilt von Bauersfrauen in Balät. 1. Bringet die Braut! Awiha — wisch hararüs illi räihin jegibüha äwiha — taht kal'at halab kä'idm jehannüha äwiha — hätu schnäbir wiglüha hädi bint amlr il'arab *albirg chudüha. lululululesch. Awiha, wer ist diese Braut, welche bringen werden, die jetzt gehen, äwiha, die unter der Festung von Aleppo wohnen, wünschen ihr Glück, äwiha, gebt Schleiertücher und singt ihr iSelwe, das ist die Tochter des Beduinenfürsten — zur Burg bringt sie! lululululesch ! • den Brautpreis» durch den das Mädchen gewonnen wurde. * sie bekommt an der Schwiegertochter eine Gehilfin, sodass sie fortab ruhen kann. ' eine sagenhafte Schönheit. * die Braut erhält in manchen Gegenden Palästinas vor dem Eintritt in das Haus etwas Teig, wovon sie erst an ihre Stirn, dann an die Oberschwelle der Hausthür klebt. Hmed kannte diese Sitte nicht. Das Lied wird also nicht bei Aleppo entstanden sein. — 193 — 2. Willkommen! Awiha — ahlan wesahlan birarüs illafatna äwlha — ja sitt hanna kunti ba'lde wasirti nafaibitna watabaschscharat fi^dümik kull 'äilitna. lululululesch. Awiha, willkommen der Braut, die zu uns kam, äwiha, Frau;Hanna, du warst fem und wurdest unsre Beute, und frohe Botschaft erhielt durch dein Kommen unsre ganze Familie. lululululesch ! 7. Beim Zuge des Bräutigams. Bei den Moslems verlässt der Bräutigam sein Haus am Abend der Heimfuhrung der Braut und kehrt erst mitten in der Nacht in festlichem Zuge dahin zurück. Die Christen veranstalten feierliche Züge der Braut und des Bräutigams (beide gesondert) zur Kirche, von wo sie sich dann gemeinsam ins Haus des Bräu- tigams begeben. Ohne kriegerisches Gepränge sind diese Züge nicht zu denken. In Aleppo ziehen zuweilen an hundert Krieger mit Schwert und Schild, einige auch mit Helm und Harnisch, dem Bräutigam voran. a) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt vom Bauern Sa'd in Balät. „Hadi'^ ^ der Männer. 1. Bräutigam und Braut. 'Arlsna dau ilkamar wischschams haddu wäkifi 'arüsetu nur es§abäh bilhösn kälu näjefi. Unser Bräutigam ist das Licht des Mondes, wenn die Sonne neben ihm steht, seine Braut ist das Licht des Morgens, in Schönheit, sagten sie, übertrifft sie (alle). * s. das Vorwort, auch S. 144, und Melodie 10. Dalman, Volksleben. 13 } — 194 — 2. Rüstung für den Kriegszug. Ja *abed wallif alfaras ikrib useliidd *hzäm*lia jilbak leha birscham dahab tob ilharlr glälha. Ja 8äjir sirli schelfeti bäkir tesehüf fe*äl*ha bitär bajetir muhreti 'almidd käsu ne'älha. Sklave, mache die Stute bereit, schnüre und zieh fest ihren Gurt, es passt für sie goldnes Gehänge, das seidnc Kleid ist ihr Saumsattel. Goldschmied, schmiede mir mein Lanzenmesser, morgen siehst du seine Thaten! Hufschmied, beschlage meine junge Stute, nach dem Midd ^ bemassen sie seine Hufen. Andere Wechselgesänge. a) In Merg *Ajün. Mitgeteilt von einem jungen Mann in Gededi. 1. Der Waffenschmuck. Jähläli släh eschschabb gift ubalta usikkini. Wie sehr gefallen mir die Waffen des jungen Manns, Doppelflinte und Streitaxt und Messer! 2. Es lebe der Sultan! Sultänna *abdu-lhamld • . finnasr alla aijedu. unser Herrscher ist 'Abdu-lhamid im Siege, o Gott, stärke ihn! * der Midd ist ein grosses Getreidemass. So grosse Hufeisen sind nötig. — 195 — b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen Hmed* Tritt, Tritt! Dös dös menhu chätirtschim erarls chätirtschim « 'ala saua dös dös. geee. Tritt! Tritt! Wer ist in eurem Simi? Der Bräutigam ist in eurem Sinn. Zusammen: ^ Tritt, Tritt! geee! c) In Aleppo. Mitgeteilt von einem Vorsänger bei den mitternächtlichen Hochzeitszügen.* 1. Die Benedeiung des Propheten. Ssala 'ala-nnabi uwaläh hatta jirfar alla Iah lafFär iddenüb alla mhammad ja rasül alla. mhammad zen dikru zen mhammad gurrat Irenen mhammad chätabu rabbu känu tuen säru tuen. Die Benedeiung gelte dem Propheten und seinen Verwandten, auf dass Gott ihm^ verzeihe! Verzeiher der Sünden ist Gott, Muhammed ist Gesandter Gottes! ' Hmed sagte: alla säwar. In Aleppo, wo dieser Ruf auf Hochzeiten häufig zu hören war, sagte man: allasauwa, alaj saua, oder: allasewer, war aber über die Bedeutung ganz im Unklaren. Die im Text gegebene Lesart und Beutung ist wohl die ursprüngliche. Dann bezieht es sich auf den Tritt der im Zuge Marschierenden oder auf Schüsse, die sie abgeben sollen. * die Lieder werden, wenn nichts Anderes bemerkt ist, von Vor- sänger und Chor im Wechselgesang gesungen. ' dem Bräutigam« 13* — 196 — Muhammed ist echön, sein Andenken ist schön, Muhammed ist Erquickung der Augen/ Muhammed, zu dem sein Oott redete, sie waren zwei, sie wurden zwei.^ 2. Der Junggeselle. Walla-lVzab ja dillu mälu hada jirsillu säbüntu fi kimmu udäir 'ala-ggiräni. künt a^zab däir mabsüt • galli 'agli idgauwaz wachzi 'ank ischschetäni. sär msibe achadna-zzen b^elf m'atteg dlnäri btugtul ibni ubitguUu abük irarsa-lgemäni. ja 'escht ilmegauwiz bigarris ubibauwis ^alfirsch willi^fani ja 'escht iFözbäni söda kama-lguträni. Bei Gott, der Junggeselle — wie elend! er hat niemand, der für ihn wäscht, seine Seife ist in seinem Ärmel, ^ und er geht umher zu den Nachbarn. Ich war Junggesell, ging umher zufrieden, da sagte mein Verstand: verheirate dich, und mache an dir zu Schanden den Satan! * d. h. unser Liebling. * wohl bei der nächtlichen Himmelfahrt des Muhammed. Dieser war erst mit Michael» dann mit Gott allein. * er trägt verstohlen die Seife zur Waschfrau, — 197 — Es geschah ein Unglück, wir nahmen die Schone für tausend alte Denare.^ Sie schlägt meinen Sohn und sagt zu ihm: Dein Vater,^ der Kuppler, der Hahnrei. das Leben des Verheirateten, er kneift und küsst ab auf Polstern und Decken! das Leben des Junggesellen, schwarz wie der Theer! 3. Warnung an das Beduinenmädchen. Ja bint schech ifarab lä tiila i 'aggebal lä jächdik rä'i gassäs süf eggamal darräb muglä'i. Tochter des Beduinenhäuptlings, steige nicht auf den Berg! sonst nimmt dich ein Hirte, der die Wolle von Kamelen schert, der mit der Schleuder wirft.* 4. Kampf um die versagte Geliebte. (Beduinisch). Ja dhäm wu^lat ^add®ha — öö u'ummi 'agüz umä tgib — öö la*jün mezjünt il^andkum — öö lama'-lmegidi chaddha — öö. rabbetkum wintu zrär — öö la^isch %därkum — öö uraVi darnbt ennär — öö eljöm däsu-lVdäkum — öo. ^ Golddenare im Wert von 90 — 96 Piaster. * 2u ergänzen: verfineht sei er! ' die Schleuder ist noch immer ein wichtiger Ausröstungsgegenstand des Hirten, besonders um abirrende Schafe ssurücliaubriiigen. — 198 — ja räkib ilhamra-lhagin — öö tikbar wana chaijälha — öö lau tsohüfni ubschilfati — öö tahsur *ala melätba — öö. Dhäm,^ es hat nun ein Ende damit,* oh!^ und meine Mutter ist alt und gebiert nicht,* oh! Für die Augen der Prächtigen,* die bei euch ist, oh! (wie) der Glanz des Megidi ist ihre Wange, oh! Ich zog euch auf, als ihr klein wart,* oh! damit ich leben möge in eurem Haus, oh! und meine Gesellschaft versteht Feuer zu schlagen,'' oh! heut demütigten sie eure Feinde, oh! der du reitest auf dem Braunen, dem Reitkamel, oh ! möge es gross sein und ich sein Keiter, oh! wenn du mich sähest mit meinem Lanzenmesser, oh ! drücktest du dich nach seinen Seiten,^ oh! 5. Die Braunen und die Weissen.® Kefrain. Sma*u gölen m'anna 'assumr wilbid ranna. Lied. Essumra. *Andi mnessumrän tläti bjiswu mnilchaznät tläti albl(^än schwoijet n^iäti 'aggabäni zitthum 'anna. ^ Dham ist der Häuptling eines Stammes der Muäli, welcher ein Mäd- chen seines Stammes ihrem Verlobten vorenthält. ' mit der zwischen beiden schwebenden Sache. " der bei diesem Liede vom Chor zu singende Refrain. * wohl sprichwörtlich för: nichts Neues ist mehr zu erwarten. * um die Geliebte will er nun kämpfen. * er hat dem Stamm der Ge- liebten stets Freundschaft erwiesen in Hofinung auf die Gewinnung des Mädchens. "* auf dem Gewehr mit Steinschloss. — Seine Genossen sind wertvolle Freunde. • um seinen Hieben auszuweichen. • der Chor wiederholt nur den Refrain nach jedem Verse. — 199 — Elbeda. 'Andi mnilbedän sitti ubjiswu mnilchaznät sitti sumränak süf me'ötti 'almezäbil kibbhum 'anna. eFabjad rabat mangüschi jiswälu machzan grüschi sumränak kedlschet gannüschi min targ elgamschi gerbanna. Essumra. B'asmar kibbe mischwijje ida hattüh bissenijje bidänak scherget lebenijje je'aref 'aleh iddibbanna. hägi t'aijit hägi trauwisch mitl iPasmar mä bithauwisch — • bidänäk figi ^mfauwisch *almezäbil kübbhum 'anna. Elbeda. H'abjad rizz *bhallb kullama barad aklu jtib sumränak 'armüsch izblb je'aref 'aleh eddibbanna. Essumra. Ja chaiju-ssamra tarräga meschwitha filbet 'ajäga amma-lbeda serräga mnittäga rag^at mengelna. In kunt gädi utugdi mä ben iPitnen turdi ig'alli-ssumrän fardi wig*alli-lbldän sunne. — 200 — Refrain. Hört zwei Reden M'anna,* über die Braunen und die Weissen ein Lied!^ Lied. Die Braune. Bei mir sind von den Braunen drei, sie sind wert der Schätze drei; die Weissen sind ein wenig Abfall, auf den Friedhof wirf sie von uns! Die Weisse. Bei mir sind der Weissen sechs, und sie sind wert der Schätze sechs; deine Braimen sind wurmfrässige Wolle, auf die Misthaufen wirf sie von uns! Der Weisse band um ein Tuch mit Figuren es kostet ihn ein Magazin von Piastern; deine Braunen sind der Gaul eines Zigeuners, vom Schlag der Peitsche räudig. Die Braune. Der Braune ist geröstete Kibbe,^ wenn sie es auf das Blech* thun; deine Weissen sind ein Schluck Sauermilchbrei, auf dem die Fliegen schwirren. Genug schreist du, genug lärmst du, gleich dem Braunen sammelst du nichts; deine Weissen sind hohle Rettiche, auf die Misthaufen wirf sie von uns! * über diese DichtuDgsart s. das Vorwort. * die Mädchen dieser Farben, d. h. Dunkelfarbige und Hellfarbige. * aus im Mörser zerstossenem Schaf- fleisch mit Graupe und Zwiebeln. * hier wird die runde Metallscheibe ge- meint sein, auf welche die Speisen zum Essen gestellt werden. Sonst heisst auch das Blech, auf welchem die Kibbe gebacken wird, sanijje. — 201 — Die Weisse. Der Weisse ist Eeis mit Milch, wenn es kalt wurde, ist es gut zu essen; deine Braunen sind Stiele von Rosinen, es schwirren darauf die Fliegen. Die Braune. O Bruder, die Braune weiss einherzutreten, ihr Gang im Hause ist Oeschicktheit; aber die Weisse weiss zu stehlen, von der Luke aus erreichte sie unsre Sichel. Wenn du Richter bist und richtest, zwischen beiden schaflfe Zufriedenheit, mache mir die Braunen zum Gottesgebot, imd mache mir die Weissen zum Religionsbrauch ! ^ 6. Der Aufstand in Aleppo. Als Refrain dient der oben S. 198 mitgeteilte, da auch dies Lied zur Liedgattung m^anna gehört. Auwal mä nibdä wingül ja saläti 'arrasül gäna-lchabar mnistambül jetlebu gur'a minna. nal^na gur'a mä na'tl lau §ar ischschamatli jitli il 'andu walad lä ja't^^ kullna nahna mnitkanna. udrub tablak ja tabbäl la tisma^ ligil ugäl isjüfna mitl ilheläl tilma' brüs dischmanna. 'addena 'aFimzauwag gälu mnigi mä mnit'auwag bäb il'aljjLmar kelb mtauwag fi ^äritna ja'auwi 'anna. ' d. h. bezeichoe beide als gleichwertig. — 202 — 'addena 'albaijäda chammanu gäji 'aräda ^rihum schwaijit "gräda mä minhimi wä^id gäwanna. 'addena 'alaggellüm gälu nehna mä mingüm sihu li'abu hallum • • • jilrud iddischmän *anna. 'addena 'alkalläsi schabäb mitl almäsi wilbägi schwaijt iknäsi mä minlium wähid 'auaniia. • 'addena ^alilme'ädi kullha §ubjän ubitnädi dabahna nus§ il^a'ädi wiragid inhezam minna. lamma igäna lifzä'i schabäb mitl issba i limmin §ä]^u fi-lglä'i kull wälted minna itkanna. u^taffu 'aschschech gäkiri wilfirsän bagat triri limmin ^r gabb iddchiri min elgal'a bagat idchinna. inkasrat ilchel rähat gible kullna bgina bhable tärihum bjiswu zible jen^al Ihähum tbahdalna. igetna schaFat 'asäkir itchabbena fi-lmanätir darabna-schschora min bäkir 'alalhazüni ufelli]|^anna. — 203 — Zuerst am Anfang sagen wir: O meine Benedeiung des Gesandten! ^ Es kam zu und Botschaft aus Stambul, man fordert Aushebung^ von uns. Wir geben keine Aushebung, wenn sieh auch Lärm erhöbe,^ wer einen Sohn hat, giebt ihn nicht, wir alle geben uns Beinamen,* Schlag deine Trommel, o Trommler, höre nicht auf Rede und Wort, unsre Schwerter wie der Halbmond glänzen über den Häuptern unsrer Feinde. Wir zogen nach dem Mzauwak,* sie sagten: „wir kommen, wir zögern nicht," das „Rote Thor"* ist ein Hund mit Halsband, der in unserm Quartier uns anbellt. Wir zogen nach der Baijäda,® sie glaubten, es käme ein Schauzug,'' in Wahrheit sind sie ein wenig Abfall, keiner von ihnen kann uns anschreien. Wir zogen zum Gellüm,® sie sagten: „Wir wollen nicht aufstehn, ruft den Abu Hallüm,® er wird die Feinde von uns vertreiben." ^ Muhammed. ' eigentl. Auslosung. ' schamatH jitÜ halb- türkische Redensart. * d. h. jeder nennt sich mit seinem Beinamen — als Kriegsruf. Das entspricht sicherlich der *aza der Beduinen, wobei man durch Nennung des Namens, unter dem man bekannt ist, den Gegner schrecken, sich selbst ermutigen will. S. Socin, Diwan aus Centralarabien 1 68 und Wetzstein, ZDMG XXII 98. * Quartiere im Südosten von Aleppo. Der Zug der Aufständischen geht von Stadtteil zu Stadtteil, um zur Teilnahme aufzufordern. Die Bewohner derselben verhalten sich verschieden, wie in diesem und den folgenden Versen geschildert wird. * Stadtteil östlich von der Festung. ' wie zur Beschneidungsfeier. ■ Stadtteil im Südwesten. * vielleicht der Anführer der jungen Leute des Quartiers oder sonst ein tapferer Mann. — 204 — Wir zogen nach der Ealäsi,^ junge Männer wie der Diamant, der Rest ein wenig Kehricht, keiner von ihnen half uns. Wir zogen zu der Me'ädi,^ , sie alle sind junge Burschen und sie werden zusammengerufen, wir töteten die Hälfte der Feinde, und der Anführer floh vor uns. Als die Helfer^ zu uns kamen, junge Männer wie die Löwen, als sie den Ruf „Aufbruch"* erhoben, gab jeder von uns sich einen Beinamen.^ Sie stellten sich in Linie bei Sch§ch Gäklra, und die Reiter fingen an zu gallopieren ; als der Schlag der Zündpfanne erfolgte, entstand von der Festung Rauch.'' Qeschlagen wurden die Reiter,^ gingen südwärts, wir alle wurden verwirrt, ii? Wirklichkeit sind sie Mist wert, verflucht seien ihre Barte ! wir wurden beschimpft. Es kam zu uns ein Trupp Soldaten, wir verbargen uns in den Wächterhütten,* wir machten am Morgen den Plan zu entfliehen, und es gelang uns. * im Nordwesten von Aleppo. ' im Osten (?). • Beduinen. ♦ Boten des Häuptlings bieten mit dem Rufe: „Aufbruch!" den Stamm zum Kampfe auf. * s. S. 203 Anm. 4. • Östlich. ' von der Festung aus schössen die Truppen der Regierung — wohl mit Kanonen. ■ die zu Hilfe gekommenen Beduinen. • vor der Stadt in den Gärten. — 205 — 7. Ein Lebehoch!^ Ja ahl iHiamijje — höö wa'azäim alla elgauwijje — höö liman harräje-lbeda-lmibnijje — höö winkän harräje räjet fulän — höö baijad alla waghu — höö. O Leute des wohlbewachten Quartiers, — hoo!^ (denen beistehe) die Festigkeit Gottes die starke, — hoo ! wessen ist dies weisse Banner das festgebaute? — hoo! Wenn es das Banner des N. N.^ ist, — hoo! mache weiss, o Gott, sein Gesicht!* — hoo! 8. An die Schöne. Ja mliil^a lälbini in ralabtini chodini • — win ralabtik lachdinnik win ralabtini chodini *am*llni tög fudda bisderik lölhlni 'am'lini rumbäz kwaijis u'ala gismik ilbesini u'amlini halag dahab fi udneki 'alglni. O Schöne, mache einen Wettstreit mit mir! wenn du mich besiegst, nimm mich, wenn ich dich besiege, nehme ich dich! Wenn du mich besiegst, nimm mich, mache mich zu einer silbernen Halskette, auf deiner Brust schüttle mich, * von den Arabern raje genannt. Dies ist eigentlicli das einem Häupt- ling vorangetragene Banner. Man braucht aber räjebeda,räjesöda , weisses Banner", , schwarzes Banner* für den guten oder den schlechten Ruf jemandes. Jemandem „eine weisse Fahne machen" heisst „ihm ein Lebehoch ausbnngen". Auf Hochzeitszfigen geschieht dies in Aleppo, wenn man am Hause eines reichen Mannes oder einer Militärwache vorbeikonmit. * der Gesang des Vorsängers wird von den för den Zug gemieteten Waffenträgem mit lang- gedehntem hoo! erwidert, wobei sie mit den Schwertern an die Schilde schlagen. Nach Wetzstein, ZDMG XXH 111, wäre es eigentlich hüh und stände fär: hä nahen ??ä^irln „da sind wir!" » hier wird der Name des Hausbesitzers, bez. des Sultans genannt. * d. h. gieb ihm Ansehen und Ruhm! — 206 — mache mich zu einem hübschen Kleide, und auf deinen Leib lege mich an, und mache mich zu einem goldnen Ohrring, an deine Ohren hänge mich! 9. An die Schwiegertochter. Ja näs isma^u-lfenni *alhamäi wilkenni ja kinnti ja mart ibni mä f Iki schl ja'gibni rer chtätik wilhamra • • • • wilsänik haljirlibni. Leute, hört den Abschnitt über die Schwiegermutter und die Schwiegertochter! O meine Schwiegertochter, o Frau meines Sohns, nichts giebt es an dir, was mir gefallt, ausser deiner Augenbrauenschwärze und dem Roten ^ und deiner Zunge, die mich besiegt. 10. An den jungen Mann. Kuli mä 'addet mllha wirr ja schech eschschabäb kull mä 'addet 'agüzi dugg rasa bilgubgäb. So oft eine Schöne vorübergeht, gieb,^ o Schech der jungen Männer! So oft eine Alte vorübergeht, klopfe auf ihren Kopf mit dem Holzpantoffel! 8. Im Hochzeitshause. Die Brauteltern sowohl als die Bräutigamseltem veranstalten mehrere Tage lang vor der Heimführung in ihren Häusern Fest- lichkeiten. Bei der Braut sammeln sich die weiblichen Gäste, beim Bräutigam die Männer. Diese Festlichkeiten mit Gesang imd Tanz bilden die eigentliche „Hochzeit'', welche meist in der Nacht der Heimführung der Braut im Hause des Bräutigams ab- geschlossen wird. * die Schminke. * ein Geschenk. — 207 — A. Gesänge der Männer. Auf den Bräutigam. In Aleppo. Mitgeteilt vom Dichter, Hablb Subhijje in Aleppo. Segenswunsch ('Atäba). Tule^ remin gedid ktlr wabrak 'alämak ja walifi-ljöm schärek ujä 'arls ret *irsak nibärak itammim farahtak rabb issamäba. Aufzogen viele neue Wolken und Blitz, warum, o^mein Teurer, gehst du heut auf?^ Bräutigam, sei deine Hochzeit gesegnet, vollkommen mache deine Freude der Herr des Himmels ! Auf die Männer des Bräutigams.^ In Merg *Ajün. Mitgeteilt vom Bauern Sa*d in Balät. 1. Wir jungen Männer (Tarwide). Nahna schabäb umerg *ajün marbäna käsin schiribna sakena-ssamm le'adäna. ja sitt mit bärubär la'ajün iraris chass nass. V ■ • • • Wir sind junge Männer, und Merg ^Ajün ist unsre Heimat, der [Becher, den wir tranken — wir gaben das Gift unsem Feinden. sechshundertfachen Lärm für die Augen des Bräutigams besonders und speziell! 2. Der Schildträger (Tarwide). Ja hämil ettirs umrachchi schrärlbu mä jehmil ettirs illa kull sandld. ja sitt mit ilch. O du, der den Schild trägt imd herabhängen lässt seine Quasten,* keiner trägt den Schild, ausgenommen jeder Held. OJsechshundertfachen Lärm u. s. w. * wie eine Sonne. ' 8. Vorwort und Melodie 9. ' vom Fes. — 208 — Auf den Vater des Bräutigams. a) In der Bellfa. Mitgeteilt von einem Beduinen bei 'Amman. Feiere in Ruhe! Irbut jbsänak bilgasal ja schätir ja rabbi tegbur 'ögeb kasr elchätir. Binde dein Pferd in die Stoppeln,^ o Geschickter! o mein Herr, heile wieder den Bruch des Gemüts ! ^ b) In Merg *Ajün. Mitgeteilt vom Bauern Sa'd in Balät. l. Gott vergelte dir! (Tarwide). Jichlif 'alek jalli künt ^äzimna jiktir lacherak g'alak döm farhän — jöö. ja sitt mit bärubär ilch. Er (Gott) vergelte dir, der du uns geladen hast, er mache viel dein Gut, mache dich stets fröhlich! Joo! sechshundertfachen Lärm u. s. w. 2. Er lebe hoch! (Schöbäsch).* Eddär lesat lana eddär Ulli banäha eddär le'abu sa'd ilU bisefu hamäha. höö. Das Haus gehört nicht uns, das Haus gehört dem, der es gebaut hat, das Haus gehört dem Vater von Sa*d, der es mit seinem Schwert verteidigt hat! Hoo! * weil jetzt Friede ist. • die Hochzeit, der das Verschen galt, folgte unmittelbar auf einen Todesfall in der Familie. • ein solcher Gresang kann jeder zu ehrenden Person gewidmet werden. Die Männer treten dazu zu- sammen, einer singt den Vers, alle anderen rufen am Schlüsse „hool" — 209 — An die Gäste. In Aleppo. Mitgeteilt vom Dichter, Hablb Subl^ijje in Aleppo. Willkommengruss (*Atäba). Hala bhalbet wilkä'id bihalbet schabäb mzaijena-lmak'&d bihalbet ja rabbi tdüm halfarha bihalbet idüm lilkull mä tinsa hadäba. • Willkommen in diesem Haus und wer sitzt in diesem Haus, junge Männer, die das Empfangszimmer schmücken in diesem Ha\i8! Gott, lass dauern die Freude in diesem Haus, sie daure allen, vergiss nicht einen! B. Jubeltriller der Frauen (Zaläfit).^ , In Merg 'Ajün. Mitgetieilt von einer Bauersfrau in Balat. Auf den Bräutigam. Gottes Name über dir! Awiha — wa'^ism alla 'alek äwiha — wa*en alla *alek äwiha — wa'en ell^äsde barra walä ta*bur *alek. lululululesch. Awlha, und der Name Gottes sei über dir, äwiha, und Gottes Auge sei über dir, äwiha, und das neidische Auge sei draussen und komme nicht herein über dich! lululululesch ! * 8. Vorwort und Melodie 18. Dal man, Volkslebeii. 1^ — 210 — Auf die Männer des Bräutigams. In Merg *Ajün. Mitgeteilt von Bauersfrauen in Balät. 1. Der Bräutigam und sein Gefolge. Awlha — schabäb iFaris ja mijje usittini äwiha — jalli tdüsu 'ala busut salätlni äwiha — nizil iFarls uberüt tä'atlu miti mä jetä^et traija lalmejäzini. lululululesch. Awiha, ihr Männer des Bräutigams, ihr hundert und sechzig, äwiha, ihr, die ihr tretet auf Teppiche von Sultanen, äwiha, hinabging der Bräutigam, und Berüt gehorchte ihm, wie das Siebengestim gehorcht dem Orion. lululululesch ! 2. Das hochzeitliche Kleid. Awiha — schabäb iFarls ja mijje 'ala mijje äwiha — timschu benämüs mä timschu bherrijje äwiha — getkun chelä* mniggüch min berüt matwijje tilbasüha bilfarah ja nur ^enaije. lululululesch. Awflia, ihr Männer des Bräutigams, o hundert über hundert! äwiha, ihr geht einher nach dem Gesetz, ihr geht nicht in Freiheit, äwiha , ihr bekamt Geschenke ^ von Tuch aus Berüt zusammen- gefaltet, mögt ihr sie anlegen in Freuden, o Licht meiner Augen! lululululesch ! 3. In Waffen. Awiha — üläd baladna mläh mläh äwiha — näzlin 'assäha läbsln ^släh äwiha — sa'alt ümm il'aris schü baddik kälat 'asäfir maklijje bzet tafah. lululululesch. * Geschenke von Kleidungsstücken werden in Merg 'AjQn zuweilen mit der Einladung an die Hochzeitsgäste gesandt und von ihnen mit Gegen- geschenken erwidert. — 211 — Awlha, die Kinder unsers Ortes sind schön, sind schön, äwlha, sie gehen hinab zum freien Platz, haben angelegt Waffen, äwiha, ich fragte die Mutter des Bräutigams : was willst du? ^ sie sagte: Vögel gebraten in Taföh-Öl.* lululululesch! Auf die Familie des Bräutigams. 1. Das Gastmahl ist bereitet. Awlha — tabachna rizzna äwiha' — ked ilVdä mä hazzna äwlha — inkän abu sa'd 'özz*na jikfina scharr ilbehdali. lululululesch. Awlha, wir haben unsem Reis gekocht, äwlha, die Ränke der Feinde haben uns nicht gestört; äwiha, wenn Abu Sa^d unser Ruhm ist, schützt er uns gegen die Bosheit der Beleidigung. lululululesch ! 2, Ein edles Geschlecht. Äwlha — nahna min dar subhijje gaddan ugidde äwlha — nahna-Pasäil kämlin ilkadde . . . äwlha — nahna-lli bjinschadd minna bjit*as§al bikaijil dahab iUatik bilmidde. lululululesch. Awiha, wir sind vom Hause Subhijje's, des ehrenwerten und Grossvaters, äwlha, wir sind die Edeln, vollkommen von Mass, äwlha, wir sind es — wer vereinsamt ist, wird von uns in die Familie aufgenommen,' er misst Qltes Gold mit dem Scheffel. lululululesch! * för den Bräutigam. * die beste Sorte Olivenöl.. Sie will ihn aufe beste speisen.. * so gross ist ihr Edelsinn. 14* ^ 212 — Auf die Braut. Die Hände des Bräutigams decken dich!^ Awiha — ja 'arüs kümi lanzür f iki äwiha — minhottik f i 'aläli a^san min 'aläliki äwlha — wimnifza* 'ala haua-lrarbi jirmiki daijät il'aris trattiki. lululululesch. Äwlha, o Braut, steh auf, wir wollen Besuche machen mit dir, äwlha, wir setzen dich in Söller besser als die deinen, äwlha, wir fürchten wegen des Westwindes, dass er dich herab- werfe, die Hände des Bräutigams bedecken dich. lululululesch! 2. Kein Prachtgewand von Nöten. Awiha — schili-rizär wirmlh äwiha — wahra]^ baj il]|^aijaku willi sa'älik fih äwiha — wilwugh dauret kamar }ßgi thilli fih wissidr midän lilchaijäl jil'ab fih. lululululesch. Awiha, zieh aus den Izär* und wirf ihn weg, äwlha, und verbrenne den Vater, der ihn webte, und den, der dir dabei geholfen hat, äwlha, das (Besicht wie der Umfang des Mondes ist genug, da- mit zu erscheinen, und die Brust ein Rennplatz fiar den Reiter, darauf zu spielen. lululululesch! 3. Eine Nachtigall zwitschert Awiha — 'asfur 'addälie bülbül jitarrillu äwiha — willi bjächud banät likbär ja rabbi sahhellu äwlha — tale* ach eFarüs laFaris kallu schöfa min ettül tiswa "askar essultän kullu« • . . lululululesch. * Melodie 18. * izär ist ein sdidner Überwurf. Die Braut trägt einen besonders schÖDen, etwa blau mit Goldfäden durchwirkt» — 213 — Awiha, ein Yogel auf dem Weinstock — eine Nachtigall zwitschert ihm, äwiha, wer nehmen will die Töchter der Grossen, o mein Herr, mache es ihm leicht! äwiha, es kam der Bruder der Braut zum Bräutigam, sagte ihm: ein Blick auf den Schlanken ^ ist wert alle Soldaten des Sultans. lululululesch! i •■ 4. Wie schön ist die Braut! Awiha — ja 'arus ja ^ämet ümm ^hsen äwiha — wilkohl filmüka^e wilrenig bil*enen äwiha — bilmischjat 'ala ^antara jehtezz naba^ el'en äwiha — ida marakat *ala kabr iPa^zab maijit ilu sbten tehje 'azämu jeküm jimschi 'ala tinten. lululululesch. Äwiha, o Braut, o Statur der Mutter von Hsen, äwiha, die Augenschminke (bleibt) im Schminkfläschchen, und die Koketterie (ist) in den Augen, äwiha, beim Gang auf dem Bogen ^ erzittert der Born des Quells, äwiha, wenn sie am Grab des Junggesellen vorübergeht, der tot ist zwei Jahre, wird sein Gebein lebendig, er steht auf und geht auf zweien. lululululesch! 5. Der Untergang der Junggesellen. Äwiha — ja 'en rarräsch bassik turdi rizlän äwiha — bidän wahumrän ufikri ^öndhum ta*bän äwiha — lad'i ^ala 'en rarräsch mä tnäm * • illi 'ön^d ka^ issauälif helkat il^özbän. lululululesch. Äwiha, o Quelle Rarräsch,^ nur zu dir kommen Gazellen zu trinken, äwiha, weisse und rote, und mein Gedanke wird bei ihnen müde;* ^ die Braut. * der über die Quelle gewölbt ist, * an die Braut ist gedacht. * so zahlreich sind die jungen Männer, welche sich um sie scharen. — 214 — äwilia, ich verwünsche die Quelle Rairäsch, sie schlafe mcht, welche bei dem Abschneiden des Schläfehaars den Junggesellen den Untergang brachte.^ lululululesch ! 6. Wie ein goldener Ring. Awiha — ja ferlde staua-mimmän besadrik äwiha — sär lik sine kinnti ma 'araft schü ismik äwiha — ismik chzäm eddahab bi'ölbet eRi^äir kasbän ja muschtari chasrän ja bäja^ lululululesch. Awiha, Ferlde, gereift sind die Granatäpfel auf deiner Brust, äwiha, vor einem Jahr, meine Schwiegertochter, wusste ich nicht deinen Namen, äwiha, dein Name ist ein goldner Nasenring in der Schachtel des Goldschmieds, Gewinner bist du, o Käufer, Verlierer, o Verkäufer! lululululesch! C. Tarwkl der Frauen. In der Belka. Mitgeteilt von Farah Täbri in Essalt. Lobpreis der Braut.^ Ja rweditna ja sabha ja rweditna ja hi ^tin labaijik sma'na sitin labaijik ja hL jamm erejün essüd ja sabha jamm el^ejün essüd ja hi sitin lachaijik sma'na sitin lachaijik ja hl. jamm escha^ar eFaschkar ja sabha jamm escha'ar eFaschkar ja hl lä Bchazäki-lben 'ala ahlik lä schazäki-lben ja hi. ^ ihre Schtoheit hat de© Unbeweibten alle Vernunft geraubt. * ge- sungen beim Ankleiden der Braut, ehe sie das Haus ihrer Eltern verlädst. — 215 — ranu chilchäl ummik ja ßabhu rann chilchäl ummik ja hl ^itin.la^ammik sma^na 8itin la'ammik ja hi. rann chilchälik ja sabha rann chilchälik ja hl 8itin lachälik sma'na sitin lachälik ja hl. jamm essuära ja sabha jarom essuära ja hi *ejünik 'ejün elhuwära ja hädi *ejümk 'ejün elhuwära ja hi. jamm ilheda-Fahmar ja sabha jamm Uteda-rahmar ja hl wughik kilbedr ja amine wughik kilbedr ja hl. jamm ilchannäka ja sabha jamm ilchannäka ja hl larhan ennäka wafikkik • larhan ennäka ja hi. du unser Liedchen, o Sabl^a, o du unser Liedchen, o sie! Vom Ruf deines Vaters hörten wir, vom Ruf deines Vaters, o sie! Du mit den schwarzen Augen, o Sabha, du mit den schwarzen Augen, o sie ! vom Ruf deines Bruders hörten wir, vom Ruf deines Bruders, o sie! Du mit dem blonden Haar, o Sabl^a, du mit dem blonden Haar, o sie! nicht zerschmettere dich dks Unglück an deiner Familie, nicht zerschmettere dich das Unglück, o sie! — 216 — Es klang die Fussspange deiner Mutter, o Sab^a, es klang die Fussspange deiner Mutter, o sie! vom Ruf deines Vaterbruders hörten wir, vom Ruf deines Vaterbruders, o sie ! Es klang deine Fussspange, o Sabl^a, es klang deine Fussspange, o sie! vom Ruf deines Mutterbruders hörten wir, vom Ruf deines Mutterbruders, o sie! Du mit dem Armring, o Sablja, du mit dem Armring, o sie! deine Augen sind die Augen des EamelfüUens, o diese, deine Augen sind die Augen des Eamelfüllens, o sie! Du mit dem roten Schuhwerk, o Sabha, du mit dem roten Schuhwerk, o sie! dein Gesicht ist wie der Vollmond, o Treue, dein Gesicht bt wie der Vollmond, o sie ! Du mit der Halskette, o Sab^a, du mit der Halskette, o sie! ich will die Kamelstute verpfänden und dich lösen, ich will die Kamelstute verpfänden, o sie! D. Beduinischer Frauengesang. In der Belka. Mitgeteilt von einem Bauemburschen in Mädaba. Kampf um die Geraubte. Ja dib ja tärid elhef midrik habüb eschschemäli 'elmi behum jömin meddün wajansefun eddalüli min *en *aya wabu zet jahel erugsür erauäli. — 217 — O Dib, der du den Südwestwind vertreibst, du verstehst das Blasen des Nordwinds! Ich weiss von ihnen ^ am Tage, da sie aufbrachen niederzuschlagen das Keitkamel wegen ^Alja und Abu Zet,^ ihr Leute von den hohen Schlössern! Mtauwahät.^ Mitgeteilt von Farah Tftbri in Essalt. In den Nächten der Hochzeit lassen die Bedumenfrauen diese Gesänge ertönen. Auch auf dem nächtlichen Zuge der Frauen zur Feier werden sie gesungen. ■ « 1. Furchtlos ziei* ich. Wesri billel — mäni chäjif wagrün ezzen essafajif. In der Nacht zieh ich aus, — ich fürchte mich nicht, die Haarflechten des Schönen sind ja wie Gurtbänder. 2. Noch einen Kuss! Jalmeradda^ — jalmeradda' salabt errü^ jalmeradda^ challini awadda* — challini awadda^ aHlni ^öbba challini awadda^ Du Tätowierter, — du Tätowierter, du raubtest den Geist, du Tätowierter! Lass mich Abschied nehmen, — lass mich Abschied nehmen, gieb mir den Kuss, lass mich Abschied nehmen! > von Dlb und seinen Leuten. * 'Abu Zet von den Beni Qlläl hatte 'Alja geraubt und geheiratet. Dlb soll ein Stammesg^nosse von ihm gewesen sein. * nach Wetzstein, ZDMG XXII 102, zu fibersetzen: „die Weithin- geworfenen'S weil sie in hoher Tonlage gesungen, weithin gehört werden. — -218 — 3. Die Augen der Geliebten. Bilmerära — bilmerära ibrukjS huwär ibnerSra ^ejün elwalif — *ejün ePara 'ejünak ja tarüsch *ejün eFära. Dich wälzend — dich wälzend lass dich nieder, o EamelfüUen des Wälzens!^ Die Augen des Vertrauten — sind wie die Augen des Agha,* deine Augen, o Tarüsch, sind die Augen des Agha. 4. Der Liebhaber. Fazz rifal — fazz rifal zarif ettül fazz rifal • • • wagif ugäl — wagif ugäl *ejünak ja tarüsch ja 'ejün elrazäl. bissirwäl — bissirwäl zarif ettül bissirwäl fazz ugäl — fazz ugäl 'öngik ja tarüsch ja 'öng elrazäl. Er sprang auf ohne Gürtel, — er sprang auf ohne Gürtel, der schone Schlanke sprang auf ohne Gürtel. Er blieb stehen und sagte — er blieb stehen und sagte: Deine Augen, o Tarüsch, o Augen der Gazelle! Ohne Oberkleid, — ohne Oberkleid, der schöne Schlanke ohne Oberkleid, er sprang auf und sagte, — er sprang auf und sagte: dein Hals, o Tarüsch, o Hals der Gazelle! * das liebt sich zu w^zen. * eines vornehmen Türken. — 219 — Zur Unterhaltung der Gäste. 1. Vortrag von Mauäwil. In der Gegend von Aleppo war bei den Bauern das Mauwäl die bei hochzeitlichen Gesangsvorträgen ausschliesslich angewandte Dichtungsform. Sangeskundige junge Burschen wechselten im Vortrag solcher Lieder ab und schalteten sie zwischen die Vor- führung von Tänzen ein. Doch wird dort auch bei anderen Ge- legenheiten, z. B. vom Weber bei seiner Arbeit, vielfach Mauwal gesungen. In manchen anderen Gegenden ist das Mauwäl da- gegen ganz ungebräuchlich. a) In Aleppo. Mitgeteilt von Heläl in Aleppo. 1. O schöner Vollmond! Mahläk ja bedr mahla manzar lelak küm zaijin ilchadd wesch kullak 'ala lelak sahrän billel wa'add ennigm fi lelak mälik kuU ilbedür waläkin ant mälikni u^bur *ala-lwa'ad hatta jinkada lelak. Wie schön bist du, o Vollmond, wie schön ist der Anblick deiner Nacht,2 auf, schmücke die Wange, und was soll ich dir sagen über deine Nacht?* Ich bin wach in der Nacht und zähle die Sterne in deiner Nacht,* Eroberer aller Vollmonde (bin ich), aber du erobertest mich, ich warte auf das Verspreclien, bis zu Ende geht deine Nacht.* * s. das Vorwort und Melodie 8. * das schwarze Haar. * in deiner Schönheit. * deine SprÖdigkeit. — 220 — 2. Tägliches Weinen. Dahri ramäni biÜEiu'ät ezzemän merär ^atta sakäni bikäsät e^abr umrär min ba'd mä kint 'ala-I];iabäjib amurr merär kata' ma^äj eddahr ja näs bilmarra ^ mata jegtame' schamlana ivan^üd bilmarra win kintu tibku 'alaije bischschahr marra bekjat *ejüni 'ala fräk%ön kull jöm merär. Mein Geschick warf mich in Liebesschmerzen Male, es tränkte mich sogar mit den Bechern der Wermut und Qalle ; nachdem ich vorübergegangen war an den Geliebten Male, schnitt mit mir ab das Geschick, o Leute, auf ein Mal Wann versammeln wir uns wieder mid kommen zusanunen auf ein Mal? Und wenn ihr weinet über mich im Monat einmal, weinen meine Augen über eure Trennung jeden Tag Male. Mitgeteilt von Aljimed Amin in Aleppo. O mein Versprechen! A§M eschtibäki ^ejuni kunt chäli kad murr 'eschi-lladi fil^a^^l kän chäli weggism minni buli auwäh 'ala ^äli ähen 'ala lau'ati filhubb ja wa'di zädat gerähi umurr-essabr ahläli. Der Ursprung meiner Verstrickung sind meine Augen, ich war frei, fürwahr, bitter ist mein Leben, das ursprünglich war frei, und der Leib wurde mir verzehrt, ach über meinen Zustand! Zweimal ach über mein Elend in der Liebe, o mein Ver- sprechen! es mehrten sich meine Wunden, und die Bitterkeit der Wermut war mir süsser,^ * als die Liebe. — 221 — b) Bei Aleppo. Mitgeteilt von Baueraburschen in Teil eggibTn. 1. Liebesthränen löschen Höllenfeuer. Lafdüak errü*h mä zälat tara *eni jalli min aglak sauäki garat min 'eni in kän jebaddal chlälak ent mnglati n'eni uhiät men achlag egganne wagäm ennär mäzül ^an 'eschr^tak ulau rabbi ^ragni bnär in ^äsabak bilgabr umass gismak när latfi ghennam min fed dame* 'eni. Ich will die Seele als Lösegeld für dich geben, so lange sehen kann mein Auge, o du, um dessentwillen Bäche flössen aus meinem Auge, wenn auch deine Gestalt sich ändert, bist du mein Augapfel und mein Auge. Bei dem, der das Paradies erschuf und erstehen liess das Feuer, ich will vom Verkehr mit dir nicht lassen, wenn auch mein Herr mich verbrennt im Feuer. Wenn er dich richtet im Grabe und deinen Leib berührt Feuer, will ich auslöschen die Hölle mit dem Überströmen der Thränen meines Auges. 2. Klage über die Trennung. Ja 'abrati dorn zidi bilbuka 'eni *afräg ilhabäib gismi mediana 'eni gülü Ulli ^la' el'en ja *eni ubschara* ahl ilhaua ja ^asreti nädet mitli falä näl^at elchansa' unädet lamma ^kam rabbena li^erfageti nädet ja hasrati räb wilfi 'an nazar 'eni. O meine Thräne ! stets lasse mehren das Weinen mein Auge, wegen der Trennung der Geliebten macht meinen Leib elend mein Auge. Saget zu dem, der das Licht des Auges :^ o mein Auge! * der Geliebten. — 222 — Und im Gericht der Liebenden, o weh mir! rief ich, gleich mir nicht klagte die Chansa,^ mid ich rief, als unser Herr richtete, meinen Genossen rief ich zu: Weh mir! entfernt ist mein Vertrauter vom Blick meines Auges! 3. Trennungsschmerz. Abät illel bifkär witha§§ar 'afiirgähum eresch mä ladda li min jöm furgähum rabbi bgäh ennabi tsabbemi *afurgähum. mä zalla li häl ja chuUän gismi sili beket hatta dumü^i ^albajäli sili lau jigbal ilben 'ödri kän hammi sili läkin äh wa'auwah mä as*ab jöm furgähum. Ich verbringe die Nacht in Gedanken und seu&e über ihre Trennung, das Leben war mir nicht angenehm seit dem Tag ihrer Trennung, mein Gott, um der Ehre des Propheten willen, mach mich ge- duldig über ihre Trennung! Kein Wohlbefinden blieb mir, o Freunde, mein Leib schwand, ich weinte, bis meine Thränen über meine Wangen rollten; wenn das Geschick annähme meine Entschuldigung,^ wäre mein Elend vergessen, aber ach und weh! wie schwer ist der Tag ihrer Trennung! 4. Entfremdung der Geliebten. Ja chuUati min rurämi dabbarüli wahag wennär bigelbi tzld illahlb uwahag wizzen lamma ra'äni §add 'anni uhagg mä lägin 'ala chätru isallim 'ala wilföh nisi zamän ilma^a ilkunt ana wilfah mä zünn mitli ahad jLsbur 'ala wilßlh dachl ennabi ja näs lä tzidu galbi wahag. * Name einer Dichterin. * und sich wenden wollte. -^ 223 — meine Freunde, wegen meiner Sehnsucht bereiteten sie mir Brennen, und das Feuer in meinem Herzen vermehrt die Glut und Brennen, und der Schöne, als er mich sah, wandte sich von mir und ging davon, nicht kam es ihm in den Sinn zu grüssen seinen Vertrauten, er hat vergessen die frühere Zeit, da ich war sein Vertrauter, ich glaube nicht, dass wie ich jemand wartet auf seinen Ver- trauten, um des Propheten willen, o Leute, mehret nicht meinem Herzen Brennen ! 5. Die Geliebte ein Schloss. Kökab gamälak 'akuU elmahäsin gafal uda'ct galb ilje^ubbak lilhadld ugifl sub^än rabb ilchalag ^almebäsim gifl tehki kama-ddurr jenagget min schefafak ritäb ridwän min gannahi brak ritäb elchadd gummit ward wuttül sageret ritäb wa'ejün schibh ilfah*d eda-lhauägib gifl. Der Stern seiner Schönheit hat alles Gute verschlossen,^ und ich flehte, das Herz dessen, der dich liebt, sei für das Eisen ein Schloss.^ Preis dem Herrn, der dir schuf auf den Lippen ein Schloss, du redest wie die Perlen, es tropft von deinen Lippen Saft, Ridwän' aus seinem Garten verkaufte dir Saft, die Wange ist ein Eosenstrauss und der Wuchs wie ein Baum mit Saft, und Augen gleich dem Luchs, auch die Augenbrauen ein Schloss.* 6. Tod leichter als Trennung. Ja men biwognäk därät ilhösn ugmäl l^aijart bimhäs^nak ahl il'örf ugmäl zumi falä tachtaschi zar^ ilkaram ugmäl * umfasst es. * sodass er sie nie verliert. * der Hüter des Paradieses. ♦ d. h. über der Nase verbunden. — 224 — innak min ahl ilfadi schämich ugadrak *äli ubtib waslak tabaddal kuU ism b'ali in gultilli müt algi-bnöt haijin 'alaij walä furgatak sä^ ujä rä^i-lhösn ugmäl. du, auf dessen zwei Wangen die Zeichen der Schönheit und Anmut, du verwirrtest mit deinen schönen Eigenschaften die Leute des Verstands und der Anmut, besuche mich und fürchte dich nicht, du Same der Freigebig- keit und Anmut! Du bist von den Ausgezeichneten, erhaben, und dein Wert ist hoch, und durch die Güte der Vereinigung mit dir wird jeder Name verwandelt in *Ali,^ wenn du zu mir sagst: stirb! finde ich den Tod leichter für mich als die Trennung von dir auf eine Stunde, o Besitzer der Schön- heit und Anmut! 7. Der Geliebten zu Ehren. 'Eni tl^öbbak tüäl ilmeda kurmälak weg'al li jömi sane witül kurmälak wint ilchabet issirr mäbü^h kurmälak magdir afarig abad ja ruh min §öbak winkän ahl ilhaua mashüb^hum §öbak emat tib'at chabar tägi ana §öbak wabi*' rühi 'ala schänak ukurmälak. Mein Auge liebt dich in Länge der Zeit — dir zu Ehren, und ich mache mir meinen Tag zu einem Jahr und er wird lang — dir zu Ehren, und du, der du verbargst das Geheimnis, nicht thue ich es kund dir zu Ehren. Ich kann mich nimmer trennen, o Seele, von deiner Seite, und wenn die Liebenden gezogen werden zu deiner Seite, wann schickst du Botschaft,^ dass ich komme zu deiner Seite und verkaufe meine Seele deinet^vegen und dir zu Ehren? * Hoher. * durch clie Liebenden. — 225 — 8. Starke Liebe. Ja nab'at iFäs 'eni lam ra'at *adla 'anha mä birtani mä dämha 'adla inkän gädi-lhaua jihkum benna ^adla bikjat 'ajüni dama gad sab räsi haua 'adla kama-rrim tlä'ib linslm ilhaua nahn iUadln ja chalg fatanna banät ilhaua albld lau sausahu sultänhum 'adla. • • • O MyrtenqueUe, mein Auge sah niemals (jemand wie) 'Adla, - ohne sie bin ich nicht zufrieden, so lange sie ist *Adla. Wenn der Richter der Liebe entscheidet zwischen uns mit Gerechtigkeit, — es weinten meine Augen Blut, fürwahr mein Kopf traf auf Liebe. ^ 'Adla — wie die Antilope spielt sie mit dem Hauche des Windes, wir sind es, welche, o Leute, erregten die Töchter der Liebe, — die Weissen,^ wenn sie Wunder thäten, ihr Herrscher wäre 'Adla.^ 9. Krank aus Liebe. Jah^l iFärifa hätüli galam udwäj laschra^ elkum gussati hal ta' rifun idwäi ja tärischi hätli tob ilhöl^m bidwäi ugra-ttahijje limen kän hämi hemäh la^ahmi za'ünin lahum bhämjät ilhama zlhün gihün weddegla 'äsi hama nahar ilifra mä abra lä 'illati udwäi. O ihr Leute des Wissens, gebt mir Feder und Tintenfass, ich will euch erklären meine Geschichte, vielleicht versteht ihr meine Krankheit. O mein Bote, gieb mir das Kleid der Geduld in meiner Krankheit ' die Echtheit seiner Liebe niuss der Richter anerkennen. * die Mäd- chen mit weisser Hautfarbe. * sie würde sie immer noch übertreffen. Dal in an, Volkslobeju 15 — 226 — und richte aus den Gruss an den, welcher war Verteidiger seines Gebietes. ^ Ich will die Angehörigen ihnen beschützen^ mit den Bollwerken von Hama; Zlhün, Gihün^ und Tigris, der Orontes von Hama, der Strom Eufrat heilte nicht mein Elend und meine Krankheit. 10. Berückende Schönheit. Bedr idduga mä hakälak taFatin esch biha bibhäk larga 'ala häm essuha wischbeha ** läschüf ruh ittewiddak lä^idschi weschbeha mä rer sahm illauähiz biggauägi chäl bletani biröschg ana salTm uchäl subhän rabb ilVtäk bkuU wagna chäl esch husn a'täk uesch tülin ^adl weschbeha. Der Vollmond der Finsternis sagte dir nicht den Aufgang, was es um ihn ist,* bei deinem Glänze will ich auf den Gipfel der Suha^ steigen und ihr gleichen, zu sehen die Seele, die dich begehrt, passend und gleichend.® Ausser dem Pfeil der Augen ist auf den Wangen ein Mal, du prüftest mich durch Leidenschaft, ich war unverletzt und unschuldig — Preis sei Gott, der dir auf jeder Wange ein Mal gab, was für Schönheit gab er dir, und welchen Wuchs, Ebenmass und Gestalt! 11, Heil der entfernten Geliebten! Haiji-lmanäzil uhaiji-ggälisln *bha min hef nälu min aförja sana wibha nälu lifed ilmadäme' 'amm®ha wibha * die Geliebte, welche den Liebhaber abwehrte , vgl. Hohesl. 8, 9 f. * der Liebende will die Verteidigung der Beize der Geliebten übernehmen. ' Flussnamen, zihdn mir unbekannt, glhOn mündet in den Golf von IskanderGn. ♦ die Geliebte strahlt heller als der Vollmond. * der Reiter im Sternbild des grossen Bären. • der Geliebten. — 227 — ja säig innüg kam säbak amr bilräb sallim umürak limin anscha usüd ilräb badr idduga nüru muschrig walau räb ma^rüsatan bil'alif wiblämha wibhäh. Wünsche Glück den Wohnstätten und denen, die darin weilen/ weil sie aus der Höhe erlangten Herrlichkeit und Glanz, sie erlangten Überfluss der Thränen, ihren Onkel und ihren Vater.2 O du, der die Kamelstuten treibt,* wie viel Dinge trafen dich durch den, der sich entfernte! übergieb deine Sachen dem, der schuf die Löwen des Dickichts. Der Vollmond der Finsternis, sein Licht geht auf, wenn es auch untergeht, geschützt durch das Alif und sein Läm und sein Hä.* 12. Die Geliebte auf Reisen. Färagt bädr falä mitlu jalüh *bdär algalb amsa |;iazin masbüran 'bdär höbbi msäfir walähu 'almuglm *bdär eggism 'indi urü^ii 'öndahum tibri wisjüf ahl ilhaua bimföseli tibri mäzünn gurhi jetib uMllati tübra intu-lmuglmm unahn kull jom ibdär. Ich trennte mich vom Vollmond, dem gleich nichts erscheint im Hause, das Herz wurde traurig, gefärbt in Schwarz. Mein Freund reist und er ist nicht bei dem, der wohnt im Hause, der Leib ist bei mir, aber meine Seele wandert bei ihnen, und die Schwerter der Liebenden zerschneiden meine Gelenke, ich denke nicht, meine Wunde wird heilen und meine Krank- heit sich bessern, ihr seid die Wohnenden, und wir sind jeden Tag in einem (andern) Haus.^ * der Geliebten. * d. h. das gaiize Geschlecht der Thränen des Lieb- habers. • der Sänger meint sich selbst. * alläh ,Gott". * verglichen mit dem in Gedanken wandernden Liebhaber ist die Geliebte die fest- wohnende. 15* — 228 — 13. Die spröde Geliebte. Ja zen kidr ilmasäjib nesehschafat dammi ubhür ahl ilhaua mä rauwajet dammi lau kunt scliäjil wizr au mubtali bdammi mä kän atatni gamf ilmasäib ters ant illadi aschmatta bijja-l'eda kuU nadl uters walla lau kän hölak alf en darräb gurde utirs lä budd 'an wusälak habibi ulau *oft ana dammi. • • Schöner, die Menge der Nöte dörrte aus mein Blut, und Meere der Liebenden löschten nicht den Durst meinem Blut. Wenn ich ein Verbrechen trüge oder beunruhigt wäre durch Blutthat, hätten mich nicht getroffen alle die Nöte zuwider. Du bist's, der schadenfroh machte über mich die Feinde, alle Elenden und Widersacher : bei Gott, wenn um dich wären zweitausend, die hauen mit Schwert imd Schild, ist doch die Vereinigung mit dir unumgänglich, mein Geliebter. auch wenn ich lassen mtisste mein Blut. 14. Treue Liebe trotz Abweisung. Ja men 'ala dau iggebln me'allegm ®träk wehramtani schöftak ja zarif teräk durt erarab wil'agam ma'a rümha witräk mä Iget mitlak ribi min eschschatt lischschäma ja mä sabäna binagsch ilchadd wischschäma wahiät men zaijan ilchadden bischschäma win ruht* lilrer 'eni tinzerak uträk. • • • O du, an dessen Licht der Stirn hängen türkische Münzen, du verbotst mir deinen Anblick, o Schöner, dass ich dich sehe. Ich wanderte bei den Arabern und Persern samt ihren Griechen und Türken, — 229 — keinen fand ich gleich dir aufw achsen von der Küste bis Damaskus. wie sie ^ mich gefangen führten durch die Tätowierung der Wange und das Mal! Bei dem, der verschönte die Wangen mit dem Mal, und wenn du zu einem andern gingest, würde mein Auge auf dich blicken und dich sehen. 15. Antwort aus dem Grabe. Win kän högri helllak wint räjid erid lahmil dalälak '^ala maijit rurämak arid kam nöb tanfur gejüsch ilharb limä tarid ut^udd 'anni utisglni-lmarär ibsana lahmil asähum blele umädüg essana win kunt maijit uli bilgabr mijje usana lasma' lisötak umin taht ittauäbig arüdd. Wenn meine Trennung dir lieb ist und du (sie) willst, wolle! Ich will tragen deine Liebkosung, Sterbender deiner Leiden- schaft will ich sein. Wie oft stürzen sich Kriegsscharen auf das, was sie begehren,*-^ aber du wendest dich von mir und lässt mich das Bittere trinken im Schlaf, ich will tragen die Unruhe um sie bei Nacht und nicht kosten den Schlaf. Wenn ich tot bin und im Grabe gelegen habe hundert und ein Jahr, will ich hören auf deine Stimme, und von unter den Steinplatten antworten. * die Geliebte. * so sollte die Geliebte haudeln. - 230 — 2. Wechselgesänge. a) In Jerusalem. Mitgeteilt von Daniel Abraham in Jerusalem. l. Her zu mir! Refrain. Halalalafja halalalalafja wa^eni jälibnaija rummän sadrik dfbil min kfllat ilmafja. Lied. Ubitkül säbüni ubitkül säbäni • • • ■ marni 'alaija iFa^da ubissef sabüni lau katt^^üni schükaf wilwäh g&büni . . • • • • mäbfut mehäbbetak jti nur ^enaija. wana latla' 'äggebal wuschrif *Älalwädi , wabkül ja farhati nasam haüa belädi rabbi zächchit matar tijihmil ilwädi taa^mil zahri gisr wawässelik laija. minhön lardzzi minhön lardzzi hott ilkadaro 'alkadam wilchas*r jinhäzzi ba*6ni schuft ilkamr min sad^rha fazzi lätkaddibu jähäli sehiftu be^enafja. minhön labäb fdder minhön labäb fdder wissirr illi bön'na schü wossalu lilrer inkän mäfi warak laktub *ägnäh itter winkän mäfi hfb*r nühu ja *enalja. ja chäl chüdni ma'ak 'aschschäm tatf&rrag wenzal 'dssük il'a^er waschtrüha mdirrag kaschfat 'an sadr^ha ukälat tä' itfärrag dukkänt ittägir fäthat wubdä'a frangijja. ubitkül min mitli ubitkül min mitli • — • — fustän 'ala-lmoda ja habibi hätli talabt minha ilwusäl raddat wakälätli schart ilmehdbbe rida mahlsch rasbilja. — 231 — ja rimt ilfdr'änat wutkül märidu wmkatl*'üni schi^af annadil märidu mä berid rer ilfäta ubärüditu bidu ji^täd dik ilhagal min wos^t berrfjja. Refrain. Her zu mir, her zu mir, o mein Auge, o Mädchen, die Granatäpfel deiner Brust \vurden welk vom Mangel an Wasser. Lied. Und sie sagt: sie trafen mich (mit dem bösen Blick), und sie sagt: sie trafen mich, es begegneten mir die Feinde^ und mit dem Schwert nahmen sie mich gefangen. Wenn sie mich hieben in Stücke und Tafeln von Seife, lasse ich deine Liebe nicht, o Licht meiner Augen! Ich will auf den Berg steigen und überschauen das Thal und sagen: mein Glück! es wehte der Wind meiner Heimat! Mein Herr, ein Regenschauer, dass er das Thal davontrage, dass ich meinen Rücken mache zur Brücke und bringe dich zu mir! Von hier bis Gaza, von hier bis Gaza setze Fuss vor Fuss, und die Hüfte schüttle sich!^ Mit meinem Auge sah ich den Mond, aus ihrem Busen brach er hervor, macht mich nicht zum Lügner, ihr Verwandten, ich sah es mit meinen Augen. Von hier zum Thor des Klosters, von hier zum Thor des Klosters, und das Geheimnis, das zwischen uns, was bringt es zu den Anderen ? Wenn es kein Papier giebt, schreibe ich auf den Flügel des Vogels, und wenn es keine Tinte giebt, klagt, o meine Augen! ' Neider oder Nebenbuhler. * im Tanz. — 232 — Onkel, nimm mich mit dir nach Damaskus, dass ich mich umsehe, und ich gehe auf den Markt der Vesperzeit und kaufe für sie ein Kästchen — da enthüllte sie ihren Busen und sagte: Komm, sieh dir an, der Laden des Kaufmanns ist offen, und die Waren sind fränkisch.^ Und sie sagt: Wer ist wie ich? und sie sagt: Wer ist wie ich? ein Kleid nach der Mode, o mein Geliebter, gieb mir! Ich bat sie um die Zusammenkunft, sie antwortete und sagte zu mir: der Handel der Liebe ist freiwillig, nicht ist er Zwang. Antilope, die wie Pharao handelte^ und sagt: ich mag ihn nicht, und wenn sie mich in Stücke rissen, den Schurken, ich mag ihn nicht! Keinen mag ich ausser dem Burschen mit dem Gewehr in der Hand, der jagt den Hahn des Rebhuhns aus der Mitte der Wildnis. 2. seine Zier!^ Refrain. Ja z6nu z^nu zenu asmar wimkä|;i^el 'enu dechilik dechll alla dillini betik fenu betu bräs ilkdra mä hädan ja'rif fenü. Lied. Habibi lamma marak — kdlbi min guwwa htarak glbüli msaüwir warak — jesauwirni bwast ^lod^nu. habibi lamma märak — sefu 'agambu barak sa^altu tischrab *arak — ramazni bt4r*f *enu. * europäisch d. h. niedlich. * sie war widerspenstig. ' Melodie 24 u. 25. — 233 — habibi lamma ega — hasäbtu badr idduga jÄ kalbi bala raga — dillini betik fenu. habibi lamma tbassam — seta^schar schakfi tkassam • • • • gibüli dihn ilbalsam — tindähhin grühät 'enu. ja habibi ja'juni — ramzÄtak selabüni 'aschänak tabatu gnüni — 'akli mä ba'rif fenu. habibi lamma 'adda — kalbi min guwwa fadda hätüli kalam fudda — tawossef gamäl *enu. habibi ismu bschära — ^allamtu kär ^ngära lamma schiftu bilh^a — rannäli 'ala zenu. habibi ismu fdriH — 'allamtu iilmudäris kultillu-nkannak däris — rännlli beten zenu. habibi ismu schiikri — sS'a mäirüh min fikri ja immi lä tiftikri — mä bächod fUa 'enu. seine Zier, seine Zier, seine Zier! Braun, und er schminkt sein Auge. Ich flehe dich an, imi Gottes willen, zeige mir, wo dein Haus ist! Sein Haus ist auf der Höhe der Burg, niemand weiss, wo. Lied. Als mein Geliebter vorüberging, wurde mein Herz drinnen verbrannt. Bringt mir einen Maler auf Papier, dass er mich male inmitten seines Schosses. Als mein Geliebter vorüberging, glänzte sein Schwert an seiner Seite, ich fragte ihn: Trinkst du Arak? da gab er mir Zeichen mit dem Zwinkern seiner Augen. — 234 — Als mein Geliebter kam, hielt ich ihn für den Vollmond im Dunkeln. mein Herz, ohne Bitten zeige mir, wo dein Haus ist! Als mein Geliebter lächelte, wurde ich in sechzehn Stücke geteilt. Bringt mir Salbe von Balsam, dass wir salben die Wunden seines Auges. ^ Geliebter, o meine Augen, deine Blicke raubten mich, um deinetwillen bewies man Wahnsinn,^ ich weiss nicht, wo mein Verstand ist. Als mein Geliebter daher kam, wurde mein Herz drinnen entleert. Bringt mir eine Silberfeder, zu beschreiben die Schönheit seines Auges. Mein Geliebter heisst Bschära, ich lehrte ihn das Gewerbe der Tischlerei, als ich ihn im Quartier sah, sang er mir auf „zenu". Mein Geliebter heisst Färis, ich lehrte ihn in den Schulen, ich sagte zu ihm: Wenn du ein Gelehrter bist, singe mir zwei Verse auf „zenu'^. Mein Geliebter heisst Schukri, keine Stunde kommt er mir aus dem Sinn. O meine Mutter, denke nicht, ich nehme irgendeinen ausser ihm!^ * die vom Auge geschlagenen Wunden. * bei mir. • eigentlich „sein Auge**. — 235 — 3. Albiba. Kefrain. Albiba-lbiba-lbiba. chäddik ruzz ^bhallba nijjäl min akal minnu , lamma jfmrad jetiba. Lied. Schuf labiba 'alisstü'h — scha'ra-l'asdhkar 'am bllü^h • • • wdlla lächudha warü*h — wahrek nef*8 chatiba. — • • • • schuf labiba filkäsr — h61wa farldat irasr • • • • maddet idi 'alalchasr — fakkat hzäma belda. schuf labiba *bhodn fmma — tedachrag wana blimma mahla-lböse min tumma — ba'd eschschdm^s mä triba. • ■ Refrain. Labiba, Labiba, Labiba! deine Wange ist Reis mit Milch. Glücklich, wer davon isst, wenn er krank war, wird er gesund. Lied. Sieh Labiba auf den Dächern, ihr blondes Haar glänzt, bei Gott, ich nehme sie und gehe und verbrenne die Seele ihres Verlobten. Sieh Labiba im Schlosse, süss, einzig im Zeitalter, ich streckte meine Hand nach der Hüfte, da löste sie ihren Gürtel mit ihrer Hand. Sieh Labiba im Schoss ihrer Mutter, sie rollt (herab) und ich lese sie auf. Wie 8Ü8H ist der Kuss von ihrem Munde, nachdem die Sonne untergegangen. — 236 — 4. Kein Schlaf meinen Augen. Refrain. Bätat 'ejüni sauähir lamma-lhöbba gafüni chod min demü'i ja lel sehauähid ja nöm sdlih gefuni^ Lied. Lilbahr inzflt tatnaijed — igu-l^abajib sädüni lä bsunnära ul& bisehbäk — illa biramz il^ajäni. Ja täli'in *alkasri lafok — ja näzelin sellimüli 'ala razäl we'ajünu süd — jahl ilraräm irhamüni. Ja bid gabehkon bflcher — ja snmri jig^ad masäkum läzall sabbeh umdssi — mä däm habibti ma'äkum. Refrain. Es verbrachten meine Augen die Nacht wachend, als die Geliebten mich verlassen hatten. Nimm von meinen Thränen, o Nacht, Zeugen, o Schlaf, schliesse Frieden zwischen meinen Lidern! Lied. Zum Meer stieg ich nieder zu fischen, da kamen die Geliebten und fischten mich, nicht mit Angel, und nicht mit Netz, sondern mit dem Zwinkern der Augen. Ihr die ihr steigt zum Schlosse oben, ihr die ihr hinabgeht, grüsset mir eine Gazelle, deren Augen schwarz, ihr Leute der Leidenschaft, habt mit mir Erbarmen! O Weisse, euer Morgen sei heilvoll, o Braune, glücklich euer Abend, ich höre nicht auf. Morgen- und Abendgrüsse zu spenden, so lange meine Geliebte bei euch ist. — 237 — 5. O Spröde!^ Refrain. B4rdu bdrdu bärdu asmar sabäni käddu mata jüfini wd*"du wakdbbil schämet chaddu. Lied. Ja habibi ja äsmar — fättah mantür irdhmar wana lashab ilchdngar — wagrah chulli bichaddu. ja habibi ja artin — fattah ward ilbesätin wäna lashab issekin — wagrah chüUi bichaddu. ja habibi ja näjim — fdttah ward igganäjin ili tlat ijäm säjim — 'ala bösa min chdddu. ja habibi schü bitrid — beni ubenak miisch® be'id hätu 'arak sübbu nbid — wilmazza schämet chaddu. ja habibi firdtme — mitl ilkamar winnfgme wana lahgumli hdgme — wächod bösa min chaddu. Refrain. Kalter, Kalter, Kalter! ein Brauner, es führte mich gefangen seine Gestalt; wenn er mir sein Versprechen erfüllt, will ich küssen das Mal seiner Wange. Lied. Mein Geliebter, o brauner, öffne den roten Levkoj, und ich will den Dolch ziehen und meinen Freund verwunden an seiner Wange. ^ Mein Geliebter, o Artin, öffne die Rose der Gärten, und ich will das Messer ziehen und meinen Freund verwunden an seiner Wange. *Melodie23. * durch einen Kuss. — 238 — Mein Geliebter, o schlafender, öfifne die Rose der Gärtlein, mir sind drei Tage Fasten nach einem Kuss von seiner Wange. Mein Geliebter, was willst du? zwischen mir und dir ist nicht weit. Gebet Arak, giesset Wein, und die Zukost ist das Mal seiner Wange. Mein Geliebter im Dimkeln ist wie der Mond und der Stem, und ich mache einen Überfall und nehme einen Kuss von seiner Wange. 6. So sagten sie. Refrain. Haigälu haigälu Vardak ja gammälu. Lied. Haigälu ja sldi — ja rub* ilmegidi hotti idak beldi — mä had däjir bälu. haigälu turkijje — mä tifham 'arabijje fi wast ilmanschijje — ilkädir je^mi hälu. haigälu ja bint ilbek — filbalad mäfisch mitlik gözik mä biswa bischlik — chodini badälu. haigälu ja 'eni — ja *enab zeni tä' ahottik bhodeni — mä had däiir bälu. ja läbsi-lbinni — binni *ala binni gözik räh 'aginni — chodini badälu. ja läbsi-zzeti — zeti 'ala zeti ta'äli 'abeti — mä had däjir bälu. ja läbsi-Pasmar — asmar *ala asmar gözik räh 'aFaskar — chodini badälu. - 239 — Refrain. So sagten sie, so sagten sie: bei deiner Ehre, o Kameltreiber! Lied. So sagten sie: o mein Herr! Viertel eines Megidi!^ Lege deine Hand in meine Hand, niemand giebt darauf acht. So sagten sie: Eine Türkin, sie versteht nicht arabisch. — Inmitten des öffentlichen Gartens beschützt, wer es kann, sich selbst.^ So sagten sie: o Tochter des Bey, im Ort giebt es nicht deinesgleichen, dein Gatte ist keinen Bischlik* wert, nimm mich statt seiner! So sagten sie : o mein Auge, o Schönheitstraube,* komm, ich lege dich in meinen Schoss, niemand giebt darauf acht. Du der das Kaffeefarbne anlegt, kaffeefarben über kaffeefarben,^ dein Gatte ging ins Paradies, nimm mich statt seiner! Der du das Olivengrüne anlegst, olivengrün über olivengrün, komm nach meinem Hause, niemand giebt darauf acht. * das Mädchen glänzt wie eine Silbermünze. * sie wird sich schon zu kümmern wissen. * 3 Piaster, etwa 45 Pfennig. * „zeni" ist Be- zeichnung einer Traubenart mit besonders grossen länglichen Beeren. * alle Gewänder haben dieselbe Farbe. — 240 — Der du das Braune anlegst, braim über braun, dein Gatte ging zu den Soldaten, nimm mich statt seiner! 7. O Feuer meines Herzens.^ Refrain. Ja när kalbi wilhaua ramäni limmu-rasehlra wigmalu-Ichulläni. Lied. Ja weli weli jäbu zrär ilmuchmala wil'aklu minni ja rfaki chtalla wahtama nilbas güeh willa muehmala wasbaht ana benhon hairäni. ja weli well jäbu zrär ilbidi widdakk eFazrak 'annehüd ilbidi * • • • wahtama nihwa-ssumri willa-lbidi • • wasbaht ana benhon ^airäni. Refrain. O Feuer meines Herzens! die Liebe traf mich, sammelt den Stamm und ruft zusammen die Freunde! Lied. O weh mir, weh mir, du mit den Sarametknöpfen!^ der Verstand, o meine Genossen, wurde mir gestört, wir waren in Verlegenheit, sollen wir Tuch anlegen oder Sammt, und ich wurde zwischen ihnen verwirrt. () weh mir, weh mir, du mit den weissen Knöpfen, mit der blauen Tätowierung auf dem weissen Busen, wir waren im Zweifel, sollten wir die Braunen lieben oder die Weissen, und ich wurde zwischen ihnen verwirrt. * das Lied stammt aus Nazaret. * es ist au den Busen gedacht. — 241 — 9. Die Geliebte ging vorüber. Habibi man* umä sdllam — waseha^ru 'aliktäf sillam limmin haketu mi-tkallam — täidäwi *611atan iijja. habibi marr mitmessi — ^azaroto källi mit'&schschi min *andu daua-rruschschi — täidäwi '61Iatan fijja. habibi bilranam s&reh — wascha'ru 'aliktäf d&rel^ ja ma^a lelat emb&reh — ana uhabibi chaläwijja. Mein Geliebter ging vorüber und grüsste nicht, sein Haar ist auf den Schultern (wie) eine Leiter, als ich zu ihm sprach, redete er nicht, Medizin zu geben für das Leiden in mir. Mein Geliebter ging vorüber spät abends, ich lud ihn ein, er sagte, er habe gegessen. Wer hat Medizin für die Schlagwunde, dass er Medizin gebe für das Leiden in mir? Mein Geliebter geht mit den Schafen auf die Weide, und sein Haar schlägt auf die Schultern. Wie schön war gestern die Nacht, ich und mein Geliebter waren allein. 10. Deine Schönheit verwundete. Hubbi gamälak garahni — lemman zähar nur gebinak ja bidri ginjbiänak fatanni ja laü'ati min 'ejünak. lä ta^sibüna ftarakna min elbu*äd ida taüwal falbu'äd gaddad ma'äna aktar ziäde mniFauwaL Mein Geliebter, deine Schönheit verwundete mich, als erschien das Licht deiner Stirn, o Vollmond, deine Schwingen bethörten mich, o mein Leiden von deinen Augen! Dalman, Volksleben. 16 — 242 — Meinet nicht, wir seien getrennt wegen der Entfernung, wenn sie lang dauert; die Entfernung erneuerte ja bei uns (die Liebe) weit mehr als am Anfang. b) In der Belka. Mitgeteilt von Farah Täbri in Essalt. 1. Hoffnungslose Liebe eines Mädchens. L Gamälak mitl wughak mitl sabri gamllim f I gamllin fi gamili uscha'rak mitl tarfak mitl hazzi kehllun fi kehilin fi kehili • • • uchasrak welchanä§ir mitl gismi nehilun f i nehilin fi nehili. • • • Deine Schönheit ist gleich deinem Antlitz gleich meinem Harren schön in Schönem in Schönem,^ und dein Haar ist gleich deinem Auge gleich meinem Lose geschwärzt in Geschwärztem in Geschwärztem, ^ und deine Hüfte imd die kleinen Pinger gleich meinem Körper mager in Magerem in Magerem. n. Hajäti wattasabbur wattasulli mahälun fi mahäUn fi mahäli • • • usudrak waHdär wahusn chaddin hilälun fl hilälin fi hiläli fatarrak walmeräschif wattenäja laälun fl laälin fi laäli wascha'rak tumma chälak tumma hazzi lejälun fl lejälin fi lejäli. * alles dreies ist gleich schön. * * ihr Haar und Auge sind schwarz wie Augenschmiuke, aber ebenso sein Los. — 243 — Mein Leben und das Harren und das Trösten ist eitel im Eiteln im Eiteln, und deine Schläfe und der Bartflaum und die Schönheit der Wange ist Halbmond im Halbmond im Halbmond, und dein Mund und die Lippen und die Vorderzähne sind Perlen in Perlen in Perlen, und dein Haar, auch dein Haarmal, auch mein Los ist wie Nächte in Nächten in Nächten.^ 2. Auf Mäni. Mäni ja jamma mäni — seläsil fudda udahbäni schüli filward kuUu genena betikßini. schuft ilmäni ^almlna darabitni biljäsmina dachlak ja rabbi 'ena umm eFakd elmurgäni. schuf ilmäni btitfaija taht 'aräjisch bikfaija läzim mäkül labaija bintak chaschschet bustäni. j9chuft ilhelwe *addirke darabitni figgärinke *ammäl til*ab fiddebke uma'äha gimlet niswäni. schuft ilhelwe fi mlj^alla mitl ilbedr btithalla ja kalbi rü^ ukuUa lesch ta 'alaije zaMäni. schuftha taht il'arische btäkul gibn u^arische jehrik abu haFesche schü bitkahkir 'azbänL ^ d. h. schwarz. 16* — 244 — schuft ilhelwa b'ard eddär • • titräwa belibs ezzunnär lagibla füs|än bizrär ugibla kamlfin bedwäni. schuft ilmäni 'abnina uschalfetni biljäsmina jamma schuft 'agbina shel utraija umisäni. schuft ilhelwa *and il'en salbitli 'akli filhin rurritha fok iggbln bmisk u*ambar sabhäni. schuft ilhelwe benahr ilkelb salbet gismi ma' ilkalb fidahri rera mä bhibb ulau hattüni bikfani. • • • Mein Wunsch, o Mutter, mein Wunsch sind silberne Ketten und goldene, nimm weg alle Rosen, ein Gärtchen genügt mir. Ich sah die Ersehnte am Hafen, sie schlug mich mit Jasmin, ich bitte dich, o mein Herr, habe acht auf sie, die mit der Halskette von Korallen! Sieh die Ersehnte im Schatten imter den Weinstocken von Bikfaija,' ich muss ihrem Vater sagen: deine Tochter betrat meinen Charten. Ich sah die Süsse bei Dirke,^ sie schlug mich mit dem Flieder, sie tanzte grade Debke,* und bei ihr war eine Schar Frauen. * Dort bei Beröt. * eine örtlichkeit im Libanon. ' Stampfreigen. — 245 — Ich sah die SüBse in ihrer Wohnung, wie der Yolbnond schmückte sie sich, o mein Herz, gehe imd sage zu ihr: weshalb bist du mir denn böse? Ich sah sie imter der Weinlaube, sie ass Eäse und Karische — * verflucht sei dieses elende Leben, wie vielen Junggesellen macht sie es schwer! Ich sah die Süsse in der Vorhalle, sie kokettiert mit dem Anlegen des Gürtels, ich will ihr ein Eleid bringen mit Ejiöpfen, ihr bringen em Beduinenhemd. Ich sah die Ersehnte am Hafen, und sie schlug mich mit dem Jasmin, o Mutter, ich sah auf ihrer Stirn, den Hundsstern und das Siebengestim und den Orion. Ich sah die Süsse bei der Quelle, sie raubte mir meinen Verstand sofort, ihr Stirnhaar über der Stime ist mit Moschus und Ambar gebadet. Ich sah die Süsse am Hundsfluss,^ sie raubte meinen Leib samt der Seele, so lang ich lebe, liebe ich keine andere, und wenn sie mich in Leichengewänder hüllten. 3. Auf Haläba.'» Refrain. Hala bilwäride jammi haläba täU wahdik walä tgibi hadäba. * eine Art Eäse. * nördlich von B5rQt, berühmt durch ägyptische und babylonische Inschriften auf den Felsen an seiner Mündung ius Meer. • s. das Vorwort. — 246 — Lied. fajälilla minha rusn bäni gitna minhu atmär ilme'äni waVtäfin ka^ermähin lidäni min iPalhäz kad sannat hiräba • • • • hala bilwäride jammi heläba galat 'an schams mehaijäha-nnikäba. laha fura'un rada asl a'tiläli lida tälat 'alaija bihi-llejäli watarrun fitanäjäbu-Ila^äli haka käs ettala jazhu hebäba hala bilwäride jammi heläba mahätin lau badat lilbedr räba. tabaddat kökaban mäsat kadiban ranat zabjan tarannat 'andallban zahat raudan zakat muskan watiban fa^'abda wa^feha il'agb iragäba hala bilwäride jammi heläba wakamm biFöschk kad sunnat heräba. • • • schuft ezzen w^ärid 'aschscherf a ubidu mahrama beda raff a wana 'aschän hubbi lilbedf a laslr schä'ir wa^illi rabäba hala bilwäride jammi haläba ja ward eschschäm ja msalli-lhabäba. Refrain. Willkommen der zum Wasser Gehenden, o Mutter, willkommen ihr, komme allein und bringe niemand mit! Lied. Und bei Gott! sie gleicht einem Weidenzweig, wir erhielten von ihm Früchte der Andeutungen und Wendungen wie Spiesse für einen Kommenden, von den Blicken wurden scharf Speere, — willkommen der zum Wasser Gehenden, o Mutter, willkommen ihr, sie zog von der Sonne ihres Gesichtes den Schleier. — 247 — Sie hat Eigenschaften, die wurden Ursach meines Leidens, deshalb wurden mir lang durch sie die Nächte, und ein Mimd mit seinen Yorderzähnen wie die Perlen, er redete wie ein Kelch mit Wein, der glänzt von Liebe — willkommen der zum Wasser Gehenden, o Mutter, will- kommen ihr, eine Schönheit, wenn sie sich dem Vollmond zeigte, ginge er unter. Sie erschien wie ein Stern, schleppte hinter sich her wie eine Rute, blickte wie eine Gazelle, sang wie eine Nachtigall, blühte wie ein Anger, wuchs wie Moschus und Muskat, und es war ihre Beschreibung das Wunder der Wunder, — willkommen der zum Wasser Gehenden, o Mutter, will- kommen ihr und wie viele Lanzen wurden geschärft durch Leidenschaft! Ich sah den Schönen gehen zur Tränkstelle, in seiner Hand war ein weisses feines Taschentuch, und ich wegen meiner Liebe zur Ausserordentlichen will ein Sänger werden und eine Geige tragen* — Willkommen der zum Wasser Gehenden, o Mutter, will- kommen ihr, Rose von Damaskus, o Trösterin der Freunde! c) In Merg'Ajün. Mitgeteilt von Hablb §ubhijje in Aleppo. Wohin ging mein Freund? Refrain. Ja wel weli — wen hubbi rähi sakkar 'alaija — udaija'-lmiftähi. Lied. Schuftu bdüna — uläbis elmakrüna chaschsch ilkurüma — ukaschkasch elmustähi. schuftu bchalli — wilhablb bchalli Saddam wakalli — wen hubbi rähi. * um auf der Geige den Gesang zu begleiten. — 248 — Refrain. O wehe, wehe mir! wohin ging mein Freund? er schloBs hinter mir zu und verlor den Schlüssel. Lied. Ich sah ihn in Düna, er hatte angelegt die Eopfbinde, er ging hinein in die Weingärten und leerte den Traubenplatz. ^ Ich sah ihn in einem Thälchen und den Geliebten in einem Thälchen, er nahte imd sagte zu mir: Wohin ging mein Geliebter? Mitgeteilt von einem griechischen Priester in Abu ^amha.* Die Geliebte des Richters. Dakdak elkädi iftaljiülu ufurschülu täjenäm ufurschülu güch iPahmar wilbenafsag winne'äm. kultillu kädi esch mrädak . . . käl scherad minni razäl kultillu wesch hauk razälak käl abjad wilu chzäm. kultillu wesch jir'a ittzälak käl min ras innafal kultillu wesch jischrab razälak käl moij min ezzeläl. Es klopfte der Richter, öffnet ihm, und bettet ihm, dass er schlafe! bettet ihm das rote Tuch und Veilchen und Straussenfedem ! * der Platz för das Trocknen von Trauben. * als auf der Weinkelter gesungen. — 249 — Ich sagte zu ihm: Richter, was ist dein Wunsch? er sagte: Es entlief mir eine Gazelle. Ich sagte zu ihm: Wie ist die Art deiner Gazelle? er sagte: Weiss, und sie hat einen Nasenring. Ich sagte zu ihm: Was frisst deine Gazelle? er sagte: Vom Kopf des Klee. Ich sagte zu ihm: Was trinkt deine Gazelle? er sagte: Wasser vom Klaren. d) In Berut. Mitgeteilt von eiDem jungen BerQtenser auf dem Dampfer zwischen BerQt und Alexandria. Die Spröde und die Willfährige. Refrain. Ja nachlät biraläli ja bala];Lhum daua ja nur il'en. Lied. Schuf ilhelwa filbustän 'am titmäjal karosn ilbän maddet Idi 'arummän kälet hämud mü-staua • . . ja nur il'en. in kän kasdak binhüdi winte muslim wala jhüdi lanaijemak 'azenüdi jalli bi'allmak schurl ilhaua ja nur il'en. Refrain. O ihr Palmen auf den Söllern, o ihre Datteln sind Medizin, o Licht des Auges! — 250 — Lied. Sieh die Süsse im Garten, sie schwankt wie der Zweig der Weide, ich streckte meine Hand nach den Granatäpfeln, da sagte sie: Sauer (sind sie), nicht reif, Licht des Auges! Wenn deine Absicht geht auf meinen Busen, und du ein Moslem bist und kein Jude, will ich dich liegen lassen auf meinen Armen, die dich lehren das Geschäft der Liebe, o Licht des Auges! e) In Aleppo. Mitgeteilt von Ahmed AmTri. Ihr Braunen, erbarmt euch!^ Essumr Ulla hinnu 'alena nahna-schtabakna esch täle' bidena. elbid jekülu nahna-lkauäkib nahna ka'detna beVla-lmerätib rühi ja samra zef^t elmeräkib jalli jihwäki jendam 'alena. wessumr jekülu alla akbar kull elhaläwe nizlet 'ala-Fasmar rühi ja beda schörabet el'askar jalli jehwäki jendam 'alena. elbid jekülu nahna-lbedüra nahna ka^detna beVla-lkusüra • • • • rühi ja samra trab elfachüra jalli jehwäki jendam 'alena. Ihr Braunen, um Gottes willen erbarmet euch über uns! wir wurden verstrickt;* was können wir thun? " Melodie 26. * in eure Liebe. — 251 — Die Weissen sagen : Wir sind die Planeten, unser Hang ist auf den höchsten Stufen. Geh fort, o Braune, du Pech der Schiffe! o wer dich liebt, hat Reue unsertwegen. CFnd die Braunen sagen: Gott ist gross, alle Lieblichkeit kam nieder auf den Braunen. Geh fort, o Weisse, du Soldatensuppe ! o wer dich liebt, hat Reue unsertwegen. Die Weissen sagen: Wir sind die Vollmonde, imser Sitz ist auf den höchsten Schlössern! Geh fort, o Braune, du Töpfererde! o wer dich liebt, hat Reue unsertwegen. 3. Gesänge. In der Belka. Mitgeteilt von Farah Täbri in Essalt. Die entfernte Geliebte.* (Beduinisch.) Aschraft ana 'almergäb tawd u'äli ja dmü' *eni 'alridir saijälünu bifrägkum ja schög u'adnet l^äli wabät schibh illi däimätu snünu ja räkiban min fög Ij^urrin schamäli mä judrik almisch* ab 'äli mtünu hurrin ze'ä'in jegfal min ilchaijäli jetir lauinn berrasan jalkedünu bedisatin wa^sif sä^ibi-Ui zahä li 'asrin 'ala-8cho"är an jü^efünu egrün matwijjät taij iHhiebäli elgudle risch ilhig lau chaddabünu igbinha bitgül gurs ilheläli wilchadd jibrig läm'ätin mtünu ja huegbu chatt ilgalam biddauäti wa'jünha 'ejün ilfahd lan az'alünu Bruchstücke desselben Liedes s. S. 100. — 252 — ilchuschm debäb essef hindi jaläli habb ilbarad ja §äh ladmet snünu ibraitmu terjäg judkar dauäli tubri gans eddäbb lanhum schagünu ja 'ungha ja zed 'ung ilrazäli 'ogb iggefal bi§§ed lan tarradünu winbüdlia tufifah ja 4^m l^äli ufingän smi bizzarf ga*^adünu isderha mrassa' bilma'ädin uräli • • • • bläd iragam weschschäm mä tammanünu umraffa'a mäzünn gäbat 'ajäli tgül 'üd izzän lan hazhazünu danat muDJati jömin denü iggemäli rühi radat ja zed billa a^Iimünu tähet demü'i jöm gälün schälu gämet tmasseh demü*ha birdünu ja 'älemm übet irtün lehäli äja muslemm ilmaijit lä tarhamünu hätu tuaibu winscherünu gubäli lan mutt ana ja zed fogi-];Lderünu. Ausschau hielt ich auf hoher und erhabener Warte — Thranen meines Auges auf die Wangen ^ fliessend, durch eure Trennung, o Geliebter, habe ich mich abgemattet und verbringe die Nacht gleich einem, dessen Zähne schmerzen. O der du auf edlem Tiere nordwärts reitest, nicht erreicht der Pfad s^ine hohe Wohnung, ein edler Renner, der entkonmit den Reitern, der fliegt, wenn sie ihn mit dem Zügel schlagen. Mit gefeilter Rede will ich beschreiben meinen Freund, der mir blühte, schwierig ists den Dichtem, ihn zu beschreiben. Flechten (hat er), gewickelt wie gewickelte Seile, das Stirnhaar wie die Federn des Strausses, wenn sie sie färbten, ihre Stirn — du würdest sagen: die Scheibe des Halbmonds, und die Wange blitzt, es glänzen ihre Flächen, » 8. S. 100 Anm. 2. — 253 — o seine Augenbraue wie die Linie des Ghriffels mit Tinte, und ihre Augen wie die Augen des Luchs, wenn sie ihn erzürnten, die Nase — der Griff des Schwertes, eines indischen, das glänzt, wie Hagelkörner, o Freund, ist die AuA*eihuiig seiner Zähne, seine Lippen sind Nektar, mir als Medizin genannt, die heilt den von Insekten Gestochenen, wenn sie ihn elend machten, o ihr Hak, o Zaid, ist der Hals der Gazelle, nach der Flucht, wenn sie auf der Jagd sie verfolgten, und ihre Brüste wie Äpfel, o meine Vergewaltigung, imd wie eine Porzellantasse, die man in den Untersatz ge- setzt hat, ihre Brust ist mit Metallen besetzt und kostbar, Persien und Syrien entsprachen nicht ihrem Wert, und zart ist sie, ich glaube nicht, sie gebar Kinder, du würdest sagen : wie der Aloestengel, wenn sie ihn schüttelten. Es nahte mein Wunsch, als die Schönen nahten, meine Seele wurde — , o Zaid, bei Gott thut es ihm kund! Meine Thränen flössen nieder, als sie sagten, sie gingen weg, sie stand da und wischte ihre Thränen mit ihren Ärmehi. Ihr, die ihr kennt das „Haus",^ erhebt Totenklage über mich, Moslems, mit dem Sterbenden habt ihr kein Erbarmen? bringt ihr Gewand und breitet es vor mir aus, wenn ich sterbe, o Zaid, lasst es auf mich fallen! ^ das Heiligtum in Mekka. 254 — Zu Tanz und Reigen. Tanz- und Reigenlieder werden an dieser Stelle mitgeteilt, weil eine Hochzeit nicht ohne Tanz und Reigen zu denken ist. Beides fehlt aber auch nicht bei anderen festlichen Veranstaltungen, wie bei Beschneidung und Taufe, und in Abendgesellschaften, be- sonders wenn Gäste anwesend sind. Meine beduinischen Freunde bei Aleppo hatten winters jeden Abend Reigentanz in ihrer Höhle, um sich der Kälte zu erwehren. 1. Zum Paradiertanz der Braut. Wenn die Braut im Hause ihrer Eltern in ihre Hochzeits- gewänder gekleidet ist, oder nach der Ankunft im Hause des Bräutigams, wenn sie dort in ihren verschiedenen Anzügen sich präsentiert, fuhrt sie mit Kerzen in beiden Händen eine Art von Tanz aus mit langsamer Bewegung nach allen Seiten hin, sodass sie gleichsam einen Stern beschreibt. Man sagt davon: titgalla „sie paradiert". Die Frauen singen dabei unter Begleitung der Topf- trommel Öelwe- Lieder.^ Eine Vorsängerin stimmt an, der Chor wiederholt versweise. Das Ganze ist übrigens eine mehr städtische Sitte, die nur hie imd da auf den Dörfern Eingang gefunden hat. Zwei Formen eines dabei vielgesimgenen Liedes werden hier mit- geteilt. Mitgeteilt aus Nazaret von Elisabet Bender in Safed. Schreite einher, o Braut!^ Tchattari-smalla ja zena ja wardi guwwa-gginena kibsch ilkurunful ja 'arüse wilfill jechaijem 'alena. * vgl. oben S. 186. * s. Melodie 11 und 12. — 255 — kümi witla'i 'asserirek ter ilhamäm jenärllek issaijida wahda itglrek bint irarab ja schelabijja. kümi-tla'i 'ala-ssälu • • • • • schüfi 'ansek schümälu ja rabbi jkattirlu rasmälu ta jebahbehlek ilchargijja. marrat 'alaija bihalak ma§ri kull issamak filbahr jasri latall^'ek 'ala kasri • • • wanaijimik binnamüsijja. lamma agü tajächdüki birarabijje hattüki mit llra dafa'u li'^abüki ä ja 'arüs ja schelabijja. kümi witlä'i la*indi jamm ilfustän ahmar wardi bibjät abüki halaifendi ä ja 'arüs ja megallijja. libsat ilkubkäb tatmaschscha tatmaschscha tannha tit'aschscha bihjät abüji mä bit'aschscha illa bisurbet ranäni. tchattari challlki-kbäli • • • ja ^^ilwe aschralti bäli ulmaksab üinti rasmäli ä ja 'arüs ja ^enaija. kümi wilbisi ^akd illülu schabb izzanf jislamli tülo tchattari alla alla alla bint il^'akbär maschalla. — 256 — bint ilakbär titgalla 'ala schama'ten ma^wijja kümi witla'i kasrek iräli • • • » bihjät abüki halrali. bihjät abüji ma batla^ illa bitmän gauäri tinten minschän ibnüda tinten minschän irüda tinten je^llu izräri tinten linnamüsijja. Schreite einher in Gottes Namen, du Schone, du Rose im Blumengarten! die Nelkenblüte, o Braut, und der Jasmin überschatten ims. Steh auf, steige auf deinen Thron, die Tauben girren dir zu, die Herrin selbst bedient dich, du Arabermädchen, du schone! Steh auf, gehe in den Salon, sieh, was deinem Bräutigam fehlt! o mein Herr, er vermehre sein Vermögen, dass er dir reichlich gebe das Taschengeld. Sie ging an mir vorüber mit ägyptischem Ohrgehäng, alle Fische des Meers rühren sich, ich werde dich auf mein Schloss bringen und dich schlafen legen im Himmelbett!^ Als sie kamen, dich zu holen, setzten sie dich in den Wagen, bezahlten hundert Lira^ deinem Vater, o du Braut, du schöne! ^ Rede des Bräutigams. < hundert Lira (tOrkiBch) = etwa 2300 Mark» ein hohes Brautgeld, das auf ein sehr schönes Mädchen schliessen Iftsst — 257 — Steh auf und komm herauf zu mir, du mit dem rosenroten Kleid, beim Leben deines Yaters, des Effendi,' o du Braut, du paradierende! — 258 — Mitgeteilt von Farah T&bri in Essal^. Schreite einher, o Braut! Kümi-tchattari ja zena ja zahra b'ard eggenena 'erk elkrunfül ja razäle ^Iwärd chaijam 'alena. kümi-lbesi 'ak^d illülu schabb ilhelu jislam tülu saba* benät jerannülu hal]|ielu rum^ erredena. kümi-tla'i 'ala seririk ibn iPakäbir ^aschirik alla jechallllak ^aKlik ja mdallale ja schelabijja. tadalleli alla alla bint eFakäbir mäschalla ja scha'rik ePaswad medalla saba' gedäil tisblna. kümi-lbesi *ak*d izmurrud weretr fajit finnhüd wePäs iklü ezznüd bihjät ^ansak auriha. haija tedallali 'ala-lbenät ja warde 'ala-Iwagnät billa ^ülu ja zenät hä^a amlrüje wa^ürijja. haija itla'i ka§r eFäli waJiijät abuk elräli walyät abüja mä bitla' iUa barba' gauäri. — S59 — tinten jin^ba eaierir tinten ji&eBchu l^nr teläte jekaddmu-BchBchrSbät teläte jimscKu kuddämi. — 260 — Auf, lege an die Perlenschnur, der hübsche junge Mann — möge seine Gestalt unversehrt bleiben! sieben Mädchen singen ihm, dem hübsehen, dem Speer der Lanze. Auf, steige hinauf zu deinem Thron, ein Sohn von Vornehmen ist dein Genosse, Gott lasse dir leben deinen Gatten, o Verzärtelte, du Schöne ! Kokettiere, o Gott, Gott! du Tochter von Vornehmen ei der Tausend ! o dein schwarzes Haar hängt hernieder, sieben Flechten nehmen uns gefangen. Auf, lege an die Smaragdketten, und das Parfüm duftet auf dem Busen, und Myrthe ist der Kranz der Arme, beim Leben deines Bräutigams, lass es uns sehen l Vorwärts! Kokettiere vor den Mädchen, o Rose auf den Wangen ! Bei Gott, saget, ihr Schönen: das ist eine Fürstin und eine Paradiesesjungfrau. Vorwärts! steige hinauf zum hohen Schloss, beim Leben deines Vaters des teuem ! — Beim Leben meines Vaters ich steige nicht hinauf ausser mit vier Mägden. Zwei errichten das Lager, zwei breiten Seide, drei bieten Limonaden an, drei gehen vor mir. Vorwärts, lasst uns zum Spiele gehen, vorwärts, o Maiblumenstock, du gebogener, bei deiner Schönheit, meine beiden Augen — ich fand keine Schöne gleich dir. — 26t — Öenug mit der Koketterie, o Rose des Hausee, die du den Diftmant anlegst in Zentnern, über' deiner Wange ist Granatonblüte, o mein Ziel, sei freundlich gegen uns! Vorwärts, lege an das weisse Gewand, und der kleine Finger ist mager ' und die Äugenbraue ist schwarz unt das Schwert der Inder' durchbohrt Vorwärts, lege an das Armband mil und die Wange hat die Farbe dei und bei deinem Ziele und deinem 1 nicht giebt es gleich dir imter den Gazellen. Vorwärts, spiele das Spiel der Gazellen, o Rose, die blühte im April, — 262 — 2. Bei der Übergabe des Bräutigams an die Braut. Aha — lelet essa^d ja ^arls tihnalak ähä — gibna 'arüsak bedran 'ala schänak ähä — bläd kasra une'män nädat alla ahnilak wugha essa'd wittaufi^: igälak. Ahä, die Nacht des Glücks möge dir wohl bekommen! ähä, wir brachten deine Braut einem Vollmonde gleich deinet- wegen, ähä, das Land von Kasra und Ne'män rief: Gott lass es dir wohl bekommen ! ihr Gesicht — das Glück und das Gelingen bringt es dir. 2. Zum Tanz der Frauen. Unter „Tanz^ (rak§) versteht man in Palästina jede rythmische Bewegung von Händen und Füssen mit oder ohne Wechsel des Platzes. Häufig tanzt nur eine Person. Wenn zwei tanzen, be- wegen sie sich einander gegenüber oder aneinander vorbei, ohne sich anzufassen. Tanzende Frauen schwingen tlabei Tücher in den Händen. Der Takt wird von der Pauke (tabl) oder der Topftrommel (dirbekki) oder auch durch Händeklatschen der Zu- schauer angegeben, zuweilen wird aber auch dabei gesungen. Übrigens ist der Tanz weniger zur Belustigung der Tänzer ge- meint als zur Unterhaltung der Gesellschaft. a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikna in Jerusalem. Die Zuschauerinnen des Tanzes bilden zwei Parteien. Jede singt jede Zeile der Gesänge zweimal, so dass dieselbe viermal wiederholt wird. Dabei wird im Takt in die Hände geklatscht. L Auf, zum Tanz! Kümi urkeiji janmi ilmsi^ia ngibi beda metiha. kümi uruk§i janmi iggadäil ngibe 'annik besäil. — 263 — Auf, tanze, du mit den Schläfelöckchen, Ngibe ist ein gutes Ei! Auf, tanze, du mit den Flechten, Ngibe, dich bitte ich. 2. Wie ein Palmbaum. Tä^at innachle tidrug mätmd irmu *annachle menädil ilharir. dahrik ja hanne ja retu mä jmil' gözik 'aräsik ja ret 'omni tawil. Es kam herab die Palme, schreitend, nicht wankend, werft auf die Palme Tücher von Seide !^ Dein Geschick, o Hanna, o mochte es nicht wanken, dein Gatte über deinem Haupt, o wäre sein Leben lang! 3. Bei der Abreise des Hausherrn. 'Ala-lmina 'ala-lmina jabu sa'id effendina chela gitna darb eddarb uchela gitna sä'ida islamli abu mirjäm jachtar wana kä*ida. Zum Hafen, zum Hafen! o Vater Sa'id's, Eflfendi, Pferde kamen zu uns den Weg des Wegs, Pferde kamen zu uns glücklich; bleibe mir unversehrt, Vater Mirjam's, er reist, und ich bleibe zu Hause. * als Geschenk wegen ihres schönen Tanzens. — 264 — 4. Bei der Heimkehr des Hausherrn. Sulemän gäi min darb ilchallli tahtu muhra tchabbet *alhanri ■ ■ • jabu 'ah jalbahr elkebiri löla-Ibahr mä §irna mräkib walä *ödna-ntägir bilhanrL Sulemän kommt vom Wege von Hebron, miter ihm eine junge Stute, die tritt auf Seide, Vater *Ali's, o grosses Meer, wäre »das Meer nicht, wären wir nicht Schifife, und nicht mehr handelten wir mit Seide. 5. Nach beigelegtem Zwist. Jabaij 'ali ja hanünt ilwädi jabaij 'ali ja rummänt ilradda ja semkat ilbahr tiFab fi zarad fudda in ^ärabük gemä'a unakalu-lburda küllhom 'abidak u^int essld tatirda usulh benätna lä 'äschat elburda. • • • Vater 'Ali s, o Blume des Thals, o Vater *Ali's, o saftiger Granatapfel, o Fisch des Meers, der spielt mit silberner Kette, wenn viele mit dir kämpfen und sie bewahren den Hass, sie alle sind deine Sklaven und du bist der Herr, dass du zu frieden seist, und Friede ist zwischen uns, nicht blieb leben der Hass. Die Tänzerin singt die erste Hälfte der Zeile, der Chor antwortet mit der zweiten Hälfte. Während des ganzen Ge- sanges Händeklatschen. 1. Das Brautkleid. Kala' ettägir tob abu rische 'andak ja girgis täbat irische. — 265 — kata' ettägir 'andak ja l^anna kata* ettägir 'andak ja butrus tob abu halaka niktub ilwaraka. tob errummäni nufrusch wiimämi. Es schnitt der Kaufinann bei dir, o Girgis, Es schnitt der Kaufmann bei dir, o Hanna, Es schnitt der Kaufmann bei dir, o Butrus, ein Kleid vom Gefiederten,^ ist gut das Leben, ein Kleid vom Beringten,^ schreiben wir den Schein.* ein Kleid vom Granatfarbnen,^ wollen wir betten und schlafen. 2. Eine Braut gefunden. Zalleti däir 'aggüäd tanäsibhum ja mä ramäni-lhaua guwwa masätibhum zalleti däir ^aggüäd taläkihum ' ja mä ramäni-lhaua guwwa 'alälihum. kaijif kaijif ja chaiji chatabnälak heläni kaijif kaijif ja chagi chatabnälak märijja malak zä'län tulk errihän . * . mälak marbün tulk illemün. Bestandig habe ich gesucht nach Freigebigen, dass ich ihnen gleich werde, o wie hat der Wind mich umhergeworfen auf ihren Terassen!^ Bestandig habe ich gesucht nach Freigebigen, dass ich sie finde, o wie hat der Wind mich umhergeworfen in ihren Söllern! Sei fröhlich, sei fröhlich, mein Bruder, was bist du verdriesslich ? wir haben dir verlobt Helene, den Spross der Myrte! Sei fröhlich, sei fröhlich, mein Bruder, was bist du träge? wir haben dir verlobt Maria, den Spross der Citrone! ^ Bezeichnungen von bestimmten Stoffen bezw. Mustern. * Heirats- kontrakt. ' mas^aba ist die gemauerte Erhöhung im Bauernhause, welche dem Aufenthalt der Familie dient. — 266 — 3. Das Brautgeld. In käni biddak min banät chäli hott* mit chiri • • • 'ala diäli in käni biddak min banät 'ammi hott* mit chiri • • • 'ala kimmi in käni biddak titla' essillam • hott* mit chiri • • • kabl titkallam • in käni biddak titla' ettaba^a hott* mit chiri 'ala-lwaraka. Wenn du wünschest lege hundert Dukaten^ Wenn du wünschest lege hundert Dukaten Wenn du wünschest, erlege hundert Dukaten, Wenn du wünschest, lege hundert Dukaten von den Töchtern meines Mutter- bruders, auf meine Säume! von den Töchtern meines Vater- bruders, auf meinen Ärmel! steige hinauf die Leiter, ehe du redest! steige hinauf zum Stockwerk^ auf den Heiratsschein! 4. Eichererbschen! Jahmem^ ja^em§a jahmem^ jahmem^ jahmemsa ja^em^a jahmemsa ja^e'm§a O Kichererbschen, o Eichererbschen, o Kichererbschen, o Kichererbschen, ja fart rummani hämid uliffani menhu-Pana a^öbbu chaiji ana a^öbbu sarret lu ilkahwe fimalt^'ami schahwe sarret lu erriha fimahrame roli^a. o Granatapfelkömer, sauer und säuerlich, wer ist der, den ich liebe? meinen Bruder, ihn liebe ich. ^ chiri ein kleines Goldstück im Wert von 30 Piastern. — 267 — o Kichererbfichen, ich band ihm ein den Kaffee, o Eichererbechen, in ein begehrenswertes Taschentuch, Kichererbschen, ich band ihm ein den Wohlgeruch, o Kichererbschen, in ein schönes Taschentuch. b) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt von einen Bauern in Gededi als aus Ägypten stammend. Woher soll ich sie bringen? Umnen agiba umnen ja 'eni ill^elu abu dakka libis fustänu schalah fustänu kullu 'aschänu winnabi min hakka • • • libsat ezzeti kaUat ezzeti zädat ilrangäti winnabi min hakka. umnen agiba umnen ja *eni il^elu abu dakka. Woher denn soll ich sie bringen, woher, mein Auge, den Schönen, den tätowierten?^ Er legte an sein lOeid, legte ab sein Kleid, alles um seinetwillen, bei dem Propheten, das ist wahr! Sie legte an das Olivenfarbne, zog aus das Olivenfarbne, vermehrte die Koketterie bei dem Propheten, das ist wahr! Woher denn soll ich sie bringen, woher, mein Auge, den Schönen, den tätowierten? 3. Zum Stampfreigen der Frauen. Den „Stampfreigen'' (debke^) fuhren Frauen oder Männer, seltener beide gemeinsam, aus, indem sie eine Kette bilden, welche sich mit Schritten vor und seitwärts und stets wieder- ^ die Braut ist gemeint. Weibliches und männliches Geschlecht wechseln. • nicht debile, wie Wetzstein in „Die syrische Dreschtafel" Zeitfichr. f. EthnoL Y 292 schreibt. Er erklärt dies nach dem Zusanmien- haken der kleinen Finger der Tanzenden als ^Hängetanz**. Der Reigen heisst vielmehr deb ke nach dem ihm eigenen starken Aufsetzen des Fusses (dabaka). — 268 — holtem Aufstampfen eines Fusses im Kreise bewegt. Die erste Person der Kette bewegt sich freier und fOhrt einen eigentlichen Tanz auf. Wenn nicht Pauke und Bohrflöte oder nur die letztere vorhanden sind, wird dazu gesungen. Eine Liedkundige stimmt an, die anderen singen nach, oder wiederholen bei Befrainliedem den Refrain. Diese Reigenart ist in ganz Syrien bei Bauern und Beduinen hi häufigem Gebrauch, nur im Ostjordanland minder üblich. a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmi)cna in Jerusalem. Auf „Ja Hwedeli.^'i Ja hwedeli schadd urahal u^ait 'aschatt ilba^r jallan tehiddak ja schahM* ahramtini schöfet heli. O Hwedeli! er sattelte und zog davon und liess sich nieder am Meeresstrand! vorwärts, dass ich dich zerstöre, o Monat, du versagtest mir den Anblick meiner Familie!^ b) In Merg *Ajün. Mitgeteilt von einem Bauern in Gededi. O Leute, tadelt mich nicht! Ja dakkäV ilbönna ja 'eni ^adakk ilbönna ja näs la tlümüni rarib u'am bistanna ja näs ulä tlümüni razäl uschärid *anna libsit fustän ilmüda • • • schelhat fustän ilmüda iFarüs guwwät ilmüda iraris barra jistanna. O der du den Kaffee stossest,' o mein Auge, ^egen des Stossens des Kaffees,^ Leute, tadelt mich nicht, fremd bin ich und warte, Leute, tadelt mich nicht! * vgl. oben S. 34 und das Vorwort. * so sagt die Weggezogene in der Fremde. ' die Braut, welche des Bräutigams harrt, redet zu ihrem Yater oder Bruder. * ihretwegen muss man EafiPee bereiten. — 269 — Eine Gazelle, sie lief uns fort, legte an dae modische Kleid, legte ab das modische Kleid, die Braut ist drinnen im Zimmer, der Bräutigam wartet draussen. c) In Galiläa. Mitgeteilt von F. Korboii in Tiberias nach Gefangenen. Klage eines Mädchens.' Refrain, Häm dam' il'en fök ilchadd häm tälat ilrebe walä-rsalli saläm. Lied. — 270 — Lied. Lang dauerte die Abwesenheit, und niemanden sandte er mir, die Wange des mit der Stimlocke ist wie der Tropfen des Thaus. Wenn ich auf den Schönen blicke, wird mir der Rost poliert von den Sorgen um die Abwesenheit seit tausend Jahren. Glücklich sei dein Morgen, mein Herr, o Jüngling, Mond, der über uns leuchtet und verführt! Du bist bei deinem Vater und ich bei meinem Vater, wie soll ich dich erreichen, o mein Vertrauter, im Traum? Glücklich sei dein Morgen, mein Herr, du im braunen Gewand, o Mond, der über uns leuchtet im Dunkeln! Es versprach mir der Geliebte, aber das Versprechen traf nicht ein, der Frosch des Wassers schläft, aber mein Auge schläft nicht. Glücklich sei dein Morgen, mein Herr, o Schöner, o Mond, der über uns leuchtet in Wahrheit! wenn ich dich nicht sehe, kann mein Herz nicht ruhen, der Frosch des Wassers schläft, aber mein Auge schläft nicht. 4. Zum Schreitreigen der Frauen. Beim „Schreitreigen^ (darag oder sahsil) bilden die Frauen zwei Reihen, welche dann mit Fussstampfen gegeneinander an- rücken. Jede Reihe singt jede Zeile des Liedes zweimal. Nur in der Gegend von Jerusalem schien diese Reigenart üblich zu sein. Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmilpia in Jerusalem. 1. O Gleiten! Ja sa^säli — ja lammäli ja sa^säli — il'arab geffäli. ja liki ja liki — ja habb isseliki haggücha-lmeliha — lachaiji teliki. — 271 — ^jä Ilka ja lika — ja Vent e§sandüka sabha-lmellha — lachaiji tellki. O Gleiten, o Samm^tn, Gleiten! die Beduinen fürchten sich. O Passen, o Passen! o gequollenes Kom!^ dies hübsche Tuch steht meinem Bruder. O Passen, o Passen! o Schrein in der Kiste! die hübsche Sab^a passt zu meinem Bruder! 2. Spiele, o Spielende! TPabi ja lä'ibe wirtifa ja mizän malbüsak ja chaije ja haru* min ischschäm ifabi ja läHbe wirtifa ja 'agük malbüsak ja chage ja ^arir inmissük. B'abi ja lä*ibe wirtifa ja kamar nagemün ilmgauwaz 'ahanr ulfiai^b ja ^anr ja kasab mallisin 'al ^agetu naijemün il'azäjib ta^t igren elba^ar ja ba^r ja ^mlr latta^in ^al ^aijetu. Spiele, Spielende, und steige zum Zenit, o Orion, ^ dein Gewand, o mein Bruder, ist Seide von Damaskus! Spiele, o Spielende, und steige zum Zenit, o Widder, dein Gewand, o mein Bruder, ist Seide vom Markt! Spiele, Spielende, und steige zimi Zenit, o Mond, lasst schlafen den Verheirateten auf Seide und Brokat, Seide und Brokat, streichelt seinen Bart! lasst schlafen die Junggesellen unter den Füssen der Binder, o Rinder, o Esel, lasst Mist fallen auf seinen Bart! ^ dieser Vers wurde aus Essalt als Kinderlied mitgeteilt. ^ sellka ist gekochter gequollener Weizen, aus dem dann Graupe (burrul) gemacht wird. Hier soll es wohl nur heissen: wie treftlich! • d. h. bis der Orion kulminiert. — 272 — 5. Zum Tanz der Männer. Der „Tanz" (raks) der Männer gleicht dem der Frauen, nur dass sie statt eines Tuches meist ein Schwert oder einen Stab in der Hand schwingen. Zuweilen wird von zwei Tänzern eine Art von Scheinkampf ausgeführt. Zur Begleitung wird meist die Pauke oder Topftrommel geschlagen^ oder in die Hände ge- klatscht. Sonst kann auch Klarinette oder Rohrflöte benützt werden, oder endlich Gesang eintreten. In Merf 'Ajün. Gehört im Hause des Schech Färis Subbijje zu Balät. Mutter so!^ Einer der Anwesenden singt den eigentlichen Text, alle übrigen singen den Refrain. Der Tänzer macht Bewegungen, welche dem Inhalt des Gesangs entsprechen. Hek maschk za'rüra hek maschi-lrandüra hek ja*zim ladjüfu hek jidbah charüfu hek maschi-s^abäja hek maschi-ragäjiz hek maschi libhüra hek sabh binnhüra ja jumma hek ja jumma hek ja jumma hek ja jumma hek ja jumma hek ja jumma hek ja jumma hek ja jumma hek. So pflückt man Weissdorn, so geht die Kokette, so ladet er seine Gäste, so schlachtet er sein Schaf, 80 gehen die Mädchen, so gehen die alten Frauen, 80 gehen die Meere, so schwimmt man in den Flüssen, o Mutter so! o Mutter so! o Mutter so! o Mutter so! o Mutter so! Mutter so! Mutter so! o Mutter so! * s. Melodie 28 u. 29. * Melodie 13. — 273 — 6. Zum Stampfreigen der Männer. Der „Stampfireigen^ (debke) der Männer ist von dem der Frauen nicht unterschieden.^ Doch sei erwähnt, dass es eine Anzahl verschiedener Arten des Stampfireigens giebt, die sich durch die Anordnung der Schritte und etwaige Einschaltung von Sprüngeü unterscheiden. In bezug auf die Weise des begleitenden Gesangs gilt das S. 268 Gesagte. a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von einem Aussätzigen in Jerusalem. Wenn einer eine Reise thut, so kann er was erzählen. Refrain. Bidür ilfelak bidür widdinja düläb eddür. Lied. Ruhna schamäl ingellib zet nit^auwag la'ejäl ilbet f 1 halchatra ja märet farragetna 'alib^iür. Gina ^ala der razäl rabra mä ti^la^i minzäl jekilu-lmoije bilmikjäl ja'malu-lmoije biddör. Ehna scho'^är etnena gäbu-lrada-traddena kulna ja 'ammi-s^ina kalli mä gänäsch eddör. kalli hauwid 'ala-Fen *aleha sakkäje-tnen abu sofijje wibn ■hsen jimlülak min ras eddör. > 8. S. 267 und Melodie 30. Dalman, Volksleben. 18 — 274 — Refrain. Es kreist die Milchstrasse, sie kreist, und die Welt ist ein drehendes Rad. Lied. Wir gingen nordwärts Oel zu transportieren, einzukaufen für die Leute im Haus, auf der Reise, wie viel habe ich gesehen, sie zeigte uns die Meere. Wir gingen nach Der Razäl, staubig (ist's), taugt nicht zum Wohnen, sie messen das Wasser mit dem Mass, machen das Wasser die Reihe herum» ^ Wir waren Dichter, wir zwei, sie brachten das Mittagessen, wir speisten, wir sagten: O mein Onkel, gieb uns zu trinken! er sagte zu mir: Nicht traf uns die Reihe. Er sagte zu mir: Gehe hinab zur Quelle, dort sind zwei Wasserträger, der Vater Sofie's und der Sohn von Hsen, sie werden dir schöpfen vom Anfang der Reihe. ^ Mitgeteilt von Daniel Abraham in Jerusalem und von Farah Täbri in Essalt. Auf Mef ana.* Elmegana-lmegana *almegana * ja zarif ettül ja 'ejüni ana. schuft ana lerrim 'albasta jebf ben iltägib wUrurra nabt errabf ja habibi innani ^endak wakf hottni bgebak 'ewä^ elma^irama. * man darf nicht nach Belieben Wasser von der Quelle holen » sondern nur in einem geregelten Turnus. « d. h. von dem, der zuerst daran ist. ' s. das Vorwort und Melodie 14». * statt dessen kann auch gesungen werden: hnaijina hnaijina hnaijina, dessen Sinn vielleix^ht: e^uiser Sehnen" (v. hanin). — Man sagt megana und megäna. — 275 — elmegana-IiQegana 'ttlmegana min ^arak chad^k to§äuwil wothana. schuftha fiddär ta'gin bil^agin wilchauätim bischschamäl ubiljamln küm jabn il^amm tahlif lak jamm mä jechusehftoh iddär rer inte uana. elmegana-bnegana *almegana lesch nomak laddaha retu hana. • • • kämat min ennöm tindah ja farag libset ilfustän u'almüda darag jistähil elmatbüb 'öUijje bdarag bsukkara ntniftäh wilbanwab ana. elmegana-hnegana 'almegana ^ägi tlühi birdänik zahri-nhana. sehüfha fiddär hijje we'^immha *ölbet erattär rfliet tümmha • • • ja sa'adet min jbauäha ulammha zäd fi'amr tamanta^schar sana. elmegana-lmegana ^almegana kif häl maridkum beriäbena. • • • sehüfha fiddär tindah ja latlf läni magnüne walä 'a^ chaflf min je^ebb alla u'at'amni rrif min chubz ilmahbüb jikfani sana. elmegana-bnegana 'ahnegana i&ah ja inaJ^bub kad nihia-hnana. libset ilmandil urachjetlu bnüd da'set 'ala 'eni udäset lil^chdüd ja rabb ja ra^än ja a§l iFugüd tirzek ilmahbüb dar ilmin'ama. ehnegana-lmegana 'ahnegana lä tdillu ja rfaki glt ana. 18* — 276 — wärdin *aren tajimlu-lkurab mä haläli rer zenät iFarab ruh ja schäjib ta'dini btigrab ta'al jalmahbüb nuk^i 'ezzena. elmeganä-hnegana 'almegana lauläki ulaulä ^jünik mä git ana. lä zanf «ttül 'enak 'en bäz mä ^eläli rer dakkak 'albzäz lan garra'üni §abr be'ödd ei^br gäz lä rina 'ankum hbäbi lä rina.^ • • • Mcgana, Megana, auf Megana,^ o Schongewachsener, o meine Augen! Ich sah die Antilope auf dem offnen Platz verkaufen, zwischen der Wimper^ und dem Stirnhaar sprosst frischer Wuchs,* o mein Geliebter, in Wahrheit bei dir fiel ich nieder, stecke mich in deine Tasche anstatt des Taschentuchs! Megana, Megana, auf Megana, vom Schweiss deiner Wange will ich waschen * und mahlen. Ich sah sie im Hause den Teig kneten mit Ringen an der Linken und an der Rechten, auf, Sohn des Onkels, dass ich dir schwöre mit der Rechten, niemand soll ins Haus kommen ausser dir und mir. Megana, Megana, auf Megana, wozu dein Schlaf bis zum lichten Morgen? möge er wohl- bekommen! Sie erhob sich vom Schlafe, rufend: o Farag! sie legte das Kleid an nach der Mode gangbar, es steht an dem Geliebten ein Söller mit Treppe, mit Schloss und Schlüssel und mit mir als Pfortner. ' andere hierhergehörende Strophen sind aus Verseheu als 'Atöba-Verse mitgeteilt worden, s. 8. 77 fH die Nummern 39 — 44. * hier nur Bezeichnung der Dicbtungsart, eigentl. «Holzhammer**. ' bSgib eigentlich ,^ugen- braue". ♦ die Augenbrauen. • das Getreide wird vor dem Mah]en ge- waschen. — 277 — Megana, Megana, auf Megana, genug schüttelst du deine Ärmekipfel, mein Rücken ist ge- krümmt! Ich sah sie im Hause, sie mit ihrer Mutter, die Schachtel des Gewürzkramers ist der Geruch ihres Mundes, o über das Glück dessen, der sie besitzt und ajifhebt, er nimmt zu an Lebenslänge achtzehn Jahre. Megana, Meganä, auf Megana, wie befindet sich euer Kranker unter den Abwesenden? Siehe sie im Hause, sie ruft: o Gütiger! ich bin nicht irrsinnig, noch ist mein Verstand schwach, wer Gott liebt, speise mich mit einem Kuchen Yom Brot des Geliebten, er genügt mir für ein Jahr. Megana, Megana, auf Megana, freue dich, o Geliebter, wir erreichten den Wunsch. Sie legte das Kopftuch an und Hess daran hängen Quasten, sie that es zum Trotz meinem Auge, sie that es zum Trotz den Wangen, o Herr, du Barmherziger, o Ursprung der Wesen, gewähre dem Geliebten die Wohnung des Paradieses ! Megana, Megana, auf Megana, seid nicht unglücklich, o meine Genossen, ich kam ja! Sie gehen zur Quelle, die Schläuche zu füllen, nichts gefallt mir ausser den Schönen der Beduinen, geh fort, o Greis, du steckst mich an mit Krätze, komm, o Geliebter, wir vollenden unsre Kraft. Megana, Megana, auf Megana, wärst du nicht, wären deine Augen nicht, wäre ich nicht ge- kommen. O Schongewachsener, dein Auge ist Auge eines Falken, nichts gefallt mir ausser deiner Tätowierung auf dem Busen, wenn sie mich Wermut schlucken liessen, rechnete ich es als recht, kein Genüge ohne euch, meine Geliebten, kein Genüge! — 278 — b) Im 'Aglün. Mitgeteilt von einem Bauern in Ell^ösn. Der kokette Alte. Läbis mendll mgassab schälih mendll mga^ab ja schäib lä tena^b goddämak när ugenne. » Läbis mendll mgetan schälih mendll mgetan ja schäib lä titsohitan ihn ^ammi mä 'annu. Enninne befaj ettüt wilwarag f5gu mahtüt dizzuHBchschäib challüh müt bnär ighennam dubbinnu. Du, der anlegt ein mit Silber durchwehtes Tuch. der ablegt ein mit Silber durchwehtes Tuch, Greis, mach dich nicht hübsch, vor dir ist Höllenfeuer und Paradies. Du, der anlegt ein Tuch mit Borten, der ablegt ein Tuch mit Borten, o Greis, mache keine Dummheiten! Mein Vetter^ — keiner ausser ihm! Der Schlummer im Schatten des Maulbeerbaums, und die Blätter darüber abgefallen, — Stosst weg den Greis, lasst ihn sterben, in das Höllenfeuer werft ihn! c) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt vom Maultiertreiber CheiraJla auß Chijäm^ Auf Megana.' Refrain. *Almegana 'alih^gana 'almegana ja bint abüld schäilik lahsäbina. * ihn wttneche ich. * Melodie 14^ — 279 — Lied. Ja chschüfin ^äbalüni-rrädani künt räji^L fittarik uraddani inkän ja rühi mä *ödt trldani la^bur tiäbi 'alekum wahzana. ja chBchüfin käbalüni min be^d farfa^L «klebi uknlt iljöm 'id küm jabniramm nifab biggrld gerldet ilmahbüb §äbitni ana. ja chschüfin käbalüni tnenhum mä hellli rer höbbi benhum • • • . küm jabniFamm nöfi denhum denet ilmahbüb ladäjir sana. Refrain. Auf Megana, auf Megana, auf Megana!^ O Mädchen, dein Vater trug dich ein für unsere Rechnung. Lied. O Gazellenjunges, es begegneten mir, die micn gern haben,^ ich ging auf dem Wege, und sie machten mich zurückkehren. Wenn du, mein Geist, mich nicht mehr magst, färbe ich meine Kleider euretii^regen und halte Trauer. Gazellenjunges, sie begegneten mir von fem, es freute sich mein Herzchen, und ich sagte: heut ist Fest! Auf, o Sohn des Onkels, lasst uns n}it Geren ^ spielen, der Ger des Geliebten hat mich getroffen. O Gazellenjunges, es begegneten mir sie beide, nur mein Geliebter ist mir süss unter ihnen, auf, o Sohn des Onkels, wir bezahlen die Schuld an sie, die Schuld des Geliebten lasse ich stehen ein Jahr.^ ' s. S. 276. * die Geliebte. • Holzstabe, beim Wettreunen verwandt. * d. h. das Verhältnis zur anderen löse ich, das Verhältnis zur Geliebten lasse ich bestehen. — 280 — Mitgeteilt von Hablb Subl^ijje aus Balät. Wettge^ge. Wenn im Reigen zwei Lnprovisatoren vorhanden sind, stellt ein beliebiger Reigentanzer eine vierzeilige Strophe als Thema (farsche) auf. Jeder Improvisator singt dann zwei vierzeilige Strophen, in denen Zeile 1 nnd 3 des Themas als erste mid dritte Zeile erscheinen. Die vierte Zeile der zweiten Strophe ist eine Umstellmig von Zeile 2 und muss in den Schlussreim des Themas ausgehen. Der Chor wiederholt singend jede Zeile des Themas wie des Wettgesangs. 1. Wärst du nicht. Farsche. Lauläk ja ^ubbi lauläk la'bud rabbi wasir meläk bitla' biskun biggenne ubifta^L bäben uschubbäk. Erster Sänger. Lauläk ja ]|^ubbi lauläk fil'älam mäfi mitlak bitla* biskun biggenne u*ifdi nafsi min eglak. lauläk ja hubbi lauläk dachlak kulli schü is'älak bitla* biskun biggenne suälak kulli dachlak. Zweiter Sänger. Lauläk ja ^ubbi lauläk mä 'amri ^irt if^Ir bitla' bbkun biggenne u*itba* likär etta^wir. — 281 — lauläk ja ]|^ubbi lauläk lagiblak badlet l^anr bitia* biskun biggeime ubcdlet hanr lagiblak. H Thema. Wärst du nicht, mein Freund, wärst du nicht, würde ich meinem Herrn dienen und ein Engel sein, ich stiege empor und wohnte im Paradies, und öffnete zwei Thüren und ein Fenster.^ Erster Sänger. Wärst du nicht, mein Freund, wärst du nicht, in der Welt giebt es keinen wie du, ich stiege empor und wohnte im Paradies und gäbe meine Seele als Losegeld deinetwegen. Wärst du nicht, mein Freund, wärst du nicht, ich bitte dich, sage mir deinen Wunsch! ich stiege empor und wohnte im Paradies, deinen Wunsch sage mir, ich bitte dich. Zweiter Sänger. Wärst du nicht, o mein Freund, wärst du nicht, niemals wurde ich arm, ich stiege empor und wohnte im Paradies, uni ich folgte dem Werk der Photographie.^ Wärst du nicht, o mein Freund, wärst du nichts ich will dir bringen einen Anzug Yon Seide, ich steige empor und wohne im Paradies, und einen Anzug yon Seide will ich dir bringen« ^ om nach der Geliebten auszuschauen imd ihr den Eintritt zu er- leichtem. * das Mädchen ist wie ein schGnes Bild. — 282 — 2. Gieb das Schwert! Farsche. AUi-ssef lidarräl^ werrum^ bjilbal^ lilchaijäl win l^ädat 'an arbäbu kär ilfann bjitbahdal. • Erster Sänger. AUi-ssef lidarräbu jabu 'ajün illauzijje win hädat 'an arbäbu bihalkär mäfik laije. A'ti-ssef lidUtrrdbn ja scharräl gib mu^rijje win ]|^ädat 'an arbäbu gib musrijje ja scharräl. Zweiter Sänger. A'ti-ssef li(Jarräbu uschü beddak bihaschschurle win hädat 'an arbäbu wil'adas mä jsir mirle. A'ti-ssef lidarräbu werräsmäl ^latta-lbarle win ]|^ädat 'an arbäbu hatta-lbarle werräsmäl. Thema. 0\eb das Schwert seinem Schläger und der Speer steht dem Reiter, und wenn es weggeht von seinen Herren, wird das Werk der Kirnst beschimpft. — 283 — Erster Sänger. Gieb das Schwert seinem Schläger, du mit Augen vrie Mandeln, und wenn es weggeht von seinen Herren, in diesem Werk bist du mir nicht gleich. Gieb das Schwert seinem Schläger, o Arbeiter, bring Geld,^ und wenn es weggeht von seinen Herren, bring Geld, o Arbeiter! Zweiter Sänger. Gieb das Schwert seinem Schläger, und was willst du in dieser Arbeit? und wenn es weggeht von seinen Herren, die Linsen werden ja nicht Mirle.^ Gieb das Schwert seinem Schläger, und das Kapital, auch den Maulesel,' wenn es weggeht von seinen Herren, geht auch der Maulesel und das Kapital. d) Im Libanon. Mitgeteilt von Hablb Subb^e aus Balät. Der Maronit und der Lateiner. Bei einer Maronitenhochzeit im Libanon kommt ein Römisch- Orthodoxer vorüber. Er bemerkt, das» der Vorsänger, welcher beim Reigen Lieder improvisiert, Peliler macht, tritt in den Tanz ein und fangt selbst an zu singen. Darauf entspinnt sich folgender Liederwettstreit. Der Maronit singt: Läni mitl bäki-nnäs ulä min mille mabrü dOr ist das Stück Labmagen, welches in die Milch gerührt wird. Als ganz frisch soll der Eäse bezeichnet werden. * diese anglaubliche Geschichte wird der Geliebten entgegen gehalten, weil ihre Rede ebenso unzuverlässig ist. ' die Greliebte ist gemeint. * sie zu küssen, erfrischt wie ein kühler Trank. * der Geliebten. ' ein mächtiger Beduinenstamm. ^ die Herde fand keinen Käufer, weil niemand sie bezahlen konnte. * gieb, was du hast, sei willfiüirig! * er will alles mit sich machen lassen. — 29t — Ich Bteige auf den Gipfel der Höhe und schaue aus nach dem Chan, der Laut ist der Laut einer RohrflÖte, die gespielt wird auf die Melodie „mäni"/ und ich sagte nicht zu dir: O Meister! ich habe Schmerz vom Emtestück, — 292 — Gieb, dn mit den Stimlocken u. s. w. Und das Gazelleiyunge kam heraus und ging auf die Weide, mit Fesseln an seinem Bein/ imd Zähne wie das beste Gold mit dazwischengesetzten Korallen. — Sagt ihrem Vater: du Hund! er möge ihr ein Zelt bauen, östlich von Twel, errichtet nur von ihm in der Einsamkeit* Gieb, du mit den Stimlocken u. s. w. Von oberhalb Abu Tabba, von oberhalb Abu Tabba legte sie an goldene Münzen,^ unter der Kinnlade eine Perlen- schnur; und jene die Schwester des Knaben* kehrte zurück am Ende, einhergehend in Kette und Geflecht von Abu Lajje. Gieb, du mit den Stimlocken u. s.w. Die Antilopen fressen Lauch, die Antilopen fressen Wicken, und die Thränen meines Auges fliessen — o ihr Freigebigen,* wie der Wasserguss, damals war die Liebe, heut aber ward es zu nichts, ein Satan,® o Verzärtelte, zur Zeit der Jungfrauschaft. Gieb, du mit den Stimlocken u. s. w. Ich gürtete sie mit einem Gürtel und legte ihr an ein Schwert, ich dachte, am Tage des Handgemenges ersticht sie die Horde.'' Und es geschah ein Ruf am Morgen:^ Käsim, Vater von Warde! ich rief mit der Stimme des Morgens: „Keiner ist um mich her!«* ' KnöchelriDge waren zum Schmuck angelegt. * siwftn, ein kleines Bpitzes Zelt, soll er ihr in der Einsamkeit errichten, damit ihre Brüder sie mit ihrem Einde nicht töten. * mchOzag sind grosse Münzen, welche über der Schläfe hängen. * der Geliebten. * die Thränen sind angeredet * d. h. voller Künste der Anlockung. Die Bezeichnung schliesst keinen Tadel in sich. ' er hoffte, sie werde sich, wenn sich Gegensatz erhebt, auf seine Seite schlagen. ' sOt eddaha eigentl. «ein Ruf des zeitigen Yormittags", zwischen 7Vs und 9^1 ühr, d. h. ein Ruf, der den um diese Zeit lebhaftesten Strassenlärm zu durchdringen vermag. * hier nennt sich der Dichter, der das Gedicht allein gemacht. -^ 493 — Mitgeteilt von Aljmed Amiri in Aleppo. Tritt her, du mit den Locken! Reürain. Dü8 jabu zelüf 'eni ja mülaije ^ safsäf lä tinl^ana schirschak *ala-lmoije. Andere Formen der zweitren Zeile: gurbän zerdumtki haltischrab ilmoije. gisr ilhadid inbara min dös igraije. Lied.' Ubdit adahrig hagar min wädi ila wädi wa'add ngüm essama guäz u&ädi ^ rabbi jerib elgamar lagdi ana mrädi wagdi täli-ramr Mschre ukefijje. utlböschseh bischschumra uthöschsch bischschumra uthöschsch belei ittauwil bidau ilgamra win 'aijerüni-lchalg mahbübitka samra samra bint il'arab a^l'ha ^adldijje. utgül ja dünja utgül ja dünja sakrän schärib ehamr mäni' 'ala-ddünja ja galb gaddi §afä eschlak bihaddünja margü'ana ila-lla^'d ja nur 'enaija. utgül ja rabbi utgül ja rabbi armetni birasch'g tirmi ma'i höbbi ut^ mä 'and'na burrul wala l^abbe 'andi Ibabib ilgalb ja nur *enaija. rarbi gebäl süd rarbi gebäl süd « laula haua bintkum mä gitkum häsüd bijeddi laschll ilgadah ubekitfi laschll eggüd wagül jahl innazil maijtu 'alabijje. * nach Amiri jamu laije „o Mutter, her zu mir". Diese Deutung er- wähnt auch Hartmann, ZDMG LI (1897) 200. — 294 — utgül mändu utgül mändu jamm ilchzäm iddahab 'ala-lchadd lauwitu uftaim bäschit l^alab wamüni kechita wachadige biräs ilbilok tu^ach ^rübijje. utgül bihdaije utgül bihdaije mitlik mä gäbu-imisa walä walladit eddaije wittumm chätim dahab wisjidr li mräje wilbatn schellit harir taije *ala taije. Refrain. Tritt her, du mit den Locken, mein Auge, o mein Patron, Weidenbaum, du beugst dich nicht, deine Wurzel ist am Wasser.^ Andere Formen der zweiten Zeile: Ein Opfer (will ich sein) für deine Kehle, welche das Wasser trinkt.* Die eiserne Brücke ward abgenützt vom Tritt meiner Füsse.* Lied. Und ich begann zu rollen einen Stein von Thal zu Thal, zu zählen die Sterne des Himmels in Paaren und einzeln. O mein Herr, es gehe unter der Mond, dass ich ausführe mein Vorhaben und YoUende den Best des Lebens mit Yerkehr und Vergnügen. Und sie sammelt Kräuter im Fenchel, und sie sammelt Kräuter im Fenchel, und sie sammelt Kräuter in der langen Nacht beim Mondschein, wenn die Leute mich schmähen: deine Geliebte ist braun! — Braun ist das Beduinenmädchen, dessen Herkunft von den Hadidijje.* Und sie sagt: o Welt! und sie sagt: o Welt! trunken (bin ich), trinkend Wein, ich bin nicht in der Welt! — O Herz, sei immer heiter! was hast du in dieser Welt, wir kehren zurück zum Grabraum, o Licht meiner Augen! * er ist fest und steht an gutem Platz. Ihm gleicht die Schöne. * d. h. er will ihren Durst stillen. ' so oft ging er zu ihr. * ein Be- dninenstamm. Und BJe sagt: mein Herr! und sie sagt: o mein Herr! du hast mich in die Liebe geworfen, wirf meinen G-eliebten mit mir! — Mehl ist nicht bei uns, von Graupe kein Körnchen, bei mir ist der Geliebte des Herzens, o Licht meiner Augen! — 296 — Alle klatschen und wiederholen den Gesang des Vorsängers. Diese Art der Sahge galt in Merg *Ajün als die Sahge der Hüle-Beduinen. Am Schluss riefen die Tänzer heju' oder dahjbaju', indem sie gegen den Vorsänger anrückten. Hier kannte man ausserdem eine zweite Art der Sahge, die man den Haurän-Beduinen zu- schrieb, während man sie im Haurän nicht zu kennen schien. Nach "Wetzstein^ würde sie aus dem Göf in Nordarabien stammen. Dabei rücken zwei Reihen von Tänzern klatschend und singend abwechselnd gegen einander an. Eine dritte Art der Sahge ist als die ostjordanische zu bezeichnen. Dabei tritt der klatschenden Tänzerreihe eine Frau oder ein Mädchen gegenüber, welche tanzend mit einem Schwert um sich haut. Man nennt sie hasch ie „Ausgestopfte" oder „Vermummte", weil sie oft durch einen Männermantel und allerlei Ausstopfung ihre Gestalt unkenntlich macht. Gelegentlich redet man sie auch als abu l^wesch „Vater des Höfchens" an, vielleicht weil man die Reihe der Klatschenden, welche aber selten einen Kreis bildet, als ihren Hof betrachtet. Dabei wird gesungen oder auch beständig nur ida^he oder hadahhe gerufen.*^ Die Beduinen der Belka nennen diese Sahge schlechtweg rag^a d. h. Tanz, weil sonstiger Frauentanz bei ihnen nicbt üblich ist. Alle drei Arten des Reigens habe ich ebenso wie den Stampfreigen und den „Tanz" aus eigener An- schauung imd Übung kennen gelernt. a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von einem Aussätzigen in Jerusalem. Die Braune und die Weisse. Refrain (nach je 2 Zeilen vom Chor wiederholt). Ja haläli ja mäli. Lied. Jalli bithöbb issamra bhazz issamra mä tinhöbb essamra sa'adän ®zrlr lin la"abüha mä tiFab » ZDMG XXII 106. • andere Rufe sindhauwelali und hauwalümm. • • • Das erstere galt in Elhösn als den Bauern eigen, das letztere in Gededi als von den Christen gebraucht. In Essalt ruft man hadal^ja. Alle Rufe gelten als blosse Anfeuerungsworte. — 297 — cssamra kundarat billig nid'aB 'aleha bilik'äb kullu la'ejwi ilbeda halli tiachbah ilmensäb • tläki def ahla usahla wahiät abüji mä tirkab ilkahwe m?attaje 'annär . subb %fingänak wischrab in mätat ilbeda ja güäd wai^u 'aleha lehbäb kaffinüha bill^aiir challu näif ^alik'äb chudüha 'ala gäma^ hottüha bäb ilmuhräb • • • challu-lchatib jesalli . ujijkra fata^t ilketäb wassa'u ll^üd ilkabr sch'woije schwoije hllu-tträb in mätat essamra ja güäd lä twa^^u 'al^ha la^bäb hottu brekbatha tärüs • • • • • dibbüha filkabr dabb daijeku Ihüd ilkabr ■ V • • • hilu *aleha-tträb. Befrain. mein Eigentum, o mein Besitz !* Lied. Der du die Braune liebst^ mit Glück wird die Braune nicht geliebt, die Braune ist ein kleiner Affe, wenn man mit ihr spielen will, spielt sie nicht. Die Braune ist ein Schuh, der (allen) passt, lasst uns auf sie treten mit den Fersen! Alles für die Augen der Weissen, welche gleicht dem Vornehmen! * hierbei denkt man an die Geliebte. 1 1 — 298 — Trifft sie einen Gast : — Willkommen, beim Leben meines Yaters, reite nicht fort! der Kaffee ist wohlbereitet auf dem Feuer, giess in deine Tasse und trink! Wenn die Weisse stirbt, o Freigebiger, gebt ihretwegen Aufträge den Freunden, , hüUet ihre Leiche in Seide, lasst es überschiessen an den Fersen!^ Bringt sie zur Moschee, setzt sie an die Öffnung des Mihräb,^ lasst den Prediger beten, und lesen die Eingangssure des Buchs.' Macht weit die Kammer im Ghrabe, allmählich schüttet die Erde! — Wenn die Braune stirbt, o Freigebiger, gebt ihretwegen keine Aufträge den Freunden! Legt an ihren Hals ein Strohseil, werft sie ins Grab im Wurf, macht eng die Decksteine im Grabe, schüttet auf sie die Erde! Schriftlich mitgeteilt vod BscbSra Kanaan in Betgäla. 1. Benedeiung des Propheten. Auwal ilköl namda^ bidikr annabi bischafa'at mhammad ugirat 'ali. Am Anfang der Rede rühmen wir das Gedächtnis des Propheten durch die Mittlerschaft Muhammeds und den Schutz 'Ali's. 2. An die Mutter des Bräutigams. Ja umm eFaris embärak schü 'amiltüu gücha gedide ubint ikräm gibtflu. Mutter des Bräutigams, gesegnet sei, was du f&r ihn thatst, neues Tuch und eine Tochter von Edeln brachtest du ihm. ^ das Tuch, in welches die Leiche gehüllt wird, und das man dann oben und unten zubindet, soll reichlich lang sein. ' die Nische, welche die Gebetsrichtung angiebt. ' des Koran. — 299 — 3. Im Namen des Bräutigams. Hattet mäli fit^aijib hasadtüni jahsidkum schöl^ emiazr jalli l^tasadtüni. Ich gab meinen Besitz fQr das Gute, ihr habt mich beneidet, neidisch sei gegen euch die Sehnsucht zu sehen, ^ ihr, die ihr mich beneidetet Kalüli deschscher 'arüstak kult mä be§iri jesfarr lönak ugäk elmöt ja chanziri. Sie sagten mir: lass deine Braut! ich sagte: das geht nicht an! möge gelb werden deine Farbe und der Tod dich treffen, du Schwein ! 4. Im Namen der Braut. Kälu habibak zraijir kult wesch mälu kälu bikla' ujalbis kult min mälu kuwwat erragul birgälu. Sie sagten: dein Geliebter ist klein! ich sagte: was thut das? sie sagten: er legt ab, er legt an! ich sagte: von seinem Besitz, die Stärke des Mannes besteht in seinen Männern.^ 5. Für das Haus des Bräutigams. Marschüscha bil'utur ja dar eFafrähi maktüb liki fidjär el'ezz tartä^i in 'ischt ana ja dar bilhenna ahanniki ja dar illi tlamlam schimlena fiki. Besprengt bist du mit Wohlgerüchen, o Haus der Freuden, dir ist (dein Los) geschrieben unter den edlen Häusern, dass du ausruhen mochtest. Wenn ich lebe, o Haus, will ich dich mit Henna färben,' o Haus, in dem sich versammelt unsere ganze Yerwandtschaft. *■ mein Glück. * in den Männern seiner Verwandtschaft, die für ihn eintreten. * Mädchen nnd Franen, aber auch Männer färben sich mit Henna die Hände bei festlichen Gelegenheiten. Das Hans soll ebenso ge- schmückt werden, was indes nnr bildlich gemeint ist. — 300 — 6. Auf die Familie. Elbakrag illi jintasab rannat fanägilu ragul bala *izwatu Ibatalat marägilu. Die Kaffeekanne, die hochgestellt wird, deren Tassen klirren, ein Mann ohne seine Verwandtschaft — dessen Mannesmut ist eitel. La tahsibu-lraij fitül eschscharäblschi elraij dakk ilkahwe bilmahäblschi. Meint nicht, der Stolz beruhe auf der Länge der Troddeln,^ der Stolz beruht auf dem Stossen des Kaffees in den Mörsern!^ La tahsibu-lbu^d nassäni tarik ahli • • • larkab 'ala-lhugun walhakhum 'ala mahli. Meint nicht, die Ferne Hesse mich vergessen den Weg zu meiner Familie, ich will auf den Dromedaren reiten und sie allmählich erreichen.* c) In der Belka. Mitgeteilt von einem Bauemburschen in Mädaba als von einem SchQrbeduinen gedichtet. Aus dem Kampf zwischen den Bni Sachr und den *Anaze.* Refrain. Ja haläli ja mäli. Lied. Schaddan 'ascherat rekäib harär wakullhim negäib alkuU darb'^ha mimschäha * an der Kleidung. * d. h. auf der Freigebigkeit. • wenn sie auch noch 80 fem ist. ^ die Streitigkeiten, welchen das Lied entstammt, sollen um 1895 stattgefunden haben. Die ^chOrbeduinen wurden von den Ruwäla- beduinen, welche zu den *Anaze gehören, angegriffen. Sie sandten Boten zu den Beduinen der Belka um Hilfe. Ibn Smer folgte der Aufforderung. Ibn 'Adwan lehnte ab und gesellte sich zu den Feinden. Der Eriegszug, dessen Schauplatz die Gegend von 'Anmiän war, endete unglücklich fär die ^hOr. — 301 — schaddan tiiiten 'ala ibn smer fedram ja sabäl^ ilcher Bchechan jehalli ^bmilfaha scheddan tinten 'ala ibn 'adwän achs ja wugh ilbögän huätak mä had sauwäha tematna gama* ilgaräib wilbizr mitl issabäib walmilh reteta reschäha* • ■ • • • wahna ja zilem eggur^f löla hazä' ma lena clial^f rä'i-lhamämi tnäha . ^ hamad lä jachu-nzeli ja'ödd engümha usheli ja chjül 'aniztak scheläha u'amma 'abdak ja graijid razäl 'an etterad haijid - • • • • V mrammag zer'in tagäha dahratna deheri tallat min rüs innegeri i^chürak ^ähen dauäha ibn 8cha*Iän jetahaddaf gab gamü* almeraddaf schürak gerba jitläha arama 'abdak kin gerfa^ min harr ilbizr gäm jirfus. haita-lbärüde nsäha ja näs mä 'amrha ^rat elchel ma' ennezil rärat guftän ilfetne challäha. Refrain. mein Besitz, o mein Sehatz! Lied. Sie sattelten zehn Beittiere/ edel und alle ausgezeichnet, sie alle hatten ihren Weg, ihren Gang. Kamele können gemeint sein. — 302 — Es sattelten zwei für den Sohn Smer's/ — „Fedram, o guten Morgen!" ein Häuptling, der willkommen heisst beim Einkehren. Es sattelten zwei für den Sohn *Adwän's* — gemein! o Gesicht des Hinterlistigen! deinen Streich hat niemand gemacht. Zum zweiten sammelte er die Verwandten, und das Blei war wie der Hagel, und das Pulver wie ein Nebel bedeckte sie. Und wir, o Männer der Schlucht,* wäre nicht Hazä*, hätten wir keinen im Rücken, der Besitzer der Taube* wandte sie zurück. Hamad, nichtwahr, o Bruder von Inzeli, der die Sterne zählt, auch den Sirius,^ Beiter, deine 'Anaze haben sie* zerstreut. Aber dein Sklave, o Qraijid,' wie eine Gazelle vor dem Galopp wich er aus, verbarg sich tief in die Saat, deckt sie über sich. Da überfielen uns Deheri,^ wurden sichtbar von den Gipfeln des Ngeri, deine* Schür riefen: Arznei für sie!^^ Der Sohn Scha*alän*s^^ kommt heran, brachte die Mengen der Doppelreiter, ^^ deine Schür sind wie Räude, die man schmiert.^' Aber dein Sklave ^* hatte sich gehockt, von der Hitze des Bleis stand er auf, schlug aus, sogar das Gewehr vergass er. ^ Fedram ibn Smer ist der volle Name. • der Sohn 'Adwäns leimte ab, weil die Regierung den Kampf verboten habe, machte aber dann gleich- üalls Raubzüge gegen die ^chür. ' sie heissen vielleicht so, weil sie mit ihren Tieren über eine Schlucht gesetzt sind. * Haza' wandte sein Reittier rückwärts. * dies ist Ausdruck für nächtliches Wachen. • die Reiter. ' ein Häuptling der Schür. • von den 'Anaze. • Graijid ist angeredet " d. h. wir wollen sie töten! " Schech der *Anaze. " zwei Schützen sitzen auf einem Kamel, einer vom, der andere hinten, und schiessen nach beiden Seiten. *• d. h. sie taugten nichts. ** der oben genannte, der sich im Feld versteckt hatte, wurde von einer Kugel getroflfen. — 3113 — Leute, niemals (sonst) geschfth ee, die FfeTde sind mit dem Lager verschwunden,' Kuftän verliesB den Kampf.^ e) In Mei^ 'Ajün. Httget«ilt vom Bauern Sa'd in Balit — 304 — Bei Ankunft und Abschied. 1. Zur Begrüssung und Ehrung von Familiengliedem und Gästen. Wenn Familienglieder längere Zeit abwesend waren, werden sie gern bei der Rückkehr von den ihnen entgegeneilenden Frauen mit Freudentrillem ^ begrüsst, während der Vater oder Bruder einen Schuss abfeuert. Beim abendlichen Zusammensein werden den Heimgekommenen und sonst seltenen Gästen zu Ehren 'Atäbaverse von Männern oder Knaben vorgetragen, wah- rend Frauen und Mädchen auch hier FreudentriUer ertönen lassen. Knaben werfen am Schluss des Gesangs wohl ihre Etappe in die Luft und rufen: mhabbetan beräsak „aus Liebe zu dir". A. 'Atäbaverse der Männer.* a) In Jerusalem. Mitgeteilt von Daniel, wohl aus Nordpalästina stammend. O Aprikosen unsrer Ileimat! Sabäh ilcher ja mischmusch baladna wa*üd innadd räbin fi baladna wazir eschschäm irljial min baladna laiFu fursänna-lkänu riäba. Guten Morgen, o Aprikosen unsres Ortes, und der Aloestengel ist aufgewachsen in unsrem Orte, Wazir von Damaskus, ziehe ab von unsrem Orte,' es trafen ein unsere Bitter, die abwesend waren. b) In Merg 'Ajün. Gesungen vom ßauemknaben Rattfis in Balät. 1. Wunsch glücklicher Heimkehr. Masät ilcher minni ilak ja chawäga bekull belädna mä mitlak ja chawäga ^ s. dazu das Vorwort ' s. das Vorwort und Melodie 6 und 7. ' als Beschützer ist er nun überflüssig. — 305 — iläh irarsch iriddak lahlak ja chawäga utschähid abük wachwänak ulahbäba. Guten Abend von mir dir, o Herr! in unsrer ganzen Gegend ist keiner wie du, o Herr! Gott der Thronende lasse dich zurückkehren zu deiner Familie, o Herr, dass du siehst deinen Vater und deine Brüder und die Freunde. 2. Preis des Bartes. Jabu sa'd jabu scharbena — ja 'eni h§änak mnerä§i scharbena — ja 'eni kaijäd illeha uscharbena — ja *eni jabu kaff ilm'auwad *aratäba. Vater Sa*ds, o du mit dam Schnurrbart, — o mein Auge! dein Pferd trank aus dem Orontes, — o mein Auge! Besitzer des Einnbarts und des Schnurrbarts, — o mein Auge! du mit der Hand, die gewöhnt ist zu geben! 3. Tod deinem Hasser! Ja faris ja bahr mamdüd — ja 'eni usefak 'ar^:äb aMäk mamdüd — ja 'eni urit iljubardak billah*d mamdüd — ja *eni rata baiät ufräschu träba. • • • Färis, o Meer, das weitgestreckt! — o mein Auge! und dein Schwert ist über dem Hals deiner Feinde ausgestreckt, — o mein Auge! wäre doch, wer dich hasst, in der Grabhöhle ausgestreckt, — mein Auge! als Decke Steinplatten, und sein Lager Erde! 4. Langes Leben! Jabu habib ja midd ilmegidi saba* ta'mär we*amrak jezidi kama zed errabf 'annidäba. Dalman, VcOlcsIeben. 20 — 306 — O Vater Habib's, o Scheflfel von Thalern, sieben Lebensalter hast du, und dein Alter möge sich mehren, wie sich mehrt das frische Ghrün von dem Thau. B. Jubeltriller (zaläntj der Frauen. a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt Ton Zmikna in Jemsalem. Ein Schloss am Meer. Hähiha — tmannetlak chaiji 'aschatt ilba^r 'öUijje hähiha — *ämüd min fudda u^ämüd erchämijje hähiha — in rekibH ilchel tirkablak taman mijje win 'ötschat ilchel tiskiha mukärijje. lululululi. Hähiha, ich wünsche dir, mein Bruder, an dem Meeresstrand emen SöUer, hähiha, eine Säule von Silber und eine Säule marmorn, hähiha, wenn du reitest, mögen dir reiten der Pferde achthundert, und wenn die Pferde durstig sind, tränken sie Pferdetreiber.* lululululi! b) In Merg'Ajün. Mitgeteilt von Bauersfrauen in BalSt. 1. Bei der Rückkehr eines Familiengliedes. Awiha — beschscheru ahl iddär lafu ilräibin äwiha — nütlub min alla rabb il'älamin igma'na wefaris u'ümmu weljäs u'amin. lululululesch. Awiha, verkündet den Leuten des Hauses, dass zurückkehrten die Abwesenden, äwiha, wir bitten von Gott, dem Herrn der Welten, vereinige uns mit Färis und seiner Mutter und Elias und Amin!' lululululesch ! ^ in Jerusalem ImhShfi genannt, s. das Vorwort und Melodie IS. * er hat eben so viel Pferdeknechte wie Pferde. ' die uns noch fehlen. — 307 — 2. Ein gastfreies Haus. Awiha — 'öUijjet abu sellm tabäji^ tabäjilj: äwiha — 'önd il^a^r tiltamm *öndu chaläik: äwiha — iltamm abu sellm wa'askaru u'aijetu linnätür jelimm iraläjik. lululululesch. Awiha, der Söller des Vaters von Selim ist Stockwerke auf Stock- werke, äwiha, um die Yesperzeit sammeln sich bei ihm die Leute, äwlha, es versanmielte sich der Yater Sellms und seine Soldaten, und man rief den Feldwächter, dass er sammle die Futtersäcke. ^ lululululesch ! 3. Säulen von Gold nnd Silber. Awöia — *öllijjet ihn zaid *ala schatt ilbahr titmachtar äwiha — 'ämüd min fudda u'ämüd min dahab asfar äwiha — ulau J^fjat ilchel tahdiha dahab a§far win 'ötschat ilchel tiskiha moijt issukkar. lululululesch. Awiha, der Söller des Sohns Zaids prangt an der Meeresküste, äwiha, eine Säule von Silber und eine Säule von gelbem Gold, äwiha, und wenn die Pferde ohne Huf wären, würdest du sie be- schuhen mit gelbem Gold, und wenn die Pferde dürsten, tränkst du sie mit Zuckerwasser. lululululesch! 4. Dem bösen Blick ausgesetzt. Awiha — mä aschüf ihn chalil taljit faj idder äwiha — bidu maljirame 'aleha-lka^ab ratlen äwiha — talab't errahbän *ala-ddrüb inmen dukku-ggaras aljila ma jesibüh bil^gn. ^ die Futters&cke der Pferde der Besucher, um sie zu ftlllen. So frei- gebig ist dies Haus. 20* — 308 — Äwlha, so oft ich den Sohn Chalils sehe unter dem Schatten des Klosters, äwiha, in seiner Hand ein Taschentuch, gestickt mit zwei Roll Silberfaden, fragte ich die Mönche nach den "Wegen, wo sie gehen. ^ Läutet die Glocke! besser ist's, sie schädigen ihn nicht mit dem Blick. 5. Unvergleichliche Schönheit. Äwiha — ja sitt ümm 'ali katalni söd *eneki äwlha — tlamlam ilhösn min eddünja u^iga leki äwiha — igu banät medmtik tä je^allmu ^aleki lä hinni mitlik walä jitschabbahu leki. lululululesch. Awiha, Frau, Mutter 'Ali's, es tötete mich die Schwärze deiner Augen, äwiha, es sammelte sich die Schönheit von der Welt und kam zu dir, äwiha, es kamen die Mädchen deiner Stadt sich mit dir zu ver- gleichen, nicht sind sie wie du, und nicht können sie dir gleichgesteUt werden, lululululesch ! 6. Ausser sich vor Bewunderung. Awiha — ja sitt fende ja 'ejunik essüd §äru sabab saulii äwiha — 'allamüni-ggafa fitt ana rü^i äwiha — Ij^akk min achlak il'äjät 'ala-llauhi inti mart chaiji winti a'azz min rühi. lululululesch. Awiha, Frau Feride, o deine schwarzen Augen wurden Ursach meines Wandems, äwiha, sie lehrten mich die Grausamkeit,^ ich verliess meine Seele, ^ die Sängerin will die Aofinerksamkeit der Mönche von dem Manne ablenken, damit ihr Neid ihm nicht schadet. ' gegen mich selbst. — 309 — äwlba, bei dem, der schuf die Gebote auf der Tafel, du bist die Frau meines Bruders, uud du bist teurer als meine Seele. lulululuIeBch ! — 310 — 2. Zur Verabschiedung. Dem in die Feme reisenden Pamilienglied giebt gern die ganze Verwandtschaft ein Stück Weges das Geleit. Beim Ab- schiednehmen singt dann ein Mann oder eine Frau einen 'Ataba- vers, welcher dem Trennungsschmerze Ausdruck verleiht. Natür- lich könnten dieselben Verse auch zu anderer Zeit, etwa im Ge- danken an die entfernte Geliebte, gesungen werden. • a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikna in Jerusalem. Wann sehen wir uns wieder? Ja hammi mä jeschilak barU u^a^üd baläkum mä heli zädi walä ke'üd mata ja dar nitlamlam unuk'ud uj'igma* schimMna rabb issamäba. meine Sorge, dich trägt nicht Maultier und Kamel, ohne euch ist nicht süss meine Speise und nicht Sitzen, wann, o Haus, sammeln wir uns und sitzen, und es vereinigt uns alle der Herr des Himmels? Mitgeteilt von Daniel Abraham in Jerusalem. 1. Ohne sie kein Leben. Balähom lä nu^ud walä ne'isch walä-lmaschrüb taijibli walä-resch ana in mutt 'allüli nauäwis hottüni 'ala darb ill^bäba. Ohne sie wollen wir weder sitzen noch leben, und nicht ist der Trank mir angenehm und die Speise; ich, wenn ich tot bin, macht mir hohe (Grabgewölbe, legt mich ^ auf den Weg der Geliebten ! ' mein Qrab. — 311 — 2. Fasten will ich. Ana la'äschir ilbaiät ma* elmoij 'aminnu dorn maijit lä nmelmoij ana laharrim akl ezzäd wilmoij mädam ^ababna 'anna riäba. Ich will mich gesellen zu den Steinen am Wasser, weil er stets tot ist,^ aber nicht vom "Wasser^ ich will mir verbieten zu essen die Speise und das Wasser, so lange unsre Freunde von uns fem sind. 3. Vergebliches Harren. Ja kalbi f ik hamm räbin 'amin Ijibäbna 'annak räbin Shirt illel Ijiatta-nnegüm räbin astanna ze^ün hubbi umä lafaba. mein Herz, in dir mehrt sich Sorge, weil unsre Geliebten von dir entfernt sind, ich durchwachte die Nacht, bis die Sterne untergingen, harrend auf die GeseUschaft meines Freundes, und sie kam nicht. b) In Merg 'Ajün. Mitgeteilt vom Maultiertreiber Cheiralla aus Chijäm. 1. Bitterliches Weinen. Wana lasialji §aut iljisma'üni belki hbäb kalbi jisma'üni ibkit *ktir la'amjat 'ejüni *ala-bkäi biki ter issamäba. Ich rufe mit einer Stimme, dass sie mich hören, vielleicht dass die Freunde meines Herzens auf mich hören, ich weinte sehr, dass blind wurden meine Augen, über mein Weinen weinet, o ihr Vögel des Himmels! ^ als Abwesender. — 312 — 2. ünvergessliche Freifnde. Hbäbi säfaru middat triba amäni rer schah^r lä triba • • killamä-schschem^s anwat 'almaiiba 'ala bäli jechutrün ilahbäba. Meine Freunde reisten für die Dauer der Abwesenheit, Hinterlegung ist:^ mehr als einen Monat sei nicht abwesend! So oft die Sonne sich neigt zum Untergang, kommen mir in den Sinn die Freunde. 3. Hoffnung auf "Wiedersehen. Hbäbi säfaru jöm ittenena ftarakna ba'd^ä kunna tnena • —• 'alehum lau irtaga^na wintanena lahanni-ddär birgü* ilhabäba. Meine Freunde reisten am Montag, wir trennten uns, nachdem wir zwei gewesen waren, wenn wir zu ihnen wiederkehrten und verdoppelt würden, wollte ich das Haus beglückwünschen wegen der Rück- kehr der Freunde. 3. Zur Verabschiedung des Mekkapilgers. Der Pilger, welcher von der Heimat aufbricht, um sich an die Mekkakarawane anzuschliessen, wird von seinen Verwandten ein Stück Weges geleitet. Die Frauen singen dabei gemeinsam (ohne Wechselgesang) dafür bestimmte besondere Lieder, in denen sie ihren Wünschen für den Pilger Ausdruck geben. Dieses Singen heisst taljinin.^ > d. h. so mache ich es mit ihnen ab. * man sagt von der singenden Frau: bithannin lil^uggäg. — Eigentliche Pilgerlieder s. S. 159f. — 313 — Mitgeteilt von Farah Tfibri in Esaalt. 1. Gott mit euch! Siru allä ma'äkum — ja liug^g ennabi alla ma'äkum — 314 — Und pflanzet mir den Pflaumbaum — auf dem Wege des Pilgers, und pflanzet mir den Fflaumbaum! Er sitzt dann unter ihm, — er beschattet den Pilger, * und pflanzet mir den Pflaumbaum! 3. An das Kamel. Lan gibt elhaggi — ja gamal lan gibt elhaggi 'ala bedrawiet erruzz — ja gamal lan gibt elhaggi larbetak — ja gamal lan gibt elhaggi lahanni chefufak — ja gamal lan gibt elhaggi. Wenn du den Pilger bringst, — o Eamel, wenn du den Pilger bringst, auf dem Beutel mit Beis, — o Kamel, wenn du den Pilger bringst, will ich dich binden, — o Kamel, wenn du den Pilger bringst, will ich mit Henna färben deine Füsse, — o Kamel, wenn du den Pilger bringst. 4. Die Ausstattung des Pilgers. Gibu gezämi — ulibsu-lilhaggi u'ischru gezämi 'adarb ennabi — gibu gezämi 'adarb ennabi libsu gezämi — ila-lhaggi libsu gezämi. Bringt Stiefeln^ — und leget an dem Pilger, ja kaufet Stiefeln! Für den Weg zum Propheten — bringt Stiefeln, für den Weg zum Propheten ! Legt an Stiefeln — dem Pilger, legt an Stiefeln! ^ gemeint sind niedrige Halbstiefeln von gelbem Leder mit blauer Quaste. Der Empfang bei der Rückkehr. Fi gild edqlaba' — läküli-ll^aggi röha berag'a ~ läküli-lbaggi begild el^uje — lälfüli-lljaggi 316 — Bei der Totenklage. Die Totenklage vollzieht sich in drei Abteilungen, erstlich bei der Leiche im Hause, oder, wenn diese draussen gebettet wurde, vor demselben, dann auf dem Weg zum Grabe (dies be- sonders bei christlichen Bestattungen), endlich nach der Beerdi- gung in der Elagezeit. In dieser letzteren, die sich durch 10 bis 20 Tage ausdehnt, kommen die Frauen täglich im Trauerhaus zusammen und singen da Klagelieder (ned«b).^ Die Städter nen- nen das menäha oder 'aza, die Bauern imd Beduinen in Süd- und Ostpalästina medäle. Beim Tode von Häuptlingen finden grossere Trauerveranstaltimgen statt, bei denen in den letzt- genannten Gegenden die Frauen den Elagetanz (latm) aufführen. Diese Trauerfeier grösseren Stiles heisst hier me*äde, der Klage- gesang dabei ma'Id. Bei allen diesen Gelegenheiten wird viel gesungen, besonders von den Frauen. Die Kenntnis von Klage- liedern ist deshalb ein nicht unwichtiger Zweig des Wissens, so- dass es verständlich ist, wenn es in Städten noch mietbare Klage- weiber giebt, deren Aufgabe es ist, den Klagegesang stets im Fluss zu erhalten. 1. Klage der Männer.^ Die Männer singen Klagelieder (niddäbät) an der Leiche oder auf dem Weg zimi (Jrabe. Zeilenweise singt der Chor nach, was der Vorsänger anstimmt. Nur *Atäba und Kaside sind stets Gesang eines einzelnen. A. Klagelieder. a) In Merg *Ajün. Mitgeteilt vom Bauern Sa*d Subhijje in Balät. 1. O Thränen des Auges!^ Ja dmtf eren güdi winzali fok ilchdüdi * Speisen werden dazu mitgebracht, vgl. 2 Sam. 8» 81. 35« Jerem. 16, 7 * 8. das Vorwort. • Melodie 19. — 317 — hef 'ala ibrahim bätil maskanu taht illehüdi. Thränen des Auges, fliesset, und rinnt nieder über die Wangen ! Ach über Ibrahim, wehe! seine Wohnung ist unter den Grabplatten.* . 2. O Arzt der Apotheke! Ja hakim ilfarmaschijje biddaua ischfak 'alaije biddaua däwi grühi kabl mä rühi tiiiti. O Arzt der Apotheke, mit Medizin erbarme dich mein! Mit Medizin heile meine Wunden, ehe meine Seele entflieht. 3. Halte fern den Tod! Ja hakim hakkim 'alllak kabl mä tirwi ralilak seht ja rabbi dachllak ja ilähi ischfak 'alaija. O Arzt, heile deinen Kranken, ehe du tränkest deinen Durstigen!* Ich rief: mein Herr, ich bitte dich, mein Gott, erbarme dich mein! 4. Kein Sterben! Saht ba'la §aut rü^ ja rabbi ischfak 'alaiji ja hakim hakkim wedäwi wigtama' wahdak chaläwi inkän tamdän Wfar näwi l^klli ulä tchabbi 'alaiji. ^ es sind die Decksteine der Grabkanuner gemeint. ' der Klagende bittet Gott, ihm zn helfen, ehe er anderen hilft. Der Tote, der als noch lebend vorgestellt wird, soll nicht sterben. — 318 — Ich rief mit lauter Stimme: mein Geist! mein Herr, erbarme dich meiner! Arzt, gieb Medizin und heile, imd stelle dich ein, du nur allein! Wenn Hamdän die Reise plant, ^ sag mirs und verbirg es mir nicht! Mitgeteilt vom Maultiertreiber 'Ali aus Chyäm. Über einen Jüngling. Ja }jLei ja 'atr ilm*nedde ja hef ^alkämi tinmedde ja haser^t kalbi ba'd bakir 'aleki halmedde. Wie schade, o Parfüm, du bethauender, wie schade imi die Gestalt, dass sie hingestreckt wird! o Seufzen meines Herzens! zu zeitig kam über dich dies Dahin- strecken. b) Bei Aleppo. Mitgeteilt vom Beduinen IJmed. 1. Über die Mutter. Ja ummi azrag innüu midri ndummu midri nschllu ja ummi umm® tob ePazrag galbi 'alitsch eljöm ma^ag. O Mutter, das Indigoblaue ^ ich weiss nicht, ob ich es zusammenlegen soll oder abtragen — ^ O Mutter, du mit dem blauen Kleid, mein Herz brennt heut über dich! 2. Über ein Mädchen. Bnaijät ja 'uschlb is^afari ja näimätin bilhabäri. * wenn er sterben soll. Ein Freund redet hier vom Verstorbenen, als wäre er noch nicht tot und vielleicht noch vom Tode zu retten. ' das Kleid der Verstorbenen. ' wird sie etwa ins Leben zurttckkehren, sodass ihr Kleid nur einstweilen zu verwahren ist? — 319 — Ihr Mädchen/ o gelbgewordene Pflänzchen, o ihr, die ihr liegt im Staube! 3, Über einen jungen Mann.^ Harbi ^ala süd ischschüärib harbi gäk elmüt ja megladak ja galbi jabu churg 'ageli tschasabtak rähat harim msachchama min tül räibätak. • • • Weh mir über den schwarzen Schnurrbart, weh mir! der Tod traf dich, o dein Erstarren, o mein Herz! Du mit der Satteltasche von *Ageli, was du gewonnen, ging davon,^ die Gattin ist geschwärzt^ wegen der Länge deines Fembleibens. 4. Über eine junge Frau. Ja ragulha mälak marära ba^ad elkehele turbut ihmära. • • • ihr Mann, dahin ist deine Galle,' nach der Rassestute bindest du eine Eselin. 5. Nach dem Tode der Gattin. Ja charbet beti ja deschret üledäti min jichbiz iltschin min jirsil 'alitschin ja charbetak ja beti. Verheerung meines Hauses, Verlassenheit meiner kleinen Kinder! Wer wird euch Brod backen, wer für euch waschen? über deine Verheerung, o mein Haus! s nur eine ist gemeint. * s. Melodie 22. 'im Tod verlor er diesen ihn auszeichnenden Besitz. * trauernde Frauen schwärzen ihr Gesicht mit Russ. * deine Geduld ist aus. Schlimmerer Verlust kann ihn nicht treffen. — 320 — 6. Über einen gastfreien Häuptling.^ Schaddülu 'ala-lhamra-lmutabbi uchubzu tschallal il^abdät mnattabbi ulesch chdetu lisch chdetu ja rabbi ulü 'ab'd isPh azzäd ja gu'än. Man sattelte ihm auf dem Braunen dem raschen, und sein Brot ermüdete die Sklavinnen durch das ELlopfen.^ Warum denn nahmst du ihn, warum nahmst du ihn, o mein Herr^ und er hatte doch einen Sklaven, der ruft: Die Speise, o Hungriger! 7. Über einen Ermordeten. Eljöm tschabschin gäibmu gsäba tschabschin simln ja'gib ilgassäba. Heut — ein Lamm, sie bringen es wie ein Rohr,* ein fettes Lamm, das gefällt dem Schlächter. 8. Über zwei im Orontes ertrunkene Mädchen.^ Haridsch ja galbi haridsch ■ 'arrätin bilmoy raridsch ja hef ja scham'at rab'u räih bilmoije raridsch. larüh li*ejjüb attamr agib nräsi amr ja haserti tül irömr räil^in bilmoije raridsch. jahl ettaräbisch ilhömr rähin walä gaddan 'ömr ja haserti tül irömr rähin bilmoije raridsch. » Melodie 21. « des Brotteigs beim Backen. » so steif. * der Vetter der ertrunkenen Mädchen, dem die eine verlobt war, zog in zer- rissenem Mantel klagend im Lande umher und bettelte, indem er die» Lied sang. _ 321 — wardu 'ala-l'ä^i tnln htUia wa'mÖBcha ih^sin magrüd jabaij ettenin räl>in bilmoije rarldsch. wardu 'ala-l'äsi riäm uniin hösnhin mä 'ödt anäm ja hef lebbäs elchazäin jerii'h bilmoije randsch. — 322 - B. "Atäbaverse. In Merg *Ajtin. Mitgeteilt vom Maultiertreiber Cheiralla aus Chijäm. 1. Brennender Schmerz. Min dama' *eni larauwi-Pard kabl känün 'ala-lhattu filkalb gamr känün ja 'en ibki *ala-lli kabl känün jisallüuik 'ala tül ilmedäba. Mit den Thränen meines Auges tränke ich die Erde vor dem Känün ^ wegen derer, die ins Herz legten Glühkohlen vom Kohlen- becken.* Auge, weine über die, welche vordem waren, man möge dich trösten für alle Zeiten! 2. Strömt, o Thränen! Wana labki wabekki fcull gili 'ala-Ui säbni umä sab glli uhlli ja demü* ifen hlli ^ala-Ui räh mä wadda' hadäba. Und ich weine und mache weinen alle meine Zeitgenossen über den, der mich erreichte, aber nicht erreichte mein Lebens- alter. Strömt denn, o Thränen des Auges, strömet über den, der ging und von niemand Abschied nahm! 3. Die Erde sei leichtl Nizil dam'i 'ala chaddi uhauwad u'alli schakk illahd bikitfu uhauwad billa 'alek ja behhäsch kabri ja mWwad lä kauwi tetakkilli etteräba. * vor Dezember, d. h. vor der Re<|(enzeit. ' durch ihr Sterben. — 323 — Meine Thräne rinnt auf meine Wange und kommt nieder über den, der spaltete die Grabkammer mit seiner Schulter und ging nieder — Bei Gott, o Gräber meines Grabs, du geschickter, nicht gar sehr sollst du mir schwer machen die Erde ! ^ C. Gesänge. In der BelHa. Mitgeteilt von Farah Täbri in Essalt (beduinisch). Über fünf Glieder der Familie (KasTde). Ja rabb ja ma*büd ja musnidin li argäk ja mauläji tas*if behäli ja chälidsch illi bilmesägid tesalli i'gil 'alaiji illi radu min rigäli mä gultha jahmüd be'ischgetin li mä gultha min hamm dschillat haläli labki ^ala chamse radu min haiin li gaffat bihum jahmüd süd elleläli labki 'al-illi jintah ettugl 'anni walhed schaijäl elhemül ettegäli labki ^ala illi lan ](iaka mä bezalli min taFatu mä 'aggabüh errigäli. O Herr, o angebeteter, o mein Hort, ich bitte dich, o mein Herr, du mögest mir helfen! O Schöpfer derer, die in den Gotteshäusern beten,^ bring zu mir schnell zurück die, welche verloren gingen von meinen Männern! Nicht sagte ich es, o Hamüd, in meiner Verliebtheit, nicht sagte ich es aus Sorge um die Kleinheit meines Besitzes, — ich will weinen über fünf, die mir verloren gingen von der Familie, es gingen weg mit ihnen,^ o Hamüd, die schwarzen Nächte, ich will weinen über den, der wegstösst das Schwere von mir, und das starke Kamel, den Träger der schweren Lasten, ich will weinen über den, der, wenn er spricht, nicht strauchelt, seit seiner Jugend konnten ihm nichts anhaben die Männer. * hier redet der Tote. * der Moslems. ' es nahmen sie fort. 21* ^ 324 - 2. Klage der Frauen. Auch bei den Frauen stimmt nur Eine die Klage zeilenweis an, während die anderen das Gesungene wiederholen. Dabei erheben sie im Takte abwechselnd die Unterarme nach dem Kopf. Unabhängig vom Gesang sind die Klagezeremonien der nächsten weiblichen Verwandten, das Zerreissen des Kleides, Schwärzen des Gesichts, Lösen des Haupthaars, Schlagen auf die Brust imd das Zerfleischen der Wangen. Die hier in verschiedenen Ab- teilungen gruppierten Lieder wurden mir mit Bestimmung für die angegebenen Gelegenheiten mitgeteilt, doch dürfte die Verwen- dung einzelner nicht auf die dabei genannte Gelegenheit zu be- schränken sein. A. Bei der Leiche. a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmikna in Jerusalem. 1. Über einen Familienvater. Ja bätil ilbattäl . . * ja däfi^ ilbela bätil 'annak welähu min sahih. ^Ach, es ist ganz aus! o du, der entfernt das Unheil,* es gilt nicht für dich, es bt ja nicht wahr ! 2. Wunsch für den überlebenden Gatten. Salämtak ja göz habibetna salämtak min kata' burretna. * . Dein Unversehrtsein,' o Gatte unsrer Freimdin, dein Unversehrtsein von dem Abschneiden unsers Geschenks!* ^ dies sagen mehrere zusammen. • der Verstorbene ist noch als starker Verteidiger seines Hauses gedacht. • er wenigstens soll nicht sterben. * burre heissen Geschenke, welche Verwandte als Liebesbeweis einander senden. ' 3. Über eine junge Frau. Ja gözha wirkab •hsän furr el'arab witturkmän 'amitlha mä 'ödt tUka. - 326 — Das ist weder Mannhaftigkeit noch Bedingung der Freundschaft, ihr geht fort, und eure Kinder — wem verbleiben sie? Ja schabb ja mhaschscham uk'ud 'ala helak u • • • wachäf 'ala ülädak jerabbihom hada rerak. junger Mann, du bescheidener, setze dich aufrecht,* und trage Sorge um deine Kinder, es erzieht sie (sonst) ein anderer als du. Rabbu üledätna balla-hsinu lehom *asa ja'üd izzemän wiruddana lehom. Erzieht unsre Kinderchen, bei Gott, seid barmherzig gegen sie! vielleicht wendet sich die Zeit und führt uns zu ihnen zurück. 2. Auf ein in der Fremde gestorbenes Mädchen. Wana-lrarlbe beganb eddär I^attüni lä hum achdüni ulä 'ala-ttarlk dallüni j. IM ISrie bi»»I, Wm ■ be* irabid ulä rähu uchallüni. Und ich bin die Fremde, neben das Haus setzten sie mich, nicht nahmen sie mich und nicht zeigten sie mir den Weg. wäre ich doch eine Sklavin und sie hätten mich auf dem Markt verkauft, wie man Sklaven verkauft, — und w^ären nicht davongegangen und hätten mich alleingelassen. Ja schaijäl bina^schi 'ala-lbäb hottni hatta jigi abi jekallib wajeschtiri in iga abi lä kailab ulä-schtara schllu bina'schi ja rgäl ilraräjib. Träger, auf meiner Bahre setze mich an die Thür, damit mein Vater komme, umwende^ imd kaufe !^ Wenn mein Vater kommt, nicht umwendet und nicht kauft, tragt meine Bahre weg, ihr fremden Männer! ' sorge selbst für dich. • wie eine Ware. ' und sie ins Haus nehme, d. h. in der Heimat bestatten lasse. — 327 — Kabr ilrarib bänatli ischärätu eschschök hölu min killet zijärätu. Das Grab des Fremden — klar waren mir seine Zeichen, die Domen umgeben es, weil wenige es besuchen. 3. Auf einen Verlobten. Marhaba ja schabäb min en mä kuntu ja min talabtu-raräjis umä tammamtu marl^aba ja schabäb min en mä gitu ja min ischtaretu-lbadlät umä thannetu. Willkommen ihr jungen Männer, woher ihr auch seid, ihr, die ihr um Bräute warbet und euer Wort nicht hieltet! Willkommen, ihr jungen Männer, woher ihr auch kommt, ihr, die ihr die Hochzeitskleider gekauft habt und sie nicht genösset! 4. Über einen jungen Mann. Demü* eYen sakäjib ^ala fräk ilhabäjib 'ala sidin räb 'anna fl 'umeru mä tahanna. Die Thränen des Auges sind fliessend über das Scheiden des Geliebten, über einen Herrn, der von uns in die Ferne zog, in seinem kurzen Leben hat er keine Freuden gekostot. Kahwe ja l^igäzijje dakkä^ek wenn muhra ja rbä'ijje chaijälek Wenn. Kaffee, du von Mokka, wo ist dein Zerstosser? Junge Stute, du vierjährige, wo ist dein Reiter? 5. Auf einen Ermordeten. Hottu *ala-lmaktul cheme . • • • tura chemt ilmaktül hamra * • ja let kattälu katil dammu 'ala dammu jesll. — 328 — Legt über den Getöteten das Zelt, das Zelt des Getöteten sieht rot aus.^ wäre doch sein Mörder ein Gemordeter, sein Blut fliesse über des andern Blut! 6. Im Trennungsschmerz. Lag'al znüdi hatab wasäbf i hirka wasbur 'ala-ggör ulä asbur 'ala-lfirka. Ich will meine Arme zu Brennholz machen und meine Finger zum Brande, und geduldig sein bei der Tyrannei, aber nicht geduldig sein bei der Trennung.* Färaktaku faraktüni schahm kalbi däb • • • • — mä dauwab elkalb rer fräkiku ja hbäb. Ich schied von euch, ihr schiedet von mir, das Fett meines Herzens schmolz; nichts schmelzte das Herz ausser euer Scheiden, o Geliebte. 7. Unvergessen. La tahsibu in tälat ilrebe neslaäku • • • kullama tälat ilrebe dakamäku • • — lamma ka'adna 'ala-lma'tde fakadnäku watanakkad il'esch lamma mä lakenaku. Meint nicht, wenn die Abwesenheit lang wird, dass vnr euer ver- gessen, so lang auch die Abwesenheit wird, wir gedenken euer. Als wir uns an den Esstisch setzten, vermissten wir euch, und bitter wurde das Leben, als vrir euch nicht fanden. 8. Warum so eilig? La tirhalu mista^glln kuddämku wähle utin • • • kuddämku düd ilbila. * wohl von dem darauf gespritzten Blut. • d. h. jeder Schmerz ist mir lieber als der Trennungsschmerz. — 329 — Zieht nicht so eilig von daunen, vor euch ist Sumpf und Lehm, vor euch ist der Wurm der Verwesung. 9. Das Geschick muss ertragen werden. Ejjüb lamma-btala, schü kän danb ejjüb jahtäg illadi-btala jesbur 'ala-bnaktüb. Als Hieb geplagt wurde, was war Hiobs Schuld? Wer geplagt wird, hat geduldig auszuhalten bei dem, was (für ihn) geschrieben. 10. Keine Botschaft mehr möglich. Nahn nektub elkutub waPejäm temhiha wanuk'ud 'ala-ltarik umä nagid min jewaddlha. Wir schreiben die Bücher,* und die Tage löschen sie aus, und wir sitzen am Wege und finden keinen, der sie bestelle, 11. Der Ruf der Taube. Tallat 'alaija hamäme min wara-rämüd kälat rähat lajäli-lhana wigat lajäli-ssüd. Es blickte auf mich eine Taube hinter dem Pfeiler hervor, sie sagte: es gingen die Nächte des Wohlseins, und die schwarzen Nächte kamen. c) Am Berge Nebo. Gesungen von der Beduinenfrau Fudda bei der Mosesquelle. Mete säile 'an gläd abu räbi meto säile 'an schech ilbelädi. Mete fragt nach Geläd, Vater Räbi's, Mete fragt nach dem Häuptling der Gegend. * lange Briefe, welche die Zeit verlöscht. — 330 — d) In der Belka. Mitgeteilt von einem Beduinen bei 'Amman. Nigme bissama schä'at leha däli hädi nigmet elfirsän ja well hädi nigmtak fajiz ja ba'd *eiii. Ein Stern am Himmel, er strahlte ihnen Elend (?)/ das ist der Stern unter den Reitern, o weh mir! das ist dein Stern, Fäjiz,^ du, der nach meinem Auge kommt.' e) In Merg *Ajün. Mitgeteilt von einer Bauersfrau in Balät. Unwahre Nachricht!* Schä' ilchabar jalla-lchabar kaddäbi min tümm mubrid mä jekün i§^äbi. Die Nachricht ging aus — o Gott, die Nachricht ist lügnerisch, aus dem Munde eines Hassers, der nicht Freund ist! Mitgeteilt vom Maultiertreiber 'Ali aus Chijäm.* Wo bleibt Hämud? Mä schiftu hamüd ja chaijäli käsid unä'i ilmäri mä schiftu hamüd ja chaijäli ja när kalbi dabhu mitwäü. Saht ihr nicht Hamüd,^ o ihr Reiter? er beabsichtigte zu benachrichtigen Märi — saht ihr nicht Hamüd, o ihr Reiter? o Feuer meines Herzens, es schlachtete ihn ein Mutwäli ! ® * däli för dilli. * Fäjiz war ein Häuptling der 'Adwänbeduinen, der i. J. 1900 von einem SchOrbeduinen bei Hesban in seinem Zelt erschossen wurde. Ihm gilt diese Totenklage. Das Rachegelübde seines Bruders s. oben JS. 145. • mein teuerster. * Melodie 20. * 'Ali war selbst an dem Morde beteiligt, welcher die hier mitgeteilte Klage der Mutter des Getöteten veranlasste. Zwei Metäwile aus Chijäm, wurden bei Baiiias von zwei Drusen übei fallen. Einer von ihnen wurde verwundet, aber sie töteten einen der Drusen. Ein Drusenhäuptling, namens Hamüd, unternimmt es, nach Märi, der Heimat des Getöteten, die Nachricht von seinem Tode zu bringen, wird aber unterwegs von dreissig Metäwile getroffen und in Stücke gehauen. Eine allgemeine Erhebung der Drusen folgte. Die Regierung griff aber ein, sodass die Metäwile mit einer Geldzahlung davonkamen. • metäwile ist Name einer schiitischen Sekte im Islam. 331 — B. Auf dem Friedhof. Fern vom Grabe lassen sieh bei Jerusalem die älteren Frauen auf der Erde nieder und singen, indem sie ihren Armelzipfel oder ein Tuch in der Hand drehen. Man nennt dies hier ^ned®b". Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmil^na in Jerusalem. 1. Am Wege. Lak'ud *ala ganb eltarik 'asa ehirin kalbu raklk jeherku kalbu 'alaije. Ich will mich setzen zur Seite des Wegs, vielleicht einem Edlen, dessen Herz zart, entbrennt das Herz über mich! 2. Wohin des Weges? Ma* assalämi wen räjih j'ä 'ambari ja mis^k fajih ma^ assalämi wen biddak lak'ud 'adarbak waruddak darbak wa'ar willel zalma. Geh in Frieden! wohin gehst du? du mein Ambar, o duftender Moschus! Geh in Frieden! wohin willst du? ich will auf deinem Wege sitzen und dich zurückbringen, dein Weg ist Wildnis, und die Nacht ist dunkel. C. Bei der Klagefeier im Hause. Die Frauen sitzen hierbei am Boden. Wenn die Klage jedes Tages vorüber ist, wird Trauermahl gehalten von den Ess waren, welche die Nachbarsfrauen mitbrachten. Den Schluss der Klage- zeit bildet eine Mahlzeit, welche die trauernde FamiKe giebt. — 332 — In der Belka. Mitgeteilt von Farab Täbri in Essalt. Über einen Jüngling. Mä tilbasün illa l^säwi mä tug^udün illa gbäli tiglu sada galbi balä mä. galbi je^öbb iraBchgeräni wittül 'üd ilehezaräni we'öng *öng errlm u^a^la. Jörn rekibha wistadärat warchälha-lbarscham usärat bi l^elwatun werräkib ahla. essef jaslah letawll ilgäme wil'ägil maschju tegll werrumh mangürUfata. schabäb ja naggäli elkls murru 'ala gabr iraris schüfuh *azab welä mgauwaz. bärüdtu tirzim razim ja mil^ha 'endi cbazin ja rsäsha 'endi cbabäja. a'gabni jom errahll wilgidr lilmensaf 'adil uschjüch tbäri ze'ün ahlna. lallet min ilmuzlemät schugr eschschauärib sägedät widdüd bilwagnät jir'a. Legt nichts an ausser schwarzen Mänteln, nur vor mich setzt euch, reibt ab den Rost meines Herzens ohne Wasser! — 333 — Mein Herz Hebt die Blonden und die schlank sind wie Bambusrohr, deren Hals gleich dem Hals der Antilope und schöner. Wenn er sie ^ bestieg und sie wandte sich und er Hess ihr den Zügel schiessen und sie ging dahin, ist sie schön, aber der Reiter ist schöner. Das Schwert steht dem Hochgewachsenen, und des Verständigen Gang ist gewichtig, und der Speer wird getragen vom Jüngling. Junge Männer, o ihr, die ihr den Beutel ^ tragt, geht vorüber am Grabe des Bräutigams, seht ihn unvermählt und nicht verheiratet ! Sein Gewehr gibt donnernden Knall, o sein Pulver ist bei mir verwahrt, sein Blei ist bei mir aufgehoben! Es gefiel mir der Tag der Wanderung, der Kochtopf war gleich der Schüssel, und Häuptlinge wetteifern mit der Gesellschaft unsrer Familie ! Ich sah von den dunkeln Ortern her den blonden Schnurrbart herabgebeugt und den Wurm an den Wangen weiden. D. Bei dem Klagetanz. Die tanzenden Frauen bilden einen weiten Ring und schreiten singend im Kreise. In der Mitte hüpfen die nächsten Verwandten der Entschlafenen imter heftigen Bewegungen der Arme. Bei Christen wird dieser Tanz in Südpalästina schon während der kirchlichen Trauerfeier vor der Kirche ausgeführt. Bei einer grossen Me'äde (s. S. 316) wird sonst ein andrer dafür geeigneter Platz gewählt, wo der Tanz sich dann täglich wiederholt. ' sein der Antilope gleichendes Pferd. • mit Pulver und Blei zum Schiessen. — 334 — a) Bei Jerusalem. Mitgeteilt von Zmilpia in Jerusalenu Trauert, o Mädchen! Ja sabäja-rözz harrimin iggdid harrimin lä titla^in fijöm 'Id ja sabäja-rözz harrimin ilichdäb ilkaschämir ilhömr fok ittiäb ja sabäja-rözz ja mä näbkin ja mä za*ak ter ennaua ^abuäbkin. O edle Mädchen, verbietet euch das Neue, verbietet euch, geht nicht hinauf am Festtag! O edle Mädchen, verbietet euch die Schminke, die roten Gürtel über den Kleidern! O edle Mädchen, o was hat euch betroffen, wie oft schrie der Vogel des Weggangs^ an euren Thüren! Schriftlich mitgeteilt von Bschära Kanaan in Betgäla. 1. Über einen Häuptling. Häda schech min ben ilmaschäjich räh häda gisr min ben iraläli täh ja fanägln eddahab uhelülijjät ja harimu hal^mläh msachchamät. Dies ist ein Häuptling — aus der Mitte der Häuptlinge ging er, dies ist ein Balken, aus der Mitte der Söller fiel er! O ihr Tassen golden imd süss, o seine Frauen, die schönen, sind geschwärzt! ^ Nkabbat ilkahwe 'ala-tterräha ja djüf mhammad ja malät essäha nkabbat ilkahwe 'ala-ggambijje säl^at ja fatime ja midhijje. Ausgegossen ist der Kaffee über das Polster, o Gäste von Muhammad, o die ihr den freien Platz füllt! Ausgegossen ist der Kaffee über das Kissen — sie schrie auf,^ o Fätime, du von Unglück betroffene ! * die Krähen gelten als Unglücksvögel. * s. o. S. 319. ' die un- glückliche Gattin, welche sogleich angeredet wird, erhob Klagegeschrei. — 335 — 2. Über einen jungen Mann. La ja üläd *ammi ja mala-lfingäni tähu lilbila dauwäset elkimäni • • • lä ja üläd 'ammi ja mala *eni tä^u lilbila dauwäset illeli. Ach, ihr Kinder meines Onkels,^ o Gefülltsein der Tasse,^ es stiegen hinab zur Verwesung die Niedertreter der Feinde. Ach, ihr Kinder meines Onkels, o Vollsein des Auges, es stiegen hinab zur Verwesung die Niedertreter der Nacht. ^ Tallat ilbärüdi wassaba* mä gäsch ja büz ilbärüdi mnennida raschräsch. Sichtbar wurde die Flinte, aber der Löwe* kam nicht, o Mündung der Flinte, vom Thau (ist darauf) Sprengung.^ 3. Über einen Verlobten. Iftahu-ssandük taminna ndüsu • • • • ufarragu butrus 'akiswet 'arüsu. Offnet die Lade, damit wir es^ anrühren, und zeigt dem Butrus den Anzug seiner Braut! "^ Mät uchätru zeffe ma*^mämu mät uchätru 'arüs kuddämu. Er starb, und sein Sinn war ein Hochzeitszug mit seinen Onkeln, er starb, und sein Sinn eine Braut vor ihm her. 4. Über einen Erschlagenen. Külu lilkattäl jesachchim iFödde ja let rakbato liddebah minmedde. külu likattäl izzen iirhal wdraiiir däru kabl iggam' jeläki-ggam' ua^mad jäehud täru. * der Verstorbene ist angeredet. * er gleicht einer vollen Tasse. * nachts war er furchtlos. * der Verstorbene, der die Flinte trug. * nachts ging er mit dem Gewehr aus. • den Inhalt der Lade. "* den er schon ftlr sie gekauft hatt«. — 336 — Sagt dem Mörder, er soll schwärzen das Werkzeug,^ wäre doch sein Hals zur Schlachtung ausgestreckt! Sagt dem Mörder des Schönen, dass er wegziehe und verändere seinen Wohnsitz, ehe ein Trupp den anderen trifft ^ und Ahmad für ihn Rache nimmt. 5. Beim Tod eines Vaters, der nur Töchter hinterliess. Lawara ja demü* 'eni lawara ja dmü' *eni 'albanät wa'almara. Zurück, Thränen meines Auges, zurück,* o Thränen meines Auges über die Töchter und die Frau! 6. Über einen Knaben. Ja sabi eschschüm milla hü sabi • • arrakabe beda uschäsch imkassabi. • • ... ja sabi eschschüm milla hü sabi umitlak ja hamad mä nikna sabi. Knabe von böser Vorbedeutung, was für ein Knabe ist er! der Hals weiss und wie silberdurchwirkter Musselin. O Knabe von böser Vorbedeutung, was für ein Knabe ist er! wie du, o Hamad, erhielten wir nicht einen Knaben. 7. Über einen Freund. Chattet birraml winn elmöt mutwanni lesch ja möt tächud sähbi 'anni. Ich schrieb in den Sand,* und siehe der Tod verzieht — warum, o Tod, nimmst du meinen Freund von mir? 8. Über eine Frau. Bint ilmaschäjich scharrakat hardäne hottu meschaggarha 'ala-ggabbäne. * die Mordwaffe. * die Verwandtschaft und Freundschaft des Ge- mordeten zieht gegen die Sippe des Mörders. * hört auf zu fliessenl ♦ um das Schicksal zu erforschen. — 337 — Die Tochter von Häuptlingen ging ostwärts^ im Zorn, legt ihr gesticktes Kopftuch^ auf den Friedhof! Lesch ja bint ilkiräm tirhali min l^aijena ahlik ilbet ilQcblr walkaram min 'andena. Warum, o Tochter von Edlen, ziehst du von unserm Ort? deine Familie ist das grosse Haus imd der Edelsinn ist bei uns.' Ja bah^äsch ru(i ma' assalami usaUimli 'ala slemän ukuUu sakanna-lkabr hjöm il^ejämL Totengräber, geh im Frieden,* und grüsse mir Slemän und sage ihm: wir nahmen den Wohnsitz im Ch*ab bis zum Tag der Auferstehung. Mitgeteilt von Farah Täbri in Essalt. Über das Haupt eines Geschlechtes (l^amüle). Ja rumh erredeni ja *akid ilköm ja kschel ilhamüle illi afkadük iljom ja mm)} erredeni ja 'alpd elköm. lä tisehmati ja 'aduwwe rälji sür uzall sür jislam lana baij l^anna jimschi be'ardin watül lä tiBchmati ja 'aduwwe rä^ sür uzaU 'sür. häda sehech minben ilmaschäjich täh häda sür minben iraläli räl^ häda sehech minben ilmaschäjich täh. bärüdtu bid eddalläl aretha lä *ä8ch kalbi lesch mä-schtaretha « bärüdtu bid eddalläl aretha. ^ die Christen legen die Sterbenden ostwärts, damit ihre Seele nach Osten zu entweicht, die Moslems in der Richtung nach Mekka (südlich). * der Sarg soU damit geschmückt werden. ' dn hast keinen Grand zum Weggang. * so redet gleichsam die Entschlafene. Da! man , Volksleben. 22 — 338 ja mhertu hatlu 'aleha glälha lä *ä8ch kalbi wen rüt chaijälha ä mhertu hattu 'aleha glälha. ä täle' 'asseräja f5k 'addiwäni iä kschelak ranze udin abu-ddifilni ä täle^ 'asseräja f5k 'addiwäni. ä hagar essäha lawen mraijib ja hef 'abu slemän jemüt rraijib ä hagar essal^a lawen meraijib. ä ja baij slemän wen halrebe ja kis eddahab mahtüt figgebe ä ja baij slemän wen halrebe. O Speer der Lanze, o Anführer der Leute, Unglück des Stammes, der dich heut vermisst, o Speer der Lanze, o Anführer der Leute! Seid nicht schadenfroh, o Feinde, eine Mauer fiel, eine Mauer blieb, es bleibe uns gesund der Vater Hanna*s, er gehe in die Breite und Länge, seid nicht schadenfroh, o Feinde, eine Mauer fiel, eine Mauer blieb. Das ist ein Häuptling, aus der Mitte der Häuptlinge fiel er nieder, das ist eine Mauer, aus der Mitte der Söller brach sie, das ist ein Häuptling, aus der Mitte der Häuptlinge fiel er. Sein Gewehr — ich sah es in der Hand des Ausrufers,^ nicht möge leben mein Herz! warum kaufte ich es nicht? sein Gewehr — ich sah es in der Hand des Ausrufers. Seine Stute — sie legten auf sie ihren Saumsattel, nicht möge leben mein Herz, wohin ging ihr Reiter? seine Stute — sie legten auf sie ihren Saumsattel! * der es an den Meistbietenden verkauft. — 339 — der du zum Regierungspalast hinaufsteigst zur Sitzung, o schade um dich, du Neigung und Religion des Gast- freundlichen, o der du zum Regierungspalast hinaufsteigst zur Sitzung! Stein des Gasthauses, wohin hast du dich entfernt? o schade um den Vater Slemän's, er stirbt in der Fremde, o Stein des Gasthauses, wohin hast du dich entfernt? Ach! Vater Slemän's, wohin bist du gegangen? o Beutel mit Gold, in die Tasche gesteckt! Ach! o Vater Slemän's, wohin bist du gegangen? b) In der Belka. Mitgeteilt von Farah Täbri in Essalt. l. Über Zattäm, Sohn des Fäjiz, Häuptling der Schür- beduinen. Miten beda farra'at billeli *alek ja zattäm *agid ilcheli miten beda farra'at binnetähi 'alek ja zattäm jelmirjähi. Zweihundert weisse Mädohen entblössen ihr Haupt ^ in der Nacht über dich, o Zattäm, Anführer der Reiter! Zweihundert weisse Mädchen entblössen ihr Haupt beim Begegnen über dich, o Zattäm, den Ruhebringer! 2. Über *Ali, Sohn Diäb's, Häuptling der *Adwän- beduinen.* Ja 'ali igmäl ilbld mahbüsi jatnu faz'atak ja nuetir eschschüsche ja ^ali igmäl ilbld tingädi jatnu faz'atak ja schech ilblädi. 'Ali, die Kamele der Weissen* sind gefangen, sie warten auf deine Hilfe, der du auseinanderschüttelst die Flechte ! 'Ali, die Kamele der Weissen werden weggeführt, sie warten auf deine Hilfe, o Häuptling des Landes! ^ als Zeichen der Trauer lassen sie ihr Haupt unbedeckt und lösen das Haar auf. * Vater des ermordeten Fäjiz, s. S. 145. * Mädchen und Frauen. 22* — 340 — 3. Über denselben. Tab lo^b ilchel ja §ubjän täb wilha§a wirraml ta^t ilchel däb 'en 'all 'oddha *en il'agäb mabla 'all jelanlal^ birrekäb. jegül eddera* bfüni willa-rmüni $öb ennär min 'agbak ja *aU mä-nl^adart bjom ekwän. jegül esßef bfüni willa-rmüni §öb ennär min -agbak ja 'aU mä-n^adart bejöm ekwan« jegül errum^ bf üni willa-rmüni §öb ennär min 'agbak ja 'ali mä-nhadart bejöm ekwän. 'ala-ssäha sahil achjül defani güm ifrischlum ja 'ali-radwäni güm ifrischlum §äl|ii usakräni güm ifrischlum min zen ePalwäni güm idbahlum hei uchurfani güm" hauwilhum bibl^ erredäni. Schön war das Spiel der Pferde, o Burschen, schön, und die Kiesel und der Sand schmolz unter den Pferden! 'Ali's Auge ist, als wäre es das Auge des Adlers, wie schön ist 'Ali, wenn er sich im Steigbügel wiegt! Es sagt der Brustpanzer: verkauft mich, oder werft mich zum Feuer! seit du fort bist, o 'Ali, ging ich nicht hinab am Tage des Kampfs. — 341 — Es sagt das Schwert: verkauft micb, oder werft mich zum Feuer! seit du fort bist, o 'Ali, ging ich nicht hinab am Tage des Kampfs. Es sagt der Speer: yerkauft mich, oder werft mich zum Feuer! seit du fort bist, o 'Ali, ging ich nicht hinab am Tage des Kampfs. Auf dem freien Platz ist das Gewieher von Pferden der Gäste, auf, breite ihnen Teppiche, o *Ali der 'Adwänbeduine, auf, breite ihnen Teppiche, nüchtern und trunken, auf, breite ihnen Teppiche von den schönsten Arten, auf, schlachte ihnen fette Hammel^ und Schafe, auf, mache ihnen Wind *^ mit den weissen Ärmeln! 4. Über denselben. Bissama sefin msaggat nägilu bedr ilbidür wirra^a bschigg betu mitl feddänin jedür gahwetu bschigg betu mitl fauwär ilgedür mensafu bschigg betu bärik mitl iggezür jitla'u min schigg betu mitl raffat ettjür. Im Himmel ist ein Schwert mit eingelegter Arbeit, sein Träger ist der Vollmond der Vollmonde,' imd die Handmühle im Gastteil seines Zeltes dreht sich wie ein Gespann Ochsen,^ sein Kaffee im Gastteil seines Zeltes ist wie das Brodeln der Kochkessel, ^ hSjil ein fettes unfrachtbares weibliches Schaf. ' um das Feuer anzufachen oder die Speise zti kühlen. Andere Lesart: haijTlhum «mach es ihnen bereit". • der Verstorbene. * auf der Tenne. — 342 — seine Speiseschüssel im Gastteil seines Zelts lässt sieh nieder wie das Schlachtkamel/ sie kommen hervor aus dem Oastteil seines Zelts wie die Schwärme von Vögeln. 5. Über denselben. Tab lo'b ilchel wilchel ad*arüha war'aschu 'üd ilgana lanmia at'abüha tibki ^alek eddalla wilfingäni tibki 'alek eschjüch biddiwäni tibki 'alek ilbüme hatta-lgamar wingümn tibki 'alek essurbe lan rauwahat madjüme tibki 'alek ilkhele lan rauwahat billele. Schön war das Spiel der Pferde, und sie setzten die Pferde * in Schrecken, und schüttelten den Schaft der Lanze, bis sie sie ermüdeten! Es weinen über dich die Kaffeekanne und die Tassen,^ es weinen über dich Häuptlinge in der Ratsversammlung, es weint über dich die Eule, sogar der Mond mit seinen Sternen, es weint über dich die Kriegsschar, wenn sie in Bedrängnis gerät, es weint über dich das Rassepferd, wenn es fortgeht bei Nacht 6. Auf Sälih, Vater Gäber^s, in Essalt.* Mä t^öddin 'ala sälih ja ummät ilmanädlli dauwäs esseräja blel 'ala dau ilganädili. > ein zum Schlachten bestimmtes fettes Kamel. ' der Feinde* * die Bereitung des Kaffees fdr die Gäste ist Ehrenamt des Hausherrn. * ge- storben L J. 1900. — 343 — raä thöddin 'ala sälih ja ummät scha'ar ePaschgar dauwäs esscräja blel 'ala dau ilgamar iPasch^al. sälih ja ratl iddahab ratlin tegil uhäjil sikklne daggat eljamin mä tidbah illa-lhäjil mensafe barba' chidam gischschän dehnin säjil. Ihr müsst trauern^ über Sälih, o ihr mit den Tüchern! der nachts in den Regierungspalast trat bei dem Licht der Lampen. Ihr müsst trauern über Sälih, ihr mit dem blonden Haar! der nachts in den Kegierungspalast trat beim Licht des Mondes des angezündeten. Sälih, o RalP von Gold, ein schweres und erstaunlich grosses Kall! Ein Messer — der Stoss der Rechten schlachtet nur den Hammel, eine Speiseschüssel mit vier Dienern,^ Teller mit fliessendem Fett! ^ eigentlich: ihr trauert nicht? * ein Gewicht von über 2,5 Kilogr. * nur vier Diener können sie tragen. — 344 — Nachtrag. Mitgeteilt von Faral^ Tibri in £ssalt. A. Imlalä. (Zu 8. 25flF.)- Aus der Gegend von Jerusalem. Chaijti ja märja ta'äli lahuna hidäna berüde uschammet haua huna ja täl'a *aggebel jamm libterijje bischwesch lä taka'i balkäki bidaije ja märik eddarb dünak delüna dünak wischrab minnu moije nzlfe urammid 'ejünak ja chaiji ja 'isa ja retak tezall lana lamma nkaddi-lräli min chauätima • • • • • ja chaiji slemän retak 'ezzna däjim ja mä 'aduwak retu fi-lbila näjim. Meine Schwester, o Maria, komme hierher, bei uns ist Frische, und Luftschöpfen hier! die du steigst auf den Berg, du mit den roten Schuhen, gemach, falle nicht! ich fange dich auf mit den Händen! der du des Weges vorübergehst, da hast du unsem Schöpf- eimer, nimm ihn, und trinke aus ihm reines Wasser mit geschlossenen Augen! ^ mein Bruder, o *Isa, dass du doch für uns bliebest, bis wir das Teure erreichen, das in unserm Sinn! mein Bruder Slemän, wärst du doch unser Stolz beständig, möchte doch dein Feind in der Verwesung liegen ! * die Reinheit des Wassere ist zuverlässig. — 345 — B. Wegen eines Pferdes ein Krieg. (Zu S. 104.) Muhammed *Ali Yon Aegypten sandte seinen Sohn Toson Pascha nach Arabien, um von den Beduinenstammen des Landes Tribut (widi) einzutreiben. Durch Ehrengeschenke an die Häupt- linge suchte er diese sich geneigt zu machen, überging aber dabei den Häuptling Muhammed ihn Hädi. Als sein Bote auch bei diesem den Tribut einforderte, sah er bei ihm ein schönes Pferd, von dem er dem Pascha berichtete. Dieser war bereit, 10000 Megidi dafür zu zahlen, 7000 als Kaufpreis für das Pferd, je 1000 ak „schöfet chätir*^ (Befriedigungsgabe) für die Familie ihn Hädi's, für das Pferd und ihn selbst. Als der yom Pascha zu Mu^mmed gesandte Bek aber sagte, dass der Pascha der Käufer sei, weigerte sich Muhammed das Pferd herzugeben. Der Schenf *Abdalla in Mekka, bei welchem der Pascha wohnte und der dessen Zorn zu stillen wünschte, schrieb Mul^ammed darüber einen Verweis und drohte mit Krieg, wenn er das Pferd nicht sende. Darauf antwortete Muhammed mit einer Ka^lde, in welcher er das Pferd aufs neue verweigerte. Der Emir Turk ihn Mhed erbot sich nun dem 'Abdalla, ihm für den Pascha das Pferd zu verschaffen, und beantwortete die Ka§Ide Muhammed's mit einem Gesang, in welchem er ihm Krieg androhte. Zum Kampfe kam es dann auch wirkUch. Turk tötete aber durch einen Lanzenwurf wider Willen das umstrittene Pferd, und Muhammed schoss mit dem Karabiner seinen Gegner durch den Kopf. Dies wird als Veranlassung der auf S. 104 mitgeteilten K6i§Ide in Essalt erzählt. Von dort stammt auch die Recension derselben, welche hier zugleich mit der S. 104 fehlenden Antwortska§ide mitgeteilt wird.^ a) Schreiben des Muhammed ihn Hädi. Ja räkib min 'öndana fog haghüg dauwäs mauwäg ba'idin m*aschschäh asbag mniddänüg fi rabbet elmög milfak sultänin ba'idin mechalläh ^ beide ^anlden sind hier in wesentlich besserer Gestalt als die von 8ocin, Diwan aus Centralarabien I 62 ff., edierten Recensionen, Auf Einzel- heiten einzugehen versage ich mir. — 346 — jarabdali jalli 'ala-lchel fölüg zebn alhsän eljäga ser 'elbäh judkar lana jalgirm btitri-lrög 'an ischschimäs illi lafatna wasäjäh jarabdali lä tkatter essöm bilrög lau tschän täri lana ettaman tschän bi'näh mä dazzet li sefin uschälin userüg minschän ndazzilak gauädin siberta abri 'aleh braddatin walrul°b 'üg lan hall birkän essabäja mtara walla lau wagafu 'ala-zzuml bimhüg jarmi mschellhu wajömi mirmäh aruddbin radd eggauärisch *an ilmög radd elbagar min dlsatin söb mitnäh harrlbna lä gattab ilchel bisrüg läzim jichalli minzalu lo nasenäh nasgihi sammln jödi' elhäl maznüg wamfarrig elchullän hädäk ana ijjäh hinna 'alehin mitl güg umägüg willi tamanna harbina schirib min mäh nabni 'ala-Kalja nabänib wibrüg wamin gäl bina birrada mä sami'näh win tschän begöli mitl güg umägüg atschün ana zallet astai*fir alläh. O der du von uns reitest auf einem Reitkamel, das daher tritt wie Wogen, weit entfernt sein Abendfutter nimmt, rascher als das Schiff im Hinziehen durch die Wellen, dein Absteigeort ist bei einem Herrscher mit weitem Gebiet. du *Abdali, der du zu Pferde Sieger bist, Besitzer des Hengstes, bei dem der Gang des Schenkels an- dauernd ist (?), es wird uns gesagt, o Held, dass du wünschest das Pferd, für den Diener,^ dessen Befehle uns erreichten, o du *Abdali, mache nicht viel Worte mit der Abschätzung des Pferdes, wenn uns der Preis genehm wäre, hätten wir es verkauft. verächtliche Bezeichnung des Pascha's. — 347 — Du sandtest mir nicht Schwert, Mantel und Schabracke, damit wir dir senden sollten einen unvergleichlichen Renner. Ich möchte darauf sein bei der Rückkehr, wenn der Sieg schwankend ist, wenn über die Macht der Reiterscharen Ansturm hereinbricht. Bei Gott, wenn sie^ auf den Kamelen stünden in Kühnheit und ihre Mäntel abwürfen und zeigten auf den Ort, wohin sie sie warfen, würde ich sie zurücktreiben, wie man zurücktreibt das Wild von den Wogen, wie man die Rinder zurücktreibt aus dem Dickicht zur Seite der Stelle, da man sie erwartet. Wenn unser Gegner häufte gesattelte Pferde, müsste er seinen Lagerplatz verlassen, wenn wir ihn packten, wir würden ihn mit Gift tränken, welches aufs höchste geföhrdet, und der die Freunde von einander scheidet, jener bin ich. Wir sind über ihnen wie Gog und Magog, und wer unsern Krieg begehrte, bekam sein Wasser zu trinken. Wir bauen in der Höhe Schlösser und Burgen, und wer von uns Übles redete, den hörten wir nicht. Weim ich mit meiner Rede ^wie Gog und Magog" gefehlt haben sollte, bitte ich Gott um Verzeihung. b) Antwortschreiben des Turk ihn Mhed. Haiji-lkitäb illi mnil'afs mamzüg ^aijäh wa^aija man lafa bihi wa^anäh ahlan usahlan bihi walä bih mahrüg hischme liman gaä minhu takrimina ijjäh salämin mitl eddöb machlüt biblüg anwag min ef ambar lan riU mischräh agäna kitäb m^arraf elchätt ma'rüg m'assaran walätschin hinna fahimnäh min 'ind man jächud 'ala nagd bichrüg jächud 'ala min hall bi*ischbu eschschä lim^ammad illi ilu j^auänit wubrüg ba'ldan wagariban bihäzmu wabiraijä nach Socin die Schlachtenjaiigfratien, vgl. S. 189. — 348 — judkar lana inn läzim tschih^ ^Ifög lamma agma lu walä aHetina ijjäh hatta esch lau 'aijana m^ammad 'ala-Irög tschamm bittauäla wä^idin tschinnu ijjäh minhum talat mijje utis'm bisrüg ma' mitlahum btizha-ggenäjib utibräh intum shel Uli lu-ttula* wibrüg hinna-lgamar bilelat inna§f rattäh kämm min talf in fogu illibs maznög lischschech jircha§ mä janilu mgädäh kämm wä^din lau waradna 'ad maz*üg jichalli tarihu ben döla udöläh min 'ind man jächud *ala-88ef särüg zabn eddanäja mid'ir elchel bnädäh ana abri latm ilHda in gä däbüg nimran kama wa^f elfali*d jöm tabäräh usaijid eggamf illi lu-l^uk^m mazdüg liakam elba^*r welbarr jömin alla a^äh ja'ti-lmehära illi 'arägibha 'üg lannu 'ata schian lä jächud bimagfah mä inti 'ala häda-lgöl jalginn mahwüg häda-lmatal mä jastaullak o 'agbäh mä jastaullak (jiikr güg umägüg alla jamna' min *amalhum watarajäh essidd min dün elchablten marti^g mana^'hu-lgarnen billa wawaggäh ja 'abd lä titräk nafsak 'ala-zzür bihrüg kafart bittärüt wana amantu billäh • • • schabbaht gömak mitl güg umägüg willa garädan näschiran min faläjäh lä budd inn chelina 'ala chelak tamüg watschüf chaijäl elwara men minna hü ijjäh. Bcgrüsst werde das Schreiben, das gemengt ist mit Gall- äpfelsaft, begrüsst werde es und begrüsst werde, der damit kam und es besorgte! Willkommen ihm ohne Widerrede aus Höflichkeit gegen den, von dem es kam uns zu beehren, — 34fl — ein Oni88 wie Zucker mit Honig gemengt, besser als Ambra, wenn sie nnerschwinglicli teuer wurde. Es gelangte zu uns ein Schreiben mit bekannter Schrift, näm- lich auftteigender,* schwierig zu lesen, aber wir haben es verstanden. Von dem,' welcher vom Negd Steuern nimmt, — aso — nicht ziemt dir die Erwähnung von Gog und Magog, Gott behüte vor ihrem Werke und ihrem Gedenken! die Mauer ist vor diesen zwei Gottlosen verschlossen — es befestigte sie der Zweigehörate ^ mit Gottes Hilfe und schützte sie. Menschenkind, nicht verführe dich deine Seele zu Gottlosigkeit in aufsätziger Rede, Gott leugnetest du mit Rebellion, ich aber habe an Gott ge- glaubt. Du verglichest deine Leute mit Gog imd Magog, oder sie sind wie Heuschrecken, die sich ausbreiten von der Wüste ; sicherlich werden unsere Reiter über die deinen herfallen, und du wirst sehen, wer von uns der Held im Kampfe ist. C. Marschlieder. (Zu 8. i44ir.) 1. An Muhammed Sa'id.^ Um 1860 wollte Muhammed Sa'id Pascha als Mutassarif von Nablus die Bell^a der türkischen Regierung unterwerfen. Der Aushebung von Soldaten und dem Einziehen von Steuern und Zehnten setzte man aber dort Widerstand entgegen und drohte in dem hier mitgeteilten Liede mit Krieg. Indessen wusste der Wäli von Damaskus, Muhammed Raschid Pascha, durch Ver- teilung von Geschenken einen Vergleich zu Wege zu bringen, welcher Essalt der Regierung unterwarf, aber der Stadt in bezug auf Steuererhebung und Militärdienst einige Vorteile verlieh. Abük ja mhammad sa*id jelli trid *ejälna mä ^endna rer ilhegüm watta^n berüs elgana. * Alexander der Grosse, s. Koran Sure 18. * zwei Verse dieses Liedes wurden in schlechterer Recension S. 148 mitgeteilt und Vers 1 dort unrichtig als Zuruf der Stammesgenossen Muliammeds gedeutet. — 351 — abük ja m^ammad sa'ld jelli trld ktälna wilchel mä täkul ^adas illa 8cha*ir mhassana. • • • abük ja mhammad sa'ld titlub 'alena mhaggalät mä 'endna rer ilbanädig rü8 ilikräd mgatta'ät. Verflucht sei dein Vater, o Muhammed Sa'id, der du unsere Kinder willst!^ bei uns giebt es nichts ausser dem Ansturm und dem Durchbohren mit den Spitzen des Speers. Verflucht sei dein Vater, o Muhammed Sa'ld, der du den Kampf mit uns willst! und die Pferde fressen nicht Linsen, sie fressen gereinigte Gerste.^ Verflucht sei dein Vater, o Muhammed Sa'id! du forderst bei uns Pferde mit weissen Füssen, bei uns giebt es nur die Flinten, die Köpfe der Kurden' werden abgehauen. 2. Kriegslieder der 'Adwänbeduinen. a) Schade um eure Kinder! Ja hef ja zen 'ejälkum razäizin labu-lhugur ]at*an warauwi t^rbeti le'en min töbu jegurr. schade, o Schöner, eure Kinder smd Beute für Abu-lhugur,* ich will durchbohren und letzen mein Lanzenmesser für das Auge dessen, dessen Gewand schleppt.* ^ als Soldaten. * d. h. sie sind wohlgenährt und kampffähig. ' Muhammed Sa'ld war Eurde. * Beiname eines feindlichen Häuptlings. • der Geliebten. — 352 — b) Die Eurdenschöne. Naschmijjatan 'end el'akräd ja weli Süd 'ejünha archa^tu rü^ wilfaras mä hegwati jintünha. Eine Schöne bei den Kurden — weh mir, schwarz sind ihre Augen! ich bot meine Seele dar und die Stute, nicht glaube ich, sie geben sie mir.^ c) Wir sind deine Waren. Ja schech henna geläibak u'izwatak bejom elmabf laf an warauwi ^arbeti le'en abu-ssulb erraff. O Häuptling, wir sind deine Waren, und deine Leute am Tage des Markts!^ Ich will durchbohren und letzen mein Lanzenmesser für das Auge des mit der schlanken Hüfte !^ d) Die Eroberer von Essalt. Henna walina saltakum wadiäb malhügin 'aleh willi jedill eljöm minna ja bid lä tibkin 'aleh. Wir haben erobert euer Salt, und Diäb* wird schon noch erreicht! und wer heut von uns elend wird,* ihr Weissen, weinet nicht über ihn!* ^ vgl. S. 36 Nr. 8. * der Schlacht. » der Geliebten. * ein Feind. * wer im Kampfe fällt. * die Mädchen sollen keine Totenklage anstellen. Heldentod ist kein Unglück. Melodien Dalman, Volkileben. 2S 854 — I. Tonleitern und Stimmungen. 1. Tonleiter (Bajät). 2. Tonleiter (Hidf&z). 3. Tonleiter der einfachen Flöte. 4. Doppelflöte. ^, r'T r r^r ^ ^ ^ 5. Doppelflöte mit Grundton.^*^^0«^) 6. Zither (?an^. | v6n*J^Jbio 7. MandolinedJd). S.Violine. 9. Bauemgeige(Bababi). & r J j j j ir . 1 j.) ijj,j i»i I n. Melodien- !• Hirtenweise (Belka). 's S.8S. Qäbat 'a . lai.ji esch . sohems wazlam'a.lai . ji el . . ISl. ». Hirtenweise (Bel^a). 3. Schnitterweise CAglün). r? i ri? i rrir.mff | ffp 8.t9. Eh.lub la . fre.ga ja wa.lad s.7. Ja na.i.]nanQmet.tu . li we^Lub la . ha zid el . ha . IIb . wuddagga'alburtum he . li . 4. Tränklied CAglün). 5. Tränklied CAtlün). Oemäc/ilich. ^ Rasch. 8. 45. G^ . da . li wen tar.dln s. 48. Haljhin jöm g:en hajj ^elwat el.le. maschä.ri* mäflhumtln. — 855 V'* p»r ben 'a . laLJi mer.wi . hen^e lau . in ed.le.wi schenne. 6. Atäba (Merg ^Ajün). Kräftige Einsätze, ^ — v'<» r IT" P ir r r r iC?'^r jt r I a76. Ja 'en ja 'en ja 'en ja *e . ni. Kad.det il.lel'al. ohuUän a . dau . wir i^a.zln u.M. za.läm il . 1§1 a. dau. wir sä . 'a a.näm sä . 'a a.küm a.dau. ^^^» [jr^r r ipp r r r ir r r p pTf -1 wir sä .'a a.kül hön kä . nu il . ha . bä .ba. 7. Ataba (beduinisch). 'üiB^irt^r' ! r | f fff'irr- i f Prir>P | 8.89. A .bat il.161 'a . la ohul . län mä . gOi u. • .< min ^idr if . ^sjnf em.8et nuni . g:ü wanaji mass€t chaddet. /TN ■f»rr i rr- | rffffi^ | f''rffftft | ^^ i r i ta.raf mä.gü iamant if . rad i.jablt . na oha . la. — 856 — 8. Mauwäl (südl. Libanon). a a 8.SS1. Laf . dl.lak er. ruh.* mä zä jal . li min ag.lak sau . ä . Zusatz für Zeile Ijmd 7. 3 I III NiNriii lat ta.ra ^e . ni Ja ^§.ni ja le . ki.garatmin'ß . ni. 9- Tarwide (Merg 'Ajün). Krqfiig. Q a . h ^ i ^^ 8.S08. Jich.lif 'a . lek u . jal . .11 künt '& . zim. tj! I llf [' I [' ^ g 1 na Jik . tir la . che.rak g'a .lak dorn far . Jbiän Jo.. 10. Marschlied (Merg 'Ajün). • Lebhaft* ^ ^ 8.198. ^A . ris . na 4au il.ka.mar wischschams had .du wa .^ . fi. tanz der Braut (Nazaret). 11. Zum Präsentier- 8.254. Tchaf . ta.ri kibsch il.ku. smal.la ja ze . na jä war.di guw.wa . ggi.ne . na nm.ful jä'ajrü . si wil.fill je.chai.Jem ^a . le . na. 12. Dasselbe (südl. Libanon). r Mi'tchatta.ri e ja ze.na jä warde minguw.iiva geji§ .na. — 867 — 13. Zum Tanz (Merg "Ajün). Bei > Händeklatschen. '^"i r p p ^^ ^ S.S72. Hek masch^ za' . rü . ra ja jum . ma hek maschi.lran . du . f a ja jum . ma hek hek. 14* Zum Stampfreigen „auf Megana" (Merg 'Ajm)- Bestimmt, üUUtr i r r if r icr.P Pir r 8.S79. Ja chschüfin ]$:ä . ba . lü . ni er . rä . da . künt rä . jih fit . ta . rik u . rad . da . 14^ Dasselbe (Galiläa). . ni . ni. ^'^ J i J J J S.269. Häm dam.a' il 'en fök il . chadd häm tä.lat a. r^.be wa . lä.rsal.li sa . läm tä.lat il.rS.be wa.lä . rsaUi ha . da chudM a . bu kde.leschibhkatr en.ni . da. 15. Matir (Merg!Ajün)- Oetragen^ S.118. l^ä.sim sa.g:an . ni mitl nalji.le bi . ka . fir wah.tär am.ri mä ba . kä . li gnäh a . tir. 16. Galdyje (Merg 'Ajün). Rasdi, pointiert. 8.110. Nlj.jäl il . bä . lu hed.jän u . fik.ru fä .di musdima^gük mitl i . flä.ni bint i.flän rabbak mä cha Jak machlük. — 858 — 17. Kaside (südl. Libanon). • • V'8 P P S.180. Ka. ma gäl il . mud . na min . gedd de . ma' el . a . gül wa . f ij . ja när il . wagd u . gal . bi 'en la . gadd sa.ka . ba zäd la . ha la.ha . ba. 18. Zalrüta (Merg 'Ajün). Hasch, ß Zwischenspiel »of der Rabfibi (Aleppo)- n ff i r >' i irj i Jj;^;'j i j>j^ti ^,*ü j I p j I ji }) ji J> > j) i ji S.S12. Ä ä wl . ha wi - ha Wl . ha ja a . rus min . hot . tik wim.nif . ia* dai . jät il ^ü . ml lan . zur fl ^läli ahsan min • 'a . la haua.lrarbi 'a . rls te . rat . lu lu lu lu lu lu lu lu lu la lesch. fl - ki 'aläli-ki jirmiki S\ . ki. 19. Totenklage der Männer (Merg/Ajün). Langsam. 8.ti6. Ja win . . < du . mü . za . li el - .'en fök ilchu. gü - di . du . dl. ÄO. Totenklage der Frauen (Merg 'Ajün). :f'^f ' ..!'p f i .^' .^p K". i ^. S.MO. Scha' 11 . cha . bar min tümm mub.|*id jal . la . Icha . bar kad . da . bi mä je . kün is . . ha . bi. 21. Totenklage der Männer (beduinisch). Qedäm^t, 'ri p I r* r g V •^ 1 S.S20. Schid . du . lu 'a . la . Iham.ra . Imu.tab bi — 859 — k 'nUPit rrr ruBr pr ß '\^0 ^ I fg ^ i u.chubzu tschallal il 'ab. .dätminet . tab.bi. u. ')' r ff r ^ « • * I <9 leschoha.de . tu lesch cha . de . tu ja rab.bi. u . ^ r ff r p e t • w ^ • ^ lü 'ä . .bid i . sih ez . zäd ja gu .'Sn 22. Dasselbe. 'n m p p I r m i P ^P I fr /?N 8.819. Har . bi 'a . la süd ischschü . ä . rib har . bL ja . bu churg'a . ge . li tscha.sab.tak rä . hat. '^' r p r g^^ si gäk el . müt ja meg ha . rim msach-cha . ma la . dak ja gal . . bi min tül räi . bä . .tak.. • ■ 23. Bardu (Aleppo). x Erhöhung um % Ton. Munter. 8.237. Ja bar. du bar. du bar. du as.mar sa.bä.ni kad.du ^_ X ma . ta jü . f I . ni wa 'du wa.kab . bil schä.met chad . du. — 860 — fl4r, Zenu (südl. Libanon). . ^^^ 8.S8S. Ja ze . nu ze . nu ze . . nu as .mar de . Chi . lik de . chll al . . la dü.H . 35. Dasselbe (Aleppo). '>'* p P P'glp pftWH p P 1^ wimkah.hel e . nu ni be.tik we.nu. Hai. ji ze . nu je . nu ze . nu Pr7 i rHpPr i ze . nu as . mar u . me.kahhel e . nu dechllek de.GhII ha . ra.kä.tek dil . 1! . ni al . bst we . . nu. 26. Essumr (Aleppo). 'f-n p p ff 8.950. Essum-ru lil .la tiin.nu» "^a . le . na neh . na esch.taJbakjia esch tä.le' bl . de . na el.bid je . kü . lu nah . p i?ip p pp i no r i r r ' na el. kau.ä . kib neh.na ka'.det.na be . V.la.lme . rä.tib. 27. Ruf des Mueddin zum Gebet (Aleppo). Hidgäz. AI . lä . .hü ak.bar al . lä . .hü ak.bar al . — 861 — '^ j-» rTf p I li li H J ^^ hü ak.bar esch.ha . du ann lä l.lah üLal.la eschha. du an.na mu.ham mad ir . ra . sül al . la haig'a a.la.ip^a.la hai.ja a.la.ssa.la ^i. ^m ja 'al.U.fa.läh hai.ja 'al.il . fa. Iah al . 1& . hü ak.bar al.lä.hü ak.bar lä i.la.ha ill . al . la. 28. Zum Tanz (Kefr Besin bei Aleppo). Munter, Klarinette. Pauke, {e * Schlag mit Sdflägel} g e Schlag mit Stäbchen.) — 86» — 29. Zum Tanz. 30. Zum Stampf reigen. Topftrommelrythmus (Aleppo). Auf der Rohrflöte (beduinisch). ^ ^ ! n - .1 1 P P f t|l 31. Ben Kölüm (türkisch). B^fät. Saaoh. — 868 — 32. A feriäd ittem (türkisch). Hidgäz. ^ Melodie. Zwischen- m ,7*^- Mel. ^ ^''^ J) M J, Jl Mel. dreimal La Capo — 366 — S. 77 ff. Nr. 39 — 44 sind Verse zum Stampfreigen „auf Megana", s. S. 274 ff. • S. 84 Z. 8 V. u. 1. : den Abhängen, die entlang (geben). S. 86 Z. 7 V, u. 1.: bözbörin. S. 89 Z. 1 V. u. 1.: eddaa. S. 91 Z. 1 V. u. 1. : ürQa. S. 93 Z. 13 V. 0. 1. : warridanna. S. 96 Z. 6 V. 0. 1. : hamad. S. 97 Z. 14 V. 0. 1.: HatTna-TascbSri; Z. 18 v. o. 1.: Wir trieben die Renner. Anm. 5 1.: der Drescbscblitten gleicbt scbnell laufenden Kamelen, welche die Strecke von zehn Tagen an einem Tage zurücklegen. Anm. 7 zu streichen. S. 98 Z. 8 V. u. 1. : -ddima. S. 99 Z. 15 V. o. 1.: c); Z. 17 1.: 'aselen; Z. 21 1.: ffehen zu zwei Bächen. Z. 7 V. u. 1.: d); Z. 5 1.: Der Regenbogen; Z. 3 1.: mnägini; Z. 2 1.: tahtlu. S. 100 Z. 1 V. o. 1.: Im Himmel ist ein grünes Schwert; Z. 3 1.: unter ihnen, Weiche.* Anm. 1 1. : die Sterne. Anm. 2 1. : die Wolke ist gemeint, welche mit sonnenbestrahlten Rändern umsäumt ist. Z. 7 V. u. 1.: auf die Wange fliessend. S. 101 Z. 14 v.^. 1.: bichamsTn; Z. 7 v. u. 1.: tefäslr. S. las Z. 1 1. : Öscha*; Z. 3 1.: ilchadra mniröscheb tibni; Z. 8 1.: vom Kraute wird sie stark; Z. 14 1.: hidden. S. 104 vgl. oben S. 345 ff. — Z. 7 v. o. 1. : dauwSg; Z. 8 1.: filgu; Z. 14 1.: judkar — titlub elrög; Z. 16 1.: dazzaz sefin; Z. 18 1.: widdi — welrul»b; Z. 20 1.: waruddhum; Z. 21 1.: elli-ntaschar. — Z. 6 v. u. 1.: auf einem Reitkamel. Streiche Anm. 2. Z. 5 v. u. 1. : der im Dunkeln laufen kann, der wie Meereswellen dahin eilt, weit entfernt sein Abendfutter ein- nimmt. Z. 4 V. u. 1.: dein Absteigeort ist ein Herrscher, der als Freund gelassen ist (?). S. 105 Z. 1 ff. V. 0. 1. : der auf den Pferden Sieger ist — Inhaber des Hengstes, dessen Muskeln im Laufe ausdauernd smd, — es wird uns mitgeteilt, o 'Abdali, dass du forderst das Pferd, — wenn uns der Preis genehm gewesen wäre, hätten wir es verkauft. — Und was wäre es, wenn er gesandt hätte ein Schwert und eine Schabracke S damit wir dir sendeten einen unvergleichlichen Renner V — Ich wünsche auf ihm zu sein, wenn der Sieg zweifelhaft ist, — wenn hereinbricht über die Macht der Reiterscharen Ansturm, — und ich mache sie umkehren, wie mau das Wild zurücktreibt von den Wogen, — wie man die Ochsen, die sich zerstreuten, zurücktreibt zur Seite der Schöpfstelle (?). — Ich vergleiche meine Schar der Macht von Gog und Magog*. S. 106 Z. 8 V. u. 1.: jätschlitsch; Z. 9 v. u. 1.: jätschlit. S. 107 Z. 9 V. u. 1.: jisär; Z. 4 v. u. 1.: l^örrin; Z. 1 v. u. 1.: 'abdin. S. 109 Z. 4 V. u. 1. : schurut; Z. 2 v. u. 1.: jaxinni. S. 110 Z. 16 V. u. 1.; -r§li-räli; Z. 14 1.: aidan; Z. 13 1.: tumma-ddrähim; Z. 8 1.: daläli. S. 111 Z. 1 1.: räschlha; Z. 10 1.: ruzlanha tar'a; Z. 11 1.: hugg; Z. 16 1.: ^öbb; Z. 18 1.: mazinn; Z. 21 1. :'mäbi; Z. 22 1.: ilgOl. — Z. 2 v. u. 1.: einem Neumond. S. 112 Z. 5 V. o. 1.: und das Auffe schwarz, nicht gaben ihm Bestechung Schminkstifte. Z. 11 v. u. 1.: ich glaube nicht, jemand sieht ihres- gleichen in der Wüste; Z. 7 1.: die ihr die Rede hört, betet fiJr Mu- » Vgl. oben S. 345 Z. 4. » Vgl. ^o'rän Sure 18 und 21. Inhaltsverzeichnis. Vorwort. A. Der Zweck der Publikation V B. Üie Herkunft der Lieder VIII C. Der Inhalt der Lieder XI D. Die Dichtungsarten i_ • • • ^^^ KasTde XIV f., Mauwäl, 'Atäba XV, Halaba, Matlü', Ga'Idijjc XVI f., Zagal XVIIf., Tarwid, Hida XVIII, Hadi, Schöbäsch, Gelwe, Zalrüta XlXf., Imlälä, Mtauwaha, Tahnln XX f., Niddäbe, Rina XXI f . ' E. Der Rhythmus XXII F. Die Melodien XXV G. Transskription und Aussprache des Arabischen XXX Übersicht über die Herkunft der Lieder XXXV Erster Teil. Bei Rutie und Arbeit Auf Feld und Tenne. 1. Beim Pflügen S. 8. — 2. Bei der Ernte S.4. — 'S. Beim Dreschen S. 14. — 4. Beim Austreten der Dura durch Büffel S. 19. — 5. Beim Worfeln S. 20. [ m Hause. 1. Zum Mahlen auf der Handmühle S. 22. — 2. Vom Backen S. 25. Im Weingarten. 1. Die Imlälä der Frauen und Mädchen S. 25w ~ 2. Beim Keltertreten S. 28. In der Wildnis. 1. Beim Weiden von Schafen und Ziegen S. 31. — 2. Beim Schafscheren S. 41. — 3. An den Hirten S. 41. — 4. Beim Holzholen der Mädchen S. 42. Bei Quelle und Brunnen. 1. Beim Führen zum Wasser und beim Tränken der Schafe S. 45. — 2. Beim Schöpfen für die Herde S. 48. In Dorf und Zeltlager. 1. Beim Melken der Kühe S. 50. — 2. Beim Buttern S. 52. — 3. Beim Wasserholen S. 52. — 4. Beim Ausrufen von Verlorenem S. 54. — 5. Bei ausbleibendem Winterregen S. 56. Am Kalkofen und beim Hausbau. 1. Beim Heizen des Kalkofens S. 58. — 2. Beim Steinetragen und Mauern S. 59. — 3. Beim Bau der Kuppel S. 63. Auf Weg und Steg. *Atäbaverse S. 64. Beim Zeltfeuer. 1. *Atäba - Lieder S. 88. — 2. Rätsel S. 95. — 3. Ge- sänge S. 100. — 369 — In dörflicher Abendgesellschaft. 1. Gesänge S. 109. - 2. Matäli* S. 116. - 3. Ga*ldijjät S. 120. Im Kaffeehaus. Gesang S. 180. Auf der Karawanenstrasse. 1. Beim Aufladen der Kamele S. 135. — 2. Beim Treiben von Kamelen S. 136. — 3. Auf den Kameltreiber S. 139. — 4. Beim Scheren der Kamele S. 139. Zur See. 1. Bei der Abfahrt S. 141. - 2. Beim Ankerlichten S. 141. — 3. Beim Rudern S. 143. Auf Raubzug und Kriegspfad. 1. Marschlieder S. 144. — 2. Gesänge S. 153. — 3. 'Atäba- Verse S. 155. — 4. Tarwlde S. 157. Auf der Pilgerfahrt. 1. Auf dem Zug zum Mosisgrabe S. 158. — 2. Für die Wallfahrt nach Mekka S. 159. Zur christlichen Festzeit. 1. Um Ostern S. 161. — 2. Am Barbaratage S. 162. Zweiter Teil. Bei den Abschnitten des Lebens. In der Kinderzeit. 1. Schlummerlieder S. 165. — 2. Um das Schreien zu stillen S. 171. — 3. Am Beschneidungsfest S. 172. — 4. Kinderreime S. 173. — 5. Spiellieder S. 182. Bei der Heirat. 1. Nach Abschluss der Verlobung S. 184. — 2. Beim An- kleiden der Braut S. 185. — 3. Beim Ankleiden des Bräutigams S. 186. — 4. Bei der Abholung der Braut S. 187. — 5. Beim Brautzuge S. 188. — 6. Bei der Ankunft der Braut am Hause des Bräutigams. A. Männer- gesänge S. 190. B. Frauengesäage S. 192. — 7. Beim Zuge des Bräuti- gams S. 193. — 8. Im Hocnzeitsnause. A. Gesänge der Männer 8. 207. B. Jubeltriller der Frauen S. 209. C. Tarwid der Frauen S. 214, D. Be- duinischer Fraueugesang S. 216. £. Mtauwa^ät S. 217. Zur Unterhaltung der Gäste. 1. Vortrag von MauäwÜ S. 219. — 2. Wechselgesänge S. 230. — 3. Gesänge S. 251. ZuTanzundReigen. 1. Zum Paradiertanz der Braut S. 254. Zwei Freuden- triller S. 261. — 2. Zum Tanz der Frauen S. 262. — 3. Zum Stampf- reigen der Frauen S. 267. — 4. Zum Schreitreigen der Frauen S. 270. — 5. Zum Tanz der Männer S. 272. — 6. Zum S^mpfreigen der Männer S. 273. — 7. Zum Klatschreigen der Männer S. 295. Bei Ankunft undAb schied. 1. Zur Begrflssung und Ehrung von Familien- gliedem und Gästen. A. *Atäbaverse der Männer S. 304. B. Jubeltriller der Frauen S. 306. — 2. Zur Verabschiedung S. 310. — 3. Zur Ver- abschiedung des Mekkapilgers S. 312. Bei der Toten klage. 1. Klage der Männer. A. Klagelieder S. 316. B. ^Atäbaverse S. 322. C. Gesänge S. 323. — 2. Klage der Frauen. A. Bei der Leiche S. 324. B. Auf dem Friedhof S. 331. C. Bei der Klagefeier im Hause S. 332. D. Bei dem Klagetanz S. 334. Nachtrag. A. Imlalä S. 344. B. Wegen eines Pferdes ein Krieg S. 345. C. Marschlieder S. 350. Melodien S. 354 Ergänzungen und Berichtigungen S. 365 Weimar. — Hof>Buchdnickerei.